Noch bis vor rund anderthalb Jahren stand die Welt Reisenden offen: Tausende Flugzeuge und Schiffe brachten Millionen Touristen von einem Ort zum nächsten. Durch die globale Vernetzung konnten Abenteuerlustige selbst die entlegensten Ecken der Erde erkunden. Aber: Auf diese Weise konnte sich auch das Coronavirus weltweit rasant verbreiten. Show
Umso erstaunlicher ist es, dass es tatsächlich einige Orte gibt, die bisher keinen einzigen Corona-Fall gemeldet haben. Mehrere abgelegene Inseln sind von der Corona-Pandemie laut einer WHO-Liste verschont geblieben. Die meisten coronafreien Gebiete haben direkt zu Beginn der Pandemie die Grenzen geschlossen und seither für Einreisende nicht wieder geöffnet. Andere sind ohnehin schwer erreichbar und hatten auch zuvor kaum Touristen. Wir stellen sie vor. Tokelau und PitcairnTokelau ist ein von Neuseeland abhängiges Gebiet im Südpazifik, in dem nur rund 1500 Einwohner leben. Die abgelegene Inselgruppe besteht aus den drei Eilanden Nukunonu, Atafu sowie Fakaofo. Das naturnahe Paradies hat weiße Strände und paradiesische Gebiete zum Schnorcheln. Tourismus ist aber auf den Inseln kaum vorhanden, da es dort keinen Flughafen und keine großen Häfen gibt. Die einzige Möglichkeit, um sie zu bereisen, bietet eine Fähre, die gelegentlich zwischen Tokelau und Samoas Hauptstadt Apia fährt. Um Corona-Infektionen zu verhindern, wurden strenge Kontrollen eingeführt. Eine Einreisei st derzeit nicht möglich.
Aktuelle Deals Read more! Ebenso gibt es keine direkte Flugverbindung zu den Pitcairn-Inseln im südöstlichen Pazifik. Die isoliert gelegene Inselgruppe gehört administrativ zu den britischen Überseegebieten. Nur eine ist bewohnt, auf der knapp 4,5 Quadratkilometer großen Insel leben nur 50 Menschen, die alle Nachfahren der Meuterer der „Bounty“ sind. Die Insel Pitcairn ist nur schwer zugänglich – und vielleicht gerade deshalb coronafrei. Drei weitere Inseln vulkanischen Ursprung sind unbewohnt. Es gibt keinen richtigen Hafen auf Pitcairn und keinen Strand, dafür aber jede Menge steile Felswände. Dennoch konnten vor der Corona-Pandemie gelegentlich Kreuzfahrtpassagiere die Insel mit Schlauchbooten besuchen, sofern die hohen Wellen es zuließen. Weiterlesen nach der Anzeige TongaDas polynesische Königreich Tonga befindet sich ebenfalls im Südpazifik. Zwar ist ein Großteil der mehr als 170 Inseln unbewohnt, dennoch hat das Land mit über 100.000 Einwohnern eine der höchsten Bevölkerungsdichten im Pazifik. Da es seit dem Beginn der Corona-Pandemie ein striktes Einreiseverbot für fast alle Ausländer gibt, hat Tonga bisher keinen einzigen Corona-Fall gemeldet. Trotzdem gelten auch dort einige Corona-Regeln für die Einheimischen. Sie müssen in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und sich an die Abstands- und Hygienevorschriften halten. Vor der Pandemie konnten dort Urlauber in einigen versteckten Resorts relaxen und bei Schwimm- und Schnorchel-Touren mit Buckelwalen schwimmen. Bahn frei Jetzt Super Sparpreis Ticket der Deutschen Bahn sichern und für 17,90 Euro quer durch Deutschland reisen! Zum AngebotAuch Tuvalu, Samoa, Kiribati, Niue und die Cook-Inselgruppe haben bisher keine Corona-Fälle verzeichnet. Sie alle haben direkt zu Beginn der Pandemie ein Einreiseverbot für Ausländer ausgesprochen – und dieses bis jetzt aufrechterhalten. Für die 11.000 Einwohner von Tuvalu beispielsweise gelten dennoch weiterhin Personenbegrenzungen und eine generelle Abstandsregelung von zwei Metern, um mögliche Corona-Infektionen zu vermeiden. Das viertkleinste Land der Welt könnte in wenigen Jahrzehnten versinken, wenn der Meeresspiegel weiter steigt. Das lockte in den vergangenen Jahren viele