Wie begründet Kaiser Karl V seine Position?

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Wie begründet Kaiser Karl V seine Position?


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1. Einleitung

2. Die Entscheidungsfindung Karls V. in der Luthersache 2.1. Die Religiosität des Kaisers 2.2. Die politischen Rücksichten Karls V.

2.3. Das Glaubensbekenntnis Karls V.

3. Fazit

Anlage

Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis

1. Quellen

KOHLER, Alfred (Hg.): Quellen zur Geschichte Karls V. Darmstadt 1990 (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit, Bd. 15).

WREDE, Adolf (Hg.): Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe, Bd. 2, Gotha 1896.

2. Sekundärliteratur

ALVAREZ, Manuel Fernández: Imperator Mundi. Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Stuttgart Zürich 1977.

BRANDI, Karl: Kaiser Karl V. Werden und Schicksal einer Persönlichkeit und eines Weltreiches, München 7.Aufl. 1964.

HABSBURG, Otto: Karl V. Wien 1967.

KOHLER, Alfred: Karl V. 1500-1558. Eine Biographie, München 1999.

LORTZ, Joseph: Die Reformation in Deutschland. Vorraussetzungen, Aufbruch, Erste Entscheidungen, Bd.1, Freiburg 4.Aufl. 1962.

RABE, Horst (Hg.): Karl V. Politik und politisches System, Konstanz 1996.

RASSOW, Peter: Karl V. Der letzte Kaiser des Mittelalters, Göttingen Zürich Frankfurt (Main) 3.Aufl. 1977 (= Persönlichkeit und Geschichte, Bd. 1).

REUTER, Fritz (Hg.): Der Reichstag zu Worms von 1521. Reichspolitik und Luthersache, Worms 1971.

SCHILLING, Heinz: Aufbruch und Krise. Deutschland 1517-1648, Berlin 1994 (= Siedler

Deutsche Geschichte, Bd. 5).

SCHORN-SCHÜTTE, Luise: Karl V. Kaiser zwischen Mittelalter und Neuzeit; München 2000.

SEIBT, Ferdinand: Karl V. Der Kaiser und die Reformation, Berlin 1990. TYLER, Royall: Kaiser Karl V. Stuttgart 2.Aufl. 1960.

Anlage:Das Bekenntnis des Kaisers vom 19.04.152148

1 Ihr wißt, Ich stamme ab von den allerchristlichsten Kaisern der edlen deutschen Nation, von den katholischen Königen Spaniens, den Erzherzögen Österreichs, den Herzögen von Burgund, 5 die alle bis zum Tod treue Söhne der Römischen Kirche gewesen sind; immer Verteidiger des katholischen Glaubens, der heiligen Zeremonien, Gesetze, Anweisungen und der heiligen (Ge)Bräuche- zur Ehre Gottes, Mehrung des Glaubens und zum Heil der Seelen.

10 Nach ihrem Heimgang haben sie uns dank angestammten Rechts als Erbe hinterlassen die genannten heiligen katholischen Verpflichtungen um ihnen gemäß zu leben und zu sterben nach ihrem Beispiel- ihnen gemäß haben wir 15 als wahre Nachahmer dieser unserer Vorgänger kraft der Gnade Gottes bis hier (und heute) gelebt.

Aus diesem Grund bin ich fest entschlossen alles aufrecht zu erhalten Was meine genannten Vorgänger und ich 20 bis zur Stunde aufrechterhalten haben: besonders aber was meine genannten Vorgänger verordnet haben sowohl auf dem Konstanzer Konzil als auf anderen:

denn es ist gewiß, daß ein einzelner (Ordens)bruder irrt mit seiner Meinung (Ansicht), 25 die gegen die ganze Christenheit ist sowohl während der vergangenen tausend und mehr Jahre als auch in der Gegenwart; dieser Ansicht nach wäre die ganze genannte Christenheit immer im Irrtum gewesen und würde es (noch heute) sein.

30 Deshalb habe ich mich entschlossen alles in dieser Sache daranzusetzen: meine Königreiche und Herrschaften, meine Freunde, meinen Leib, mein Blut, mein Leben und meine Seele.

Denn es wäre eine große Schande für mich und für Euch, die edle und gerühmte deutsche Nation, 35 die wir durch Privileg und einzigartiges Prestige berufen sind zu Verteidigern und Schutzherren des katholischen Glaubens, wenn zu unserer Zeit nicht allein Häresie sondern (schon) Häresieverdacht oder eine Minderung der christlichen Religion nach uns bleibt 40 in den Herzen der Menschen, zu unserer und unserer Nachfolger ewigen Unehre.

