Welches nasenspray darf man in der schwangerschaft benutzen

Winterzeit ist Erkältungszeit. Da bleibt Schnupfen selten aus. Und auch im restlichen Jahr schlagen die Viren gern mal zu. Das ist nervig – aber leicht behandelbar. Aber was tun, wenn du schwanger bist oder dein Nachwuchs mit einer Schnupfennase zu kämpfen hat? Ist Nasenspray in der Schwangerschaft gefährlich – und wie sieht’s bei Kindern aus? Wir zeigen, worauf du jetzt achten solltest.

Puh. Schwanger sein und eine verstopfte Nase – wir können uns nichts Schöneres vorstellen, besonders nachts. Außer: Wenn der Nachwuchs (auch) erkältet ist. Jackpot!

Wer im Netz recherchiert, um sich nach Linderung umzuhören, stößt schnell darauf, dass Nasentropfen oder Nasenspray in der Schwangerschaft gefährlich sein sollen.

Wir wollten wissen: Gerücht oder Wahrheit? Ist Nasenspray wirklich so schädlich? Und wenn ja, warum? Was können wir stattdessen nehmen? Alle Antworten gibt’s hier:

1. Darf man in der Schwangerschaft Nasenspray benutzen?

Die gute Nachricht lautet: Ja – das gilt auch für Nasentropfen. Die schlechte: Nicht alle Nasensprays sind in der Schwangerschaft empfehlenswert. Vor allem chemische Mittel, die abschwellend wirken und die Blutgefäße verengen, kommen nicht in Frage und können durchaus gefährlich werden.

Frühschwangerschaft: Ist Nasenspray noch erlaubt?

Besonders in der Frühschwangerschaft solltest du generell mit chemischen Wirkstoffen vorsichtig sein: Die ersten drei Schwangerschaftsmonate sind die empfindlichste Phase in der Entwicklung deines ungeborenen Babys. Jetzt bilden sich alle wichtigen Strukturen: Zum Beispiel das Gehirn und Rückenmark, das Nervensystem, der Rückenmarkskanal sowie alle wichtigen Organe wie Herz, Lunge und Nieren. Auch auf Mittelchen mit Zusatzstoffen wie ätherischen Ölen solltest du in den ersten drei Monaten verzichten, am besten auch darüber hinaus.

2. Nasenspray, Schwangerschaft und die Folgen: Warum sind nicht alle Nasensprays in der Schwangerschaft ungefährlich?

Das wollten wir genauer wissen und haben recherchiert. Bei einem Schnupfen ist die Nasenschleimhaut entzündet. Deshalb schwillt sie an und sondert ein wässriges Sekret ab – das, wir im Taschentuch sehen, wenn wir ausschneuzen. Gegen diese „verstopfte“ Nase helfen Nasensprays. Die abschwellenden Wirkstoffe in chemischen Nasensprays verengen die Blutgefäße. Wenn sie sich zusammenziehen, schwillt die Schleimhaut ab – die Nase wird „frei“ und wir können endlich wieder atmen. Eine Wohltat bei Grippe & Co.

Kommen wir zum Aber:

Warum kein abschwellendes Nasenspray in der Schwangerschaft?

Die verengende Wirkung an den Blutgefäßen ist nicht nur auf die Nase beschränkt, sondern kann sich auf den gesamten Körper ausbreiten. Davon sind Plazenta und Brüste nicht ausgenommen.

Die Folgen bei Nasenspray in der Schwangerschaft und Stillzeit: Die Blutversorgung des Ungeborenen könnte beeinträchtigt, und bei stillenden Müttern die Milchproduktion beeinflusst werden. Zwar nur bei Überdosierung, aber trotzdem solltest du wie bei jedem Medikament vorsichtig sein.

Was bewirkt Nasenspray in der Schwangerschaft noch?

Wenn wir abschwellende Sprays zu lange verwenden, gewöhnen sich unsere Schleimhäute daran. Bereits nach etwa einer Woche kann das passieren! Dadurch werden die Symptome verstärkt und die Schleimhäute schwellen an. Also sprühen wir fleißig weiter, was es natürlich nicht besser macht. Ein Teufelskreis.