Katastrophen-Touristen an, denen nun aber seit rund einem Jahr die Einreise verwehrt blieb. Auf die Cook-Inselgruppe machten vor dem Jahr 2020 Reisende aufgrund der faszinierenden Kombination aus grün bewachsenen Bergen, üppiger Vegetation, weißen Stränden und blauen Lagunen Urlaub. Doch seit der Grenzschließung aufgrund der Pandemie ist die Einreise für ausländische Reisende nicht mehr möglich. Der kommerzielle internationale Flugverkehr ist weiterhin eingeschränkt. Es gibt nur einmal wöchentlich eine Flugverbindung von Air New Zealand aus und nach Auckland. Kreuzfahrtschiffe und Jachten dürfen bis auf Weiteres nicht anlegen. Die Cook-Inseln sind bisher coronafrei. Nauru in MikronesienIn dem Inselstaat Nauru mit etwa 10.000 Einwohnern in Mikronesien besteht ebenfalls eine Einreisesperre für Reisende, allerdings nur für jene, die sich in den letzten 14 Tagen in bestimmten Ländern aufgehalten haben – dazu gehören Deutschland und alle anderen EU-Mitgliedsstaaten. Außerdem hat die Regierung alle Flüge bis auf einen alle zwei Wochen aus Australien gesperrt. Somit hat die Insel bisher keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. Da Nauru touristisch noch im Anfangsstadium steckt, gab es schon vor Corona nicht allzu viele Touristen. Mögliche touristische Aktivitäten sind neben dem Sonnenbaden Tauchen, Sportfischen, Golfen, Schnorcheln und Tennisspielen. Weiterlesen nach der Anzeige Sankt HelenaAuch die entlegenen Inseln Sankt Helena im Atlantik hatte noch keinen Corona-Fall. Eine Einreise ist zwar möglich, allerdings besteht eine 14-tägige Quarantänepflicht, die zwei Corona-Tests nach sich zieht. Die unter britischer Gerichtsbarkeit stehende Insel ist allerdings auch ohne Corona kein Touristenmagnet. Denn Sankt Helena besteht zum Großteil aus steilen Bergen und dunklem Vulkangestein. Die Hauptattraktion dort sind gigantischen Walhaie, die Schnorchler als Wegbegleiter tolerieren. Die neusten Entwicklungen Mehr als 478 Millionen Menschen sind laut der Johns-Hopkins-Universität weltweit positiv auf das Virus getestet worden. Mehr als 6 Millionen Infizierte sind gestorben. Rund 10,8 Milliarden Impfdosen wurden bisher verabreicht.
NZZ-Redaktion Aktualisiert 27.03.2022, 06.24 Uhr
Rupert Oberhäuser / Imago
Die Entwicklungen in der Schweiz finden Sie hier. Die Lage in EuropaWie angespannt ist die Lage? In Europa sind die Zahlen in vielen Ländern jüngst gesunken – und das, obwohl viele Regierungen die meisten Massnahmen gelockert oder aufgehoben haben. Die Lage in den Spitälern ist stabil. Omikron gilt als milder im Vergleich mit anderen Corona-Varianten. In den meisten Ländern gelten aber trotzdem weiterhin 3-G- oder 2-G-Regeln: Zugang haben entweder nur Geimpfte, Genesene und Getestete (3 G) oder Geimpfte und Genesene (2 G). England hat mittlerweile alle Massnahmen abgeschafft: Es müssen damit keine Masken mehr getragen werden, und es gilt auch keine Pflicht zur Selbstisolation mehr. Italien beendet per Ende März den Ausnahmezustand und hebt die Massnahmen bis zum 1. Mai schrittweise fast vollständig auf. In Österreich ist die 3-G-Regel Anfang März aufgehoben worden, Pflegeheime und Spitäler ausgenommen. Nur in Wien gilt in der Gastronomie noch eine 2-G-Regel. Es gilt noch eine Maskentragpflicht im lebensnotwendigen Handel, im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen. Dänemark und Norwegen haben sich trotz einer nach wie vor hohen Zahl an Neuinfektionen von praktisch allen Corona-Beschränkungen befreit. In Deutschland gilt vorerst noch die 3-G-Regel in Restaurants, am Arbeitsplatz sowie im öffentlichen Verkehr. Klubs dürfen seit Anfang März wieder öffnen. Die Quarantänezeit wurde auf sieben Tage