Welche gleitsichtgläser sind zu empfehlen

Eine Gleitsichtbrille ist eine Brille, deren Gläser einen gleitenden Übergang zwischen den Sehzonen haben. Deshalb heissen diese Brillengläser Gleitsichtgläser. Mit solch einer Brille kann ein Brillenträger in alle Entfernungen scharf sehen. Geeignet ist die Gleitsichtbrille für Personen, die neben normalen Brillen auf Lesebrillen angewiesen sind.

Warum sind Gleitsichtbrillen teurer als herkömmliche Brillengläser?

Die Herstellung von Gleitsichtgläsern ist ein sehr präziser Prozess. Der Optiker übermittelt dem Hersteller der Brillengläser die nötigen Angaben wie die gewünschte Brillenfassung und das individuelle Sehprofil des Brillenträgers. Bei der Herstellung dieser Gleitsichtgläser muss sehr genau gearbeitet werden. Nur minimale Abweichungen können toleriert werden. In den verschiedenen Zonen eines Glases wird die Sehstärke unterschiedlich korrigiert. Die Herstellung einer Brille mit individuellen, auf den Brillenträger zugeschnittenen Gleitsichtgläsern ist viel aufwendiger als die Produktion von Einstärkengläsern. Der obere Bereich des Glases dient zur Fernsicht, der untere für den Blick in die Nähe wie etwa zum Lesen. Zwischen den beiden Bereichen deckt der mittlere Teil des Glases alle Entfernungen ab.

Welches Brillengestell ist für Gleitsichtgläser zu empfehlen?

Wichtig ist, dass das Brillengestell einer Gleitsichtbrille über eine Scheibenhöhe von mindestens 25 Millimetern verfügt. Dies ist nötig, damit die verschiedenen Sehbereiche des Brillenglases genügend Platz haben. Ist das Gleitsichtglas nicht hoch genug, sind die Sehbereiche zu klein. Bezüglich der Breite und der Art der Fassung müssen keine bestimmten Vorgaben erfüllt werden. Da kommt es auf den Geschmack und die Vorlieben des Brillenträgers an. Die Brille muss aber gut sitzen. Bei einer Gleitsichtbrille ist es umso unangenehmer, wenn die Brille auf der Nase herunterrutscht. So verschieben sich die Sichtfelder für die verschiedenen Entfernungen ebenfalls.

Wer benötigt eine Brille mit Gleitsichtgläsern?

Brillen mit Gleitsichtgläsern sind für alle Personen geeignet, die bereits eine Brille wie etwa Fernbrillen tragen müssen und oftmals aufgrund von Alterssichtigkeit zusätzlich eine Lesebrille benötigen. Dies ist häufig bei Personen ab einem Alter von etwa 40 Jahren der Fall, wenn die Leistung der Augen nachzulassen beginnt.

Für Menschen, die weitsichtig oder kurzsichtig sind oder unter einer Hornhautverkrümmung leiden und mit ihrer „normalen“ Brille in der Nähe nicht genügend sehen, sind Gleitsichtgläser sinnvoll. Das kann auch bei Kindern der Fall sein. Deshalb gibt es auch Kinderbrillen mit Gleitsichtgläsern. Bei Kinderbrillen muss beachtet werden, dass sie häufig neu gekauft werden müssen, da die Kinder ja noch im Wachstum sind. Zudem geht beim Spielen rasch einmal eine Brille kaputt. Für erwachsene Menschen ist im Normalfall eine Gleitsichtbrille eine Investition für eine längere Zeit.

Gibt es auch Gleitsichtgläser für Kontaktlinsenträger?

Ja, es ist auch möglich Kontaktlinsen mit Gleitsichtglas anzufertigen. Mit diesen Kontaktlinsen kann der Träger aus allen Winkeln in alle Entfernungen scharf sehen und dies unabhängig von der Kopfhaltung. Mit ihnen kann man optimal Sport treiben, ohne dass die Bewegungsfreiheit durch das Tragen einer Brille eingeschränkt ist. Je nach Art und Ausführung der Kontaktlinsen sind sowohl Tageslinsen als auch Monatslinsen erhältlich.

Was muss bei einer Sportbrille mit Gleitsichtgläsern beachtet werden?

Bei Brillen mit Gleitsichtgläsern ist eine genaue Vermessung des Augenoptikers sehr wichtig. Bei Sportbrillen mit Gleitsichtgläsern ist es noch wichtiger. Die Gläser von Sportbrillen sind bekanntermassen gebogen. Da ist es noch wichtiger, dass die Brille und das Glas genau vermessen werden und die Zentrierung des Glases an der richtigen Stelle erfolgt. Für Brillenträger, die oft Sport treiben, sind aber statt einer Sportbrille mit Gleitsichtgläsern entsprechende Kontaktlinsen zu empfehlen.