Gerade in der Schwangerschaft sind viele werdende Mamas häufig krank. Das Immunsystem ist vollauf damit beschäftigt, ein Leben entstehen zu lassen und es zu schützen. Es ist dadurch bereits besonders beansprucht. Daher fällt es Viren oder Bakterien leichter, die Schutzbarriere des Körpers zu durchbrechen. Wenn man gefühlt unter einem Dauerschnupfen leidet und immer wieder zu herkömmlichen Nasensprays greift, die mit chemischen Mitteln abschwellend wirken, ist die Gefahr einer Sucht zu groß. Also besser: Finger weg.

In der Schwangerschaft sind viele Mamas häufiger krank: Das liegt am beanspruchten Immunsystem, das nun für zwei arbeiten muss. Foto: Bigstock

3. Welches Nasenspray darf man in der Schwangerschaft benutzen?

So weit, so gut. Was aber tun, wenn die Nase läuft oder komplett verstopft ist und uns so (noch mehr) um unseren wohl verdienten Schlaf bringt? Welches Nasenspray für Schwangere ist erlaubt?

Nasenspray mit Mineralsalz in der Schwangerschaft

Auf Sprays mit Mineralsalzen zurückgreifen! Diese befreien und pflegen die Nase, bestehen meist aus natürlichen Inhaltsstoffen und können auch während der Schwangerschaft angewendet werden.

Das bestätigt auch ÖKO Test. Das Ergebnis: Fast alle Produkte, die mit Salzlösungen arbeiten, erhalten die Bewertung „sehr gut“, darunter beispielsweise das Spray von Emsan. Sie unterstützen die Schleimhäute in ihrer Funktion und helfen, die Nasenschleimhaut zu befeuchten. Das Sekret in der Nase wird gelöst und die Schleimhaut gereinigt. So werden die Atemwege auf natürliche Weise vom lästigen Schleim befreit und die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt. Alles ohne Chemie!

Und abhängig machen die Produkte mit Salzlösung auch nicht. Außerdem sind weder Konservierungsstoffe enthalten, noch irgendwelche Substanzen, die Allergien auslösen könnten. Top!

Hinweis: Wie bei allen Produkten lohnt sich der genaue Blick auf den Beipackzettel, um zu erfahren, ob das Mittel für Schwangerschaft, Stillzeit und (Klein-)Kinder zugelassen ist – selbst wenn es homöopathisch ist. Noch besser: Frauenarzt oder Hebamme fragen und Freigabe holen.

Nasendusche und Nasenspülung für Schwangere

Eine gute Alternative zu Nasensprays sind auch Nasenspülungen. Schnupfensekret, Keime und Schmutzpartikel werden so aus der Nase gespült.

4. Natürliche Hausmittel als Alternative zu Nasenspray in der Schwangerschaft

  • Viel trinken! Das sorgt dafür, dass der Schleim flüssiger wird und gut abfließen kann.
  • Immer mal spazieren gehen. Frische Luft befeuchtet die Nasenschleimhaut – super bei einem verstopften Riechorgan.
  • Etwas erhöht schlafen. Dadurch kann das Sekret besser abfließen und das Atmen geht besser.
  • Inhalieren, inhalieren, inhalieren. Und zwar am besten mit einer geeigneten Salzlösung und einem modernen Inhaliergerät, das die Tröpfchen fein vernebelt. Eine Wohltat für geschwollene Nasen und gereizte Atemwege.
  • Und: möglichst viel schlafen oder zumindest ruhen. Das hilft dem Immunsystem am besten, sich zu regenerieren.

5. Welches Nasenspray für Babys und Kinder?

Bei verschnupften Babys und kleinen Kindern sollte man auf chemische Nasentropfen verzichten, und lieber auf natürliche Alternativen zurückgreifen. Foto: Bigstock

Keine Frage, unter einem verstopften Näschen eines Babys leidet die ganze Familie. Gerade in den ersten Lebensmonaten atmen die Kleinen nämlich vor allem durch die Nase. Wenn diese keine Luft durchlässt, ist das mehr als unangenehm und hindert die Babys am (durch)schlafen. Das kennen wir ja selbst. Doch Säuglinge können dieses Gefühl noch nicht einordnen und reagieren beunruhigt. Unruhige Nächte sind vorprogrammiert …

Was tun? Prinzipiell gilt beim Thema „Welches Nasenspray für Babys und Kleinkinder“ die Empfehlung, die auch für Schwangere besteht: Auf chemische Produkte verzichten, Natürlichkeit den Vorrang geben. Nicht konservierte Mittel sind eine gute Wahl. Sie sind aufgrund der fehlenden Zusatzstoffe allerdings meist nur 6 bis 8 Wochen haltbar. Danach gehören sie in die Mülltonne. Doch auch hier gibt es Unterschiede.

