Eidechsen gibt es fast überall auf der Welt. Welche Eidechsenarten Sie in Deutschland finden können, erfahren Sie in diesem Zuhause-Tipp.
Eidechsenarten in Deutschland (Quelle:Pixabay)
So manch einer kann sich vielleicht noch daran erinnern, eine Eidechse beim Sonnenbad auf einer Mauer oder einem Stein in freier Wildbahn beobachtet zu haben. Viele Kinder und jüngere Menschen werden kaum noch die Gelegenheit haben, denn heimische Eidechsen sind gefährdet und nur noch selten anzutreffen. Umso wichtiger ist es, den Nützlingen im eigenen Garten einen geeigneten Lebensraum zu gönnen. In Deutschland beziehungsweise Mitteleuropa heimische Eidechsen-Arten sind:
Größe: 22bis 25 cm Körperbau: sehr schlank mit verhältnismäßig langem Schwanz Farbe: braun bis grau, Männchen mit schwarzen Punkten oder Netzmuster auf dem Rücken Verbreitung: südliches und westliches Deutschland, Weingebiete um Mosel, Neckar und Rhein Lebensraum: Trockenmauern, Felsen, steinige Gebiete Paarungszeit: März bis Juni Nahrung: Insekten, Spinnen Mauereidechsen sind streng geschützt und befinden sich aufgrund der schwindenden Anzahl bereits auf der Vorwarnliste der sogenannten roten Liste. Auf der roten Liste werden bedrohte Tierarten aufgeführt, die eines besonderen Schutzes bedürfen.Wer die Mauereidechse im eigenen Garten willkommen heißen möchte, sollte eine Trockenmauer, Steinhaufen oder einen Steingarten anlegen, der besonders sonnig und warm liegt. Mauerritzen, Spalten und kleine Höhlen werden von den Eidechsen sehr gerne angenommen und dienen ihnen als lebensrettendes Versteck - sowohl für sich selbst, als auch für ihre Gelege. Von diesen gibt es zwischen März und Juni bis zu drei. Der Schlupf erfolgt zwei bis drei Monate nach der Eiablage. Um die in den Gelegen der Mauereidechsen befindlichen Eier nicht zu stören oder gar zu beschädigen, sollten in dieser Zeit keine Veränderungen an der Steinlandschaft erfolgen. ZauneidechseGröße: bis zu 24 cm, meist kleiner Körperbau: kräftiger Körper, deutlich abgesetzter Kopf, kurze Beine und verhältnismäßig kurzer Schwanz Farbe: grün, grau und braun möglich, meist gemustert Verbreitung: ganz Deutschland aber selten Lebensraum: Mauern, dicht bewachsene Bereiche, Wildgärten, Steinbrüche, Waldränder und Heiden Paarungszeit: März bis Juli Nahrung: Würmer, Insekten, Spinnen Zauneidechsen waren einst weit verbreitet, da sie nicht auf einen Lebensraum festgelegt sind. Sie bevorzugen Gebiete, mit dichtem Pflanzenwachstum und offenen Flächen. Dadurch kommen sie oft in Grenzbereichen, wie einem trockenen Waldrand vor.Im heimischen Garten kann dieser Eidechsen-Art ein passender Lebensraum geboten werden, wenn ein Abschnitt des Gartens verwildern darf oder auf anderem Wege sehr dicht bewächst - und keine Pflegemaßnahmen erfolgen müssen. Steine und warme, trockene Mauern werden ebenfalls gerne angenommen. Wiederum sollte beachtet werden, dass von März bis etwa September oder Oktober keine Eingriffe in dem für die Zauneidechsen reservierten Bereich erfolgen. Sowohl die Tiere als auch ihre Gelege könnten dadurch geschädigt und verschreckt werden. Größe: bis zu 35 cm Körperbau: schlank, spitzer Kopf Farbe: anfangs bräunlich, später grün am Körper, teils mit blauen Abzeichen am Kopf Verbreitung: Östliche Smaragdeidechse in Ostdeutschland und entlang der östlichen Donau, Westliche Smaragdeidechse in Hessen und dem Rheintal Lebensraum: Bewachsene Hänge mit feuchten Böden Paarungszeit: März bis etwa Juni Nahrung: Schnecken, größere Insekten, Spinnen, kleine Wirbeltiere (wie Jungmäuse) Die Smaragdeidechsen sind aufgrund