Und nachdem wir die hartnäckige Antwort gehört haben, die Luther gestern in unser aller Gegenwart gegeben hat, Erkläre ich Euch, daß es mich reut, solange gezögert zu haben, 45 gegen den genannten Luther und seine falsche Lehre vorzugehen; und ich bin fest entschlossen, ihn ferner nicht mehr zu hören; vielmehr möchte ich, daß er sofort gemäß dem Wortlaut des Mandats zurückgeführt werde, in Beobachtung des Textes seines Freigeleits:

50 (aber) ohne zu predigen und ohne das Volk zu unterweisen in seiner schlechten Lehre, und ohne es darauf anzulegen, daß eine (Volks)bewegung ausbreche.

Und, wie ich oben gesagt habe, bin ich fest entschlossen, mich (zu ihm) zu verhalten und gegen ihn vorzugehen 55 wie gegen einen notorischen Häretiker, Euch aber ersuche ich, daß Ihr Euch in dieser Sache als gute Christen erweist wie Ihr es ja zu tun gehalten seid und wie ihr es mir versprochen habt.

Verfaßt mit eigener Hand an diesem 19.April 1521 (unterzeichnet):

Carolus

1. Einleitung

Zum Themenkomplex Karls V. ist bereits eine Flut von Schriften verfasst worden, besonders jetzt im ,,Karl-Jahr", dem 500. Jubiläum seiner Geburt, häufen sich Neuerscheinungen von Publikationen über den großen Kaiser der Reformationszeit. Aufgrund seines umfassenden Herrschaftsgebietes in Westeuropa und Übersee, dem ,,Reich, in dem die Sonne nie untergeht"1, lassen sich in der historischen Forschung, je nach Herkunftsland des Autors, äußerst unter-schiedliche Betrachtungsweisen herausfiltern2. So wird der Reichstag zu Worms beispielsweise in der spanischen Geschichtsschreibung in seiner Bedeutung eher geschmälert:

Karl wird gar kritisiert, wie er in der Zeit des aufkeimenden Widerstandes in Spanien das Land verlassen konnte, um ins Heilige Römische Reich Deutscher Nation zu reisen3. Von deutschen Historikern dagegen kann die Bedeutung dieses ersten Reichstages Karls V. für den Verlauf der Reformation und der sich abzeichnenden Kirchenspaltung nicht deutlich genug hervorgehoben werden. Die beiden wohl bekanntesten deutschen Karls-Biographen sind Karl Brandi und Peter Rassow, deren Ausführungen zu den unbestrittenen Standartwerken in der Karl`schen Geschichtsschreibung gehören. In der neueren Forschung4 zeichnet sich insbesondere Horst Rabe durch eine Fülle von Publikationen aus.

Allgemein lässt sich erkennen, dass sich die aktuelle Kontroverse verstärkt um die religiöse Problematik, verbunden mit Karls außenpolitischen Intensionen, kümmert. Mit diesem Teilgebiet der Zeit Karls V., vorrangig im zeitlich näheren Umfeld des Wormser Reichstages, beschäftigt sich auch die hier vorliegende Arbeit. Dabei soll explizit die Frage geklärt werden, aus welchen Gründen sich Karl V. gegen die Luthersache entschieden hat, und ob es eventuell andere Möglichkeiten gegeben hätte, die bis heute andauernde Spaltung des Christentums zu verhindern.

2. Die Entscheidungsfindung Karls V. in der Luthersache

2.1. Die Religiosität des Kaisers

Um die Einstellung von Kaiser Karl V. zur Reformation verstehen zu können, muss zunächst erläutert werden, welches Verhältnis er überhaupt zur Kirche hatte. Dabei fällt vor allem auf, dass die tiefe Frömmigkeit und der feste Glauben des Kaisers5 an Gott von allen Seiten gelobt wird. Die Ausbildung dieser Eigenschaft wurde maßgeblich von Adrian von Utrecht, einem Lehrmeister Karls seiner Jugendzeit und späterer Papst, vorangetrieben. Karl wurde unter dessen Einfluss zum Anhänger der "devotio moderna", der neuen Frömmigkeit, welche besonders die demutsvolle und bescheidene Religionsausübung vertrat. So wird Karl auch bescheinigt, keinen ausschweifenden Lebensstil geführt zu haben, sondern maßvoll (außer beim Essen) gelebt zu haben6. Diese Auffassung wird von der Tatsache bestätigt, dass Karls außereheliche Kinder entweder noch vor der Heirat mit Isabella von Portugal oder erst nach dem Tod der Ehefrau geboren wurden. Somit kann man von einer kirchentreuen Eheführung des Kaisers ausgehen7. Weiterhin zog sich der Kaiser an seinem Lebensabend nach Spanien zurück, wo er in der Nähe des Hieronymitenklosters von Yuste seine letzten Jahre verbrachte.