Trotzdem: Bitte immer auf den Beipackzettel schauen bzw. Rücksprache mit dem Arzt halten.

Empfehlung: Mineralsalz bzw. Meerwasser Nasenspray für Säuglinge und Kleinkinder

Wie bei Schwangeren sind auch beim Nachwuchs Mittel auf Mineralsalzbasis die beste Wahl.

6. Baby: Abschwellende Nasentropfen und Nasenspray – warum sind viele gefährlich für Kleinkinder?

Achtung! Viele Nasensprays sind für unsere Kleinen nicht geeignet!

  • Ein großes Problem sind abhängig machende Wirkstoffe wie Xylometazolin und Oxymetazolin. Für Babys ein No-Go.
  • Doch auch abseits der Suchtproblematik sind einige Sprays nichts für Säuglinge und Kleinkinder, da die Blut-Hirn-Schranke viel durchlässiger ist als bei uns Erwachsenen. Das heißt: (Schad)stoffe können schneller ins Blut und ins Hirn bzw. Nervensystem gelangen. Dies kann bei Überdosierung zu gefährlichen Nebenwirkungen führen. Je kleiner der Nachwuchs, desto größer die Gefahr.

Auch hier eine gute Alternative: Mineralsalz-Sprays. Sie lassen auf natürliche Weise die Nasenschleimhaut abschwellen. So kann sie sich erholen und Erreger können zum Beispiel weniger leicht eindringen.

7. Nasenspray für Kinder unter 2 Jahren

Ob das Kleine gerade erst geboren, 3 Monate oder 6 Monate alt ist: Bei einem Kind unter zwei Jahren sollte auf chemische Zusätze verzichtet werden, vor allem ohne Rücksprache mit dem Arzt.

8. Wie oft darf ich meinem Baby Nasentropfen geben und wie lange?

Meer- und Mineralsalz-Tropfen können mehrmals täglich über einen längeren Zeitraum verwendet werden. Die Gefahr der Gewöhnung oder einer Schädigung der Schleimhäute, so wie bei chemischen Tropfen, ist nicht gegeben.

9. Anwendung: Wie Baby Nasentropfen geben?

Die Tropfen vorsichtig in jedes Nasenloch träufeln.

10. Nase reinigen bei Babys? Thema Nasendusche bei Kleinkindern

Für Kinder ab drei Jahren kann eine Nasendusche bzw. Spülung dabei helfen, die nervigen Erreger rauszuschwemmen und das Kind vom Schnodder zu befreien. Die Anwendung ist grundsätzlich leicht:

Einige Kinder finden das Gefühl ganz lustig, viele mögen es aber auch gar nicht. Einfach mal ausprobieren – und am besten mit gutem Beispiel vorangehen und einmal vorher vormachen, wie es geht, damit das Kind weiß, was es erwartet.

Eine weitere Alternative, wenn die Kinder noch nicht schnäuzen können, sind Nasensauger, die es in allen Variationen gibt.

Noch ein Hinweis: Auch wenn’s sinnvoll erscheint, von der Reinigung mit Ohrenstäbchen abgeraten, da die Verletzungsgefahr bei Säuglingen zu groß ist.

11. Schnupfen natürlich heilen

Begleitend eignen sich die obligatorischen Tipps von Oma super:

  • Für ausreichend Schlaf sorgen
  • Viel Obst und Gemüse anbieten (falls du noch stillst, achte darauf, möglichst gesund zu essen)
  • Viel trinken, z. B. Tee
  • Je nach Alter kann Inhalieren helfen – am besten ohne ätherische Öle. Eine spezielle Salzlösung aus der Apotheke reicht.
  • Aufrecht lagern: Das hilft beim Atmen und der Schleim kann besser ablaufen.

Übrigens: Beim Stillen übertragen wir Frauen unsere Erkältung nicht auf unsere Kleinen. Vielmehr kann unsere Muttermilch sogar dabei helfen, den Nachwuchs gegen gewisse Erreger zu immunisieren. Mehr dazu in unserem Beitrag Schniefnase und Husten: Darf ich stillen, wenn ich erkältet bin?

Nun habt ihr hoffentlich eine gute und beruhigende Antwort auf die Frage „Ist Nasenspray in der Schwangerschaft gefährlich“ erhalten. Wir wünschen gute Besserung!