beschränkt, wenn man am Ende der Frist einen negativen Test vorweisen kann. Kontaktpersonen müssen unter gewissen Umständen nicht in Quarantäne. Private Treffen sind derzeit nur eingeschränkt möglich. Weitere Lockerungen sind für den 20. März geplant. Genaueres zur Situation in Deutschland erfahren Sie hier. Für genauere Informationen zu den Massnahmen in den beliebtesten Feriendestinationen und deren Bestimmungen für die Einreise gibt es hier eine Übersicht. Wie geht die Impfkampagne voran? Die Impfaktionen schreiten mit unterschiedlichem Tempo voran: In Portugal sind 92 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft, in Spanien 83 Prozent und in Dänemark 82 Prozent. Geringer sind die Raten in der Schweiz (70 Prozent), vor allem aber in Albanien (42 Prozent) und in Bulgarien (29 Prozent). In Russland liegt die Rate bei 50 Prozent. Die Booster-Impfkampagnen sind europaweit im Gange. Wo gibt es eine Impfpflicht? In verschiedenen europäischen Ländern wird über eine Impfpflicht diskutiert, andere haben sie eingeführt. In Österreich gilt seit Anfang Februar die umstrittene Impfpflicht für alle ab 18 Jahren. In einigen Ländern betreffen die Impfpflicht oder entsprechende Pläne nur bestimmte Berufs- oder Altersgruppen. In Frankreich herrscht eine Impfpflicht für Spitalmitarbeiter, in Deutschland soll eine entsprechende Regel ab Mitte März gelten. In Griechenland gilt eine Impfpflicht für über 60-Jährige und für Gesundheitspersonal. Tschechien hat seine Entscheidung für eine Impfpflicht für Senioren und bestimmte Berufsgruppen wieder rückgängig gemacht. In Russland gilt die Pflicht zum Impfen in verschiedenen Formen auf regionaler Ebene. Wie stabil ist die politische Lage? In mehreren europäischen Städten kam es in den vergangenen Monaten zu – teilweise gewaltvollen – Protesten gegen die Freiheitsbeschränkungen. Die Proteste von LKW-Fahrern in Kanada waren zeitweise auch auf Europa übergeschwappt. Aus Protest gegen Corona-Massnahmen hatten Lastwagen- und Traktorfahrer in Den Haag Mitte Februar mit mehreren Fahrzeugen den Zugang zum niederländischen Parlament blockiert. Die Lage in den USA und in KanadaWie angespannt ist die Lage? Die USA sind das Land mit den weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Fällen. Trotzdem wurden die monatelang geltenden Einreisebeschränkungen im November für vollständig geimpfte Personen aufgehoben. In Kanada stiegen die Fallzahlen wegen der Omikron-Variante ab Mitte Dezember rasant an, sie sind mittlerweile aber wie in den USA wieder am Sinken. In der Hauptstadt Ottawa wurde Mitte Februar nach anhaltenden Protesten und Blockaden von Lastwagenfahrern gegen die Corona-Massnahmen der nationale Notstand ausgerufen. Wie geht die Impfkampagne voran? Gibt es eine Impfpflicht? In Kanada sind knapp 82 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft. In den USA hingegen ist die Impfrate mit rund 65 Prozent vergleichsweise tief. In den USA ist die ursprünglich geplante Impfpflicht für Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten vor dem Obersten Gerichtshof gescheitert. Vom Gericht als verfassungskonform erachtet wurde hingegen die Impfpflicht in Spitälern und anderen Gesundheitseinrichtungen. Zusätzlich gelten einzelne regionale und lokale Impfpflichten für bestimmte Berufsgruppen. Wie stabil ist die politische Lage? In Kanada protestieren Lastwagenfahrer gegen die Verordnung, dass sie bei der Rückkehr aus den USA nach Kanada einen Impfnachweis vorweisen oder sich sonst in Quarantäne begeben müssen. Nach über einwöchigen Protesten und Strassenblockaden wurde in der kanadischen Hauptstadt Ottawa Anfang Februar der Notstand ausgerufen. Am 14. Februar erklärte