Genau dieses strenge Leben nach den Gesetzen der Heiligen Schrift ließ in großen Teilen der damaligen Kurie zu wünschen übrig. Zölibatsverletzungen, Simonie und Ämterhäufung zur persönlichen Bereicherung standen auf der Tagesordnung. Auch der Ablasshandel wurde von der römischen Kirche auf ein Maximum gesteigert, um das ausschweifende Leben im Vatikan und den Bau des neuen Petersdomes in Rom zu finanzieren. Allmählich wurde Kritik am bestehenden Kirchensystem laut. Auch Karl musste mit seiner kirchlichen Einstellung zwangsläufig der Situation kritisch gegenüberstehen. ,,Als Schüler Hadrians von Utrecht (...) hatte Karl ein offenes Ohr für jeden Wunsch nach einer kirchlichen Reform"8.

Der Kaiser nahm die ihm übertragene Aufgabe als Schutzherr und Verteidiger der Römischen Kirche sehr ernst, wohingegen die Medici-Päpste dessen Machtfülle gern eingeschränkt wissen wollten und deshalb häufig Verbindungen zu mit Karl V. rivalisierenden Mächten ( wie König Franz I. von Frankreich ) eingingen. Das Verhältnis zwischen Kaiser und Papst war somit meist eher schlecht, Karl war oft über diese erzürnt: am 25.02.1525 soll er gar gesagt haben, ,,er werde nach Italien gehen und an jenen, die ihm übles getan hatten, Rache nehmen, besonders an diesem Feigling von Papst"9. Aufgrund dieser Konstellationen kann man Karl zwar als getreuen Diener der Kirche bezeichnen, jedoch keinesfalls als Diener des Papstes. Als absoluter Höhepunkt in der Konfrontation zwischen Karl und den Päpsten kann der ,,Sacco di Roma" vom Mai 1527 gelten, wo Rom von kaiserlichen Truppen, welche zu lange vergeblich auf ihre Besoldung warten mussten, geplündert und der Papst gefangen genommen wurde. Der Kaiser Karl distanzierte sich zwar von den Ereignissen und ließ den Papst auch schnellst-möglich freisetzen, aber ungeschehen machen konnte er Vorgefallene nicht.

Betrachtet man die Reformbereitschaft des Kaisers und seine Konfrontationen mit den Päpsten, könnte man meinen, Luther würde mit seiner Kritik an der Kurie bei Karl V. auf offene Türen treffen. Jedoch war der Kaiser dafür zu sehr der Tradition verhaftet, ihm war Martin Luther zu radikal, obwohl er ebenfalls für eine Reinigung der Kirche von den (auch von Luther kritisierten) Missständen eintrat. Er bevorzugte aber den Weg eines allgemeinen Konzils von Katholiken und Lutheranern, um deren Differenzen beizulegen10. Das Konzil lehnte Luther dagegen völlig ab11. Weiterhin beunruhigte den Herrscher Luthers Fanatismus, er befürchtete, dass der Reformator weniger edle Ziele hatte, als die ,,Reaktion echten Glaubenseifers auf den Ablaßhandel und die Vorherrschaft des Papstes"12.

Der von Luther erweckte Anschein eines ,,unfehlbaren Propheten"13 stieß Karl regelrecht ab, schließlich sollte immerhin der Papst fehlbar sein, während Luther selbst recht habe14.

Die Hoffnung des Herrschers auf Verständigung von Katholiken und Protestanten auf einem Konzil und eine daraus resultierende Kirchenreform blieb Zeit seines Lebens unerfüllt. Schon in relativ frühen Jahren der Regentschaft Karls V. suchte er dieses Ziel zu erreichen, der Papst Leo X. war jedoch aus Angst vor eigenen Machteinbußen gegen ein Konzil. Nach dem Tod Leos X. wurde überraschend Adrian von Utrecht, der frühere Lehrmeister Karls, zum Papst gewählt. An das Pontifikat Hadrians VI. knüpfte Karl große Erwartungen, kannte er doch dessen im krassen Gegensatz zu dem Medici-Papst stehende Reformbereitschaft. Und wirklich, Hadrian VI. versprach dem Kaiser durchgreifende Maßnahmen. Durchgesetzt werden konnte jedoch nichts von dem Versprechen, starb Hadrian doch bereits nach einem etwas mehr als einjährigen Pontifikat15. Papst Clemens VII., sein Nachfolger und ein weiterer Papst der Medici-Familie, trat in die Fußstapfen von Leo X. und verweigerte das Konzil hartnäckig. Erst Papst Paul III. zeigte wieder Reformbereitschaft, über 15(!) Jahre nach Hadrian VI., konnte Karl V. neue Hoffnung auf ein ernstgemeintes Konzil hegen. Das Konzil wurde tatsächlich für Mai 1537 festgesetzt, dann um ein Jahr verschoben und 1539 wegen zu wenig Beteiligung von Seiten der Protestanten endgültig abgebrochen. Auf dem Reichstag zu Regensburg im Frühjahr 1541 kam es zu einem erneuten Versuch der kirchlichen Wiedervereinigung mittels Religionsgesprächen, doch auch das scheitert.16

