Welcher baum absorbiert am meisten co2

Kohlendioxid CO2 ist ein ganz normaler Bestandteil unserer Luft. Bäume und auch alle anderen grünen Pflanzen nehmen das Gas über die Stomata, die Spaltöffnungen auf der Oberfläche der Blätter und Nadeln auf und bauen daraus Zucker auf. Hierfür benötigen sie Wasser und Licht. Der Prozess wird Fotosynthese genannt. Den Zucker wandeln die Bäume in Stärke um. Diese dient einerseits als Energielieferant, andererseits als Baustoff, aus dem die Bäume Holz, Rinde, Wurzeln, Blätter oder Nadeln herstellen. Als Abfallprodukt entsteht bei der Fotosynthese Sauerstoff.

  Fotosynthese: CO2 + Wasser + Sonnenlicht → Zucker + Sauerstoff 

Parallel zur Fotosynthese findet der umgekehrte Prozess statt, die sogenannte Zellatmung. Die Pflanzenzellen der Bäume verbrennen einen Teil des Zuckers zusammen mit Sauerstoff zu CO2 und Wasser. Dabei entsteht Energie, die sie benötigen, um andere für den Baum lebenswichtige Stoffe aufzubauen. Das frei gesetzte CO2 wird wieder an die Luft zurückgegeben. 

  Atmung: Zucker + Sauerstoff → CO2 + Wasser + Energie                  

Solange ein Baum lebt und wächst, nimmt er durch die Fotosynthese mehr Kohlendioxid auf, als er durch die Atmung abgibt. Der Baum wächst und speichert den Kohlenstoff (C) aus dem Kohlendioxid (CO2) in Form von Zucker und anderen Kohlenstoffverbindung in seinem Holz. Stirbt der Baum jedoch, zersetzt sich das Holz langsam. Die Kohlenstoffverbindungen wandeln sich wieder zu CO2 um, das an die Luft zurückgegeben wird.

Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Baumes von der Keimung des Sämlings bis zur vollständigen Zersetzung des abgestorbenen Holzes, nehmen Bäume gleich viel CO2 auf wie sie abgeben. Das Gleiche gilt, wenn der Baum gefällt und sein Holz verbrannt wird, um Energie zu produzieren oder um zu heizen. Auch hierbei nimmt der Baum während des Wachstums gleich viel CO2 auf wie durch die Verbrennung freigesetzt wird. Holz wird daher auch als CO2 –neutraler Rohstoff oder Energielieferant bezeichnet. Mit ihm werden andere, fossile, Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas, eingespart. Damit hilft der Wald den CO2-Ausstoss zu vermeiden. Damit er CO2-neutral bleibt, ist wichtig, dass wir immer nur so viel Holz fällen, wie im Wald nachwachsen kann. Diese Form der Holznutzung bezeichnet man als nachhaltige Waldwirtschaft.

In den letzten hundert Jahren hat der CO2 –Gehalt in der Luft ständig zugenommen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die erhöhte Konzentration die Hauptursache für die Klimaerwärmung ist. Forscher auf der ganzen Welt untersuchen daher, welche Prozesse CO2 aus der Luft aufnehmen oder auch an die Luft abgeben. Sie wollen den Kohlenstoffkreislauf besser verstehen, um Massnahmen gegen die Klimaerwärmung entwickeln zu können.

Warum der Blauglockenbaum auch als Klimabaum bezeichnet wird

Neben seiner Pracht gehört der Blauglockenbaum zu den am schnellsten wachsenden Bäumen der Erde und bindet in 20 Jahren 46 Mal so viel CO2 wie eine deutsche Eiche. Aufgrund seiner Trockentoleranz und Unempfindlichkeit gegenüber Schädlingen gilt der Blauglockenbaum als Klimabaum und wird auch vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) als bienenfreundliche Baumart empfohlen. 

