Wenn drei sind einer zuviel was sind vier und fünf

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Wenn drei sind einer zuviel was sind vier und fünf


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FÜNFBUND, m. ein zwischen fünf machten oder auch parleien 2) das zahlzeichen oder die ziffer für fünf. ein arabischer geschlossener bund, eine quintupelalliance. vgl. fünfverein. fünfer, 5. ein römischer fünfer, V. der fünfer ist kaum les

FÜNFDRÄHTIG, adj. aus fünf drählen oder faden u. dgl. bar. vgl. fünfter. zusammengedreht, fünffach gewunden, fünffach geflochlen, IEV- 3) cine münze, welche die geltung von fünf kleineren zusamTárloxos. seit jenem tage folgt sie (Külhchen) ibm (dem men hat. auff ein halben denarium, welchen die Römer vom grafen von Strahl) nun ... in blinder ergebung von ort zu wert ein fünffer, drumb das er fünff as oder zweinlzig vierer ort, geführt am strahl seines angesichts, sunsdrätbig, wie galt und ein victoriatum oder sieggroschen hiessen. Matascinen tau, um ihre seele gelegt, auf nackten, jedem kiesel sius Sarepta (1562) 249°; ein kreutzer ist das achte theyl eines ausgesetzten füszen. H. v. Kleist Kilhchen v. Heilbr. 16. alten denarii, das vierdte theil eines fünffers oder ein halber

FÜNFDREIERLICHT, 1. ein talglicht zu dem preise von fünf sestertius. ebenda. Im besondern heiszt fünfer dreipfennigslücken.

a) im 16. jh, in der Schweiz eine fünf heller geltende münze. FÜNFE, das zahlwort, s. fünf sp. 548.

fünffer (der), cin müntz gilt fünff haller. MAALER 146°. spåler FÜNFE, f., s. fünf s. (sp. 557) und fünfspitze.

cin fünfkreuzerstück. FÜNFE, in die fünfe, s. fünf subsl. im pl. (sp. 557).

b) in Süddeutschland eine scheidemünze mil der zahl 5, ein FÜNFECK, n. ein körper oder eine zeichnung mil fünf ecken. fünfkreuzerslück. KRAMER hochnd. wb. L3. fünffecke n. Rezuer lez. 2, F 2". c) der schwere batzen, der in dem Bambergischen, dann dem indem fünf blätterchen, die unten sitzen,

angrenzenden Franken und dem hennebergischen lande gangbar sich in ein grünlichs füuseck spitzen.

war und 16 gule pfennige oder fünf kreuzerim reiche gall. BROCKES 1 (1737), 70.

d) in Riga, überhaupt in Livland das preussische oder sächso ist auch das dreifache in einander verschlungene dreieck oder sische zwölliel oder zwölstellhalerstück, weil dasselbe fünf ferdinye pentagramm (s. oben sp. 552) ein fünfeck. besonders aber be- ausmachle. daher dort bildlich für elwas unbedeulendes in seiner zeichnet man mit fünfeck eine figur , die fünf seiten, also auch gellung: das ist nicht einen fünfer werth. sie ist nicht für fünf winkel hat (ein pentagon) und, wenn alle seilen gleich sind, einen fünfer hübsch. dann auch blank wie ein füpfer sein, eben so auch die winkel, ein reguläres fünfecki, pentagonum kahl wie ein abgeschliffener fünfer, ganz ohne geld, welche redensregulare, heiszl. Christian WOLFF malhem, lex, 1030 hat hier ein art daher rührt, dass die ehemals gangbaren fünfer sellen anders reguläres fünfsecke, wie für die fünfseitige figur überhaupt ein als ganz abgeschlissen umliesen. s. Gutzeit 1, 301'. fünffecke.

auszerdem wird in Livland eine fünf kopeken an werth gleiche Auszerdem ist fünfeck der name rines secsternes mit fünf münze fünfer genannt, und man halle silberne wie auch kupferne. strahlen , pentagonaster. s. fünfstrahl.

S. Gutzeit ebenda. Nd. sagt man für fünfeck, wie JACOB GRIMM besonders auf

e) in Sachsen ein halber neugroschen, weil dieser gleich fünf zeichnet, fifort d. i. hochd. fünfort (s. d.).

pfennigen ist. FÜNFECKEND, eigentlich FÜNFECKENT, adj. was fünfecket,

0 in Straszburg ein fünfpfennigslück? fünfcentimenstück ? aus welchem worte es durch einschiebung eines unorganischen n

Arnolds pfingstmontag 40. vgl. a) und s. pfennig. ähnlich entstand, wie nackend aus nacket. nach den blumen

g) cine schwedische, fünf öre geltende münze. erscheinen viereckete und fünffeckende beschlossene schotten, aber unterschieden. Bock krāulerb. (Straszb. 1630) s. 21,

4) in Nürnberg einer der fünf rathsherren, die das policcigericht im druck von 1565 11' fünffeckele und viereckele beschloszne

bildeten. das gericht der fünfer oder das fünfergericht (s. d.). scbotten. vgl. viereckend

vgl. uuch fünf s. 3) u. fünf subst. im pl. Dieser und ähnlicher FÜNFECKET, adj., für fünfeckicht (s. d.), das süddeutsche

deutschen einrichtung und benennung gemäsz dann übersetzung mundarten um sein ch kürzen. im eingang des chors macht

des lat. quinquevir: ein fünffer oder der fünfften ciner. Frisius er zwo thür von ölebawm holtz, mit fünffecketen pfosten.

(1556) 1169' und danach bei MaalER 146", der noch hinzufügl ein i kön. 6, 31. s. auch die stelle aus Bocks kräulerb. v. j. 1505

oberkeit vor zeiten zů Rom im brauch, als bey uns Zurych in dem vorigen artikel. Eine weitere kürzung ist fünfeckt.

(lies zů Zürych) die zwölffer in zünfften. wirde und ampt der FÜNFECKICHT, adj. fünf ecken habend. fünfeckicht, pen

fünffer, quinqueriratus. Maaler ebenda. quinqnevir, ein fünffer. tagonon. STIELER 358; fünfseckicht. Räplein 311"; fünfeckicht,

WEISMANN (1715) 1, 451o. vgl. fünferamt, auch fünfberr, fünfpentagonius, quinquangularis. Steinbach 1, 315. WEBER universalwb.

mann,

fünfmänneramt. 3, 317. fünffeckicht. Kirscu cornucop. (1723) 2, 123. zuweilen

5) wein, der in dem fünflen jahre des jahrhunderts gewachsen falsch mit g fünfeckigt. so neben jenem richtigen fünfeckicht

ist, in dem man lebl. s. oben sp. 555. bei Rädlein 211", Weber universalwb. 2, 517' u. Kirsch 1, 909'. 6) östr. ein ungeschlachter, grober mensch, ein limmel. auch von denen obersten zwei keuteln halte der eine wie beim bauernfünfer. Höfer 1, 254. CASTELLI 128. LORITZA 46'. wol birsch fünfeckigte füchlein. Fleming Iculsch. jäger 1, 132°. ursprünglich ein mehr als vierschröliger mensch.

daraus fünfecket, fünfeckend. s. diese und auch fünfeckig. FÜNFERAMT, 1. 1) das amt eines fünfers. s. sünfer 4).

FÜNFECKIG, adj. was fünfeckicht. im anfange des 16. jh. insbesondere das aml cines quinquevirim alten Rom (s. ebenda). auftauchend: funffeckig, pentagenus (lies pentagonus), voc. incip. quinqueviratus, das fünfferampt. WEISMANN (1715) 1, 451'. s. auch leut. ant. lat. f3. funt eckig (im druck funt eckgig). voca- fünfmänneramt. bular. gemma gemmar. 1505 s 4". s. auch DiereNBACH 423'. aber 2) die gesammtheit der fünfer in einer stadl als eine behörde. So das wort brach erst im 18. jl. völlig durch und drängte nach und heiszl in Stutlyart ein aus fünf richlern bestehendes waisengericht nach fünfeckicht so zurück, dasz dieses in gerer zeil kaum dus fünferamt. Scumiu 209. mehr gehört und bald ganz erlöschen wird. fünfeckig. Friscu FÜNFERDINGSTÜCK, n. ein zwölftelsthalerstück, 2/2 silber1, 211'. eine fünfeckige figur, ein fünfeck. in der pflanzenlehre groschen. Gutzeit 301. s. fünser 3) d). ein fünfeckiger stengel, caulis quinqucangulatus, eine fünfeckige FÜNFERGERICHT, n. chedem in Nürnbery und Straszburg ein spindel (sliel der grasährchen), rachis quinqueangularis. diese findet aus fünf rathsherren zusammengesetzles policei- oder rügegericht. sich z. B. beim hahnenfuszsennich, panicum crus galli, jener beim Fuisci 1,307*. SCHERZ 450. s. sünler 4), fünf f. 3) u. fünf subst. cactus pentagonus. s. Plenk bot, terminol. 23. 151.

im pl. Wol daher der ausdruck bei Klopstock, der in seiner FÜNFECKT, adj., gekürzt aus fünfecket (s. d.).

deutschen gelehrtenrepublik ein solches aus fünf mitgliedern zuFÜNFEIMERIG, adj. dem umfange nach fünf cimer haltend. sammengesetzles gericht wünschte, damit vor dasselbe dic gezogen s. eimer 2). ein füşfeimeriges fasz.

würden, welche die bücher anderer ohne nennung der namen ausFÜNFEN, 1) vom beckerbrole: es als altbacken bezeichnen. ge- schreiben : wer andre, ohne sie zu nennen, ausschreibt, wird schuh dicse bezeichnung etwa durch einschneidung einer V? der nur nicht völlig willkührlichen verurtheilung des fünferScudellER 1, 538.

gerichts überlassen. werke 12, 82; das fünfergericht ist eine 2) ungezählt lassen? unbemerkt lassen ? nur tirol. in der schnip- art untergericht, das gewöhnlich nur aus fünf mitgliedern pischen abfertiyung du kannst mich fünfen oder fünferlen! besteht und bei jedem vorfalle, wo man eins braucht, ScuÜPF 161. fümferlen ist abgeleitet von tirol. fümser, die zisser neuem ernannt wird. cbenda. 5 oder V, hochd. fünfer.