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Karl bis in seine letzten Regierungsjahre kämpfte, um die Einheit der Kirche wiederherstellen zu können17. ,,Karls Wunschtraum von einer Kirchenversammlung der Vertreter aller Gläubigen, die (...) über die Reform allgemeingültige Entscheidungen treffen würde und den Frieden in der Christenheit wiederherstellen könnte, ist [Zeit seines Lebens] nicht verwirklicht worden. Aber die Unermüdlichkeit, mit der er seine Ziele verfolgte, überzeugte viele seiner Zeitgenossen davon, daß Redlichkeit und Aufrichtigkeit nicht das alleinige Vorrecht der Neuerer seien; so sammelte er um sich Kräfte, welche der Institution der Kirche, die er so getreulich liebte, neues Leben geben sollten."18

Die Augsburger Beschlüsse von 1555 besiegelten das christliche Schisma, welches bis heute besteht19, durch die staatliche Gleichstellung von Katholiken und Protestanten endgültig.

Weiterhin hatte sich Großbritannien (unter Heinrich VIII.) bereits mit den Parlamentsbeschlüssen von 1529 und 1536 von der Papstkirche getrennt und eine eigene Staatskirche, die ,,Ecclesia Anglicana", gegründet. Karls Ziel des einheitlichen Christentums war definitiv nicht mehr zu erreichen. In seiner Resignation steigerte sich seine Ablehnung der Protestanten in blanken Hass. In seinem letzten Brief an seinen Sohn und Nachfolger Philipp II. schrieb er aus Yuste: ,,(...) ich befehle es ihm als sein liebender Vater und um des Gehorsams willen, den er mir schuldig ist, als Wichtigstes und Hauptsächliches, daß die Ketzer vernichtet und bestraft werden mit allem nur möglichen Nachdruck der Gewalt, ohne Ausnahme und ohne Barmherzigkeit (...)"20.

Mit dieser verbitterten Auffassung starb der Kaiser, der sein Leben lang für den Ausgleich zwischen Protestanten und Katholiken gekämpft hatte.

2.2. Die politischen Rücksichten Karls V.

Da die Frage nach der religiösen Grundeinstellung des Kaisers geklärt ist, kann jetzt speziell auf den Reichstag von Worms eingegangen werden, wo Karl V. äußerst vorsichtig taktieren musste, er begab sich auf eine gefährliche ,,Gratwanderung, um weder die Reichsstände noch auch den Papst zu verprellen"21 . Auf dem Reichstag standen sich 4 Parteien gegenüber:

1. Kaiser Karl V. 2. der Nuntius Aleander als Gesandter des Papstes Leo X. 3. die Reichsstände, vornehmlich Friedrich von Sachsen

4. Martin Luther22

Weiterhin sollte man die Macht der Öffentlichkeit nicht unterschätzen, welche weitgehend geschlossen hinter Luther stand. Das machte vor all em Aleander zu schaffen, welcher den Unmut der Bevölkerung an den Missständen der Kurie am ehesten zu spüren bekam. So schrieb er an den Hof des Papstes, ,,daß neun Zehnteile `Luther´ schreien und das letzte Zehntel, wenn es sich nicht um die Worte Luthers kümmert, wenigstens `Tod dem römischen Hof´ ..."23. Diese Darstellung ist zweifellos übertrieben, Aleander will den Papst von der Schwierigkeit seiner Position überzeugen, dennoch gibt die Passage einen Einblick in die ,,aufgewühlte Stimmung"24 im Reich. Auch für Karl V. spielte die Bevölkerung eine große Rolle, sie hegte hohe Erwartungen in den frischgebackenen Kaiser. Dieser konnte sich nicht erlauben, das Volk zu enttäuschen und gegen sich aufzubringen, da das leicht in eine gewaltsame Erhebung nach sich ziehen könnte. Und das wäre das Letzte, was Kaiser Karl V.

-8-

zu diesem Zeitpunkt hätte gebrauchen können. Seine Einstellung zur Luthersache wird besonders deutlich, wenn man folgendes Zitat liest: Luther war nur ,,aus uberflussigkait, allain dem gemeinen Volk sein gedenken und fantisei, darein es der gedacht Luter gefurt hat, abzuschneiden"25 zum Reichstag geladen worden. Genau die gleichen Befürchtungen wie Karl V. hatten auch die Reichsstände, eine Auflehnung der Bevölkerung gegen die Obrigkeit.