Allein mit der Reduktion von CO2 kann der Klimawandel allerdings nicht aufgehalten werden, hier bedarf es zusätzlich der Anpflanzung von sehr vielen Bäumen und Pflanzen, denn nur diese sind in der Lage CO2 zu absorbieren und Sauerstoff freizugeben. In 20 Jahren bindet der Blauglockenbaum bis zu 1.197 kg CO2, eine deutsche Eiche dagegen nur 26 kg. Buchen und Eichen sind schöne und wichtige Bäume, aber mit ihrer Anpflanzung allein erreichen wir leider nicht die CO2 Absorbtion die wir mit schnellwachsenden Bäumen wie dem Blauglockenbaum bzw. Klimabaum erreichen könnten. (weiter unten erfahren Sie wie sich der CO2 Anteil bei Bäumen berechent.  

Vergleich wichtiger Baumarten für Stadt und Wald

Nach von 20 Standjahren

Unser Ziel ist es stabile Mischwaldbestände zu begründen in denen auch der Blauglockenbaum als Klimabaum  eine bedeutende Rolle spielt, aus diesem Grund haben wir das Konzept ForstPLus entwickelt. Mit diesem Konzept lässt sich die Biodiversität, der Rohstoffertrag und die CO2 Bindung einer Waldfläche erheblich steigern. Denn ein höherer Rohstoffertrag pro Hektar führt dazu, dass wir noch mehr auf nachwachsende Rohstoffe setzen können und nicht mehr die Wälder anderer Länder abholzen müssen.   

Erfahren Sie mehr unter: ForstPlus - Wald der Zukunft -> 

Jeder kann den Klimabaum pflanzen, ob als Stadtbaum, prächtigen Zierbaum im eigenen Garten oder als Feldrandbepflanzung auf Grünland und Ackerlandflächen, überall besticht er durch sein äußeres und jeder einzelne Baum hilft dabei unseren Klimazielen ein Stück näher zu kommen.

Siehe auch GrünlandPlus - Große Vielfalt, starke Erträge ->  

Die Blätter der Paulownia 

Die Blätter der Paulownia sind das Kraftwerk des Baumes und sorgen für das schnelle Wachstum. Sie könnten als Futtermittel verwendet werden, allerdings ist ihre Ernte unwirtschaftlich und so verbleiben sie bestenfalls auf der Fläche, wo sie innerhalb weniger Monate verroten und den Boden verbessern.

Schattenspender

Die bis zu 1 Meter großen Blätter, kombiniert mit der fulminanten Krone, bieten beste Voraussetzung für ein schattiges Plätzchen. Steht der Baum noch dazu in Blüte, kann man sich am emsigen Treiben der Bienen erfreuen. Besonders in der Stadt heizen sich Bürgersteig und Hausfassaden schnell auf und erwärmen so das Stadtklima. Hier sorgt der Klimabaum schnell für Beschattung und einer Verbesserung des Stadtklimas. 

Humusanreicherung

Im Herbst ist es zu empfehlen die Blätter nicht aufzuräumen. Denn der hohe Stickstoffgehalt lässt die Blätter sehr schnell verrotten und bietet Nahrung und Lebensraum für Bodenorganismen, die den Boden gesund halten. Auch das Wachstum im Frühjahr wird gefördert, da bis dahin die Nährstoffe aus dem Blättern wieder über die Wurzeln aufgenommen werden können.

Leichte Pflege

Hat der Baum sein Jungpflanzendasein abgeschlossen und die gewünschte Höhe des astfreien Stammes erreicht, ist die Paulownia eine sehr pflegeleichte Baumart. Wasser und Nährstoffe besorgt sich der Tiefwurzler selbst und sollten die herabgefallenen Blätter doch unerwünscht sein, lassen sich diese auf Grund der Größe einfach mit der Hand aufsammeln.

Schadstofffilter

Die großen Blätter der Paulownia binden viele Schadstoffe und helfen die Luftqualität zu verbessern. Sie ist daher sehr gut für die Bepflanzung in Städten und Industriegebieten geeignet.  


