Aktualisiert am 02.01.2019 Höchster Qualitätsanspruch: So arbeiten wir. Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt können Sie über unser Ärzteverzeichnis finden. Arztsuche Finden Sie mit Hilfe der FOCUS-Gesundheit Arztsuche den passenden Mediziner: Alle NetDoktor-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Schlafstörungen sind weit verbreitet. Dabei ist Schlafstörung nicht gleich Schlafstörung: So gibt es zum Beispiel Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen (Insomnien), verschiedene Arten von Tagesschläfrigkeit (Hypersomnien), schlafbezogene Bewegungsstörungen (wie das Restless-Legs-Syndrom) und schlafbezogene Atmungsstörungen (z.B. Schlafapnoe). Lesen Sie hier mehr zu Ursachen und Formen von Schlafstörungen und was Sie dagegen tun können! Artikelübersicht Schlafstörungen Was können Sie selbst tun? Wann müssen Sie zum Arzt?
Das neue Gesundheitsportal von Schlafstörungen lassen sich der Ursache nach in primäre und sekundäre Schlafstörungen einteilen: Primäre SchlafstörungenFür primäre Schlafstörungen lässt sich keine körperliche oder seelische Ursache finden. Sie werden etwa durch Stress oder ungünstige Schlafbedingungen verursacht. Sekundäre SchlafstörungenSekundäre Schlafstörungen haben eine körperliche (organische) oder psychische beziehungsweise psychiatrische Ursache:
Manchmal ist eine körperliche oder seelische Erkrankung die Ursache von Schlafstörung. In solchen Fällen steht natürlich deren Behandlung durch den Arzt an erster Stelle. Unterstützend können Sie aber auch in diesen Fällen selbst etwas gegen die Schlafstörungen tun. Noch mehr gilt dies bei Schlafstörungen, denen keine Erkrankung zugrunde liegt, wenn also zum Beispiel Stress, innere Unruhe oder ungünstige Schlafbedingungen die Ursache von Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder frühmorgendlichem Erwachen (Insomnien) sind. Schlafmittel sind zur Behandlung von Schlafstörungen nur selten notwendig – und sollten nur kurzzeitig eingenommen werden, da sie schnell abhängig machen. Regeln für einen erholsamen SchlafZwei Drittel aller Schlafstörungen lassen sich mit nicht-medikamentösen Maßnahmen bessern. Dazu gehört vor allem eine gute Schlafhygiene. Sie beinhaltet folgende Regeln:
Tipps gegen SchlafstörungenNeben einer guten Schlafhygiene können auch folgende Tipps gegen Schlafstörungen helfen:
Schlafmittel (Hypnotika)Schlafmittel sollten bei Schlafstörungen prinzipiell erst eingesetzt werden, wenn alle anderen Maßnahmen (z. B. Schlafhygiene, Schlafrestriktion, Heilpflanzen – siehe unten) erfolglos geblieben sind. Lassen Sie sich hierzu am besten vom Arzt beraten. Bedenken Sie, dass viele dieser Medikamente zu Gewöhnungseffekten bis zur Abhängigkeit führen können. Ihr Absetzen kann die Schlafstörung vorübergehend wieder verstärken (Rebound-Insomnie). Viele Schlafmedikamente setzen die Muskelspannung und -kontrolle herab, wodurch die Gefahr steigt, nachts zu stürzen. Diese Wirkung und eine verringerte Konzentrationsfähigkeit können bis in den Tag hinein anhalten und die Leistungsfähigkeit einschränken. Nehmen Sie derartige Schlafmedikamente (Beipackzettel beachten!) daher grundsätzlich abends vor dem Schlafengehen ein und nicht, wenn Sie nachts aufwachen oder bereits einige Stunden wach gelegen haben. Schlafstörungen: HausmittelWenn Sie Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen haben, können Ihnen unter Umständen verschiedene Hausmittel gegen Schlafstörungen helfen. Gehen Sie bei