Somit wurde der Wormser Reichstag an sich zur Demonstration der Kompromissbereitschaft von Ständen und Kaiser benutzt. Einzig der päpstliche Gesandte durfte nicht von seinem Kurs abweichen und erntete somit massive Kritik von Seiten der Bevölkerung.

Und selbst die spanische Nation hatte ihren Einfluss auf den Reichstag, zumindest auf Karl V. Beim Verlassen Spaniens war insbesondere Kastilien zutiefst unzufrieden, man fühlte sich in der nationalen Ehre verletzt, hatte doch dieser an sich schon fremde Herrscher auch noch seine ebenfalls ausländischen Vertrauten mit ins Land gebracht und obendrein mit den wichtigsten Posten betraut. Das jetzige Verlassen Spaniens in der innenpolitisch bedrohlichen Lage des ausbrechenden Aufstandes der Comuneros steigerte die Ehrenrührung zur Verletzung des Stolzes einer ganzen Nation - kurz: man fühlte sich vom Regenten zutiefst vernachlässigt26. Diese Unruhen in den spanischen Erblanden trieben Karl V. an, die Angelegenheiten des Heiligen Römischen Reiches schnellstmöglich zum Ende zu bringen, um sich wieder den spanischen Angelegenheiten widmen zu können27.

Doch zurück zu den ,,Hauptakteuren"28 des Reichstages: bereits in dessen Vorfeld verhandelte Friedrich der Weise mit dem Imperator über ein persönliches Erscheinen Luthers in Worms. Karl willigte notgedrungen ein, zum Einen, um sich mit dem einflussreichen und hochangesehenen Kurfürsten gutzustellen, was eventuell die Arbeit auf dem Reichstag erleichtern konnte29, und zum Anderen machten die Reichsstände die Vorladung Luthers zur Vorraussetzung für die spätere Zustimmung zur Reichsachtsverhängung30. Allerdings hätte ein Bruch mit der Tradition der automatisch auf den Bann folgenden Reichsacht für Karl problematisch werden können, da er den Universalismus seines Kaisertums mit der Verbundenheit zur Römischen Kirche definierte.

Somit ließe ihn ein vollkommener Bruch mit Rom ( welcher bei Karls Religionsauffassung allerdings undenkbar war ), zumindest moralisch gesehen, den Anspruch auf den Kaisertitel verlieren, Karl sollte immerhin der ,,Beschützer der Römischen Kirche" sein. Das der Titel des Kaisers für Karl von immenser Bedeutung war, ist unbestreitbar, als Beleg muss nur auf die riesigen Bestechungssummen an die Kurfürsten im Vorfeld der Kaiserwahl verwiesen werden.

Da die römische Kurie über die Vorladung des bereits verurteilten Ketzers empört war und Aleander ein Scheitern seiner Politik aufgrund der mehrheitlich antikurialen Einstellung der Stände fürchtete31, griff Karl auf eine taktisch kluge Finte zurück: er lud Luther einzig zum Widerruf nach Worms ein32. Damit wurde das reichsrechtliche Problem, die päpstliche Entscheidung durch eine Neuaufnahme des Falles in Frage zu stellen, weitgehend umgangen. Auch während der Verhöre befanden sich der Kaiser und die Stände nicht in den offiziellen Tagungsräumen, sondern in der Herberge des Kaisers. Auf diese Weise wird die umstrittene Stellung der Luthersache auf dem Wormser Reichstag erneut deutlich. Die Kurie forderte die Reichsacht als formale und automatische Konsequenz aus dem Kirchenbann, wie es Rechtsbrauch war; sie selbst jedoch wandte sich seit (zu) langer Zeit in derartigen Fällen einzig an die Terretorialherren und nicht an den Kaiser, eben um dessen kirchliche Macht nicht unnötig zu stärken. Der Automatismus der Reichsacht war also ,,kein lebendiges, intaktes Rechtsverhältnis"33 mehr. Karl V. suchte aber seine alleinige Entscheidungsgewalt in der `causa lutheri´ gegenüber den Reichsständen durchsetzen, indem er sein Recht mit seiner Stellung als ,,Defensor et Advocatus Ecclesiae"34 begründete. Tatsächlich konnten sich die Reichsstände als Verhandlungspartner dennoch behaupten, sie nahmen an den Verhören des Reformators teil und führten gar -mit Billigung des Kaisers- nach der endgültigen Verweigerung des Widerrufs eigene Verhandlungen mit Luther, um ihn zu bewegen, wenigstens von einigen Punkten Abstand zu nehmen35.

