Was soll man bei arthrose nicht essen?

Ernährung und Körpergewicht haben entscheidenden Einfluss bei der Entstehung und Behandlung von Arthrose: Es spielt eine wichtige Rolle, wie viel und was Sie essen.

Übergewicht birgt gesundheitliche Risiken, wenn es über viele Jahre besteht. Ein schwerer Körperbau belastet die Gelenke. Folglich nutzen sie sich schneller ab als bei Menschen mit Normalgewicht. Wer von Arthrose betroffen und übergewichtig ist, sollte eine Ernährungsumstellung in Absprache mit dem behandelnden Arzt in Erwägung ziehen

Im Rahmen einer australischen Studie untersuchten Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Kniearthrose: Bei normalgewichtigen Patienten schreitet Kniearthrose erst in höherem Alter fort. Bei jungen, gesunden aber übergewichtigen Patienten wurde ein Rückgang des Knorpels bereits in früheren Jahren beobachtet.1

Übergewichtige Menschen leiden also häufiger unter Gelenkverschleiß und Gelenkschmerzen als normalgewichtige. Daher raten Mediziner Arthrose-Patienten oft zur Gewichtsreduktion.

Übergewicht beginnt bei einem BMI (Body-Maß-Index) von 25. Bei einem Body-Maß-Index ab 30 spricht man von Adipositas (Fettleibigkeit).

Was Ernährung mit Arthrose und dem Stoffwechsel im Gelenk zu tun hat

Was soll man bei arthrose nicht essen?

Für den Gelenkstoffwechsel ist der Nährstoffreichtum der Gelenkflüssigkeit wichtig, denn: Die Ernährung beeinflusst die Qualität der Gelenkflüssigkeit. Der Knorpel des Gelenks muss ununterbrochen mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Dies geschieht durch die in der Gelenkflüssigkeit enthaltenen Nährstoffe. Diese nehmen wir mit der Nahrung auf. 

Anschließend transportiert das Blut sie in die Gelenkflüssigkeit. Diese enthält Mineralstoffe, Zucker und Eiweiß. Wichtige Gelenkbausteine sind: Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat, Kollagenhydrolysat und Hyaluronsäure. Sie binden Wasser an sich und ermöglichen das reibungslose Gleiten der Gelenke. Erst durch Bewegung kann der gefäßfreie Knorpel die Nährstoffe aufnehmen. Bei einer Unterversorgung wird der Knorpel abgebaut. Ist der Knorpel erst einmal zerstört, reiben die Knochen direkt aufeinander.

Unterstützen Sie deshalb Ihren Gelenkstoffwechsel mit viel Bewegung und mit den passenden Lebensmitteln. Förderlich sind beispielsweise:

  • Gemüse, frische Kräuter, Gewürze und Obst
  • magere und fettarme Milchprodukte (Käse unter 45 Prozent Fett)
  • pflanzliche Öle und Fette (Leinöl, Olivenöl, Rapsöl, Avocadoöl)
  • Vollkornprodukte, Samen und Nüsse
  • Kaltwasserfische

Gewürze gegen Arthrose

Bestimmte Gewürze wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Fachgerecht angewendet, können sie die Arthrose-Therapie unterstützen. Sowohl die indische Ayurveda-Lehre als auch die chinesische Medizin nutzen Gewürze zur Behandlung von Arthrose. Bitte kontaktieren Sie dazu Ihren behandelnden Arzt.

Entzündungshemmend

Kurkuma enthält Curcumin – dieses kann Entzündungen entgegenwirken. Folglich schwillt das Gelenk ab und der Patient wird wieder beweglicher. Eine Studie der kanadischen Western Ontario and McMaster Universities (WOMAC) bestätigt die positive Wirkung von Kurkuma bei Arthrose.2

Durchblutungsfördernd

Auch Ingwer fördert die Durchblutung und wirkt entzündungshemmend. Bei Arthrose kommt er äußerlich und innerlich zum Einsatz: Ingwerpaste oder -öl tragen Arthrose-Patienten direkt auf das Gelenk auf. Als leckerer Tee entfaltet Ingwer seine Wirkung „von innen“.

Schmerzlindernd

Chilis enthalten den Wirkstoff Capsaicin, dem entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften nachgesagt werden. Anthrose-Patienten reiben die betroffene Region mit Capsaicin-Creme ein.