Gibt es beim Optiker auch Gleitsichtgläser für Sonnenbrillen?

Ja, es ist auch möglich Sonnenbrillen mit Gleitsichtgläsern anzufertigen. Mit diesen Brillen kann man nicht nur – wie bei einer herkömmlichen Gleitsichtbrille – in alle Distanzen scharf sehen. Sie schützt zudem wie gewöhnliche Sonnenbrillen vor dem grellen Sonnenlicht und bietet einen UV-Schutz.

Neben Sonnenbrillen mit getönten Gleitsichtgläsern sind auch selbst tönende Gleitsichtgläser erhältlich. Sie reagieren auf die Schwankungen des UV-Lichts und sind in Räumen klar und durchsichtig. Zunehmende UV-Bestrahlung führt dazu, dass die Gläser dunkler werden. Selbst tönende Gleitsichtbrillen vereinen eine normale Gleitsichtbrille mit einer Sonnenbrille. Gut Gläser dieser Kategorie können eine Tönung von bis zu 85 Prozent annehmen.

Unabhängig von der Qualitätsstufe gibt es noch weitere Unterschiede zwischen Gleitsichtbrillen. So können diese zum Beispiel an eine ganz bestimmte Situation angepasst werden.

Wenn du oft Auto fährst – vielleicht sogar Berufsfahrer bist –, dann lohnt sich eine Brille mit Gleitsichtgläsern speziell für das Autofahren. Diese verfügen über einen großen Fernbereich, damit du die gesamte Straße in der Ferne überblicken kannst. Außerdem ist die Progressionszone eher klein, damit du problemlos zwischen der Fernsicht und dem Nahbereich – dem Blick aufs Armaturenbrett – wechseln kannst.

Alternativ gibt es für den Arbeitsbereich aber auch die sogenannte  Arbeitsplatzbrille. Diese wird an genau die Entfernungen angepasst, die du besonders häufig überblicken musst – zum Beispiel die Entfernung zum Computerbildschirm oder den Bereich deines Arbeitstisches, mit der ein Sehen in der Ferne jedoch leider nicht möglich ist. Zusätzlich kannst du deine Gläser natürlich mit bestimmten Filtern – etwa einem Blaulichtfilter für die Bildschirmarbeit – ausstatten lassen. So wird besonders entspanntes Sehen am Arbeitsplatz für dich möglich.

Nach ähnlichem Muster sind weitere individuell gefertigte Gleitsichtbrillen möglich. Welche Gleitsicht- oder Arbeitsplatzgläser die besten für dich sind, bespricht nach ausführlicher Beratung dein Augenoptiker mit dir. Je nach privater und beruflicher Situation lohnt es sich bisweilen, sogar mehrere Gleitsichtbrillen für unterschiedliche Zwecke zu nutzen.

Ab wann ist eine Gleitsichtbrille sinnvoll?

Am besten steigst du auf eine Gleitsichtbrille um, sobald die Alterssichtigkeit einsetzt. Das ist meist im Alter zwischen 35 und 45 Jahren der Fall. Du erkennst das daran, dass du im Nahbereich plötzlich schlechter siehst oder deine vorhandene Einstärkenbrille zum Sehen im Nahbereich abnehmen musst.

Je früher du beginnst, eine Gleitsichtbrille zu tragen, desto leichter fällt die Umstellung. Dadurch verkürzt sich auch die Eingewöhnungszeit. Übrigens ist eine Gleitsichtbrille auch für (bisher) Normalsichtige sinnvoll. Der Fernbereich der Brille wird dann auf nahezu 0 Dioptrien optimiert.

Welche Gleitsichtbrille steht mir?

Hast du dich zum Kauf einer Gleitsichtbrille entschieden, sollte hierbei deine Gesichtsform nicht unbeachtet bleiben, denn diese spielt eine wichtige Rolle für das optische Gesamtbild.

Ein eckiges Gesicht, welches eher gleichmäßig breit geformt ist, eignet sich hervorragend für runde und ovale Brillenmodelle. Diese lassen dein Gesicht weicher und sanfter erscheinen. Besonders ein randloses Modell mildert strenge Gesichtszüge.

Bei einer runden Gesichtsform ist eine eckige Brillenform mit schmalem Rahmen von Vorteil, denn sie streckt dein Gesicht optisch. Auch asymmetrische Brillen stehen dir sehr gut.

Ovalen Gesichtsformen stehen so gut wie alle Brillenmodelle. Hier kannst du also ruhig auch zu außergewöhnlichen Fassungen, wie geometrischen Brillen, greifen. Achte nur darauf, dass beispielsweise kleine und runde Gläser nicht zu verloren in deinem Gesicht wirken.