FÜNFERHERR, m. chemals zu Basel einer der fünf herren, FÜNFER, m. 1) die zahl fünf, die gesammtheit von fünf ein- die bei streitigkeiten von bürgern in bauangelegenheilen, z. b. über heilen als zahl. zuerst bci SerraNUS dict. u 6', wo quinarius die grenzen, die leilung des regenwassers, die fenster u. dgl., 51 als subst. durch ein fünffer verdeutscht ist, was sich aber bei entscheiden halten, die fünfferherren. SIMLER de Helv. (Tiguri DASYPODIUS, dem SERRANOS sonst nachtrill, nicht findel.

1577) 150'. dessen regiment (Zürich 1576) 190°.


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FÜNFHUNDERTJÄHRIG, adj. fünfhundert jahre all : in welchen allen in den öffentlichen spielen der allen Griechen der so gönnet man dem schon

seine gegner gleichmäszig überwinden muste, der den siegespreis fünfhundertjährgen ton

erhalten wollte, quinquerlium, névramlov. des liedes seinen lohn. J. G. JACOBI 5, 147.

FÜNFKANTE, s. was fünfeck. nnl. vijfkant n., schwed. femFÜNFHUNDERTMAL, adv, mit fünfhundert vervielfachl, quin- kant m., dän. femkant. genties. funthunderınal (für funffhundertmal), quingeniesies. FÜNFKANTICHT, adj. pentagonon. Stieler 928. jelzt durch l'oc. theu. 1482 i 5'.

fünfkantig verdrängt. FÜNFHUNDERTMALEN, adv. was fünfhundertmal. quingen- FÜNFRANTIG, adj. fünf kanten oder ecken habend, also was ties, fünfhundertmalen. Frisius (1556) 1109 und danach Maaler fünfeckig. nnl. vijfkantig. im besondern: scharfe ecken oder 146". gebildet wie fünfmalen (s. d.).

ränder habend. in der bolanik ein fünskantiger stengel. FÜNFHUNDERTMALIG, von fünfhundertmal abgeleiteles adj. FÜNFKARTE, f. ein spiel mit fünf karten. dän. femkort n.

FÜNFHUNDERTSTE, die übliche ordinalzahl von fünfhundert. slimmt es vielleicht mit dem oben sp. 552 in der stelle von FLEfunff hunderdeste. voc. v. j. 1414 (DIEFENBACH 4794). der fünff- MING genannten spiel der fünf karlen? hundertest. WILHELMI 2, 102. mit unterdrücklem tan hundert : FÜNFKARTENSPIEL, n. was fünfkarte. funghunderster, quingentenus. voc. thcut. 1482 i 5'. fünfhun- FÜNFKLANG, m. der fünste lon vom grundton an, die quinte. derste. Weres universalwb. 3, 317". Vgl. fünfbunderte.

Campe, der das wort als ein neugebildeles bezeichnet. zum fünfhundertsten, beim zählen , quingentesimo. ScHELLER FÜNFKLAPPIG, adj. an der kapsel mit fünf klappen versehen, (1805) 1026. vgl. fünfhundertstens. folgt mal, so wird dies in die bei der reifen frucht aufspringen, quinquevalvis. in der botaneuesler zeit fast immer angerücht. das fünfhundertstemal. zum hik, s. Prenk botan. terminol. 123. eine fünfklappige kapsel fünfhundertstenmale oder fünfhundertstenmal. bei SCHELLER hat z. b. der erdkiefer, coris. a. 2.0. „zum fünfhundertsten male, quingentesimum.

FÜNFKLAUIG, adj. 1) an den friszen mit fünf klauen verFÜNFHUNDERTSTEMAL, s. fünfhundertste.

schen. die vordersüsze der katzen sind fünfklauig. FÜNFHUNDERTSTENS, adj. quingentesimo. Scheller (1905) 2) in fünf gekrümmte theile ausgehend, die klauen zu ver1026. gebildet wie sünftens (s. d.).

gleichen sind: FÜNFJAHR, n. ein zeilraum von fünf Jahren. fünfjahr, quin

urplötzlich enterten beide quennium, lustrum. Werer universalwb. 3, 317'. s. fünfjährig. Sarno's schist, an māchtigen taun fünfklauige haken FÜNFJÄHRIG, adj., in verschiedenem sinne. ahd. limfjaric,

schleudernd.

PYRKER Tunisias 3, 273. s. unten 3). fünsijerig. Alrerus dict. Rriij.

FÜNFKÖNIGSTHALER, m. eine 1801 auf die hundertjährige 1) fünf jahre all, quinquennis :

jubelfeier der könige von Preuszen geprägte denkmünze mil den da liesz der könig ohne klagen

bildnissen der fünf könige, die bis zu jenem jahre geherscht haben. ein ochsen schon fünffjärig schlagen.

FÜNFLAPPIG, adj. fünf lappen habend, aus fünf Inppen be

SPRENG II. (1610) 89", bei Voss (II. 7, 315, vgl. 2, 403)

stehend. in der botanik ein fünflappiges blatt, folium quinque

lobum , dessen rundlicher umfang in fünf tiefe bis zur hälfte opferte, jenen zum schmaus, der völkerfürst Agamemnon, einen stier, fünfjährig und feist, dem starken Kronion.

reichende lappen zerschniten ist. auch in der zoologie, wenn eine quimalus, fünff jäirig alter. Frisius (1556) 1109" und danach bei

arl der scesterne, asterias reliculala, als fünflappig bezeichnel wird. Maaler 146“ und auch fünffjährig alter bei Dentzler 1, 645*,

FÜNFLING, m. ein kind, das mit vier andern von derselben

muller auf einmal geboren wird. 1850 kam eine frau in Altrehfünfjärigen weyn, vinum quinquenne. Maaler 146' und danach

feld, einem dorfe des kreises Crossen im königreiche Preuszen, fünfjähriger wein bei Steinbach 1, 807. ein fünfjähriges kind, cin fünf jahre alles. bei H. Sachs, wie er gewöhnlich die ableitungs

mit fünflingen nieder, s. Dieterici in den monatsber. d. Berl.

akad. 1857 s. 172. silbe -ig schreibt, mit cingeschobenem n

nach Plutarcus quaest. rom. 2 sind füpf

linge die höchste zahl von kindern, die von einem weibe auf eindem wütrich sie zu einer rach

mal geboren werden können, und neuere untersuchungen beslätigen ihren fünffjäring son erstach. I (1590), 115°;

dies; wenigstens lässt sich das vorkommen von sechslingen und wann ich hab ein süpsfjäring sun. III. 1, 238" (1264).

siebenlingen nicht mit sicherheit crucisen. s. sechsling und 2) fünf jahre dauernd, quinquennalis. fünfjährige zeit, quin- siebenling. Auch von cinem jungen von thieren wird der ausquennium. Scheller (1805) 1026. ein fünfjähriger friede. druck gebraucht, wenn solche, die gewöhnlich eins gebären , slalt

3) nach fünf jahren wieder stallfindend, von fünf zu fünf dessen auf einmal fünf zur well bringen. so liest man, dass von jahren slallfindend oder geschchend, quinquennalis. ahd. vimf- schafen fünflinge gefallen sind. járigaz spil, quinquennalis agon. GRAFF 1, 610. 6, 329. nhd. Das wort ist, wie vierling, nach zwilling und dreiling oder die fünfjährigen delischen spiele (Thucyd. 3, 104).

wenn die drilling gebildet. S. diese würter. Athenienser ihr opfer bey den fünfjährigen öffentlichen spie- FÜNFLOCH, n. cine art sccapsel oder sceigel, durch dessen Jen bringen. Goldhagen Herodot 6,104 (111).

scheibe fünf regelmäszige öfnungen gehn. Campe. Daron das gleichlaulende und gleichbedeutende adv.