Im Vorfeld des Wormser Reichstages unterschätzte der Kaiser die Luthersache als ,,ziemlich marginale Angelegenheit von allenfalls provinzieller Bedeutung"36. Bald musste er aber einsehen, dass dieser Fall für seine außenpolitischen Ziele, das erklärte Hauptinteresse Karls V., immense Wichtigkeit erlangte. Der ,,Reichstag sollte ihm die finanziellen und militärischen Mittel für den Rom-Zug und das Eingreifen in Italien sichern"37, der Mehrheit der Reichsstände war wiederum an einem positiven Ausgang der Verhöre Luthers gelegen. Auch bröckelte der Frieden mit Frankreich nach Karls Kaiserwahl, in der er sich gegen Franz I. von Frankreich durchgesetzt hatte, bedrohlich. Ein Ausbruch des Krieges stand unmittelbar bevor. Für diesen hatte Karl jede Hilfe nötig, also auch die der protestantischen Fürsten im Reich. Ein Eintreten für Luther in Worms wäre demzufolge der militärischen Stärke der mit dem Kaiser verbundenen Truppen höchst dienlich. Auf der anderen Seite entfernte sich der Papst gerade in diesem Moment außenpolitisch etwas von Frankreich und näherte sich der kaiserlichen Position. Um den Papst nicht gleich wieder zu verärgern und Frankreich in die Arme zurückzutreiben, sollte Karl eigentlich die Acht über Luther so schnell wie möglich verhängen, der Kaiser drehte den Spieß allerdings einfach um und benutzte seinerseits Luther als politisches Druckmittel gegen Leo X. ,,Solange man sich in Rom sträubte, den Interessen Karls V. in Sachen Reich entgegenzukommen, entzog sich die kaiserliche Regierung den Aufträgen Aleanders in Sachen Luthers"38. Auch von Seiten der Reichsstände wurde auf den Papst Druck gemacht, sie benutzten Luther, um die Gravamina durchzusetzen. Die von ihnen geforderte Kirchenreform erweitert den Problemkreis auf dem Reichstag erheblich39. Folglich ist Luther von allen drei Parteien des Reichstages als politischer Spielball zur Durchsetzung der eigenen Interessen benutzt worden. Aleander riet dem Papst gar, ,,die Sache Luthers dem Kaiser gegenüber nicht als allzu wichtig zu behandeln, damit Karl für seine hilfe bei der Ausschaltung des Ketzers nicht übertriebene Gegenleistungen von der Kurie fordern könnte."40

Um beiden Seiten ( den Ständen und dem Papst ) gerecht zu werden, fand Karl einen Kompromiss: er erklärte ebenfalls die Notwendigkeit einer Kirchenreform, welche er in seinem Religionsverständnis auch wirklich für unabdingbar hielt, und ächtete demgegenüber Luther41. Auch dieser Schritt stellt nicht nur den Papst zufrieden, sondern auch das kirchliche Rechtsempfinden des Kaisers42. Allerdings muss angemerkt werden, dass das Wormser Edikt nur halbherzig durchgesetzt wurde, die Reformation konnte damit keinesfalls gestoppt werden. Im weiteren Verlauf der Reformation vernachlässigte Kaiser Karl V. die Reichspolitik dann doch recht stark, er beschränkte sich auf ,,interventionistisches Eingreifen"43 in der Innenpolitik des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, wie beispielsweise der Schmalkaldische Krieg von 1546/1547. Ansonsten überließ er die Reichsangelegenheiten weitestgehend seinem Bruder und Stellvertreter Ferdinand. Die Hauptaufgabe des mächtigen Kaisers blieb die Beschäftigung mit der westeuropäischen Außenpolitik.

2.3. Das Glaubensbekenntnis Karls V.

An dieser Stelle soll ein Interpretationsansatz eines Schriftstückes aus der Feder des Kaisers folgen, um die Entscheidung gegen Luther vollends begreiflich zu machen: die Rede ist von der Erklärung, die Karl V. am 19.04.1521 anlässlich der endgültigen Widerrufsverweigerung des Reformators vor den Reichsständen abgab44. Das Dokument wird vielfach als eine der bedeutendsten Quellen angesehen, die vom Kaiser verfasst worden sind. Besonders die völlig selbstständige Arbeit des erst einundzwanzigjährigen Herrschers ohne Berater wird hervorgehoben, da somit gewährleistet ist, dass es sich hierbei um die unverfälschte persönliche Meinung Karls handelt.