ihrer Färbung und Größe sehr beeindruckende Tiere, leider aber nur noch ausgesprochen selten anzutreffen. Durch einen sehr kleinen Genpool bei der östlichen und westlichen Population treten trotz verhältnismäßig großer Gelege von bis zu 15 Eiern vermehrt unfruchtbare Nachkommen auf. Die Anzahl der Eidechsen schrumpft daher zunehmend.Ihr bevorzugter Lebensbereich besteht aus Hängen, die jedoch nicht zu trocken sein dürfen. Aufgrund zunehmender Änderungen in der Landwirtschaft, werden diese Gebiete mehr und mehr abgebaut. Ein Lebensraum im Garten kann ihnen eigentlich nur geboten werden, indem ein wildbewachsener, feuchter Hang geboten wird. Das ist wiederum in den wenigsten Fällen möglich. WaldeidechseGröße: etwa bis zu 18 cm Körperbau: schlank, sehr langer Schwanz von bis zu zwei Dritteln der gesamten KörperlängeFarbe: bräunlich, teils mit Streifen auf dem Rücken Verbreitung: in gesamt Europa Lebensraum: Heiden, Moore, Steinbrüche, Berglandschaften, Flachland, Waldränder, Grasfluren Paarungszeit: April bis Mai Nahrung: kleine Insekten und Spinnen Die Waldeidechse ist zwar weit verbreitet, kommt aber ebenso wie andere Eidechsen insgesamt nur noch selten vor. Im heimischen Garten kommt es darauf an, ihr ausreichend Versteckmöglichkeiten und ungestörte Bereiche zu bieten. Wiederum sind Steine und trockene, warme Mauern, verwilderte Abschnitte und möglichst wenig Eingriffe optimal.Aufgrund ihrer geringen Größe stehen auf dem Speiseplan der Waldeidechsen ebenfalls nur kleine Insekten, wie Raupen, Fliegen und kleine Käfer. Kroatische GebirgseidechseGröße: 16 bis 18 cm Körperbau: schlank und zierlich, Schwanz deutlich länger als Körper Farbe: beige bis bräunlich mit dunkleren Streifen auf dem Rücken aber auch hellgrau oder grün Verbreitung: Kroatien, Slowenien, Österreich, Norditalien und deutsche Alpen Lebensraum: steinige, bebuschte Bereiche, in eher feuchten und kühlen Gebieten Paarungszeit: Frühjahr bis Sommer, über die Fortpflanzung ist bisher wenig bekannt Nahrung: Schnecken, Insekten und Spinnen Die kroatische Gebirgseidechse kann gelegentlich in Gruppen beobachtet werden, ist jedoch sehr flink und behände und zudem an ihren bevorzugten Untergrund sehr gut angepasst. Im eigenen Garten kann ihr durch trockene Steingärten und eine dichte Bepflanzung ein geeigneter Lebensraum geschaffen werden.NahrungDamit die heimischen Eidechsen im Garten ausreichend und geeignete Nahrung vorfinden, dürfen keine Pestizide zum Einsatz kommen. Denn durch diese werden die Insekten nicht nur reduziert, sondern auch zum potentiellen Giftköder für die Eidechsen.Wer die Reptilien nicht aus dem Garten vertreiben, sondern ihnen entsprechende Lebensräume und Nahrungsgrundlagen bieten möchte, achtet daher auf die folgenden Faktoren:
In der Regel ist es daher besser - sofern noch Plusgrade herrschen - die Eidechse tagsüber nahe an einen geschützten Bereich zu bringen und sie dort selbst nach einem geeigneten Versteck suchen zulassen. Wiederum sind Laubhaufen oder Steinhaufen als Ort des Absetzens gut geeignet. Mit Ausnahme der Waldeidechse legen alle heimischen Eidechsen ihre Eier ab. Die Waldeidechse trägt sie hingegen bis zum Schlüpfen in einem Sack am Körper und bringt ihre Nachkommen somit lebendig auf die Welt. Auf diese Gelege und die heranwachsenden Nachkommen sollte von Frühjahr bis Herbst besondere Rücksicht genommen werden. Wiederum können einige Punkte beachtet werden, um den Reptilien im eigenen Garten eine möglichst hohe Überlebenschance einzuräumen. Zu diesen gehören:
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