Premierminister Trudeau wegen der anhaltenden Proteste den nationalen Notstand. Am 5. März kam es in Ottawa zu Gegendemonstrationen. Die Lage in Mittel- und SüdamerikaWie angespannt ist die Lage? Einige Länder in Mittel- und Südamerika wurden von der Pandemie besonders stark getroffen. Das German Institute for Global and Area Studies in Hamburg schätzt, dass Lateinamerika rund ein Drittel aller Covid-19-Toten weltweit verzeichnet, obwohl dort nur knapp ein Zehntel der Weltbevölkerung lebt. Vielerorts kamen das Gesundheitswesen und insbesondere die Intensivstationen an ihr Limit, etwa in Chile und Brasilien. In Brasilien ist die Zahl der Neuinfektionen jüngst stark zurückgegangen. Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro hat die weltberühmten Karnevalsumzüge vom 21. April aufgrund der Zunahme der Covid-19-Fälle in der Stadt verschoben. Die Pläne für die legendären Umzüge im Sambodrom, die üblicherweise im Februar und im März stattfinden und im vergangenen Jahr zuerst ebenfalls verschoben und dann abgesagt wurden, bleiben indes weiter bestehen. Wie geht die Impfkampagne voran? Gibt es eine Impfpflicht? Die Zahlen der vollständig Geimpften in Latein- und in Mittelamerika gehen zwar stark auseinander, liegen jedoch in einigen Staaten über dem weltweiten Durchschnitt. Die höchste Impfrate hat Chile mit 91 Prozent doppelt Geimpften. Brasilien liegt derzeit bei knapp 74 Prozent, Mexiko bei 62. Am tiefsten ist die Rate ausser in Haiti (0,9 Prozent) in Guatemala, dort liegt sie bei 34 Prozent. Ecuador war das weltweit erste Land, das eine Impfpflicht eingeführt hat. Wie wurde aus der Corona-Hölle Südamerika der Kontinent mit den meisten Geimpften weltweit? Hier geht es zum Bericht. Wie stabil ist die politische Lage? Der dramatische Verlauf der Pandemie im ersten Jahr mit einigen der weltweit härtesten und längsten Lockdowns in Argentinien, Chile und Peru hat die Menschen offen für Impfungen gemacht. Damit stieg auch der politische Druck auf die Politik, schnell umfassende Impfkampagnen auf die Beine zu stellen. Impf- oder Massnahmengegner gibt es entweder kaum, oder sie sind schlecht organisiert. Das gilt auch für Brasilien, wo der amtierende Präsident Jair Bolsonaro ein erbitterter Impfgegner ist. Die Lage in Asien, Australien und OzeanienWie angespannt ist die Lage? China ist das Ursprungsland der Pandemie. Mit sehr strengen Massnahmen hat es das Virus lange Zeit unter Kontrolle gebracht. Sobald in einer Region steigende Neuinfektionen verzeichnet werden, ergreift die Regierung rigorose Massnahmen zur Eindämmung. Seit Anfang Januar befinden sich nach der Entdeckung der Omikron-Variante mehr als 20 Millionen Menschen in mehreren chinesischen Städten in einem Lockdown mit Ausgangssperren. Nach einem Anstieg der Fallzahlen im Spätsommer sind die Neuinfektionen in Japan inzwischen stark zurückgegangen. Hongkong wird vom Anstieg der Infektionszahlen überwältigt. Das Gesundheitssystem ist derzeit überfordert. Die Todesrate ist seit Anfang März die höchste weltweit. Der Sieben-Tage-Durchschnitt betrug zuletzt 27 Todesfälle pro 1 Million Einwohner. Australien hat am 21. Februar die Grenzen für alle Geimpften wieder geöffnet. Neuseeland hält seit März 2020 seine Grenzen quasi geschlossen. Ab Oktober 2022 sollen vollständig geimpfte Touristen wieder ins Land dürfen. Für einige Besucher werden die Grenzen früher geöffnet, etwa für Australier und Besucher aus Ländern, die kein Touristenvisum benötigen. Wie geht die Impfkampagne voran? Gibt es eine Impfpflicht? Bei den Impfungen kamen manche Länder in diesen Regionen nur schleppend voran, zum Beispiel Taiwan (mittlerweile 76 Prozent), auch weil der Zugang erschwert