FÜNFLÖTHIG, adj. cin gewicht von fünf loth habend. funfFÜNFJÄHRLICH, adj. was fünfjährig 3). die fünfjährliche lotiger, quincuns omnis. voc. theul. 1482 i 5'. erneuerung. Campe. das wort ist eine neuere, nicht eben gelāusig FÜNFMAL, adv. mit fünf vervielfacht (multipliciert), quinquies. gewordene bildung. Davon das gleichlautende adr.

vgl. fünffert und fünfstund. FÜNFJAHRZEIT, f. was fünfjahr. fimfliartzeit, lustrum. voc. 1) zur sleigerung der zahl mit fünf vervielfacht als bei einantheul. 1482 i 5o. mnd. vifjârtît, quinquennium. DIEFENBACH 480*. der befindliches : und man trug jnen essen fur von seinem

FÜNFKAMM, m. ein aus leinen und wolle gewebtes zeug, bei tisch, aber dem Benjamin ward fünff mal mehr denn den dessen anfertigung zum aufzug diri kamme leinen und zum durch- andern. 1 Mos. 43, 34. fünfmal fünf, auch an einander gerūclil schusz zwei kümme wolle genommen werden. dieser, den wir fünfmalsünf geschrieben, ist fünfundzwanzig. fünfmal zehn nach seinem jäckchen von streiligtem fünfkamm, das gestreifte (fünfmalzehn) ist fünfzig. genie nennen wollen. J. G. Müller Siegfr. v. Lindenb. 1, 160 2) wiederholl bis cinschlieszlich fünf : hettestu fünf oder sechs = (1790) s. 166. (vgl. auch Lisci mecklenb. jahrb. 2, 108. das mal geschlagen, so würdestu die Syrer geschlagen baben, bis wort ist hochd. umbildung der nd. benennung fiskamm, denn das sie ausfgerieben weren. 2 kön. 13, 19; von den jüden babe ich zeug kommt zunächst in Norddeutschland vor, wo es, wie Dan- fünff mal empfangen vierzig streich weniger eines. 2 Cor. 11, 24; NEIL 50° bemerkl, der landmann selbst mil jenen fünf kiimmen fast in die fünff mal. Nasus anlipap. cins u. hundert X 1°. anserligt. nach ciner millheilung Hoffmanns vox FaliersiELEN wird bis fünfmal geplügel. Gümne 27, 179 ; die säulenfüsze verkauft man in den landstädlen der Lüneburger heide den fünf- und die platten darunter scheinen auf piedestalen zu stehen, kamm auch unter dem namen beiderwand. Vgl. fünfschacht. aber es scheint auch nur, denn der sockel ist fünfmal durcb

Uebrigens steht dem fünskamm nd. die benennung eines andern schnitten und jedesmal gehen fünf stufen zwischen den säulen selbstgemachten zeuges, bei dem der aufzug ebenfalls leinenes und hinauf. 186. der einschlag wollenes garn ist, zur scite, nemlich drekamm, wel- FÜNFMALEN, adv. wie fünfmal 2), mhd. ze fünf malen, ches hochd. dreikamm lautel. auch sie ist von der zahl der quinque vicibus: wan an dëm tage dô ër erstuont dû crschain kämme hergenommen, die beim weben zur anwendung kommen, ër in (den jüngern) ze fiumf mâlon unde dar nåch in dën indem deren hier drei wie dort fünf gebraucht werden.

andren tagen hinz daz ër ze himel fuor dû erschain ër in FÜNFKAMPF, m. die gesammtheit der fünf leibesübungen, och ze fiumf mâlon, GRIESTADER pred. 1, 13. nhd. funfmalen, nemlich sprung, discuswersen , welllauf, ringkampf, faustkampf, | quinquies, quinquenics. voc, Theut. 1482 i 6“. fünffmalen. Frisits


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FÜNFWINKELZEICHEN, 1. die aus verschränkten dreiecken mhd. vünfzëhen, fünfzëhen, auch mil dem diphthong iu (s. fünf bestehende fünfeckiye sternartige figur, die man auch drudensusz sp. 518) fiunfzëhen (Meinauer naturl: 13, wo fiuofzëhin), zusammen(s. d. und darunter die erste abbildung) nennt, das pentagramm. gezogen fünfzên, alts. fiftein (Heynes allnd. denkm. 2, 114"), dic das liat der gute mann gefühlt

volle form würde fistëhan sein, nd. foftein, nl. vijftien, ags. fiftene, und sich in die magie gewühlt.

fistyne, cnyl. fifteen, allfr. fifténe, fistine, alin. fimtån, schw. mit zirkeln und fünf winkelzeichen

femton, dūn. femten, von welchen die golh., mhd. und ags. forwollt er unendliches erreichen. GÖTHE 4, 54.

men pecliert vorkommen, die ahd. pccliert werden könnte, sich Vgl. sternfünfeck. Zu belonen fünfwinkelzeichen. FÜNFWÖCHENTLICH, adj. nuch fünf wochen wieder ge

aber keine belege vorfinden. nhd. herscht schwanken zwischen fünf

zehn und der umla ullosen form funfzehn, welche beiden formen schelend, nach je fünf wochen wieder geschehend. ein jüngeres,

selbst bei einem und demselben schriftsteller sich finden. fünffzuerst von Canpe angeführtes wort. Davon das adv.

zehen. Alberus dict. a i'. fünffzähen. Frisius (1556) 1109' und FÜNFWÖCHIG, adj. 1) fünf wochen alt. ein fünfwöcbiges

dunuch MAALER 146'. fünffzehen. Henisch, RÄDLEIN 311". fünffkind, das fünf wochen all ist, ein fünswochenkind (s. d.).

tzehen sekel. Mathesius Sarepta (1562) 238"; 2) fünf wochen dauernd. ein fünfwöchiger besuch.

ich hab dem frommen gesellen Wie fünfwöchentlich, jüngeres wort, das zuerst Campe ver

auf borg geben fünffzehen elen. I. Sacus II (1591). 2, 27“. zeichnet hat. Davon cin gleichlautendes adv FÜNFWOCHENKIND, n. ein kind fünf wochen nach seiner

daneben aber erscheint, wol mundarllich, bei demselben dichler auch geburt, ein fünf wochen altes lind. bei Campe unler fünfwöchig

ein verkürzles und ubgeschwächtes fünfze: Vyl. vorhin fünfwöchig 1). Zu belonen fünfwóchenkind.

wie ich (Arsinoe sprichl) das jetzt erfahr mit schmertz,

das du (Lysimuchus) mit fünfize söne mehr, FÜNFZACK, m. ein aus einem sliel und fünf zacken oder

darzu dein ganz gerüstes heer zinken am ende bestehendes werkzeug, das nachbildung der hand sambt dir ligt auff den tag erschlagen. III (1588). 2, 214"; mit ihren fün/ fingern scheint. ein von BÜRGER gebildeles wort, kein jungfraw ward nie so rein, wie dieser in folgender stelle einer 1771 gedruckten, seiner probe

ist (isz!) sie drey nespeln, gibt sie von jr fünffzehen stein.

LONICERUS kräulerb. 25, ciner bomerischen übersetzung vorausgeschickten abhandlung erschen läszt: ohne grübeln und ängstliches nachsinnen ist

eine sprichwörtliche redensart, die daher rührt, dass die mispel mir eins (nemlich ein edleres wort für bratspiesz“) eingefallen,

meistentheils fünf steine hat, das alle würde der epopee hat und neuroßolov besser

seht! fünfzehn Jahr schon brennt die kriegesfackel.

SCHILLER Wallenst, lod 3, 2 (erster dr, s. 127); ausdrückt, als bratspiesz. fünfzack! so edel, als Neptuns dreizack! 139°. danach dann 147", 660 in der über

es steht der rheingraf nur vier tagemārsche

vou hier, mit funfzehn tausend mann. 1, 5 (s. 23);selzung von II. 1, 463

ein fräulein neben ihr noch kaum von funfzehn Jahren. zur seit ihm standen knaben: jeder hielt

v. Nicolay (1792) 5, 85; den fünfzack in der hand.

funfzehn sommer schon zurücke

reichet ihr besinnen zwar. 8, 77. das wort sand beisall und auch Voss verdeutscht hier wie an der gleichen stelle der Odyssee 3, 460

dieses umlaullosc zusammengezogene funfzehn ist heute die überihn umstanden die jünglinge, haltend den fünfzack. wiegende form, die auch bereits Stieler, STEINBACH und Gott

SCHED ohne eine weitere angeben. LUTHER dagegen schrieb die FÜNFZACKIG, adj. fünf zacken an sich habend:

volle form funffzehen, und ScHorrelius wie Friscu hielten an Jünglinge standen um ihn, fünfzackige spiesz in den händen.

funfzehen sesl. ADELUNG, Voigtel und Campe haben beide forBÜRGER 1910, 463.

men, diese volle wie jene zusammengezogene. alle aber erwähnen es ist dies dieselbe homerische stelle, in der des dichters verdeut

nicht einmal die formen mit ü, fünfzehen und fünfzehn, ja schung in jamben fünfzack (s. d.) halle.