Nach 20 Standjahren 

Häufig soll mit der Pflanzung eines Baumes auch ein positiver Effekt auf die CO2 Bilanz ausgeübt werden. Doch hier ist Baum nicht gleich Baum und die Unterschiede zwischen diesen in Bezug auf ihr Potential CO2 zu binden ist gravierend. So bindet ein Blauglockenbaum (Paulownia) in 20 Jahren 46 Mal so viel CO2 wie eine Eiche und gilt zusätzlich auch als bienenfreundliche Baumart. Grund genug, sich mit dem Thema genauer zu beschäftigen.

I  Wie wird CO2 in Bäumen gebunden?

CO2 wird durch die Photosynthese in den Blättern zu Kohlenstoffverbindungen umgesetzt, aus denen sich der Baum aufbaut, bzw. von denen er lebt. Dies ist zum einen das Holz des Baumes, zum anderen ist es das Laub, die Samen und Früchte und diverse Ausscheidungen der Wurzeln. Die Gesamtstoffstrombilanz eines Baumes ist daher sehr schwer zu berechnen. Daher geht man von einem vereinfachten Modell aus, welches nur das Holz als CO2-Speicher berücksichtigt. Diese Vereinfachung ist zulässig, da der überwiegende Teil des CO2, welches im Laub, Früchten, Samen und Wurzelausscheidungen gespeichert ist, sehr rasch wieder auf Grund von Veratmung und Verrottung freigesetzt wird.

II  Wie wird der CO2 Anteil in Bäumen berechnet?

Die Menge des gespeicherten CO2 ist also direkt abhängig von der Masse des gebildeten Holzes. Um diese zu ermitteln, wird zunächst das aufgewachsene Holzvolumen nach 20 Jahren ermittelt. Dieses wird dann mit der mittleren Rohdichte des entsprechenden Holzes multipliziert. Daraus ergeben sich die in Tabelle 1 abgebildeten Werte. Zur Volumenberechnung wurde bei allen Baumarten vereinfacht eine Formzahl von 0,50 angesetzt. Die Formzahl ist dabei der Faktor mit dem das zylindrische Volumen (Grundfläche in Brusthöhe x Gesamthöhe des Baumes) in sein tatsächliches Volumen, welcher mehr einem Kegelspitz ähnelt umgerechnet wird. 

Tabelle 1

Größenparameter und gebildete Holzmasse verschiedener Zierbaumarten je Baum nach 20 Jahren. Es wurde eine Formzahl von 0,50 angenommen.

Baumart

Höhe
h [m]

Durchmesser
d [cm]

Volumen
V [m³]

Gewicht Holz
p(kg/m³]

Gewicht Baum
m [kg]

Paulownia

15

58

1,98

330

654

Linde

11

12

0,06

510

32

Buche

8

10

0,03

690

21

Eiche

7

6,5

0,01

670

7

h=Höhe des Baumes, d= Durchmesser in 1,3m Höhe, V= Volumen des Stammes,
p=Gewicht pro m³ trockenes Stammholz, m=Masse des Baumes in kg nach 20 Jahren

Um die gebundene Menge CO2 zu berechnen, muss nun der Kohlenstoffanteil im Holz bestimmt werden. Hierzu lässt sich vereinfacht der Faktor 0,5 verwenden, da im Schnitt über alle Holzarten ca. 50 % Kohlenstoff im Holz enthalten sind. Da im CO2 noch zusätzlich zu jedem Kohlenstoffatom 2 Sauerstoffatome vorkommen, müssen diese hinzugerechnet werden. Hierfür wird der Faktor 3,66 verwendet. In Tabelle 2 sind die Ergebnisse für die vier Baumarten berechnet.

Tabelle 2

Gebildete Holzmasse, gebundener Kohlenstoff, bzw. CO2 verschiedener Zierbaumarten je Baum nach 20 Jahren. Es wurde ein Kohlenstoffanteil von 50 % angenommen

Baumart

Gewicht Baum

m [kg]

Masse Kohlenstoff 

mC [kg]

Gebundenes

CO2
m CO2 [kg]

Paulownia

654

327

1197

Linde

32

16

58

Buche

21

11

40

Eiche

7

4

26

mC=Anteil Kohlenstoff im Holz, m CO2= gebundenes CO2 im Baum nach 20 Jahren.