war. Japan weist nach einem sehr späten Start der Impfkampagne für die allgemeine Bevölkerung im Frühsommer inzwischen eine Impfquote von 79 Prozent auf. In Australien sind 81 Prozent durchgeimpft. Abgeschlagen sind derweil Länder wie die Südpazifikinsel Vanuatu (28 Prozent) oder Bangladesh (51 Prozent). Singapur hat zwar keine offizielle Impfpflicht, aber wer nicht geimpft ist, darf nicht an einen öffentlichen Arbeitsplatz, ganz gleich ob Büro, Fabrik, Hotel oder Hochschule. Wie stabil ist die politische Lage? Ende November gingen in mehreren australischen Städten Tausende auf die Strasse, um gegen die strengen Corona-Auflagen im Land zu protestieren. Im Januar sorgte der Fall um den Tennisspieler Novak Djokovic für Aufruhr, nachdem er trotz Nichterfüllen der Impfvorschrift eine Einreiseerlaubnis des Gliedstaates Victoria erhalten hatte. Der Innenminister Australiens hat dem Sportler später die Bewilligung verweigert. Die Lage im Nahen und im Mittleren OstenWie angespannt ist die Lage? Auch die Staaten im Nahen und im Mittleren Osten wurden von der Omikron-Variante nicht verschont. Mittlerweile sind die Fallzahlen wieder rückläufig. Während die Monarchien am Golf dank ihrem Ölgeld grossangelegte Quarantänemassnahmen und Impfkampagnen auffahren können, mangelt es Ländern wie Libanon, Syrien oder dem Irak an finanziellen Mitteln für konsequente Massnahmen zur Eindämmung. Schon im vergangenen Jahr hatte die libanesische Regierung deshalb über Weihnachten und Neujahr alles geöffnet. Sie wollte der gebeutelten Wirtschaft damals eine Atempause verschaffen. Die Folge waren eine Massendurchseuchung und der Kollaps des Gesundheitswesens. Die Regierung in Syrien hat von Beginn an so gut wie keine Massnahmen gegen die Pandemie ergriffen. Wie geht die Impfkampagne voran? Gibt es eine Impfpflicht? Die Unterschiede zwischen den Ländern im Nahen und im Mittleren Osten sind gross. In Bahrain sind etwa 73 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner vollständig geimpft, in den Vereinigten Arabischen Emiraten 96 Prozent. In Israel sind es rund 68 Prozent (Stand 7. 3.). Israel verimpft mittlerweile allen Risikogruppen eine vierte Dosis. Im Irak hingegen liegt die Impfquote bei gerade einmal 17 Prozent. Wie stabil ist die politische Lage? Die Unterschiede der Massnahmen und Impfquoten in der Region lassen sich mit der wirtschaftlichen Situation, aber auch mit der politischen Lage erklären. Den Regierungen mangelt es an Vertrauen. Zusätzlich befindet sich die Corona-Pandemie aufgrund der grassierenden wirtschaftlichen und politischen Probleme nicht weit oben auf der Prioritätenliste. Mehr zur Lage der Pandemie im Nahen Osten lesen Sie hier. Die Lage auf dem afrikanischen KontinentWie angespannt ist die Lage? Auch wenn es nach Ansicht von Experten eine hohe Dunkelziffer gibt, ist der gesamte afrikanische Kontinent im globalen Vergleich bis jetzt am wenigsten von der Pandemie betroffen. Die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat international Besorgnis ausgelöst. Etliche Länder der Welt haben für Südafrika, Lesotho, Eswatini, Namibia, Simbabwe, Botswana und Moçambique Einreisebeschränkungen beschlossen. Nachdem in Südafrika Mitte November sehr geringe Infektionswerte vorhanden gewesen waren, stiegen die Zahlen bis Mitte Dezember rasant an. Vor allem jüngere Menschen waren betroffen. Seither haben die Neuansteckungen wieder abgenommen. Südafrika ist zahlenmässig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika. Wie geht die Impfkampagne voran? Gibt es eine Impfpflicht? Afrika ist bei den Covid-Impfungen das globale Schlusslicht. Nur 5 der 54 afrikanischen Länder haben das Ziel der Weltgesundheitsorganisation – eine Impfquote von 40 Prozent bis Ende Jahr – erreicht. In der 60-Millionen-Nation Südafrika sind bis anhin knapp 30 Prozent (Stand 7. 