Was passiert mit dem blut nach dem tod

Was passiert mit dem blut nach dem tod

Was aber passiert mit dem menschlichen Körper nach dem Tod? Wenn wichtige Körperfunktionen eingestellt werden, beginnen bereits kurze Zeit nach dem Sterben die ersten Abbauprozesse.

Das Sterben gehört untrennbar zum Leben dazu. Zu Lebzeiten laufen kontinuierlich Stoffwechselprozesse in unserem Körper ab, die unsere Zellen erneuern. Mit Hilfe der Atmung und der Nahrungsaufnahme stellen sie die nötige Energie bereit, die unsere Körper zum Laufen bringt. Doch was passiert nach dem Tod? Die ersten Abbauprozesse sind unterschiedlicher Natur und laufen teilweise zeitgleich ab. Welche verschiedenen Stadien der Leichnam nach dem Tod durchläuft, erfahren Sie hier.

Was passiert direkt nach dem Tod?

Durch den Stillstand des Herzens kann das Blut nicht mehr im Körper zirkulieren. Die Schwerkraft bedingt, dass sich das Blut an der Unterseite des Körpers ansammelt. Eine rötlich-violette Färbung wird sichtbar. Das sind die sogenannten Totenflecken. Diese befinden sich allerdings nicht an den Stellen des Körpers, an denen der Leichnam aufliegt. Sein Gewicht verdrängt das Blut und sorgt dafür, dass kein Blut in die Gefäße einströmen kann.

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Auch die Körpertemperatur sinkt nach Eintritt des Todes beständig. Jedoch ist die Temperaturveränderung stark von den klimatischen Bedingungen abhängig. In kälterer Umgebung kühlt der Köper wesentlich schneller aus.

Wenige Stunden nach dem Tod tritt die Leichenstarre ein. Sie beginnt in den Augenlidern und Kaumuskeln und breitet sich langsam körperabwärts aus. Nach etwa sechs Stunden ist sie voll ausgeprägt. Durch chemische Reaktionen bedingt, ist die Totenstarre ein Prozess, der nicht verhindert werden kann. Selbst wenn der Muskel durch Fremdeinwirkung am Erstarren gehindert wird, so tritt die Starre dementsprechend später ein. Die Leichenstarre ist ein wichtiger Indikator zur Feststellung des Todes. Da ihre Ausprägung und Dauer jedoch ebenso stark von äußeren Gegebenheiten beeinflusst werden können, muss bei der Ermittlung des Todeszeitpunkts sehr genau hingeschaut werden. 24 bis 48 Stunden nach Eintritt des Todes beginnt sich die Starre wieder zu lösen. Zersetzungsprozesse der Autolyse sorgen dafür, dass die Muskeln erschlaffen.

Autolyse

Mit der Autolyse beginnt der eigentliche Prozess des Leichenabbaus. Sie setzt bereits kurz nach dem Ableben ein, wird aber erst nach einer gewissen Zeit sichtbar. Körpereigene Enzyme sind über den Tod hinaus aktiv und katalysieren weiterhin chemische Umsetzungen. Dadurch werden Zellen aufgespalten und Zellstrukturen aufgelöst. Weichgewebe, Holorgane und Teile des Bindegewebes verflüssigen sich.

Durch die stattfindenden Prozesse entwickelt sich der typische süßliche Leichengeruch. Der Effekt der Autolyse ist eher gering. Abbauprozesse in gleicher Qualität könnten auch durch Mikroorganismen erfolgen.

Die Autolyse dauert nur wenige Tage an, bis alle Substanzen im Körper, die noch verstoffwechselt werden können, durch Enzymaktivität aufgespalten wurden. Die genaue Dauer hängt stark von äußeren Umständen wie der Temperatur ab.

Unser Körper ist ein eigenes kleines Ökosystem, das Symbiosen mit vielen verschiedenen Mikroorganismen unterhält. Viele davon leben auf unserer Haut und in Körperöffnungen, andere leben sogar im Inneren unseres Körpers. Das beste Beispiel dafür sind die Darmbakterien. Ihre Aufgabe ist es, uns bei der Verdauung behilflich zu sein. Nach dem Tod und mit beginnender Autolyse existiert nun kein Immunsystem mehr, das die Bakterien daran hindern kann, Schaden an unseren Zellen zu verursachen. Die Mikroorganismen beginnen, die menschlichen Zellbestandteile für ihren Stoffwechsel zu benutzen. Dabei entstehen Gase. Die Fäulnis beginnt.

Fäulnisprozesse finden immer unter der Abwesenheit von Sauerstoff statt. Deswegen haben sie ihren Ursprung im Inneren des Körpers. Fäulnisgase wie Schwefelwasserstoff sorgen für eine grünliche Färbung des Körperinneren, die durch die Haut sichtbar wird. Aus Stickstoffverbindungen entstehen Leichengase. Diese sind zwar nicht giftig, wie oftmals angenommen. Jedoch können sie die Atemwege reizen und allergieähnliche Reaktionen hervorrufen.

