Welche güter werden mit dem schiff transportiert

Für den Güter- oder Frachtverkehr gibt es viele verschiedene Transportmittel. Sie unterscheiden sich in Preis, Benutzungsart und benötigter Infrastruktur. Je nach Budget und Handel ist ein bestimmtes Transportmittel besser geeignet als andere.

Der Seeverkehr

Der Seeverkehr ist der am weitesten verbreitete Gütertransport. 2015 nahm er weltweit 80% des Transportvolumens ein. Die Verwendung von Seecontainern und Frachtschiffen reduziert das Verlustrisiko durch Diebstahl oder Beschädigung und verbessert dank der schnelleren Be- und Entladung gleichzeitig die Produktivität: weniger Kostenaufwand durch niedrigere Hafengebühren etc. und damit verbunden niedrigere Transportkosten. Ein weiterer Vorteil des Schifftransports ist, dass er zurzeit die umweltfreundlichste Transportmöglichkeit darstellt. Diese Transportart wird vor allem zum Transport von Rohstoffen verwendet: Getreide, Erdöl, Kohle, Metalle, aber auch zum Transportieren von Produkten, die auf Paletten, in Kartons oder Kisten verstaut werden, da diese leichter gestapelt werden können. Für den Transport von frischen oder leicht verderblichen Produkten ist diese Art der Beförderung allerdings natürlich wegen der einzuhaltenden Konservierungsdauer nicht sehr geeignet.

Der Flugverkehr

Obwohl der Transport per Flugzeug, was das Volumen der Fracht betrifft, nur 5% der Güter befördert, macht der Wert dieser Waren 35-40% aus. Diese Transportart wird vor allem wegen seiner Schnelligkeit geschätzt, aber auch, weil per Flugzeug ein großes Volumen befördert werden kann. Seine größten Nachteile sind die Kosten und auch, dass man weniger Gewicht damit befördern kann. Ein weiterer Nachteil des Lufttransports sind die strengen Kontrollen, die viele Händler davon abhalten, diese Transportart zu wählen. Das Flugzeug wird wegen seiner Geschwindigkeit vor allem zur Beförderung von leicht verderblichen Waren oder von dringend benötigten Produkten verwendet, die am Bestimmungsort nicht mehr auf Lager sind. Der Luftverkehr findet ebenfalls eine große Verwendung im einmaligen Transport von Waren oder für voluminöse aber leichte Produkte wie Stoffe oder gewisse elektronische Elemente.

Der Binnenschiffsverkehr

Der Binnenschiffstransport hat einen vierfachen Vorteil. Einerseits ist es der sicherste Transport, denn er ist als einziger nicht überfüllt und zugleich sehr rentabel, denn ein einziges Schleppschiff transportiert im Schnitt zwischen 10 bis 15 Mal mehr Güter als ein LKW. Weiters ist sie die günstigste Transportart (die Hälfte oder gar nur ein Viertel der LKW-Transportkosten). Außerdem ist sie (mit dem Seeverkehr) die ökologischste Transportart. Allerdings ist diese Transportart wegen seiner niedrigen Geschwindigkeit und der Abhängigkeit von schiffbaren Wasserwegen nur für kurze Distanzen geeignet. Der Binnenschiffsverkehr ist, so wie der Seeverkehr, besonders für schwere Güter und Rohstoffe geeignet aber wenig empfehlenswert für leicht verderbliche Waren.

Der Schienenverkehr

Der Schienenverkehr stellt weniger als 10% der nationalen Gütertransporte dar und ist vor allem in Russland und in den USA sehr beliebt. Wegen seiner Umweltfreundlichkeit, seinem Transportvolumen und seiner Geschwindigkeit hat er den Ruf, ein besonders geeignetes Transportmittel zu sein. Er kann sehr lange Güter transportieren und er ist besonders sicher, denn es gibt damit weniger Unfälle als mit anderen Gütertransportarten.

Die Eisenbahn ist sehr gut geeignet, besonders schwere Produkte oder große Mengen zu befördern, da man für eine einzige Sendung durchaus einen ganzen Zug verwenden kann.

Der Straßenverkehr

Der LKW-Transport ist der beliebteste Überlandtransport. Obwohl die LKWs nicht sehr umweltfreundlich oder wirtschaftlich sind, werden sie häufig mit den anderen Transportarten kombiniert, da sie viel wendiger sind und man damit überall hinkommt. Die Güter werden oft vom Versand bis zu einem anderen Transportzentrum befördert. Und nach einem weiteren Transport per Schiff, Flug oder Eisenbahn, werden sie wieder auf LKWs geladen, die sie dann bis an ihren Bestimmungsort bringen. Der LKW-Transport hat außerdem den großen Vorteil, eine Direktverbindung herstellen zu können. Er ist praktisch die einzige Transportart, die Waren schnell vom Versand bis zum Bestimmungort bringen kann. Ein LKW kann alle möglichen Güter transportieren. Man muss allerdings Vorsorge treffen, wenn leicht verderbliche Waren über lange Strecken befördert werden sollen. Aber einer der Vorteile des LKW-Transports ist, dass man spezifische LKWs verwenden kann, wie zum Beispiel einen Kühlwagen. Letztendlich hat jede Fracht ihre eigenen Charakteristika. Es liegt also an Ihnen, je nach Budget, Umweltbewusstsein und den zu befördernden Gütern die für Sie beste Transportart auszuwählen. Aber Sie werden praktisch in allen Fällen zumindest zum Teil auf den LKW-Transport angewiesen sein.