3.) der Bevölkerung doppelt geimpft. Mittlerweile haben alle Staaten Impfaktionen gestartet, zu Eritrea liegen keine Daten vor. Die höchsten Impfraten verzeichnen derzeit die Seychellen (81 Prozent), Mauritius (75 Prozent) und Marokko (63 Prozent). Ostafrikanische Staaten wie Kenya und Uganda diskutieren zudem über die Einführung einer Impfpflicht und von Bussgeldern für Personen, die sich nicht impfen lassen wollen. In Südafrika drängt der Staatspräsident Cyril Ramaphosa auf eine allgemeine Impfpflicht. Derzeit befasst sich ein Beratergremium mit dem Vorstoss. Der Grund für die tiefe Impfquote liegt nicht mehr allein an fehlender Solidarität beim Verteilen der Impfstoffe aus den Industrieländern. Laut der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union wurde etwas mehr als die Hälfte der gelieferten Vakzine, die auf dem Kontinent eintrafen, tatsächlich verimpft. Es gibt inzwischen mehrere Fälle, in denen afrikanische Regierungen Impfstofflieferungen ablehnten oder weiterreichten, weil sie mit der Logistik überfordert waren. Zudem herrscht in verschiedenen Ländern auch eine grosse Impfskepsis. Die nigerianische Mikrobiologin Folasade Ogunsola im Interview mit der NZZ über die Corona-Pandemie in Afrika. Wie schreitet die weltweite Impfaktion voran?Das erste Land, das einen Impfstoff zugelassen hat, war Russland. Noch vor Abschluss der üblichen klinischen Tests wurde im August 2020 das Vakzin Sputnik V für Impfungen freigegeben. Insgesamt forschen rund 300 Institute an diversen Corona-Impfstoffen. Rund zehn Impfstoffe haben in einzelnen oder mehreren Ländern eine Zulassung erhalten. In der Europäischen Union und der Schweiz wurde Mitte Dezember 2020 der erste Impfstoff gegen Sars-CoV-2 zugelassen, das Vakzin der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer aus Deutschland und Amerika. Im Januar 2021 wurde in den meisten EU-Staaten und der Schweiz mit dem Impfen begonnen. In der EU sind mittlerweile fünf Vakzine zugelassen, nämlich die Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna, Johnson & Johnson, AstraZeneca und Novavax. In der Schweiz sind drei Impfstoffe zugelassen: Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson. Bisher wurden weltweit rund 10,6 Milliarden Impfdosen verabreicht (Stand 7. 3.). Viele Länder setzen inzwischen auf Booster-Impfungen, also Auffrischungen, die ab vier Monaten nach der zweiten Dosis verabreicht werden. Studien haben gezeigt, dass der Impfschutz nach einer Weile nachlässt. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Corona-Impfung finden Sie hier. Informationen zu den weltweiten Impfzahlen finden Sie hier. Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Pandemie?Noch nie seit der Spanischen Grippe von 1918 hatte eine Pandemie derart gravierende Folgen auf persönlicher, gesellschaftlicher und ökonomischer Ebene. Über Monate hat die Krise das Wirtschaftsleben fast zum Erliegen gebracht. Zahlreiche Länder wurden in Lockdowns oder Shutdowns geschickt. Unternehmen standen still, Lieferketten waren unterbrochen. Millionen von Menschen waren arbeitslos. Gesundheitssysteme kamen an den Rand eines Kollapses. Die Pandemie und die Lockdowns haben in den meisten Ländern eine aussergewöhnlich starke Rezession ausgelöst, denn sie drosselten schockartig nicht nur die Produktion, sondern bremsten auch die Nachfrage durch die Konsumenten massiv. Der Internationale Währungsfonds (IMF) geht für 2020 von einem globalen Wirtschaftsrückgang von mehr als 3 Prozent aus. Das ist der stärkste Abschwung seit