Entzündungslindernd

Diese spezielle Gewürzkombination lindert ebenfalls Entzündungen. Sie soll darüber hinaus die Durchblutung der Gelenkschleimhaut fördern. Dies kann dem Verscheiß entgegenwirken und Schmerzen mildern.

Mehr Informationen zu Gewürzen bei Arthrose finden Sie hier. 

Arthrose vorbeugen: Seien Sie achtsam beim Verzehr von tierischen Fetten und Omega-6-Fettsäuren

Eine Ernährungsumstellung kann eine bestehende Arthrose zwar nicht heilen, aber die Therapie fördern und Beschwerden lindern. Folgende Speisen sollten Arthrose-Patienten meiden oder nur in Maßen verzehren:

  • Rotes Fleisch
  • Milchprodukte 
  • Eier
  • Kaffee
  • Alkohol
  • Fast Food und Fertiggerichte

Tierische Fette sind beispielsweise mit Vorsicht zu genießen: Sie enthalten Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, die Entzündungsvorgänge im Gelenk- und Knorpelbereich fördert. Einen besonders hohen Gehalt an der Arachidonsäure haben Innereien, wie beispielsweise Leber, Schweineschmalz, Leberwurst, Eier sowie Meeresfrüchte.

Auch den schnellen Griff zu Fertiggerichten oder Fast Food sollten Arthrose-Patienten meiden: Solche Mahlzeiten sind kalorienreich, aber praktisch ohne Nährwert.

Übersicht zur Ernährung bei Arthrose

Entscheidend ist, die Gelenke in jedem Alter ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen zu versorgen. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Olivenpolyphenole, aus der Olive gewonnen, schützen die Gelenke vor oxidativem Stress und wirken entzündungshemmend.3

LebensmittelTherapieunterstützendTherapiehemmend
GetränkeWasser, ungesüßter Ingwer- oder Kräutertee, ungesüßte Mandel- oder HaferdrinksTrinkschokolade, Fruchtnektar, Sojadrink, Softdrinks, Alkohol
Obst
(1 Handvoll täglich)
Apfel, Beeren, Clementine, Kiwi, Nektarine, Pfirsich, Pflaume, Sauerkirsche, WassermeloneTrockenobst, Physalis
Gemüse 
(3 Handvoll täglich)
Bohnen, Erbsen, Fenchel, Gurke, Kohl, Linsen, Mangold, Pilze, Paprika, Salat, Sauerkraut, Spargel, Spinat, Tomaten, ZucchiniGebuttertes Tiefkühl-Gemüse
Nüsse & Samen
(20 g täglich)
Mandeln, Cashewnüsse, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Haselnuss- und WalnusskerneErdnüsse, gesalzene Nüsse
Fette & Öle
(2 EL täglich)
Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Leinöl, WeizenkeimölButterschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
Getreide & Beilagen
(2 Handvoll täglich)
Dinkel, Haferflocken, Pellkartoffeln, Vollkornprodukte, HirseWeißbrot, Zwieback, Croissant, geschälter Reis, Hartweizennudeln, Pommes Frites und Fast Food im Allgemeinen, Fertiggerichte, Knäckebrot
mageres Fleisch & Wurst
(100 g wöchentlich)
Hühner- und Putenfleisch, Corned Beef, RinderfiletSchweinefleisch, paniertes Fleisch
Fisch & Meeresfrüchte
(2 Portionen wöchentlich)
Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Lachs, Makrele, Sardine, Scholle, Steinbutt, Shrimps, Krabbenpanierter Fisch
Eier, Milch & KäseMaximal zwei Eier pro Woche, sonst täglich fettarme Milch und Milchprodukte wie Buttermilch, Naturjogurt, Speisequark (bis 20 Prozent Fett), Käse mit maximal 45 Prozent FettanteilFruchtbuttermilch, Fruchtjoghurt, Milchreis, Pudding, Sahnequark

Rezeptideen für eine angepasste Ernährung bei Arthrose

Was soll man bei arthrose nicht essen?

Sie sind von Arthrose betroffen? Und Sie kochen gerne? Dann lassen Sie sich durch vielseitige Rezeptideen inspirieren: Mit den richtigen Zutaten kreieren Sie leckere Gerichte, die auch Ihren Gelenken guttun!