Hernatz in seinem orthograph. wb. 270 spricht sich mil verwerFÜNFZÄCKET, adj. fünfgezackt, d. h. mil fünf zacken oder

fung dieses fünfzehn entschieden für funfzehn aus. wirklich ist hervorstehenden, nach unten breiteren spilzen versehen. vgl. zäcken.

süddeutsch wie norddeutsch in der volkssprache hier u herschend (lic druiden) trugen eia besonder kleidung unnd fünfzäcket

und man hört auch mit aussloszung des n nach u fufzehen, holtzschuh an, so man noch druddenfůsz heiszt. Aventinus

fufzehn, selbst noch weiter in einigen südlichen mundarten mit chron. (1566) 30°. s. fünfzinkend.

sel von f und ch fuchzebn. s. sufzehen, wo aus schieFÜNFZAIL, F. die zahl fünf. die fünfzahl hal vor andern

denen gegenden die mundarllichen formen angegeben sind, denen zahlen, wie der urlikel fünf zeigt, cine besondere bedeutung. da

hier noch aus Bulzbach und zumal der gegend bei dieser stadt in nun schon Hermann in seiner 1711 herausgegebenen mass

der Wellerau foffzehe, henneberg. fauchze (REINWALD 2, 18), sonneJographia p. 153 die zahl 5 aus mehreren gründen für sehr

bergisch fucliza (SchleicIER 34) zugefügt werden können. dock bedenklich bielt und auch andere über die in den Kimbri

die schule wahrt in rücksicht auf fünf nicht ohne pedanlerie schen denkmählern häufig vorkommende fünfzahl unter

fünfzehn. Wus die perion anlangt, die in denselben fällen, wie suchungen anstellten. G. J. Groterend in Bülligers Amalthea

bei fünf (s. spalle 553), slattfinden kann, so sectiert funfzehn, 2, 93; die fünfzabl vereinigt sich mit der dreiecksform auch

fünfzelin nulürlich wie zehn: nom, u. acc. funfzehne, fünf... in dem quincunx. ebenda.

zehne, dal. funfzehnen, fünfzehnen; ein gen. funfzehner, fünfdie fünfzahl der verse, das zählen derselben nach je fünf

zelner lüszt sich nicht nachweisen. überhaupt aber steht das verszeilen. in den sinne aus fünfen bestehende gesammtheit

wort fast immer nexionslos. mld. erscheint der dut. fünfzëhenco: von fins personen :

unde teile danne die gotes jár zuo fiunfzöbinen. Meinauer nun aber, was das reich in seinem ganzen hegt,

naluri, 13. sey, mit gewicht und kraft, der füpfzahl (es sind fünf fürsten

gemeint) auferlegt. Götué 11, 291. Diese stelle führt auf die besondere bedeutung der zahl funfFÜNFZÄHLIG, adj. der zahl nach aus fünsen bestehend.

zeha zunächst als zeitbestimmung, denn es ist in der Theilung der funffzelis, quinarius. voc. incip. Ieulon, f3“. quinarius , fünff

jahre die mit 313 n. Chr. geb. beginnende römische indictio, der zülig, fünf inhaltende zaal. Frisius (1556) 1109" und danach

Rümer zinszahl, gemeint, die je fünfzehn Jahre umfaszt. bei den bei Maaleo 146", der in fünff zal inhaltende ändert. quinarius,

Deutschen waren fünfzehn tage gerichtsfrist, die dadurch entstand, fünfzählig, die fünffte zabl begreifend. Kirsci cornucop. (1723)

dusz der ursprünglichen von vierzehin nächten (s. vierzehen u. 1, 909". in der botanil sind die gefingerten Wäller fünfzählig,

Haltaus 1398), die in der zahl der nächte zwischen vollmond und quinala, wenn deren fünf auf einem stiele bei einander stehn, wie

nculicht ihren grund hul, noch der tag, mit dessen eintritt der dies z. b. bei dem fünflingerkraul (potentilla replans), dem brom

termin zu ende gicng, zugegeben und dann neben den nächten beerstrauch (rubus fruticosus), der wol/sbolne (lupinus albus) der

auch nach eben so viel tagen mit diesem zugabelage gezahlt wurde, fall ist. Pienk bolan. Terminol. 49. Davon ein gleichlaulendes adv..

wodurch sich die formel cinen tag und vierzehn nacht in jene FÜNFZÄHNIG, adj. fünf ähne oder zahnartige spitzen habend.

fünfzehn tage wandelte. vgl. RA. 221. diese frist verdreifucht, in der bolanik heiszl dic blütendecke oder der kelch fünfzähnig,

d. h. dreimal vierzehn lage mit drei zugabetagen, also füpfundquinquedenlatum , wenn der rand durch einschnille, die er von

vierzig tage, ist die sächsische frist. RA. 220. 222. die cinfache nalur hat, fünf zahnartiye spilzen zeigt, wie z. B. bei dem kür

aber, die auch das franz. quinze jours ausdrückt, wird selbst zur bisze, der gurke. Da.on cin gleichlautendes adv.

allgemeineren zeilbestimmung. FUNFZEREN, FÜNFZEHEN, fünf und schn zusammenge

mhd, sus was ör dà fünfzëhen tage. Parz, 501, 11. nommen, quindecim. zusammengesojen suoszehn, fünfzehn. golh. nhd. findet sich dann auch funfzehn nächte als festgesetzte zeil, fimstaíbun, uhd, finfzëhan, vinszöban, zusammengezogen finfzên, freilich alterthümlich; nach funfzehn nächten komm ich, dich


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FUNFZIGSTEL, FÜNFZIGSTEL, n. der fünfzigste lheil. abgeschwächl aus funfzigstheil, fünfzigstheil, welches mil ausstoszung des te zusammengeselzl aus funfzigste Theil.

FUNFZIGSTENS, FÜNFZIGSTENS, adv. als fünfzigstes der zahl nach. gebildet wie fünftens, s. d.

FUNFZIGSTHALB, FÜNFZIGSTHALR, s. funfzigstebalb.

FUNFZIGSTIMMIG, FÜNFZIGSTIMMIG, adj. aus fünfzig, überhaupt einer gröszeren anzahl stimmen vereinigl. ein fünfzigstimmiger hochruf erscholl. Davon dus adv.

FUNTZIGSTUND, FÜNFZIGSTUND, udv. was funfziginal. schwerlich noch im 16. jh. gebrauchl. vgl. fünfstund.

FUNFZIGSTÜNDIG, FÜNFZIGSTÜNDIG, adj. 1) fünfzig stunden dauernd oder während. 2) lür einen gewissen seilubschnill in fünfzig verschiedenen stunden sluttfindend oder geschehend. vgl. fünfstündig. Davon dus gleichlautendc. adv.

FUNFZIGSTÜNDLICH, FÜNFZIGSTÜNDLICH, adj. von fünfzig zu fünfzig slunden slullfindend oder yeschchend. vol. fünfstündlich. Davon dus gleichlaulende adv.

FUNFZIGTÄGIG, FÜNFZIGTÄGIG, ullj. 1) fünfziy taye dauernd oder während ein fünfzigtägiger waffenstillstand.

2) nach fünfzig tagen wieder stallfindend, ju den fünfziysten tag sich wiederholend. vyl. fünflägig.

Davon das gleichlaulende und gleichbedeutende udv.

FUNFZIGTÄGLICH, FÜNFZIGTÄGLICH, uilj. was funfziglögig 2). vgl. fünftäglich. Davon das gleichluutende udv.

PUNTZIGTAUSEND, FÜNFZIGTAUSEND, fünfzigmal lausend, quinquaginta millia, quinquagena millia, in siffern unsyedrückl 50000. s. auch funfzig 2).

FUNFZIGTAUSENDE, FÜNFZIGTAUSENDE, ordinulzuhl von der vorigen grundzahl, also was funfzigtausendsle (s. d.). der funfzig tausende, quinquagics millesimus. NIEREMBERGER Ddd 2".

) 995. 318 PUNTZIGTAUSENDMAL," FÜNFZIGTAUSENDMAL, udverb. quinquagies millies. ScuellER 1805) 1025. yebildet wie fünfmal.

FÜNFZIGTAUSENDMALIG, FÜNFZIGTAUSENDMALIG, dus vom vorigen adv. abgeleitele adj. ,, 50000mal gemacht, geschehen, quinquagies millies factus, oder wiederholt, quinquagies millies repetitus." SCUELLER obenda.

FUNFZIGTAUSENDSTE, FÜNFZIGTAUSENDSTE, ordinalzahl von funfzigtausend oder fünfzigtausend, quinquagies millesinus. jedesmal der funfzigtausendste. SCHELLER cbenda. adverbial wird beim zählen gebraucht zum funfziglausendsten, zum funfziglausendstenmal- oder funfzigtausendstenmale. vyl. SCHELLER cbenda. Auch blosz funfzigtausende (s. d.), fiiufzigtausende.

FUNFZIGTAUSENDTEL, FÜNFZIGTAUSENDTEL, n. funfzigtausendtheil. s. d.

FUNFZIGTAUSENDTHEIL, FÜNFZIGTAUSENDTHEIL, M. n. eins von Münsziylausend im verhältnisse zum gunzi'n. geselel aus dem ordinalzahlwort funfzigtausende (s. d.) und lheil. Durch abschwächung funfzigtausendtel, fünfziglausendiel, 11.