der Grossen Depression von 1929. Der globale Handel ging im ersten Pandemiejahr um über 5 Prozent zurück. Immerhin haben die Regierungen mit milliardenschweren Hilfemassnahmen noch Schlimmeres verhindern können. Überraschend schnell hat sich die globale Wirtschaft im Jahr 2021 mit einem Plus von rund 6 Prozent bereits wieder stark erholt. Für 2022 erwartet der IMF eine Erholung um 4,9 Prozent. Allerdings profitieren längst nicht alle von einer raschen Erholung: Vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer kämpfen mit den Folgen. Wie die Weltbank im Dezember 2021 mitteilte, ist aufgrund der Pandemie die extreme Armut im Jahr 2020 zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder gestiegen. Konkret heisst das, dass rund 100 Millionen Menschen mehr von weniger als 1 Dollar 90 pro Tag leben müssen. Die ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung mussten in der Pandemie den stärksten Einkommensrückgang hinnehmen. Im Jahr 2021 gingen ihre Einkommen weiter zurück, während im Rest der Welt die Erholung einsetzte. In vielen einkommensschwachen Volkswirtschaften hat die Pandemie frühere Erfolge in der Armutsbekämpfung zunichtegemacht. Zudem ist die Schuldenlast in Schwellen- und Entwicklungsländern in die Höhe geschnellt. Die Pandemie würden Armut und Ungleichheit verstärkt, schreibt die Weltbank. Nötig seien deshalb weltweite Impfprogramme und Schuldenerlasse. Die mittelfristigen Folgen der Krise werden weltweit noch länger zu spüren sein. Staaten werden die Schuldenberge irgendwann verkleinern wollen, um die Zinslasten zu verringern. Zu den Folgen der Pandemie zählen auch die Engpässe in den Lieferketten und der Produktion sowie die Störungen auf den Energie- und Arbeitsmärkten. Sie sind mit ein Grund für den steigenden Inflationsdruck. Eine längerfristige Teuerung könnte zwar den Staaten beim Schuldenabbau helfen, sie würde aber gleichzeitig die Ersparnisse entwerten. In der Corona-Krise verändert sich die Wirtschaftslage fast im Wochenrhythmus. Wir zeigen mit neuartigen Daten den Verlauf der Krise. Wo nahm das Virus seinen Anfang?Anfang Januar 2020 teilte die WHO mit, dass eine mysteriöse Lungenerkrankung in der zentralchinesischen Metropole Wuhan durch ein neuartiges Coronavirus verursacht werde. Die chinesischen Behörden meldeten die Krankheit der WHO erstmals am 31. Dezember 2019. Laut verschiedenen Studien sind die ersten Fälle von Covid-19 in Wuhan Ende November oder Anfang Dezember 2019 aufgetreten. Gleichzeitig gibt es auch Hinweise darauf, dass das neue Coronavirus schon Wochen oder Monate früher in Südchina zirkuliert haben könnte, möglicherweise sogar im August. Der Stammbaum des Virus lässt sich über die Veränderungen in seinem Genom nachvollziehen (Details hier). Die am engsten mit Sars-CoV-2 verwandten Viren sind Fledermausviren, was darauf hindeuten könnte, dass Fledermäuse an der Infektionskette beteiligt sind. Die WHO hält einen tierischen Ursprung für das wahrscheinlichste Szenario. Zum Erklärstück Coronavirus, Covid-19, Sars-CoV-2 – was bedeuten die verschiedenen Bezeichnungen?Sars-CoV-2: Die WHO gab dem neuartigen Coronavirus den Namen Sars-CoV-2 («severe acute respiratory syndrome coronavirus 2»). Mit der Bezeichnung ist das Virus gemeint, das Symptome verursachen kann, aber nicht muss. Covid-19: Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Atemwegserkrankung wurde Covid-19 («coronavirus disease 2019») genannt. Covid-19-Patienten sind dementsprechend Menschen, die den Erreger Sars-CoV-2 in sich tragen und Symptome zeigen. Ein ausführliches Glossar mit den zwanzig wichtigsten Begriffen im Zusammenhang mit der Pandemie finden Sie hier. Mit Agenturmaterial. |