Karl beginnt unvermittelt im vollen Bewusstsein seiner stolzen Herkunft mit einer Aufzählung seiner vornehmsten Vorfahren (Z45. 1-4). Dabei betont er vorrangig deren Religiösität, durch die vierfache (!) Erwähnung (,,allerchristlichsten Kaiser", ,,katholischen Königen", ,,treue Söhne der Römischen Kirche" und ,,Verteidiger des katholischen Glaubens") wird deutlich, wie stark sich Karl von dieser Verpflichtung eingebunden fühlte. Will er sich damit etwa vor den Reichsständen rechtfertigen, aus dieser Tradition heraus keine andere Wahl als die Verhängung der Reichsacht gehabt zu haben ? Oder entschuldigt er sich gar bei Luther selbst für sein Verhalten ? Doch dann folgt der Entschluss: Karl will in den Fußstapfen der Väter bleiben, er weicht von deren Linie nicht ab (Z. 18-22). Hier hätte Karl sein Bekenntnis beenden können; ,,die Sache Luthers war entschieden"46.

Im weiteren Verlauf begründet der Kaiser seine Entscheidung allein mittels der Logik, auf eine theologische Diskussion lässt er sich gar nicht erst ein. Er ist sich sicher, dass ein Irrtum der gesamten Christenheit wohl unwahrscheinlicher sei als der Irrtum eines Einzelnen (Z. 23- 29) - eine solche Argumentation kann nicht überzeugend sein. Dennoch bekräftigt Karl V. die Entschlossenheit seines Handelns (Z. 30-32).

Jetzt macht Karl einen cleveren Schachzug: er bezieht die Reichsstände wie selbstverständlich in die Entscheidung gegen Luther mit ein, obwohl er diese eigentlich für sich allein beansprucht hatte47 (Z. 33-41). Er hofft sicherlich auf weniger Protest zu stoßen, wenn er an die Ehre der ,,deutsche[n] Nation" appelliert. Erst jetzt geht Karl konkret auf den vorliegenden Fall ein, er schildert die ,,hartnäckige" Weigerung Luthers, um deutlich zu machen, dass er

alles Mögliche getan hat, die Angelegenheit glimpflich zu beenden. Der Sturheit des Reformators kontert er mit der sofortigen Wegschickung Luthers, unter Berücksichtigung des ihm versprochenen Geleites (Z. 42-49).

In den nun folgenden Zeilen (Z. 53-55) kündigt Karl die Reichsacht an, wofür er die Reichsstände ausdrücklich um Unterstützung bittet (Z. 56/57).

Am 08.05.1521 wurde das Wormser Edikt auch wirklich erlassen, in dem über Luther die Reichsacht verhängt wurde. Dieser allerdings wurde von seinem Landesherren Friedrich von Sachsen in Schutzhaft genommen und auf die Wartburg gebracht. Der Wormser Reichstag war für ihn ausgestanden.

3. Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung Karls V. auf dem Wormser Reichstag von 1521 sowohl von der ihm eigenen, tiefen Religiosität als auch von dem politischen Kalkül des Kaisers beeinflusst wurde, allerdings hatten die taktischen Überlegungen klar den Vorrang. Man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass Karl V. die Verantwortung für ein Weltreich innehatte, weswegen die Außenpolitik für den Kaiser so enorm wichtig war. Deshalb arbeitete er auch später im Notfall mit den Protestanten zusammen, beispielsweise bemühte er sich vor Kriegszügen gegen Frankreich oder die Türken um militärische Unterstützung durch Protestanten, und lockerte zur Erreichung seiner Ziele gar die von ihm angeregten, strengen Gesetzlichkeiten gegen die Protestanten, obwohl sie für ihn Ketzer waren.

[...]

1 Seibt, Ferdinand: Karl V. Der Kaiser und die Reformation, Berlin 1990, S. 7.

2 Vgl. ebd., S.10.

3 Vgl. Alvarez, Manuel Fernández: Imperator Mundi. Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Stuttgart Zürich 1977, S. 42f.

4 Hierbei sei insbesondere auf die derzeit aktuellste Publikation- Schorn-Schütte, Luise: Karl V. Kaiser zwischen Mittelalter und Neuzeit, München 2000.- verwiesen, welche eine recht knappe, aber prägnante und auf jeden Fall lesenswerte Biographie Karls V. darstellt.

5 Vgl. Schorn-Schütte, Karl V. 2000, S. 18f.

6 Vgl. ebd.

7 Vgl. ebd., S.48.

8 Habsburg, Otto: Karl V. Wien 1967, S. 126.

9 Tyler, Royall: Kaiser Karl V. Stuttgart 2. Auflage 1960, S. 86.

10 Vgl. ebd., S. 84f.

11 Habsburg, Karl V. 1967, S. 127.

12 Ebd.

13 Ebd.

14 Vgl. Ebd., S.127f. und ,,Das Bekenntnis des Kaisers vom 19.04.1521" in der Anlage dieser Arbeit, Zeile 23-29.

15 Tyler, Kaiser Karl V. 1960, S.87.

16 Vgl. Schilling, Heinz: Aufbruch und Krise. Deutschland 1517-1648, Berlin 1994 (= Siedler Deutsche Geschichte, Bd. 5), S. 228f.