Ideen für gesunde und leckere Gerichte finden Sie hier:

Lachs-Rezept gegen Arthrose-Beschwerden

1 Ding, C., Cicuttini, F., Scott, F., Cooley, B., Jones C. (2006) Natural history of knee cartilage defects and factors affecting change.

2 IFT (2011) Curcumin may relieve pain, inflammation for osteoarthritis patients, online verfügbar unter: www.ift.org/news-and-publications (letzter Zugriff: 18.01.2019)

3 Bolewski, J. (2014) Ernährung bei Arthrose, online verfügbar unter: eatsmarter.de/ernaehrung/bei-krankheiten/ernaehrung-bei-arthrose (letzter Zugriff: 21.01.2019)  

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Die Ernährung kann deutlich dazu beitragen, Entstehung und Fortschritt von Arthrose zu bremsen. Heilen lässt sich Arthrose weder durch Ernährung oder Medikamente. Eine frische, abwechslungsreiche und fettreduzierte Ernährung in Kombination mit körperlicher Bewegung bildet die Basis, um besser mit Arthrose zu leben.

Was soll man bei arthrose nicht essen?

Als Arthrose bezeichnen Mediziner den übermäßigen Verschleiß von Gelenkknorpel. Dabei unterscheiden sie stumme und aktivierte Arthrose.

  • Stumme Arthrose ist das kaum spürbare Anfangsstadium. Sie beginnt häufig bereits um das 35. Lebensjahr. Im weiteren Verlauf - gehäuft ab dem 60. Lebensjahr - kommt es mitunter zu Schmerzen, die sich vor allem als Anlaufschmerzen (bei Beginn einer Bewegung) oder Belastungsschmerzen (bei Belastung eines Gelenks) äußern.
  • Aktivierte Arthrose nennen Mediziner einen Gelenkverschleiß, bei dem es zu mehr oder weniger starken Entzündungsschüben kommt. Die Entzündungsschübe gehen oft mit einer stark eingeschränkten Beweglichkeit der Gelenke und Spannungsgefühlen einher. Mitunter versteifen und verformen sich die Gelenke.

Ausführliche Informationen über Arthrose

Ein verlorener Gelenkknorpel ist unwiederbringlich verloren. Er kann sich nicht neu bilden. Weitere Informationen über Symptome, Ursachen und Behandlung von übermäßigem Gelenkverschleiß finden Sie im Krankheitsbild Arthrose.

Grundlagen der Ernährung bei Arthrose

Die Grundlagen der gesunden Ernährung bei Arthrose und zur Vorbeugung von übermäßigem Knorpelverschleiß lassen sich leicht zusammenfassen. Wenn Sie sehr abwechslungsreich und fleischarm essen sowie industrielle Fertigprodukte durch frische Lebensmittel ersetzen, dann machen Sie schon sehr viel richtig. Denn auf diese Weise versorgen Sie den Organismus mit einer Vielzahl von Nährstoffen. Diese Vielfalt bringt es nahezu zwangsläufig mit sich, dass Sie den noch vorhandenen Knorpel mit allem Wichtigen versorgen. Nahrungsergänzungsmittel sind nach übereinstimmender Meinung der medizinischen Forschung nicht sinnvoll. Sie können vielmehr sogar schaden. Mehr dazu weiter unten.

Übergewicht vermeiden und abbauen

Zugleich ist eine frische und abwechslungsreiche Ernährung eine sehr gute Basis dafür, Übergewicht zu vermeiden bzw. dafür, überflüssige Pfunde loszuwerden. Die Reduzierung von Übergewicht gehört zu den Grundlagen der Ernährung bei Arthrose, weil jedes Kilo zu viel die Gelenke unnötig belastet. Außerdem besteht in der Medizin mittlerweile kein Zweifel mehr daran, dass Fettzellen Botenstoffe freisetzen, die Entzündungen fördern. Daher erhöht Übergewicht das Risiko, dass eine stumme Arthrose in eine aktivierte Arthrose mit deutlich belastenderer Symptomatik übergeht.

Entzündungsprozesse durch Lebensmittel hemmen

Die Ernährung kann Entzündungen fördern oder hemmen. Das hängt von der Auswahl der Lebensmittel ab. Im Beitrag Ernährung bei rheumatoider Arthritis finden Sie ausführliche Informationen dazu, welche entzündungshemmenden Lebensmittel Sie bevorzugen und welche entzündungsfördernden Lebensmittel Sie meiden sollten.

