Bei der Auswahl der weiterführenden Schule soll sichergestellt werden, dass alle Schüler kindgerecht und entsprechend ihrer Begabung unterrichtet und gefördert werden: Unterforderung und Langeweile sind ebenso nachteilig für den Lernfortschritt wie übermäßiger Leistungsdruck und ständige Misserfolge. Um herauszufinden, ob Ihr Kind für den Übertritt ans Gymnasium bereit ist, können Sie sich an unserer Checkliste orientieren. Versuchen Sie, die Fähigkeiten und Leistungen Ihres Kindes möglichst realistisch einzuschätzen: Wenn Sie einen Großteil der Fragen (etwa 26 von 35) mit einem sicheren JA beantworten konnten, ist Ihr Kind grundlegend fit fürs Gymnasium. Wichtig ist zudem, dass Ihr Kind das Gymnasium auch aus eigenem Willen besuchen möchte.
1. Logik und Verständnis Ihr Kind...
2. Konzentration und Merkfähigkeit Ihr Kind...
3. Wortschatz und Ausdruck Ihr Kind...
4. Arbeitsweise Ihr Kind...
5. Motivation Ihr Kind...
6. Sozialverhalten Ihr Kind...
7. Leistungsvermögen und Lernbereitschaft Ihr Kind...
Gute Leistungen können einem Schüler nur in seltenen Fällen ohne Mühe und Fleiß „zufliegen“. Für den erfolgreichen Übertritt sollte Ihr Kind daher über bestimmte Lernkompetenzen und -strategien verfügen. Muss es sich jedoch sehr stark anstrengend, um einen bestimmten Notendurchschnitt zu halten, könnte es an der Überforderung auf Dauer leiden. Versuchen Sie deshalb, die Leistungen Ihres Kindes im Kontext der aktuellen Lernsituation zu betrachten:
Wichtig: Jedes Kind hat besondere Interessen und Begabungen, die sich mitunter auch in den Schulnoten niederschlagen. Bemerken Sie jedoch dauerhaft starke Schwankungen im Leistungsvermögen Ihres Kindes, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Zeigt sich in einem bestimmten Fach eine starke Diskrepanz zwischen den Leistungen Ihres Kindes und seiner allgemeinen Intelligenz, kann eine Lernschwäche vorliegen. Solche Defizite können durch individuelle und intensive Lernförderung überwunden werden.
Der Notendurchschnitt fürs Gymnasium ist nur in wenigen Bundesländern ein festgelegtes Auswahlkriterium, gibt aber dennoch häufig Aufschluss über das aktuelle Leistungsniveau Ihres Kindes. Damit Ihr Kind den Übertritt ans Gymnasium meistert, sollte es gute bis sehr gute Leistungen in den Kernfächern Deutsch und Mathematik sowie im Sachunterricht erbringen. Mit einem guten Notendurchschnitt kann ein Schüler in der Regel ein fundiertes Grundwissen für die gymnasiale Ausbildung nachweisen.
In den meisten Bundesländern spricht die Grundschule eine Empfehlung aus, welche weitere Schullaufbahn ein Kind einschlagen sollte. Diese Schullaufbahnempfehlung richtet sich stark nach den schulischen Leistungen, bezieht aber auch Lernverhalten, Arbeitsweise und persönliche Entwicklung Ihres Kindes mit ein. In Bayern, Brandenburg, Sachsen und Thüringen wird eine verbindliche Schulempfehlung formuliert, die sich an festlegten Kriterien wie z. B. dem Notendurchschnitt in Deutsch und Mathematik orientiert. Auch in Bremen und Baden-Württemberg existieren Regelungen, nach denen die Schulempfehlung als Aufnahmekriterium an eine weiterführende Schule dienen kann. Die Schulempfehlung ist nicht in allen Bundesländern bindend, stellt aber trotzdem eine nützliche Entscheidungshilfe für Eltern dar. Bei Abweichungen zwischen Empfehlung und Elternentscheidung wird Kindern häufig die Möglichkeit geboten, an Probeunterricht teilzunehmen oder eine Einstufungsprüfung abzulegen. Alle nötigen Infos zu Übertrittsregelungen und Anforderungen der einzelnen Bundesländer finden Sie in unserer detaillierten Übersicht der Schulsysteme. Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich die Regelungen der Bundesländer für den Übertritt an weiterführende Schulen jederzeit verändern können. Die aktuellen Bestimmungen erfahren Sie bei Kultusministerien und Schulämtern sowie in den Schulen in Ihrer Umgebung.
Die Lehrer Ihres Kindes bekommen in vier bis sechs Jahren Grundschule ein detailliertes Bild von den Fähigkeiten, dem Leistungsvermögen und der Lernbereitschaft ihrer Schüler. Durch ihre Erfahrung und ihre pädagogischen Kenntnisse können sie häufig zuverlässig einschätzen, ob ein Kind für das Gymnasium geeignet ist. Entsteht eine Diskrepanz zwischen den Wünschen der Eltern und der Einschätzung der Grundschule, finden häufig noch individuelle Beratungsgespräche statt. Der Übertritt ans Gymnasium ist dann etwa nach einer Aufnahmeprüfung oder erfolgreich absolviertem Probeunterricht möglich. Auch wenn in vielen Bundesländern die letzte Entscheidung bei den Eltern liegt, sollten Sie die Einschätzung der Grundschullehrer berücksichtigen und wenn möglich Beratungsangebote nutzen.
Übertritt von der Grundschule an die weiterführende Schule bringt tiefgreifende Veränderungen für Ihr Kind mit sich. Daher ist es verständlich, wenn Ihr Kind aufgeregt oder verunsichert ist, kurz bevor der Wechsel ans Gymnasium ansteht. Wir haben hier einige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihrem Kind beim Übergang von der Grundschule ans Gymnasium helfen können:
Jedes Kind meistert die Umstellung an der weiterführenden Schule unterschiedlich schnell. Zeigen Sie Geduld und Verständnis, wenn Ihr Kind zunächst Schwierigkeiten hat. Unterstützung und Zuspruch helfen Ihrem Kind, nicht den Mut zu verlieren. Neben allen Sorgen ist Ihr Kind sicherlich auch voller Vorfreude – unterstützen Sie diese Einstellung und freuen Sie sich gemeinsam.
Wenn Ihr Kind in der Grundschule gute Leistungen erbringt und mit viel Fleiß arbeitet, liegt der Gedanke nahe, das Gymnasium als weiterführende Schule auszuwählen. Ob Ihr Kind nach der Grundschule aufs Gymnasium wechseln sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab – der gute Notendurchschnitt ist dabei nur ein Kriterium. Auch das Arbeits- und Lernverhalten, die Lernentwicklung sowie die persönlichen und sozialen Kompetenzen sind ausschlaggebend für die weitere Schulform. Neben den formalen Kriterien zählt vor allem der Wunsch Ihres Kindes, das Gymnasium zu besuchen: Der Bildungsweg des Gymnasiums kann demnach durchaus eine Herausforderung für Ihr Kind sein, sollte aber niemals zum Zwang werden. |