FUNFZIGTAUSENDTHEILCHEN, FÜNFZIGTAUSENDTHEILCHEN, n., das dim. des vorigen.

FUNFZIGWERBE, FÜNFZIGWERBE, udv. was sunsziginal. s. funfzigmalen. md. Giftcch warve. DIEFENBACHI 479*.

FUNTZIGWÖCHENTLICH, FÜNFZIGWÖCHENTLICH, udj. nach fünfziy wochen wieder stattfindend oder geschehend. Davon das gleichlautende adv.

FÜNFZIGWÖCHIG, FÜNFZIGWÖCHIG, ailj. 1) fünfzig wochen all ein fünfzigwöchiges kind. 2) fünfziy wochen dauernd oder während. 3) was funfzigwöchentlich.

Davon dus gleichlaulende und gleichbedeutende adv.

FUNFZIGZÖLLIG, FÜNFZIGZÖLLIG, adj. fünfzig soll im nasze hullend, deni musze nach fünfziy zoll betragend. auch ohne umlaul funfzigzollig, fünfzigzollig. vgl. fünfzollig.

FÜNTZINKEND, adj. mil fünf zinken verschen, in limf zinken oder zucken sich theilond. vyl. fünfgezinket. in der folgenden stelle bedeutet dus wort: mit fünf sinken oder zachen bezeichnel, mil land zinken oder zachen bemall. Aventinus nennet solclic funfl'zinckende der Truyden holtzschuh: philosophische schúb. a. weish. lusly. 459. es ist nicmlich hier die unter drudensusz abgebildele crsle figur, dus pentagramm oder das pendulpha, d. h. dus aus zuvi sich durchkreuzenden dreiecken gebildete fünfsuche A gemeint, dus die druiden auf ihren schuhen trugen. vyl. oben sp. 552 so wie fünfeck, fünfwinkelzeichen, fünfzückel.

FÜNFZOLLIG, FÜNFZÖLLIG, adj. fünf zoll im masze hullend, dem musze nach fünf zoll betragend, d. h. fünf zoll lang, breit, hoch oder dick. fünfzollig, quincuncialis. NIERENDURGER Ccc 4. Davon das gleichlaulende udv.

FÜNFZÜNGIG, adj. in fünf verschiedenen zunyen d. h. sprachen zusummengestellt; dann auch so viel als fünf verschiedene sprachen redend. fünffzüngig, pentaglottus. DASYPODIUS 333'. 177'.

FUNG, für fieng, dus prael. von fangen, s. ful. wellerauisch fong.

FUNGIEREN, die dienst- oder amtspsicht ausüben. als untersuchungsrichter fungieren. das wort steht bereits bei SPERANDER 271° mil der erklärung ein aml verwallen, versehen, ausrichten", und ist enllehnt aus lut. fungi, etwas verrichten, clwas vollziehen, sich eines geschäsles enlledigen.

hicule hört man für fungieren häufig functionieren (s. d.). FUNK, m. schluck, zug beim Trinken :

mit einem trunk in einem funk tu ich dir nuo das gar bringen.

ORLANDO Di Lassus newe leutsche liedlcin, bei Hoffmann von FallERSLEBEN in den deutschen gesellschaftslicdern s. 165 (19 s. 276 nr. 199) nach einem andern drucke, dem von Ant. SCANDELLUS, mil der lesart in einem schlunk; sein (des liebsten buhlen) nam heist Wein, schenk

dapler ein! so wird die slimm basz klingen: ein starken trunk in einem funk

wil ich meim bruderu bringen (zubringen).


UHLAND volksl. s. 585; ein külsuff, dasz nit sitzest nider, mon heist dich sonst auffstehn wider, sine ponere. ein katzentrunck, in eim sunck, du hast ein stumpff messer, das ausz der schönen westpbalischen krausen kein funcken kanst schlagen. Fischart Garg. 994

(1608) Mij: Dasz funk die angegebene bedeutung hat, ergibl sich aus der angeführten lesart schlunk, welches worl, hervorgegangen aus mihd. slunt, wie schlingen, durch die gurgel gierig in sich aufnehmen, aus mhd. slinden, hier nichts anderes als schluck" ausdrückt. s. schlunk. uber wie ist dieses funk, dem der pl. sünke zukommen muss, abzuleiten? nach der nd. 'redensart ne bet enen funken im halse, er hal einen immer brennenden durst, liebl den trunk, scheint zusammenhang zwischen funkie, kleinstes feuertheilchen, feuriyer punct, scintilla, und funki stullzufinden und dies mil jenem der nemlichen wurzel entsprungen (s. funke). danach würde funk zunächst einen stechenden, empfindlichen brand des dursles bezeichnen, woraus sich dann die bedeutung dursllöschung und sofort die des zuges beim trinken cnlwickeln konnle. FUNK, 11. der glanz, das funkeln:

uus zündt ein nüwer sterne,

gar heiter ist sin funk. Züricher mittheil. 2, 81'. in der gaunersprache funk m. für flamme. Train 41'. entsprossen dem pl. pruet. der schon von Jacob Grimm bci fiok, finke angegebenen verlorenen wurzel sinken, welcher auch funke angehürl. mehr über sie s. bei diesem worle.

FUNK, m. was linke, fringilla. ach warum hat mich (klagt das aus hanf entstandene octavblalt papier) nicht gleich in meiner jugend (nemlich als hanfsamenkorn) ein funck oder goll aufgefressen und alsobald dreck aus mir gemacht. Simpl. (Keller) 885,6. goll ist die goldammer (Nennicu 2, 1477), aber auch der blutfink (ebenda 3, 455. vgl. dazu DIETENBACII 247'), und unter funk ist offenbar finke zu verstehn. dic volksmundart nemlich lässt in manchen wörtern u für i eintreten, wofür Wein1101.D in seiner dialectforschung 56 s., seiner alemann. gramm. 31 und 96, so wie in seiner bair. gramm. 44 beleye gibt und auch z. b. aus der westricher mundart fusch und gefuscht (SCUANDEIN 245) für fisch und gefischt anzuführen sind.

angewandt wird das wort dann auf einen menschen der voller schelmstreiche ist, cinen schelm, wie man auch sagt ein vogel, ein leichtfertiger vogel, ausserdem auf den cölnischen stadlsoldalen. unverkürzt funke, s. d.

FUNK, M., gekürzt aus funke (s. d.), kleinstes feuertheilchen. FUN ART, 11., s. funkert.

FÜNKCHEN, 11. 1) ein überaus kleines feuertheilchen, der kleinste feurige punct, scintillula. dim. von funke (s. d.).

a) im cigentlichen sinne. es glimmet noch ein füpkchen in der asche. ADELUNG. das feuer hat ganz ausgeglommen, es ist auch kein fünkchen mehr da. beim schmieden springen funken und fünkchen vom eisen. vgl. funke 2).

b) bildlich, zumal in beziehung auf solches, dem feuer beigelegl wird : ein fünkchen gegenglut (iler liebe).

SCUmidt v. W. ged. 34 ;
wenn eisersucht ein fünlichen fängi, springt gluich die ganze mine.

GOTTER d. tartar. ges. 18.


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JACOB GRIMM zeichnete diese stelle gerade für die verbindung ein gute fanken auf. übrigens erinnert dieser ausdruck in seiner slellung an die redensart einem einen sang geben

cinen schlag, fänge kriegen schläge. vgl. fang 4).

Sinnverwandl mil funke sind gneist und üssel, welche beiden wūrler man nachsche. vgl. auch abmer, ammer, eimer (3, 112).

Zusammensetzungen, in welchen funke als letztes wort steht, sind aschenfunke, augenfunke (Heine buch d. l., 1837, s. 50), blitzesfunke (s. vorhin HERDER 15, 101), eisenfunke, feuerfunke, geistesfunke, gülterfunke, heldenfunke, irrfunke (vgl. GÜTHE 41, 283), johannisfunke, jugendfunke, kriegsfunke, lebensfunke, lichtfunke, liebesfunkc, loderfunke, neidfunke, rosenfunke, silberfunke, sonnenfunke, stahlfunke, steinesfunke, sternenfunke, lugendfunke, verstandesfunke, wollustfunke, zornfunke u. s. 1v.

FUNKE, f., s. den vorhergehenden artikel.
FUNKEL, m., abycleitet von funke.
1) was funke 1). so mhd. (milleld.).

ir (der minne) glüenden funkel in då müen
begunden und in herzen glüen:

sin hérze in glücnder minne bran. II. Trist. 2769. nhd. es geschicht auch, das (das:) solche falsche büsser in betrachtung irer sünde widerumb empfinden Dammen und Sunckel der lust voriger sünde. LUTHER 1, 411' (grund u. ursach).

2) der Teufel. diese bedeutung ist anzunchmen nach bair. sankel. der leufel, der böse feind (SCIMELLER 1, 543), von funke, funke. s fankel, wo ausführlich über diesen namen des leusels gesprochen ist.