Lebensmittelempfehlungen für Ernährung bei Arthrose

Ernährungsmediziner empfehlen zur Vorbeugung beziehungsweise Behandlung von Arthrose eine ballaststoffreiche Ernährung mit besonders viel Obst und Gemüse. Fleisch und Wurstwaren sollten demnach nur selten auf dem Speiseplan stehen. Milch und Milchprodukte sowie Kaltwasserfische hingegen sollten feste Bestandteile der Arthrose-Diät sein.

Empfehlenswerte Lebensmittel bei Arthrose

Nach Angaben der NDR-Ernährungsdocs sind besonders empfehlenswert:

  • Brot, Getreide und Beilagen (2 handtellergroße Portionen/Tag): Vollkornbrot; Haferflocken, Müsli ohne Zucker; Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pellkartoffeln
  • Obst (1-2 Handvoll/Tag): alle zuckerarmen Obstsorten; in Maßen zuckerreiche Sorten wie Ananas, Banane, Birne Honigmelone, Kaki (Sharon), Mango, Süßkirsche und Weintrauben
  • Gemüse (3 mal 2 Handvoll/Tag): alle Salatsorten, vorzugsweise mit Bitterstoffen (Chicorée, Löwenzahn), alle Kohlarten, Artischocken, Fenchel, Gurke, Hülsenfrüchte, Kohlrabi, Möhren, Radieschen, Sauerkraut, Spargel, Spinat, Zucchini und alle Pilzarten sowie Kräuter
  • Fette und Öle (2 EL/Tag): Chia-Öl, Hanföl, Leinöl, Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Weizenkeimöl; wenig Butter; zum Braten: Kokosöl
  • Fisch und Meeresfrüchte (2 Portionen/Woche): Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardine/Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt; Schalentiere wie Flusskrebs, Garnele, Hummer, Krabben, Shrimps
  • Wurstwaren und Fleisch (1 bis 2 Portionen/Woche, bis je 100 g Rohgewicht): Putenbrustaufschnitt, Hühnerfleisch; seltener: Rinderfilet, Kalbfleisch, Wild; Corned Beef
  • Eier: max 2 bis 3 Woche,
  • Milch und Milchprodukte, Käse in Maßen (bis 300 ml tägl.): Milch 1,5 % Fett, Buttermilch, Speisequark bis 20 % Fett, Naturjoghurt 1,5 % Fett; Harzer Käse, körniger Frischkäse; selten: Sahne, saure Sahne, Crème fraîche; Käse bis 45 %: Schnittkäse, Weichkäse, Feta, Mozzarella, Frischkäse
  • Nüsse und Samen (ca. 1 Handvoll/Tag): Chia-Samen; Cashewnüsse, Haselnüsse, Kürbiskerne, Leinsamen, Macadamianüsse, Mandeln, Pinienkerne, Walnüsse; in Maßen: Sonnenblumenkerne
  • Snacks und Knabberkram: selten Zartbitterschokolade ab 70 Prozent Kakaoanteil.
  • Getränke (ca. 2 Liter/Tag): Wasser, ungezuckerter Tee, besonders grüner Tee und Kräutertee; bis zu drei Tassen Kaffee ohne Milch.

Nicht empfehlenswerte Lebensmittel bei Arthrose

Nach Angaben der NDR-Ernährungsdocs sollten Sie diese Lebensmittel bei Arthrose besser meiden:

  • Brot, Getreide und Beilagen: Croissant, Knäckebrot, Laugengebäck, Milchbrötchen, Toastbrot, Weißbrot, Weizenbrötchen, Zwieback; geschälter Reis, Hartweizennudeln, Kartoffelbrei, Kartoffelpuffer, Kroketten, Pfannkuchen, Pommes
  • Obst: gezuckerte Obstkonserven, kandiertes Trockenobst und Obstmus
  • Gemüse: Gemüsemischungen mit Butter oder Sahne nur selten verwenden
  • Fette und Öle: Distelöl, Gänseschmalz, Mayonnaise, Palmfett, Schweineschmalz, Sonnenblumenöl
  • Fisch und Meeresfrüchte: in Mayonnaise oder Sahne eingelegter Fisch, panierter Fisch
  • Wurstwaren und Fleisch: alle Wurstwaren außer Putenbrust- und Hühnerfleisch; generell kein Schweinefleisch (wegen des hohen Gehalts an Arachidonsäure)
  • Eier: max. 2 bis 3 Woche
  • Milch und Milchprodukte: keine gesüßten Fertigprodukte wie Fruchtbuttermilch, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Milchreis, Kakaozubereitungen, Pudding
  • Nüsse und Samen: keine Erdnüsse und gesalzenen Nüsse
  • Snacks und Knabberkram: keine Süßigkeiten wie Chips, Eiscreme, Salzgebäck, süße Backwaren, süße Milchprodukte
  • Getränke (ca. 2 Liter/Tag): keine Fruchtsäfte, Softdrinks, Sojadrinks oder Milchmixgetränke

