Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Im unbeheizten Gewächshaus werden in der Regel den Sommer über wärmeliebende und regenempfindliche Gemüsepflanzen wie Tomaten, Auberginen und Paprika angebaut. Mit dem Herbstbeginn und den ersten Frösten ist aber auch hier die Saison bald vorbei und das Gewächshaus wird abgeräumt und eingewintert.

Dabei kann auch in den Wintermonaten das Gewächshaus bepflanzt und für die Ernte in den kalten Monaten und im Frühling optimal genutzt werden. Allerdings muss man sich die Mühe machen, die meisten Pflänzchen vorzuziehen oder vorübergehend in Töpfchen zu kultivieren, bis im Gewächshaus Platz ist.

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Schwarzsämiger Winterkrachsalat

So beherbergt unser Kaltgewächshaus um diese Jahreszeit verschiedene Salate, Blattgemüse und  Winterbrokkoli. Teilflächen sind schon für den ersten Frühjahrsanbau eingeplant.

Wintersalate
Ein Teil des Gewächshauses ist den Winter über mit Salaten belegt. Es handelt sich dabei um frostunempfindliche Kopf- und Pflücksalate und Winterendivien.

Aussaat Juli: Die Pflanzen werden in Töpfchen vorgezogen und Ende September ins Gewächshaus gepflanzt. Die Ernte erfolgt im Spätherbst bis ins neue Jahr. Die Köpfe werden nicht mehr besonders groß, aber man hat den Winter über frischen Salat.

Aussaat September: Aussaat in Pflanzschalen, die Sämlinge werden im Oktober direkt ins Gewächshaus pikiert und bilden die Basis für die erste Ernte im Frühling. Die Pflanzen bilden im Herbst noch kleine Rosetten und wachsen im Frühling munter drauf los.

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Winterkopfsalat Simska Salata

Die Pflänzchen haben etwa einen Wachstumsvorsprung von 2 – 3 Wochen gegenüber im Frühjahr gesäten Salaten.

Wichtig ist, dass die Salate nicht von oben gegossen werden (bzw. ist Gießen in dieser Jahreszeit meist nicht notwendig) und für ausreichende Belüftung gesorgt wird. Bei zu hoher Feuchtigkeit sind die Salate anfällig für Grauschimmel und dann ist die Ernte schnell dahin.

Winterportulak, Spinat und Senfkohle
Ebenso können im Gewächshaus eine Reihe von schmackhaften Blattgemüsen für die Winterernte kultiviert werden.

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Mizuna

Mizuna: Aussaat im August, als Einzelpflanzen in Töpfchen pikieren und später ins Gewächshaus verpflanzen. Oder Direktsaat bis Anfang Oktober in Reihen, Ernte dann als „Baby Leaf“.

Andere Senfkohle / Asia Greens  können ebenfalls noch Anfang Oktober direkt in Reihen gesät und ebenfalls als „Baby Leaf“ geerntet werden. Dabei sind mehrere Schnitte möglich, wenn man das Herz nicht mitschneidet, bis die Pflanzen im Frühling in Blüte gehen.

Winterportulak: Aussaat Anfang September in Töpfchen und später ins Gewächshaus verpflanzen. Auch der Winterportulak kann mehrmals geschnitten werden.

Winterspinat: Direktsaat Ende September. Je nach Wetterlage kann noch im Spätherbst und Winter geerntet werden oder sonst im frühen Frühling.

Mit den genannten Kulturen kann man sich mindestens bis Weihnachten und dann wieder im Frühling mit frischem Grün versorgen. In manchen Wintern ist sogar eine fast lückenlose Ernte möglich.

Winterbrokkoli
Winterbrokkoli stellt eine besondere Spezialität für den Überwinterungsanbau dar. Die Pflanzen werden bis Anfang Juli gesät und in Quickpots und Töpfen vorgezogen. Wenn die Tomaten das Gewächshaus geräumt haben, wird der Brokkoli mit einer Ladung Mistkompost ins Gewächshaus gepflanzt und kann in den Herbsttagen noch einen gutes Stück zulegen. Im frühen Frühling, sobald es frostfrei ist, bilden sich die ersten zarten Brokkoliröschen. Zum Gemüseportrait Brokkoli Purple Sprouting >

Fenchel und Radieschen
Im Frühling – sobald frostfrei – werden auf der Fensterbank vorgezogene Jungpflanzen von Fenchel ins Gewächshaus gepflanzt und Frühsorten von Radieschen und Rettich gesät. Pflanzung und Aussaat erfolgen so, dass ab Mai z. B. Tomaten und Auberginen dazwischen ausreichend Platz finden. Bis diese den gesamten Platz für sich beanspruchen sind die Vorkulturen erntereif.

Neben dem beschriebenen Anbau gibt es sicherlich noch weitere Möglichkeiten. Auch hier freuen wir uns über Ideen und Erfahrungsberichte.

Wer ein Gewächshaus im Garten hat, der kann sich über reiche Ernten freuen. Aber was passiert eigentlich im Winter? Wachsen da noch Pflanzen im Gewächshaus? Wenn ja, welche Pflanzen wachsen im Winter?Und wenn nichts mehr wächst, was macht man dann mit dem Gewächshaus im Garten? Um es leer stehen zu lassen, wäre es ja viel zu schade, oder?