Muskulatur, Gehirn und hohlraumfreie Organe weisen natürlicherweise kaum Bakterienaktivität auf. Sie werden von der Fäulnis erst nach und nach betroffen, wenn Bakterien aus den Darm- und Atemwegsregionen über die Blutgefäße in andere Bereiche des Körpers gelangen. Durch die vorangegangene Autolyse sind die Membranen meist schon so durchlässig, dass einer Ausbreitung der Mikroorganismen nichts mehr im Wege steht. Das Reaktionsspektrum der Fäulnis ist deutlich höher als bei der Autolyse und die Abbauprozesse schreiten zügiger voran.

Auch Pilze haben jetzt ein leichtes Spiel. Durch die Aktivität von Mikroorganismen und Pilzen verändert sich das Milieu im Körper und wird basisch. Das Weichgewebe wird zunehmend verflüssigt und es kommt zur Entwässerung des Leichnams. Überall im Körper sammeln sich Flüssigkeiten an, die zu Fäulnisblasen unter der Haut führen können.

Der Fäulnisprozess kann bis zu neun Monate andauern. Nachdem der Leichnam entwässert ist, nehmen die sauerstoffreichen Prozesse zu und es kommt verstärkt zur eigentlichen Verwesung.

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Die Verwesung wir ebenfalls durch Bakterien und Pilze hervorgerufen. Allerdings benötigen diese für ihre Stoffwechselprozesse Sauerstoff. Mit dessen Hilfe werden organische Verbindungen des Gewebes aufgespalten und oxidiert. Endprodukte sind dabei hauptsächlich Wasser, Kohlenstoffdioxid, Harnstoff und Phosphat. Da im Gegensatz zur Fäulnis keine Gase gebildet werden, entstehen auch keine unangenehmen Gerüche.

Die Verwesung kann zum Teil gleichzeitig mit der Fäulnis einsetzen. Sie beginnt dann zuerst an äußeren Körperteilen und geht später ins Innere des Körpers über, sobald die entsprechenden Voraussetzungen durch Fäulnisprozesse geschaffen wurden. Die Verwesung in Sauerstoffanwesenheit geht über die Dauer der Fäulnis hinaus und dauert auch dann noch an, wenn keine Fäulnisprozesse mehr stattfinden.

Einen großen Einfluss auf den Ablauf und die Dauer der Verwesungsprozesse haben auch in diesem Stadium äußere Umstände.

Leichenfauna

Nicht nur mikrobielle Organismen, auch Tiere, die sich auf die Nahrungsaufnahme toten Gewebes spezialisiert haben, sind am Verwesungsprozess beteiligt. Diese sogenannte Leichenfauna unterscheidet sich in Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen und regionalen Gegebenheiten. Einen großen Teil zur Verwesung tragen verschiedene Insekten bei. Vor allem Fliegenlarven sind maßgeblich an dem Zersetzungsprozess beteiligt.

Die Zersetzung des Leichnams durch verschiedene Tiere folgt dabei einer strikten Hierarchie. Anhand dieser Reihenfolge lässt sich forensisch sicher bestimmen, in welchem Stadium der Verwesung sich der verstorbene Körper befindet.

Verwesungsstörungen

Zahlreiche Faktoren können sich auf den Prozess der Verwesung auswirken. Hohe Temperaturen begünstigen die Zersetzung. Kommt es aber gleichzeitig auch zur Austrocknung des Leichnams, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Mumifizierung. Dies kommt in unseren Breiten allerdings weniger häufig vor.

Problematischer gestalten sich hingegen Verwesungsstörungen, die aufgrund eines zu geringen Sauerstoffangebots auftauchen. Da die Mikroorganismen, die für die Verwesung zuständig sind ihre Arbeit nur in Anwesenheit von Sauerstoff vollbringen können, werden unter diesen Umständen die Prozesse verlangsamt oder kommen sogar ganz zum Stillstand. In Folge dessen können auch viele Jahre nach dem Todeszeitpunkt noch intakte Leichnamen vorgefunden werden. Dieses Phänomen ist vor allem im Zusammenhang mit Wasserleichen bekannt. Befindet sich der Körper unter der Wasseroberfläche, steht den Bakterien nicht genügend Sauerstoff für die Zersetzung zur Verfügung. Dadurch bilden die körpereigenen Fette eine wachsartige Schicht, die als weiße Substanz an der Oberfläche sichtbar wird. Man spricht in diesem Zusammenhang von Wachleichen.

Sind auf Friedhöfen keine idealen Bedingungen für die Verwesung gegeben, kann es auch hier vorkommen, dass nach Ablauf der Ruhezeit Wachsleichen in den Gräbern vorgefunden werden. Vor allem lehmige und tonhaltige Böden liefern nicht die richtigen Voraussetzungen, um einen natürlichen Verwesungsablauf zu garantieren. Zuweilen herrschen auch zu hohe Grundwasserspiegel, die eine Stagnation der Verwesung bewirken.

Auch die Kleidung, das Sargmaterial sowie medizinische Substanzen, die im Rahmen einer Antibiotika- oder Chemotherapie eingenommen werden, können einen Einfluss auf den Ablauf der Zersetzung haben. Aus diesem Grund wird in jüngerer Zeit besonders darauf geachtet, biologisch abbaubare Materialien bei der Beisetzung zu verwenden. Auch die medizinische Vorgeschichte des Verstorbenen sollte bei der Bestattungsplanung besprochen werden. Nur so kann eine natürliche Verwesung vor Ablauf der Ruhezeit garantiert werden.

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