belastenden Schlafstörungen als Erstes zum Hausarzt. Anhand eines ausführlichen Gesprächs zur Erfassung der Krankengeschichte kann er oftmals schon auf die Ursache der Schlafstörung schließen, beispielsweise ungünstige Schlafbedingungen, eine Erkrankung (wie Depression, Schilddrüsenüber-/unterfunktion) oder die Einnahme eines bestimmten Medikaments (z. B. Blutdrucksenker). Eventuell wird der Hausarzt Sie an einen Facharzt überweisen, zum Beispiel an einen HNO-Arzt bei starkem Schnarchen. Gegebenenfalls wird er Ihnen auch einen Schlafmediziner (Schlaflabor) empfehlen. Schlafstörungen bei Kindern: Wann zum Arzt?Schlafstörungen bei Kindern können auf Dauer sowohl das Kind als auch die ganze Familie belasten. In diesem Fall sollten Sie zum Arzt gehen. Dieser wird Sie bei Bedarf an einen pädiatrischen Schlafmediziner überweisen, der sich mit Schlafstörungen bei Kindern bestens auskennt. Der Arzt wird Sie zunächst ausführlich zu Ihrer Schlafstörung, Ihrem Lebensstil, zu eventuellen Vorerkrankungen und der Einnahme von Medikamenten befragen. So kann er Ihre Krankengeschichte (Anamnese) erheben und oftmals schon erste Hinweise auf die Ursache der Beschwerden gewinnen. Wichtige Informationen für die Diagnose sind zum Beispiel:
In manchen Fällen wird der Arzt den Patienten bitten, einen Schlaf-Fragebogen auszufüllen und/oder für einige Zeit ein Schlaftagebuch zu führen. Untersuchungen beim ArztUm Schlafstörungen auf den Grund zu gehen, kann der Arzt außerdem verschiedene Untersuchungen durchführen wie:
Im SchlaflaborEine Messung des Schlafprozesses im Schlaflabor ist das aufwändigste Verfahren zur Diagnostik von Schlafstörungen. Sie wird erst dann durchgeführt, wenn sich eine Schlafstörung durch die oben genannten Diagnoseschritte (wie Befragung des Patienten, Schlafprotokoll, körperliche Untersuchungen) nicht eindeutig ermitteln und beurteilen lässt. Meist handelt es sich dabei um Schlafstörungen mit innerer Ursache (z. B. psychische Ursache). Die Untersuchung im Schlaflabor erfolgt nachts, das heißt, der Patient verbringt die Nacht in einem eigenen Schlafzimmer im Labor, wo die Schlafmediziner seinen Schlaf überwachen können: Es werden die physiologischen Signale des Patienten aufgezeichnet, mit deren Hilfe sich der Schlaf (mit seinen verschiedenen Leicht- und Tiefschlafphasen), die Schlafstörung und mit dem Schlaf assoziierte Erkrankungen quantitativ beurteilen lassen. Im Rahmen dieser sogenannten Polysomnographie (PSG) werden im Einzelnen folgende physiologische Funktionen mithilfe von Elektroden beziehungsweise Sensoren gemessen und aufgezeichnet:
Manchmal wird der Schlaf des Patienten außerdem auf Video aufgezeichnet. So können eventuelle Verhaltensauffälligkeiten während des Schlafes später bei der Auswertung der Daten mit berücksichtigt werden. Bei Verdacht auf eine schlafbezogene Atmungsstörung als Ursache von Schlafstörungen kann auch ein verkürztes Verfahren zum Einsatz kommen – die sogenannte Polygraphie für schlafbezogene Atmungsstörungen: Hierbei werden nur Sauerstoffsättigung, Atemfluss, Atmungsanstrengung, Herz- und Pulsfrequenz sowie Körperlage während des Schlafes aufgezeichnet. Die Ergebnisse helfen dem Arzt, schlafbezogene Atmungsstörungen nachzuweisen und ihren Schweregrad zu beurteilen. Im Anschluss lassen sich passende Maßnahmen treffen, um die so entstandene Schlafstörung zu lindern. Wissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
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