Seerecht hat eine lang zurückreichende Geschichte. Diese hat gezeigt, dass zum sicheren Transport über die Meere viele Sicherheits- und Schutzthemen bedacht werden müssen, wie der Schutz der Seeleute, Umweltschutz, Gewässerschutz oder Schutz vor Piraterie.

Welche güter werden mit dem schiff transportiert

Aus diesen Schutzbedürfnissen heraus sind mehrere Regelwerke entstanden, die für das Gefahrgutrecht bedeutsam sind. Grundsätzlich wird hier zwischen verpackten und unverpackten Gütern unterschieden.

Verpacktes Gefahrgut

  • International Maritime Dangerous Goods Code (IMDG-Code)
    Er behandelt den Transport verpackter gefährlicher Güter. Die Vorschiften betreffen Klassifizierung, Verpackung, Kennzeichnung und Dokumentation gefährlicher Güter und den Umgang während der Beförderung, zum Beispiel in Form von Stauvorschriften.
  • Ausrüstung des Schiffes – Bescheinigung
    Die Eignung des Schiffes wird in Form einer Bescheinigung für die Beförderung von gefährlichen Gütern nachgewiesen. Nach einer Schiffsbesichtigung durch eine anerkannte Organisation (Klassifikationsgesellschaft) wird die Bescheinigung von der Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr ausgestellt.
  • EmS-Leitfaden (Unfallbekämpfungsmaßnahmen für Schiffe, die gefährliche Güter befördern)
    Der EmS-Leitfaden des BMVI beschreibt Notfallmaßnahmen für Unfälle wie Feuer oder Brand mit gefährlichen Gütern. Er gilt für Seeschiffe, die verpackte gefährliche Güter befördern. Der Leitfaden muss an Bord des Seeschiffs mitgeführt werden.
  • CTU-Code (dt.: Verfahrensregeln für das Packen von Güterbeförderungseinheiten)
    Er stellt einen Leitfaden zur sicheren Beladung von Güterbeförderungseinheiten, z. B. Container, bei Beförderung mit allen Verkehrsträgern zu Wasser und zu Lande dar. Die Container selbst müssen dem Internationalen Übereinkommen über sichere Container (CSC) genügen.
  • MoU
    Das Memorandum of Understanding ist ein multilaterales Abkommen der Ostsee-Anrainerstaaten und regelt die Beförderung gefährlicher Güter auf RoRo-Schiffen auf der Ostsee. Mit ihm werden insbesondere Erleichterungen für den kombinierten Verkehr geschaffen.

Schüttgüter nach IMSBC-Code

Der Code behandelt den Transport von Schüttgütern in Bulkcarriern (Massengutfrachtern), die inzwischen gut ein Drittel der Welthandelsflotte bilden. Im Anhang I enthält der Code eine Liste mit Angaben zum sicheren Transport von bereits klassifiziertem Schüttgut.

Wenn ein im IMSBC nicht aufgeführtes Material als Schüttgut befördert werden soll, muss ein tripartite agreement geschlossen werden. Dazu muss der Hersteller oder Versender des Schüttgutes eine Vereinbarung mit den beteiligten Flaggenstaaten und den Häfen abschließen.

Dabei wird das betroffene Material in Abhängigkeit von seiner Eigenschaft und dem Ladungscharakter in eine von drei Gruppen der Schüttgüter eingestuft:

  • Gruppe A: breiartig bei Aufnahme bestimmter Feuchtigkeitsmenge
  • Gruppe B: chemische Eigenschaften, die auf See gefährlich werden können
  • Gruppe C: Güter, die weder chemische Eigenschaften aufweisen, die auf See gefährlich werden können, noch breiartig werden können

Transport von flüssigem Massengut auf See

  • Internationales Übereinkommen von 1973 zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL)
    Hier sind viele Vorschriften gegen den Eintrag von Schadstoffen aus Schiffen in die See zu finden. Neben Verfahrensregeln werden Bau- und Ausrüstungsregeln aufgestellt. Das betrifft auch den Transport von Mineralöl in Öltankern (siehe Anlage I).
  • IBC-Code
    Er behandelt den Transport von gefährlichen Chemikalien und gesundheitsschädlichen Flüssigkeiten als Massengut. Er enthält Regelungen zur Konstruktion und zur Schiffsausrüstung, insbesondere von Chemikalientankern.

Gefahrgutverordnung See (GGVSee)

Diese und weitere internationale Regelungen werden über § 3 GGVSee in deutsches Recht eingeführt. In § 4 GGVSee werden allgemeine Sicherheitspflichten zur Überwachung (Unfallmeldepflichten) und zur Unterweisung von Bord- und Landpersonal festgelegt. Ein Beförderungsdokument ist ebenfalls mitzuführen. Wie in der GGVSEB werden hier auch die Aufgaben der Ämter und Behörden sowie die Pflichten je nach Rolle im Beförderungsprozess vorgeschrieben.

Gefahrgutbeauftragte

Eine Gefahrgutbeauftragte oder ein Gefahrgutbeauftragter muss von Reedereien bestellt werden, wenn Gefahrgut befördert wird.