Was kann man tun wenn Menschen sich nicht normal ernähren können

Falsche Ernährungsgewohnheiten, die sich jahrelang festgesetzt haben, können sich nun besonders drastisch auswirken. Besser ist es daher, einer Gewichtszunahme vorzubeugen. Manchmal können schon kleinere Portionen und das Weglassen von Kuchen, Chips und Co. wahre Wunder bewirken. Wenn Sie auf Alkohol verzichten, sparen Sie ebenfalls viele Kalorien ein.

Optimal ist zudem ausreichende Bewegung - am besten drei Mal pro Woche eine halbe Stunde. Das erhöht den Grundumsatz und hilft, Muskelmasse zu erhalten. Wer sich kaum bewegt, wird schnell merken, dass sich ein Umbau von Muskel- in Fettmasse mit steigendem Alter kaum verhindern lässt.

Mit steigendem Alter nimmt die Muskelmasse unseres Körpers ab. Stattdessen wird vermehrt Fett eingelagert. Dies ist ein natürlicher Prozess, dem Sie aber durch ausreichende Bewegung und eine ausgewogene Ernährungsweise entgegen steuern können. Aber: Der sinkende Kalorienbedarf muss berücksichtigt werden, sonst droht Übergewicht.

Bedenken Sie auch, dass leichte Gewichtszunahmen mit steigendem Alter noch kein Grund zur Sorge sind, denn je älter Sie sind, desto mehr dürfen Sie auch wiegen. Der BMI (body mass index) berechnet sich aus dem Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm und der Körpergröße in Quadratmetern:

BMI = Körpergewicht in kg/Körpergröße in qm

Ein Beispiel: Eine Frau mit einem Körpergewicht von 65 Kilo hat bei einer Körpergröße von 1,65 m einen BMI von 23,88 und ist damit normalgewichtig. Aber auch mit 70 Kilo ist sie ab einem Alter von 35 Jahren noch normalgewichtig.

Alter

Empfohlener BMI

19-24

19-24

25-34

20-25

35-44

21-26

45-54

22-27

55-65

23-28

> 65

24-29

Nur weil die magische Grenze von 40 Jahren überschritten wurde, bedeutet dies nicht, dass alle bisherigen Gewohnheiten geändert werden müssen. Aber in der Lebensmitte hinterfragt manch einer seiner gesundheitlichen Zustand und zieht eine kleine Zwischenbilanz des Lebens. Sie wollen weiterhin fit und gesund in den Tag starten? Eine ausgewogene Ernährung - mit viel Obst und Gemüse, fettarmen Milchprodukten und Vollkornprodukten - trägt auf jeden Fall zu körperlichem und geistigem Wohlbefinden bei und kann helfen, Übergewicht zu vermeiden.

  • Essen Sie regelmäßig. Das ist gut für den Blutzuckerspiegel und vermeidet Heißhungerattacken.
  • Bevorzugen Sie Vollkornprodukte, zum Beispiel als Brot oder Nudeln, und ballaststoffreiche Lebensmittel. Diese sättigen besser und regulieren die Verdauung.
  • Wählen Sie fettarme Milchprodukte und Fleischwaren. Sie liefern wichtige Nährstoffe und wenig Fett. Das kann helfen, das Gewicht zu kontrollieren.
  • Essen Sie selten Fertigprodukte - diese enthalten oft viel Fett und/oder Zucker.
  • Essen Sie Süßes und Gebäck in Maßen - meist ist sehr viel Fett und Zucker enthalten. Wählen Sie beispielsweise lieber ein Stück Obstkuchen anstatt Sahnetorte. Aber verbieten Sie sich Süßes nicht generell, das kann den Heißhunger noch fördern.
  • Trinken Sie ausreichend: Damit wird der Körper besser durchblutet, und die Konzentrationsfähigkeit steigt. Am besten sind Wasser, Saftschorlen und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees geeignet. Kaffee und schwarzen Tee sollten Sie in Maßen genießen. 
  • Meiden Sie Limonaden und Cola - sie enthalten viel Zucker und machen trotzdem nicht satt. Außerdem löschen sie nicht den Durst.
  • Alkohol enthält viel Energie. Daher sollten Sie Alkohol nur in Maßen und nicht täglich genießen.
  • Bewegen Sie sich ausreichend. Optimal sind drei Mal in der Woche 30 Minuten intensive körperliche Aktivität. Auch drei Mal in der Woche zügig spazieren gehen bringt den Kreislauf in Schwung. 

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Bei einer Mangelernährung stehen dem Körper nicht alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung. Die möglichen Ursachen dafür reichen von Kau- und Schluckbeschwerden über Tumorerkrankungen bis hin zu Depression, Armut und sozialer Isolation. Besonders oft tritt eine Mangelernährung im Alter auf. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema Mangelernährung: Definition, Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung!