Wäre doch gelacht, wenn im Winter im Gewächshaus nichts wächst, oder? Klar, in einem beheizten Gewächshaus war das zu erwarten, aber in einem kalten Gewächshaus? Auch das geht. Wintergemüse ist sehr robust gegenüber Kälte und fühlt sich im Gewächshaus im Winter auch noch so wohl, dass es dort geerntet werden kann. Dazu gehören vor allem Wintersalate wie Kopf- und Pflücksalat. Aber auch Grünkohl, Winterspinat, Wirsing und Porree gedeihen im Gewächshaus im Winter. Wichtig ist aber, dass das Gewächshaus frostfrei ist. Feldsalat wächst im Spätherbst ganz ohne Heizung und kann bis in den tiefen Winter ohne Heizung geerntet werden.

Das Gewächshaus im Winter bietet Schutz

Eine weitere Möglichkeit für das Glasgewächshaus im Winter ist die Nutzung als Winterquartier für frostempfindliche Kübelpflanzen. Das erleichtert das Überwintern enorm, weil die schweren Kübel nicht bis in die Garage oder den Keller geschleppt werden müssen. Besonders die mediterranen Schätze wie Gewürzlorbeer, Echter Lorbeer und Rosmarin sind anfällig für starken Frost und freuen sich über das Winterquartier im Gewächshaus. Solange es annähernd frostfrei bleibt, kommen die geliebten Kübelpflanzen unbeschadet durch den Winter.

Das Gewächshaus im Winter mit sonnigem Sitzplatz

Ein Gewächshaus im Winter kann wunderbar für einen gemütlichen Familientreffen genutz werden, sofern die Sonne etwas scheint. Schön, wenn das Gewächshaus zusätzlich eine Heizung hat. Immer häufiger werden Orangerien als Wintergarten genutzt und gemütlich eingerichtet. Wer also auch im Winter gerne im Freien ist, aber trotzdem nicht frieren möchte, der kann sich sein beheiztes Gewächshaus gemütlich einrichten. Und durch die Heizung im Gewächshaus kann auch die eine oder andere Pflanze schon im zeitigen Frühjahr angebaut werden.
Gewächshäuser

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

Was kann man im Winter im Gewächshaus Pflanzen

 

Wintergemüse im Gewächshaus

Kohl, Wurzel-, Zwiebelgemüse und Salate sind die Pflanzengruppen, die sich im Gewächshaus bis relativ spät ins Jahr anziehen und ernten lassen. Ganz besonders „hart im Nehmen“ sind Spinat, Feldsalat und Winterpostelein/ Winterportulak. Keine andere Nutzpflanze erträgt so geringe Temperaturen und liefert selbst im Winter noch frisches Grün mit allerhand wichtigen Vitaminen (Vitamin A, C, B), Mineral- und Ballaststoffen. Optimal für die Kultur im kühlen Gewächshaus.

Spinat (Spinacia oleracea),  Feldsalat (Valerianella locusta) und Winterportulak (Claytonia perfoliata) bevorzugen einen Standort mit möglichst viel Sonneneinstrahlung. Dies ist nicht nur für eine zügige, gesunde Entwicklung der Pflanzen wichtig, sondern auch ratsam damit Nitrat (Vorstufe des giftigen Nitrits) in Blattmasse umgewandelt wird und sich nicht ansammelt. Aus eben diesem Grund sollte von zu hohen Temperaturen im Gewächshaus während des Winteranbaus Abstand genommen werden.

Die Anzucht im Gewächshaus beginnt in der Regel von Ende August an bis allerhöchstens Mai. Nach Praxiserfahrungen ist bei der Aussaat im Dezember und Januar Zusatzbeleuchtung im Gewächshaus sinnvoll. Ausgesät wird bei 10 – 20°C bei einer Saattiefe von 1cm. Möglich ist auch eine vorgeschaltete Kältebehandlung des ausgesäten Samen. Dafür den Samen circa eine Woche 5° bis 10°C aussetzen, dann wärmer stellen. Bei späten Aussaaten ist auch im Gewächshaus die richtige Sortenwahl wichtig, um die unerwünschte Blüte zu vermeiden. Der Samen wird leicht mit Erde bedeckt und keimt innerhalb von zwei bis vier Wochen. Folgesaaten im zweiwöchigen Rhythmus ermöglichen im Gewächshaus sehr lange Erntezeiträume. Es lohnt sich die Anschaffung eines beheizbaren Vermehrungsbeetes.