3) qual des gewissens, peinigung der sccle, scelenpein. in der kanzelsprache des 15. jahrh., der gemisz in EynmanS vocabular. predicantium (1483) x iij': vermis infernalis, funckel der vernunfit, vel der wurin der da negt conscienciam el cor in inferno eternaliler, vergl. DIEFENBACH 613'. hicrnach berunt die bedeulung auf den biblischen worlon ire in gehennamn, in ignem ioextinguibilem, „ubi vermis corum non moritur et ignis non extinguitur (Marc. 9, 43. 45. 47 bei Lutner 44. 46. 48), nicht aber, wie es den anschein hal, auf übertragung der vorhergehenden bedculung leusel, in so fern dieser auch als feuer sprühender wurm oder drache erscheint und mhd. deshalb hiellewurm (Ben. 3, S26") genannt wird. 4) schein, licht:

hascha wie ists heut so dunkel,
helten wir von spähn (spänen) goueg sunckel, oder wonn sich es möcht auslaittein, wollen wir bollen mehr slurmlailtern.

Failingerlied (1626) in Görres hist. polil.

0l, 33, 958; uud ahnend tritt sie in das dunkel

des liochgewölbten domes cin,


und wo die kerzen trüben funkel vom dorigen allare skreun, da brachte sie im schönern leben

ihr dankgebet dem Jesubild,


da kviet sie bin und Ihránen beben
vom blauen auge licht und mild.

Uuland die wallfahrtskirche, in Noller's

Ludw. Uhlund (Slulio. 1863) s. 28. überhaupl der schimmer, das funkeln :

linster ist die nacht und bange,
nirgends cincs sternleins funkel! gei. 193 (191); in meines kummers dunkel sirablı mirs, wie sternensunkel. geliebter, nimmer, nimmer

vergiszt Luisa dich. KOSEGARTEN poes. 1, 351. man könnte bei dieser letzten bedeutung an herleilung von funkeln denken, aber jene entwickelle sich leicht aus der unter 1).

FÜNKEL, 11., eins mit fünkele (s. d.) oder fünkle (s. d.). ein dim. von funke, kleinsles feuertheilchen, scintilla.

in Nordböhmen sinkel, d. i. fünkcl, in dem sinne ein wenig". PETTERS bei FROMMANN 2, 30.

Vgl. auch fünklein.

FÜNKEL, F. in der gaunersprache für küchc., von gaunerisch sünkeln, kochen, und, wie dicses auch mit i für ü finkeln, gewöhnlich finkel geschrieben. GROLMAN 20°. Thele 1, 250°.

FÜNKELE, 1., in der volksspruche Ober- und zum Theil Milteldeulschlands gebrauchles dim. von funke, das in ahd. sunchili lauten würde. mil aussloszung des erstenc sünkle (s. d.).

FÜNKELEI, f., wie sünkel, in der gaunersprache für küche. gleich diesem von fünkcin, kochen, abgeleile und mit beiden übercinslimmend gewölmlich i für ü führend sinkelci. GROLMAN 20". TRAIN 38. ASTON 35*,

FUNKELER, m., s. funkler.

FUNKELFAUSEN, pl. leeres blendwerk zur lüuschung, vorspiegelungen, ausflüchle. siegerländisch, wo man z. b. hört dat sin lutter fonkellåse, das sind lauler vorspiegelungen, ist lauter lecres blendwerk um zu täuschen. Scnütz 1, 26'. in Nassau zu und bci Idslein so wie hier und da am Rhein funkelcfausc. KENREIN 1, 146.

zusammengesetzl aus funkeln (s. d.) und fausen (s. d.). FUNKELHAGELNEU, adj. so neu oder wcisz wie frisch gefallener hagel, ganz neu. güllingisch- grubenhagenisch funkclhagelvid. SCHAMBACII 283'.

FUNKELHANS, FÜNKELHANS, M. 1) was sünkeljochem. wie dieses, in der gaunersprache, aus der GROLMAN in dem handexemplar scines wb. 22° funkelhans nachgelragen hat.

2) scharfer wein oder obstmost. so crklirt SeixDLER in seinem juden (Slullgarl 1831) 1,309 das wort in ciner anmerkung zu ein glas funkelhans!

FÜNKELICHT, adj. was funklig, funkelnd. FÜNKELICHT, adj. was funklig, funkelnd. Stieler 583. FUNKELIG, adj., s. funklig.

FÜNKELJOCHEM, m. in der gaunersprache für branlwein. gewöhnlich mil i für ü geschrieben finkeljochem (s. d.); üller aber ist mil auslaulenilem n die form fünkcljochen, denn diese geht aus der ebenfalls noch in der gaunersprache üblichen ursprünglichen form funkcljajin, d. i. gebrannter wein, zusammengesetzl aus gaunerisch fünkeln, brennen, und hebr. jain (703), wein, bei den juden jajin gesprochen , hervor. wie man aber finkeljochein sprach und schrieb, so anch cbenfalls mil i fürü linkeljochen (brem. wb. 1, 374) und finkeljajin (Tele 2, 250°). s. sünkeln 2).

FUNKELN, abgeleilct ron funkel (s. d.). scintillare, funckeln. 206. ex quo von 1469. vunckelen. aus einem andern glossarium des 15. jl. bei DIEFENBACHI 518. fungkien vel glesten. vocab. gemma gemmarum v. 1503 z ijo funckelen. Henisch 1257, 48. funkelen. ScuorteLIUS 1321. nnl. vonkelen, fonkelen. din., aus dem deutschen aufgenommen fuokle. Das wort slelil

1) zunächst, seiner natur gemäsz, intransitiv und hat hier die bedeutungen

a) funken von sich geben , scintillas emillere" (wie der cben angeführte vocal. gemma gemmarum crklärend beisügi). aber Jierrn sind katzen art: streicht man sic glat rucken ab, so recken sie den schwantz, streicht man sie widerporstig binauff, so sunckellen sic. FISCART Garg. 2134 (1608) Bb 8';

o freu dich du vierhornig thier, wan dein erst haupt bekommen wir

211 cincm schmid, da wölln wir schmiden

dasz er soll funckeln voll unfriden
ja (lics in) all vier eck and theyl der welt, dan drumm ist dein hora cckecht bstellt.

dessen Jesuitcrhüllein (1550) B 5'. vgl. funkelnd 1).

1) funkenartig sich bewegende helle von sich geben, hin und her sich bewegende helle von sich geben. ein feuer, eine Namme, ein licht, feurige naturerscheinungen, die sonne, der mond, die sterne funkeln :

mich deücht, in jeder seele sunkelt,
wenn sie kein grober dunst verdunkelt,
ein schimmer von der gottheit licht. DROLLINGER 19;

dort unter uns
glühn donuerwollen. sich, die blitze
funkeln danieder, wir sind im äther.

Herder Terps. 1, 59; des tages licht hat sich verdunkelt, der purpur, der im westen funkelt,

erblasset in ein falbes gran. Haller Doris str. 1;

ein zeugnisz sciner herrlichkeit

wird goll ihn (ilen nordschein) lassen funkelo:

wer will den schein verdunkeln? RÜCKERT 199;

über die ebnen funkelt der sonne göltlicher glanz. ZACHARIZ;


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FUNKLEN, für funkeln. s. sp. 603 die stelle von SCHURART.

FUNKLEN, n. Frisch 1, 307*. gekürzl aus funkelen und also eins mit funkeln n. (s. d.).

FUNKLER, m. ein funkelnder gegensland. so von einer neuen sonne : es wäre doch undankbar, den alten freund (die alle sonne) auszugeben und sich an den neu ankominenden funkler zu hängen. CLAUDIUS 6, 10. FÜNKLET, adj., gekürzl aus fünkelicht (s. d.):

licb supklete morgenrot. Guarino 52. FUNKLIG, adj. funkelnd: seine (des neuen hauslehrers) bewegungen waren scharf und eckig, seine stimmc bell, sein blick funklig. E. M. ARNDT erinnerungen 25. gekürzl aus funkelig.

FÜNKLIN, n., s. fünklein

FUNKSCHNUR, f. ein schwefelsaden, brennende funkschnur. auszeichnung JACOB GRIMMS.

FUNKSEN, Ir., mil der rulhe hauen, besonders wenn dies bei kindern zur züchtigung geschicht. in Unterwalden ob dem wald, wo aber funggsen gesprochen wird. STALDER 1, 404.

von dem ebenfalls schweiz. funken, stupfen.

FUNNEN, für funden, sowohl den organischen pl. praet. als auch das alle part. praet. von finden. mundartlich und danach im reim bei H. Sacos: das (Alexanders hofgesinde) jhn (Darius) zuletzt bey einem

brunnen todwund aus seinem wagen funnen. II (1591). 3, 784. FUNS, ahd. funs (comp. funsiro, superl. funsist), bereit, willig, geneigt, alts. fùs, bereit, ags. fas, wegserlig, fertig wozu, bereit, eilig, geneigl, begierig nach Clwas, altn. fass, begierig nach elwas. ein adj., das sich auch nhd. noch erwarten lassen sollte, aber schon mhd. erloschen ist. auch die mundarten kennen es nicht mehr. nur in dem mannsnamen Alfons, ahd. Adalfuns (FÜRSTEN ANN 1, 145. 448), der geneigt oder begierig nach edlem geschlechle" bedeutet, blieb es bis heute erhallen.