Nahrungsergänzungsmittel gegen Arthrose

Nahrungsergänzungsmittel gegen Arthrose sind nach Einschätzung der meisten Experten nicht sinnvoll, mitunter sogar gefährlich. Nichtsdestotrotz sind sie für die Hersteller ein sehr gutes Geschäft. Nach Angaben des Gesundheitsdienstleisters IMS Health geben die Deutschen jährlich gut 100 Millionen Euro für vermeintliche Knorpelschutzmittel (sogenannte Chondroprotektiva) aus.

Kein Nachweis der Wirkung von Chondroitin, Glucosamin oder Hyaluronsäure

Rezeptfreie Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel gegen Arthrose enthalten vor allem Substanzen wie Chondroitin, Glucosamin oder Hyaluronsäure. Das Versprechen der Werbung: Die Chondroprotektiva sollen den Knorpel stärken und schützen. Leider handelt es sich dabei nach übereinstimmender Meinung seriöser Experten um ein leeres Versprechen.

Chondroitinsulfat und Glucosamin sind zwar wichtige Akteure im Knorpelstoffwechsel. Nach der Einnahme gelangen sie aber gar nicht bis in die Gelenke, sondern werden vielmehr im Magen-Darm-Trakt zerstört. Chondroprotektiva sind den bislang vorliegenden unabhängigen Studien zufolge nicht wirksamer als wirkstofffreie Produkte (Placebos). Das bestätigte beispielsweise die amerikanische GAIT-Studie (Glucosamine-Chondroitin Arthritis Intervention Trial, siehe Quellen) aus dem Jahr 2010. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellte 2009 fest, dass es keinen positiven Effekt von Glucosamin allein oder in Kombination mit Chondroitinsulfat auf den Erhalt von Gelenken geben würde.

Gefährliche Wechselwirkungen von Glucosamin

Vielmehr warnt die ESA gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (siehe Quellen) vor gefährlichen Wechselwirkungen. Demnach können glucosaminhaltige Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Medikamenten aus der Gruppe der Cumarin-Antikoagulantien verstärken und im schlimmsten Fall sogar Hirnblutungen verursachen.

Ein anderes Beispiel für unerwünschte Wirkungen von Präparaten mit Glucosamin oder Chondroitin sind allergische Reaktionen. Viele dieser Präparate werden aus Schalentieren oder Fischeiweißen gewonnen und können allergische Reaktionen bis hin zu einem anaphylaktischen Schock auslösen.

Besser keine Vitamin- und Mineralstoffpräparate gegen Arthrose

Es gibt eine große Zahl von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitaminen und Mineralstoffen oder Spurenelementen, von denen die Hersteller behaupten, sie würden die Gelenke und den Knorpel schützen. Häufige Inhaltsstoffe sind beispielsweise die Vitamine A, C und E oder Selen. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat viele der Nahrungsergänzungsmittel untersucht. Das Ergebnis: Es gibt demnach keinen positiven Effekt auf Gelenke und Knorpel (siehe Quellen). Außerdem gehen viele Dosierungen weit über die empfohlenen Maximalwerte für die Aufnahme hinaus. Daraus ergeben sich wiederum erhöhte Risiken für Wechselwirkungen mit Medikamenten oder andere Komplikationen.

Ernährung bei anderen rheumatischen Erkrankungen

Die Empfehlungen zur Ernährung bei Arthrose lassen sich in großen Teilen auch auf andere rheumatische Erkrankungen übertragen. Allerdings profitieren Sie bei Erkrankungen wie Gicht oder rheumatoider Arthritis noch mehr, wenn Sie den spezifischen Ernährungsempfehlungen folgen, die in den folgenden Beiträgen zusammengefasst sind:

  • Ernährung bei Gicht
  • Ernährung bei rheumatoider Arthritis