Anbau und Pflege: Beim Auspflanzen oder der Aussaat direkt ins Gewächshaus Beet sind Reihenabstände von 20 – 25cm für Spinat und 10cm für Feldsalat günstig. Bei Feldsalat und Winterpostelein lassen sich kleine Pflanztuffs von 8 bis 10 Pflänzchen in 10 - 15cm Abständen setzen. Neutraler Boden wird bevorzugt. Die Erdtemperatur im Gewächshaus sollte über 8°C liegen. Dies lässt sich durch die Aussaat in Gefäße, aus denen dann direkt geerntet wird, realisieren. Bei etwas größeren Mengen macht jedoch ein Bodenheizkabel im Gewächshaus Sinn. Die Pflanzen sind pflegeleicht. Temperaturen über 13°C sind weder notwendig, noch sinnvoll. Seltenes, kräftiges Gießen an wärmeren Tagen ist die Hauptarbeit. Düngung sollte nur nach Bodenprobe erfolgen, denn speziell Spinat bildet bei einer Überdüngung mit Stickstoff übermäßig Nitrat und Oxalsäure.

Dafür stellt er einen guten „Lückenfüller“ in der Fruchtfolge im Gewächshaus dar. Die Wurzeln von Spinat enthalten Saponine, welche die Aufnahmefähigkeit der Pflanzenzellwände für Nährstoffe erhöhen. Der Geruch der Pflanze vertreibt u.a. Erdflöhe. Deswegen lohnt sich die Verwendung Spinats als Mulchmaterial und Bodenkur im Gewächshaus ganz außerordentlich.

Falscher Mehltau an Feldsalat und Echter Mehltau an Spinat sind die zwei größten Pflanzenschutz-Probleme. Abhilfe schaffen robuste und resistente Sorten und eine optimale Luftbewegung. Ferner sollte Spinat beim Anbau nicht mit Mangold oder Roten Rüben kombiniert werden.

Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen im Gewächshaus gut zwei Monate. Dann wird „nicht im gefrorenem Zustand und möglichst bei sonnigem Wetter“ geerntet. Die Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sind vielfältig. Spinat lässt sich traditionell zu Kartoffeln und Frikadellen oder auch in gemischten Aufläufen, Pfannengerichten, zu Pasta, Blätterteig und Fisch servieren. Der nussige Geschmack des Feldsalat kommt mit einem schlichten Essig-Öl-Dressing und Pinienkernen ebenso zur Geltung, wie leicht erwärmt mit Speckstreifen und Sahne. Wichtig sind bei beiden Pflanzen das gründliche Waschen und Trockenschütteln.

Bei Feldsalat gibt es mehrere empfehlenswerte Gewächshaus Sorten, abhängig vom Anbauzeitpunkt und Temperatur im Gewächshaus: Für den späten Anbau (Aussaat ab September) im kühlen bis kalten Gewächshaus eignen sich „Elan“ und „Vollhart 3“. Bereits Ende Juli können „Verte à coeur plein“ und „Verte de Cambrai ausgebracht werden. Nahezu ganzjährig, besonders für Frühjahr und Spätherbst ist „Vit“ ideal. Bei Spinat sind „Monnopa“ und „Verdil“ für frühen und späten Anbau gleichermaßen geeignet.

Beim Winterportulak gibt es keine unterschiedlichen Sorten.

Nach der allgemeinen, etwas unsauberen Definition zählen Haferwurzel, Karotten, Knollensellerie, Pastinaken, Petersilienwurzeln, Rettich, Radieschen, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Speiserüben, Steckrüben, Topinambur und Zuckerwurzeln zu den Wurzelgemüsen. Sie alle eignen sich für einen späten Herbst- oder frühen Frühjahrsanbau, wie am Beispiel vom Rettich zu sehen:

Die Aussaat von Rettich findet je nach Sorte zwischen Juni und Juli oder Juli und August (spätestens Anfang September) mit 1cm Saattiefe statt. Die Keimung erfolgt innerhalb von 8 bis 10 Tagen, die Ernte beginnt im September und kann – bei später Aussaat – bis in den November reichen. Voraussetzung hierfür ist ein sonniger Standort, tief gelockerter, schwach saurer, nährstoffreicher Boden und mindestens 20cm Abstand in alle Richtungen zur nächsten Pflanze. Frische organische Düngung ist dringend zu vermeiden. Außerdem sollte eine gleichmäßige Wasserversorgung erfolgen, so wachsen die Rüben zügig und bleiben knackig-zart.

Alternativ kann im frostfreien Gewächshaus auch ab Februar mit der Aussaat für den Frühanbau begonnen werden. Sowohl der Anbau in ausreichend großen, tiefen Gefäßen ist möglich, als auch ein späteres Auspflanzen. Beim Auspflanzen ausnahmsweise möglichst tief setzen. Die Ernte beginnt im April.

Pflanzengesundheit: Rettiche werden von den allermeisten Schädlingen wegen der ätherischen Öle verschmäht, achten Sie auf ausreichend Luftzirkulation, im Zweifelsfalle verhindert das Auflegen von Vlies unliebsame Mitesser, wie die Rettichfliege. Kohlgewächse sollten grundsätzlich nur mit Anbaupausen im gleichen Boden angebaut werden.

Die Rüben sind (kühl, dunkel) monatelang lagerfähig. In der europäischen Küche wird die Rübe ausschließlich roh verzehrt, z.B. zu Brezeln, Käsedipp und Bier, auf ein Butterbrot oder in einem Salat. In Japan wird Rettich häufig gedünstet und mit Sojasoße süß-sauer-scharf angemacht.

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