GREIN in seinem sprachsch. 1,358 nimmt ags. sds, also ahd. funs für funds von findan, dessen grundbedeutung iresei, eine, wie es scheint, aus einer von W. Wackernagel wb. 205 (357') mil vorsicht aufgestellten vermuthung hervorgegangene behauplung. aber jene grundbedeulung ist unerwiesen und Jacob Grimm geht unter finden von einer andern aus; dann must auffallen, dasz sich ags. mil ausfall des n fus, dagegen mil n findan und kein fidan oder wol besser fiđan findel ; endlich fehlt bei funs auch jedes anzeichen, das auf ein dagewesenes d mit sicherheit schlieszen liesze. vielmehr scheint eine wurzel fiosan fans funsun funsan anzunehmen, der die bedculung sich zu etwas

den sland sclzen, eilig sein, beizulegen wäre. vgl. funseln.

Wie sich aber von den ahd. adjecliven průn braun, lanc lang, liup lieb u. s. w. die mannsnamen Prúno oder Bruno (2, 325), Lango (GRAFF 2, 227), Liupo (FÜRSTEMANN 1, 848) U. S. W. gebildet haben, welche nichts anderes als die schwache männliche flexionsform sind, eben so durfte auch von funs ein mannsname Funso (GRAFF 3, 544 vgl. FÖRSTEMANN 1, 448) hervorgehen, der so viel als der bereile, eilige, fertige zur lhat, ausdrückle. bestätigt wird er durch den weileren mannsnamen Funsinc, der, von jenem abgeleilct, abkömmling des Funso, bedeutet und in dem ortsnamen Fuosinga (s. fünsinger) steckt. dieses, der name des heutigen bairischen dorfes Finsing, musz ursprünglich vollständig gelaulel haben zi Funsinga, d. i. zum Fünsing als dem gründer oder ersten herrn des dorfes, aber der dat. sg. wandelte sich bald auch, freilich mil unrecht, in einen dat. pl. Funsingen, weil von personennamen auf -inc entslandene orlsnamen häufig dalive pl. sind und man so diese gewohnt war.

FUNSE, f. eine kleine, überhaupt eine geringe, eine dunkel, wenigstens nicht gar hell brennende öllampe. braunschw. (Castelli 134), eben so in Schlesien und zwar, wie hier WEINHOLD 24° genauer angibt, zu Breslau, Reichenbach und Glaz. üstr. funzn (Ziska 1, 27, CASTELLI a. a. o.). im Kuhländchen fons; im hennebergischen fonse, ölfonse, woncben fonsel, ülfonsel (Reinwald 1, 112). in Hessen, der Wellerau, Nassau, am Rhein kennt man das tort nicht, das sonach von dem braunschweigischen über einen theil des üstlichen Milleldeutschlands und von diesem südlich bis über die Donau sich erstreckt, während das von funse abgeleitele sunsel vorzugsweise einem groszen theile Norddeutschlands eigen ist und nach Mitteldeutschland stark vordringl. was die herkunft betrifft, so führt funse auf goth. fôn gen. fupins, alln. funi, feuer, das, nach GDS 84 (vgl. auch wb. 3, 1581) cin wurzelDerbrum fuoan fan fünum, leuchtend sein, brennen, voraussetzt.

aber für das ableitende s, ursprünglich -as, findet sich durch misverstand auch z geschrieben, da sich nach n beide laule in der aussprache kaum unterscheiden lassen.

du würdest jederzeit vor andern wohl empfangen, wir steckten fremden nur die hellersunzen an: dir aber must stets der tisch mit kerzen prangen.

GÖNTHER 1100. in dicser stelle erscheint im gegensalze zu der kerze die funse, ohne dasz es der verstärkung durch die zusammensetzung hellerfunse bedurst hälle, in schlagender weise als geringfügig, wie denn auch überhaupt mil funse eine lampe opt mehr verächllich benannt wird.

Klein in seinem deulschen provinsialwürlerbuch 1, 129 führt als zweite bedeutung an: auch das ausgebrannte docht vom licht,

es noch dunslel", und bezeichnel" dieselbe mit der ersten als schlesisch. aber weder Bernd noch WEINHOLD verzeichnen sie.

FUNSEL, s. was funse. Frense 23'. BERND 68. brem. wb. 1, 468. SCHAMBACA 283". Danneil 59o. henneberg. fonsel, olfonsel, funsel, neben fonse, ülfonse. REINWALD 1, 112. FRONMANN 3, 131. ruhlaisch funsel, foinsel, celfunsel, alfoinsei, thūr, funsel, ronsel, 'élfonsel (ülsunsel). Regel Ruhlaer mundart (Weimar 1868) s. 186. vgl. noch ihranfunsel. auch so viel als laternc. SCHAMBACHI a. a. o.

ein durch einen Theil Niederdeutschlands, nemlich die fürstenthümer Göllingen und Grubenhagen, das bisthum Hildesheim (wo man sunsele hörl), die Allmark, Mecklenburg, das groszherzogthum Posen sich hinziehendes wort, das neben funse nach einem groszen theile Milteldeutschlands vordringt. cs ist aus funse (s. d.) forigebildet und eben so wenig, als dieses , mu z statt s zu schreiben.

FUNSEL, f. liederliches weibsbild. zu Rulla als schelte. Regel 187. wol von funseln. rgl. fummel 4).

FUNSELEI, FÜNSELEI, s. was funseln n. altmärkisch fünselî, eine in kleinigkeiten haftende thaligkeit, die nicht merklich vorwärls kommt. Danneil 59'. holslein. funselê, verstohlne handgeberdung. Scuütze 1, 340. Unrichtig funzelei, sünzelei.

FUNSELIG, FÜNSELIG, adj., s. FUNSLIG, FÜNSLIG.

FUNSELKRAM, m. der kleinigkeitskram, die kleinigkeilskrämerei, schlechtes wesen bei dem kein vorwärtskommen, kein fortgang ist. auch, aber unrichtig, mit z stall s (s. funseln) funzelkram. geschchen war geschehen (spricht cine hurenwirthin zu ihrem manne), wär der herr nur gleich nach meinem rathe nach Holland gegangen und hätte ohne seinen funzelkram von ehrlichkeit geradezu ein spelhuys (spielhaus, d. h. haus zu musik und ausenthall fciler dirnen) angelegt, so wüszte man wie man dran wäre. Bode übersetzung von Cumberlands Westindien, llamburg 1775, s. 30.

FUNSELN, cin nd, verbum, das von den pl. prael. der unler funs aufgestelllen wurzel finsan fans funsun funsan abzuleiten ist mit dem grundbegriffe eilfertig thun. danach ergibt sich zunächst, dasz die hier und da vorkommende schreibung funzelo (s. funseln n., funselkram, funslig) mit z für s, welche beiden laute nach n sich in der aussprache nicht wol unterscheiden lassen, unrichtig ist, und diese unrichligkeit hätte schon dadurch in die augen springen müssen, dasz das nd. kein z besitzt, sondern, diesem hochd. laule gegenüber, das + der frühern lautstufe. die bedeulungen dann, die aus jenem grundbegriffe hervorgehen, sind:

1) mit den händen, einem luche, ucdel u. s. w. leicht über etwas hin- und herfahren. in dilmarscher mundarl, s. MÜLLENHOFF im glossar tu Klaus Groths quickborn 291. oslfries. : heimlich und eilig mil den händen etwas lhun. STÜRENBURG 63.

2) verstohlen die hand um oder zu elwas bewegen. diese bedeutung ist allgemeiner nd., s. brem. wb. 1, 468. SCAÜTZE 1, 340. hamb. wat funselt he dar? was macht er da, das niemand schen soll? RICHEY 67. pommerisch, osnabrückisch: heimlich hinund hergreifen, heimliche grisse wonach Ihun. DÄHNERT 138. he funselt in der taske, cr sucht cluas unvermerkt in der tasche. STRODTMANN 63. Daher dann dilmarsch: heimlich, betriegerisch die hand bewegen, insbesondere beim kartenspiel (MÜLLENBOFF a. a. o.). wiederum allgemeiner nd. aber: durch heimliche handbewegung geschwind und unvermarkt cnlwenden, in welchem sinne zulmal wegfunseln gesagt wird, das transitiv slehl. osnabrückisch überhaupt so viel als unvermerkt entwenden, was sich namenllich in dem aus funseln in dieser bedculung und dirk, d. i. hochd. dieterich, nachschlüsscl, zusammengesetzten funseldirk, d. i. funseldieterich, zeigt, das in der redensart vorkommt et is funseldirk daranner, es geht nicht recht damit zu, es ist etwas entwandt. STRODTMANN 2. a. 0.