17 Habsburg, Karl V. 1967, S.165.

18 Tyler, Kaiser Karl V. 1960, S. 93.

19 Als erwähnenswert erachte ich besonders, dass fast genau zum 500. Jubiläum von Karls Geburt Papst Johannes Paul II. um eine Annäherung an die Protestanten bemüht ist, weiterhin gab er ein Reuebekenntnis über die Verfehlungen der Kirche in der Vergangenheit ab, im Zusammenhang mit dieser Hausarbeit ist das ,,Bekenntnis der Sünden gegen die Einheit des Leibes Christi" bedeutsam - der Papst sprach: ,,Barmherziger Vater, am Abend vor seinem Leiden hat dein Sohn darum gebetet, dass die Gläubigen in ihm eins seien: Doch sie haben seinem Willen nicht entsprochen. Gegensätze und Spaltungen haben sie geschaffen. Sie haben einander verurteilt und bekämpft. Wir rufen inständig dein Erbarmen an und bitten dich um ein reumütiges Herz, damit sich alle Christen in dir und untereinander aussöhnen" - In: Die Welt, 13.03.2000, S. 10.

20 Schorn-Schütte, Karl V. 2000, S. 19.

21 Rabe, Horst: Karl V. und die Protestanten. Wege, Ziele und Grenzen der kaiserlichen Religionspolitik, In: Ders.(Hg.), Karl V. Politik und politisches System, Konstanz 1996, S. 322.

22 Vgl. Wohlfeil, Rainer: Der Wormser Reichstag von 1521. In: Reuter, Fritz (Hg.), Der Reichstag zu Worms von 1521. Reichspolitik und Luthersache, Worms 1971, S. 90.

23 Ebd., S. 99.

24 Ebd., S. 104.

25 Wrede, Adolf (Hg.): Deutsche Reichstagsakten unter Karl V. Jüngere Reihe, Bd. 2, Gotha 1896, S. 523, Z. 36.

26 Vgl. Alvarez, Imperator Mundi. 1977, S. 42f.

27 Vgl. Wohlfeil, Der Wormser Reichstag von 1521, 1971, S. 68.

28 Ebd., S. 90.

29 Vgl. ebd., S. 95 und bei Rabe, Horst: Deutsche Geschichte 1500-1600. Das Jahrhundert der Glaubensspaltung, München 1991, S. 235f.

30 Vgl. ebd., S. 105.

31 Vgl. ebd., S. 99.

32 Vgl. Rabe, Karl V. und die deutschen Protestanten, 1996, S. 321.

33 Wohlfeil, Der Wormser Reichstag von 1521, 1971, S. 108.

34 Ebd.

35 Vgl. ebd., S. 109.

36 Rabe, Karl V. und die deutschen Protestanten, 1996, S. 320.

37 Kohler, Alfred: Karl V. 1500-1558. eine Biographie, München 1999, S. 153.

38 Wohlfeil, Der Wormser Reichstag von 1521, 1971, S. 96.

39 Vgl. Rabe, Karl V. und die deutschen Protestanten, 1996, S. 322.

40 Kohler, Karl V., 1999, S. 154.

41 Vgl. Rabe, Karl V. und die deutschen Protestanten, 1996, S. 323.

42 Vgl. hierzu auch S. 4f dieser Arbeit.

43 Rabe, Karl V. und die deutschen Protestanten, 1996, S. 323.

44 Die Fassung der Übersetzung von Hans Wolter ist in der Anlage dieser Arbeit beigefügt. Als weiterführende Lektüre empfiehlt sich Ders.: Das Bekenntnis des Kaisers. In: Reuter, Fritz (Hg.), Der Reichstag zu Worms von 1521. Reichspolitik und Luthersache, Worms 1971, S. 222-236. und, etwas knapper, Rassow, Peter: Karl V. Der letzte Kaiser der Mittelalters, Göttingen Zürich Frankfurt (Main) 3. Aufl. 1977, S. 68-76.

45 Anmerkung: Die Zeilenangaben folgen der Nummerierung in der Anlage.

46 Rassow, Karl V., 1977, S. 70.

47 Vgl. hierzu auch S. 9 dieser Arbeit.

Quote paper Stefan Solle (Author), 1999, Karl V. und Martin Luther, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97909

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