Hast du ein herzförmiges Gesicht, so empfiehlt sich ein ovales oder rundes Brillenmodell. Besonders die Cateye-Form und Brillen im Panto-Stil heben die Vorzüge deines Gesichtes hervor. Bei Brillengestellen mit dickem Rahmen solltest du aufpassen, da diese schnell zu markant wirken können.

Welche Gleitsichtbrille passt zu meiner Frisur?

Auch deine Haare solltest du bei der Wahl deiner neuen Brille nicht ganz außer Acht lassen.

Bei einer Kurzhaarfrisur eignen sich dezente Metallbrillen hervorragend. Außerdem stehen dir Brillen mit einem breiten Rahmen besonders gut, da sie dein Gesicht optimal umranden.

Hast du mittellange oder lange Haare, so empfehlen wir dir ein Modell mit einem schmalen Rahmen. Auch hier sind Metallbrillen eine sehr gute Wahl.

Wird dein Gesicht etwas verdeckt, beispielsweise durch einen Pony, sind Brillen mit einem kleineren Glas sehr vorteilhaft. Ein zu großes Glas, wie bei einem Oversize-Modell, kann schnell zu klobig wirken.

Sind deine Haare grau oder leicht gräulich, hast zu bezüglich der Farbe deiner Brille freie Wahl! Zu deiner Haarfarbe kannst du einfach alles kombinieren. Ob knallige Farben oder gedeckte Töne. Unser Geheimtipp, versuch es mal mit den angesagten Pastelltönen, diese harmonieren wunderbar mit deinem Haar. Weitere Informationen zur Wahl der perfekten Brille in Bezug auf deine Kopfform und deine Frisur findest du in dem Beitrag: Welche Brille passt zu mir?

Was muss ich bei einer Gleitsichtbrille beachten?

Du weißt bereits, dass die Unterschiede zwischen den Gleitsichtbrillengläsern wichtig sind. Nur wenn diese dem Einsatzzweck entsprechend ausgewählt werden, kannst du die besten Gleitsichtgläser für deine Brille bestimmen. Auch die folgenden Punkte solltest du beim Kauf einer Gleitsichtbrille beachten:

Gläser aus Kunststoff oder Glas für die Gleitsichtbrille?

Beide Arten von Gläsern kommen für Gleitsichtbrillen infrage. In der Regel sind Kunststoffgläser leichter, sodass diese Gläser für die meisten Menschen besser geeignet sind. Wenn deine Dioptrienwerte sehr hoch sind, solltest du auf ein Material mit einem hohen Brechungsindex setzen, da diese besonders dünn geschliffen werden können und somit dann weniger schwer sind.

Gleitsichtbrille mit großen oder kleinen Gläsern?

Früher wurde häufig die Empfehlung ausgesprochen, eine Fassung mit besonders großen Gläsern für eine Gleitsichtbrille zu wählen. Heute ist das nicht mehr notwendig, da sich dank fortschrittlicher Technologie die Sehzonen auch in normalgroßen Gläsern unterbringen lassen. Dein Augenoptiker wird dich dazu beraten, was es bei der Fassung für deine Gleitsichtbrille zu beachten gibt.

Wann ist eine Gleitsichtbrille nicht die beste Wahl?

Es gibt einige Fälle, in denen eine Gleitsichtbrille für dich nicht sinnvoll ist. Das ist zum Beispiel bei Erkrankungen der Fall, die Gesichtsfeldeinschränkungen mit sich bringen. Auch bei sehr starker Kurzsichtigkeit ist eine Gleitsichtbrille eventuell nicht zu empfehlen, da das Bild in der Sehzone für den Fernbereich zu stark verkleinert wird. Besprich auch solche Dinge unbedingt mit deinem Augenoptiker.

Eingewöhnungszeit mit Gleitsichtbrille beachten

Bei manchen Menschen dauert die Eingewöhnungszeit nur wenige Stunden, andere haben bis zu vier Wochen lang damit zu tun. Die Eingewöhnungszeit hängt unter anderem stark von den Qualitätsstufen der Gleitsichtgläser ab. Zu den Symptomen können eine gewisse Unsicherheit bei der Orientierung, bisweilen auch Schwindel oder Kopfschmerzen gehören. Da du nicht vorab weißt, wie du reagieren wirst, solltest du in der ersten Zeit mit der neuen Brille zum Beispiel keine langen Autofahrten einplanen, die du allein absolvieren musst.

Zu den besten Gleitsichtbrillen beraten lassen

Die Wirkung und der Komfort deiner Gleitsichtbrille hängen stark davon ab, dass sie korrekt angepasst wird – sowohl an deinen Lebensstil als auch an deine Augen und dein Gesicht. Lass dich also gern ausführlich von deinem Augenoptiker dazu beraten, welche Gleitsichtgläser am besten für dich geeignet sind.

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