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triocken. 1 Mos. 30, 38; ewre perlen solt jr nicht fur die sew die augen im eigentlichen sinne wird auch überall fürs angesicht werffen. Matth. 7,6; es ist nicht fein, das man den kindern gesagi. STIELER 583. in einem falle ist dies schon vorhin ber jr brot neme und werff, es fur die hunde. 15, 26; für die Henisch ersichtlich gewesen. Jetzt sleht, wie bereits bemerkt wurde, thür. Alberus dictionar. pp iij'; fürn keiser berufen. b 4'; der- schriftdeutsch überall vor, welches in dem heutigen sinne mit acc. halben treib jn die not dabin, dasz er für den hauptmann schon in ahd. fora dih, anlc te (RERO 7), aufzutauchen scheint. begert in hoffnung, er solt jm ctwas fürsetzen. Wickram verstärkt allfür, ganz vorne in beziehung auf , recht in die rollwagenb. (Kurz) s. 29, 22;

augen fallend an der vorderscile in beziehung auf: ja herr, da tratt er wider und für

darnach er jn sein gaden ging, all tag wol dreymal für die thür. I. Sacus II (1391). 2, 188;

den andern "niern (die andere hode) er do hing sammer potz ader!

alfür sein pette do an die want. will ich je für den pfleger nit. 4, 94, vgl. unten B 1);

ROSENBLUT, Gieszener hs. 189. und führet sie hinnein für gott. 4, 63€, vgl. unten B 1);

b) vorwärts in beziehung auf, vorwärls fort in beziehung auf. eh jhr bottschaft erreichet Rom Hanibal für Saguntha kom. 2, 886;

in dem sinne steht das wort, wenn der von ihm abhängige acc. das (dasz) du (spricht die frau zu ihrem manne) tag und

der eines persönlichen pronomens ist und es, nemlich für , den nacht ligst beim wein,

lon hat. du sichst der hauszins geht berein,

mhd. nëmt war wie gar unfuoge für sich dringe. Wallh. 24, S; sag, wo wöll wir doch nemen den? „dein schauben musz fürt lucken (vor die lücke) steln“

dô ēr si vür sich gen sach. Iv. 1701 ; (sprach er) und hönet sie darmit. 1 (1590), 329°,

dò ēr si vür sich riten sach. 3604; sprichwörtlich, wie vor den risz steln, in dem sinne: bei der

und hiez in vil balde

dar durch (nemlich den wald) riten vür sich schuld aushelfen dasz sie getilgt werde oder doch sich nicht ver

nach dör hant dën rëhten strich. krone 15978; zere. s. lücke.

du solt für dich lern gân. BoxKR 65, 19; nach dem sie offt mit schmertzen lielf

si begundn ein ander wenden für die hauszthür, in jammer tieff

nëben, für unt hinder sich, Parz. 542, 15;' jr kind zu sehen. IV. 3, 100";

vür sich sô los si Tristan, für Salomon zwů kumen sind.

hé wider số las si Tantris. Trist. (Maszm.) 255, 6 SCHWARTZENBERG 109, 2;

milleld, und also pur sich striten wann ich ein politicus were, wolt ich das leben aller

mit tugenden zallen ziten. dër sünden widerserit, königen in Juda und Israel für mich nehmen und das

Gieszener hs. 3438 (s. 366). selbe betrachten. SCHUPPIUS 10; eben zu der zeit kamen zwo

fürsich, antrorsum. vocab. von 1419 bei SCAMELLER 1, 555. huren für den könig und traten für ihn. 23; entlich aber

nhd. ich ging im walde

so für mich hin, word bewilliget, das (dasz) d. Luther eygner person sich

und nichts zu suchen zu Wormbs für keyser Carolum und das gantze römische

das war mein sinn, Göthe 1, 27. reich einstellen solte. Matnesius Lulher (1566) 23o; nach riel

eben so ich ging im selde feltigen rathschlegen hat keyser Carl doctor Luthern citiert

so für mich hin. 3, 54, für seine maie. (majestäl) gen Worms. 23*. nach und nach wo aber auf der folgenden seite als anhang aber erlischt für in dieser bedeutung, von dem in dieselbe ein

ich ging im walde gedrungenen vor verdrängl. nur sellen laucht es noch aus der

so vor mich hin u. s, w. volkssprache auf, in welcher sich für in der hier angegebenen

kurtze und gute auslegung des heiligen vater unser, für sich raumlichen bezeichnung erhallen hal. SO 2. b. in der bairischen

und hinder sich. Luther 1, 358', = vorwärts und rückwärls, mundart , in welcher für den könig kommen oder gehen, für

vgl. vorhin die stelle aus Tristan; die stadt hinaus gehen, für die thür stellen, für die hunde werfen gehört wird. s. Scumeller 1,533. andere mundarten, wic

es schawt Ruggiero erst, für sich, gar steiff und starre.

WERDER Ariost 11, 7, 1. die welterauische, kennen gar kein vor mehr, sondern allein für und selzen dies auch in allen den füllen, in denen im nhd. jenes steht.

für sich sehen auch: vor die füsze sehen, sehen und aufachlen dasz

man nicht fällt, aber dann auch bildlich so viel als sich vorsehen, aus dieser mundarl scheint es in folgenden stellen geschüpft, in deren crster es freilich wie cin nachklang aus früherer zeil erscheint:

vorsichtig sein. solche kunst können vast alle juden, die da es ist nur zur nachfrage, wenn mir cinmal der einfall käm,

bekennen, dasz sie allzeit den zehenden mann aufopfern dasz ich gleich für die rechte schmiede ginge. Götae 42, 48,

müssen, derohalben sehe ein jeder für sich. TABERNAEMON

TANUS 863. er (der hirlenhund) trabt fürsich und sicht sich dagegen 8,39 an derselben stelle, 'nach dem bereits damals geltenden

nicht umb. SCHUPPIUS 832; so er ohne forcht ist, so hat er schristdeutschen , vor; für welchen richterstuhl cigentlich das geheimnisz gehöre, das wollen wir unter uns ausmachen.

sein gang für sich. Forer fischb. 126o; 23, 20; wir halten zusammen und gehen unsern cignen

sonder (der) gch jmmer fürsich hin weg, stoszen so allen schlimmen, mittelmäszigen und guten

den nechsten weg und bleib darinn.

H. Sacus I (1590), 3246. fürn kopf. derselbe an Merk, in den briefen an Merk 1, 94.

die sache geht für sich, geht vorwärls, nimmt oder hal guten es ist dies für den kopf stoszen, wofür auch für den kopf schlagen gesagt wird, übrigens cinc besondere redensart, über

fortgang, geht nach wunsch, gelingt. diese letzte anuendung von

für sich kommt schon im 15. jahrh. vor : welche s. kopf II. A. 3) (), wo belege von Lutuler und Matilesius beigebracht sind, dann eine stelle von Fisciant für das wenn ich (spricht olie frau zu dem buhlerischen knechte) dich seltnere für den kopf schlagen. „für den kops schlagen,

erman das du nicht prechst

und das du es auch nicht wider sprechst, à Germanis dicitur translate, pro rejicere, condemnare, fraudare, so geet für sich dein begirlichs werben. inhumanitatem prae se ferre etc. Alberus dici. pp iij'. jetzt

ROSENBLUT, Gieszener hs, 14'. setzt man in der schriftsprache auch hier durchweg vor, eben vil schöner roser (auf dem rossmarkl) feilset und darumb so in der redensart etwas für die hand nehmen (LOKMANS kauset, doch kein kauf im für sich ginge. STEINHÖWEL decam. fab. 34), anfangen sich mit demselben zu beschäftigen. s. hand (Keller) 78, 35; im sein sin nicht für sich ginge. 166, 23. und vgl. fürhanden. dasselbe findet stall in der von der sinn- procedit, es gehet fürsich. Alberus dict. Xijo. noch wellerauisch lichen bedeutung ausgehenden und dann mehr bildlich wie dar- s gît firschich, es gelil vorwärts, auch bildlich so viel als die thun, klar darlegengebrauchten redensart für die augen stellen. sache gcuinnt forlgang, hal fortgang. Henisci 1291, 15; einem fürs angesicht führen, für die augen für sich aber, wie es cigentlich gebraucht und dann angestellen, in aspectum adducere. 1290, 66.

ich hätte grossen

wandt wird, erstarrt selbst zu einem worle, was bereits das lusten, solches der welt für augen zustellen. Schurpius 2. ancinanderrücken vorhin in dem vocabular von 1419, dann bei desgleichen in der redensarl für die augen bringen, die in dem H. Sachs und Schuppius zeigt, eben so fürschich u. s. w. in abgeleilelen sinne von gerade heraus sagen, offen sagen" vorkommt den mundarlen. s. Schneller 1, 553 und fürsich. wie nun, (s. Henisch 1291, 8), so wie in der ebenfalls bildlich stehenden zumal mundarllich, das blosze sich auch sicht, wo wir den acc. etwas für jemand bringen, es ihm all wissen thun, es ihm kund des pronomens der ersten oder zweilen person erwarten sollten thun. und der knabe (Joseph) war bei den kindern Bilha und (s. sich), so haben gleicher weise stalt für mich, für dich, für Silpa seines Vaters weihern, und bracht fur jren vater, wo uns, für euch häufig die mundarlen , seltener die schriftsprache ein büse geschrey wider si war. 1 Mos. 37, 2. einem für augen cin starr gewordenes für sich, zusammengerückt fürsich. wie kommen, sub aspectum cadere. Henisch 1290, 68. aber wie für geläufig ist doch in jenen ich fiel fürsich, geh fürsich, guckt


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