Artikelübersicht

Mangelernährung

  • Ursachen und Risikofaktoren

  • Untersuchungen und Diagnose

  • Krankheitsverlauf und Prognose

Bei einer Mangelernährung (Malnutrition) wird der Körper mit zu wenig Energie, Protein oder anderen Nährstoffen (wie Vitaminen und Mineralstoffen) versorgt. Als Folge davon zeigen sich zum Teil schwerwiegende Veränderungen von Körperfunktionen. Außerdem steigt das Risiko für verschiedene Erkrankungen sowie das Sterberisiko.

Malnutrition kann in jedem Lebensalter auftreten. Besonders oft kommt Mangelernährung im Alter vor.

Was kann man tun wenn Menschen sich nicht normal ernähren können

Appetitlosigkeit (Anorexie)

Viele Menschen mit chronischen oder schweren Erkrankungen haben kaum Appetit und essen daher wenig, was auf Dauer zu einer Mangelernährung führt. Solche Erkrankungen sind zum Beispiel schwere Infektionen (wie Tuberkulose oder HIV), Tumorerkrankungen und Autoimmunerkrankungen. Die mit solchen Erkrankungen einhergehenden seelischen Belastungen, Ängste und Depressionen können sich ebenfalls negativ auf den Appetit auswirken. Auch ein vorzeitig eintretendes Sättigungsgefühl und Veränderungen des Geschmack- und Geruchssinns können eine Rolle spielen.

Schluck- und Passagestörungen

Probleme beim Transport der Nahrung durch den Magen-Darm-Trakt sind eine weitere mögliche Ursache für eine Mangelernährung. Solche Probleme ergeben sich etwa bei chronischen Verengungen (Stenosen) im Dünndarm von Morbus Crohn-Patienten: Um Symptome infolge dieser Verengungen zu vermeiden, essen viele Betroffene nur wenig.

Auch Verengungen durch einen bösartigen Tumor, etwa der Speiseröhre oder des Magens, können die Nahrungsaufnahme erschweren und so eine Mangelernährung verursachen. Solche Tumoren können einerseits zu einem mechanischen Hindernis werden, andererseits auch die Beweglichkeit (Motilität) des Verdauungstraktes behindern. Das kann beispielsweise bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) der Fall sein sowie nach krebsbedingter Entfernung (des Magens oder der Speiseröhre (Resektion).

Kau- und Schluckstörungen

Schlechte Zähne, Pilzinfektionen (Mundsoor) und Geschwüre im Mund können das Kauen so erschweren, dass Betroffene das Essen vermeiden – eine Mangelernährung kann die Folge sein. Auch Mundtrockenheit (etwa aufgrund von Medikamenten oder einer Speicheldrüsenerkrankung) kann Probleme beim Kauen sowie Schlucken verursachen. Darüber hinaus haben zum Beispiel Schlaganfall-Patienten oft Schluckstörungen, die zur Entstehung einer Mangelernährung beitragen können.

Änderungen des Geschmacks- und Geruchssinnes

Wenn das Geschmacks- und Geruchsempfinden gestört ist, beeinträchtigt dies oft den Appetit – die Betroffenen essen zu wenig, was auf Dauer in einer Mangelernährung resultiert. Höheres Alter, Virus- oder Tumorerkrankungen sind mögliche Gründe für Veränderungen des Geschmacks- und Geruchssinnes.

Probleme bei Verdauung der Nahrung (Maldigestion)

Um die aufgenommene Nahrung verwerten zu können, muss der Körper sie zuerst in kleine Bestandteile aufspalten. Dazu sind verschiedene Verdauungssäfte notwendig, die unter anderem von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert werden. Bei einer chronischen Entzündung (Pankreatitis) oder Krebserkrankung (Pankreaskarzinom) mangelt es an diesem Pankreassekret, was die Nahrungsverwertung beeinträchtigt. Obwohl die Betroffenen also unter Umständen ausreichend essen, kann sich eine Mangelernährung entwickeln.

Das Gleiche kann passieren, wenn der Körper übermäßig viel Gallensäure verliert, sodass nichtmehr ausreichend davon für die Verdauung zur Verfügung steht. Ein solches Gallensäureverlust-Syndrom entsteht etwa, wenn bei Morbus Crohn-Patienten der letzte Dünndarm-Abschnitt (terminales Ileum) entfernt werden musste.

Probleme bei der Aufnahme der Nährstoffe (Malresorption)

Verschiedene Magen- und Dünndarmerkrankungen können die Aufnahme der Nährstoffe so beeinträchtigen, dass sich trotz ausreichender Nahrungszufuhr eine Mangelernährung entwickelt. Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise die atrophische Gastritis (chronische Magenschleimhautentzündung, bei der sich die Schleimhaut zurückbildet) sowie Zöliakie/Sprue.

Auch wenn krankheitsbedingt der Magen (Magenresektion) oder ein Großteil  des Dünndarms (Kurzdarm-Syndrom) entfernt werden musste, kann in der Folge aufgrund einer Malresorption eine Mangelernährung entstehen.

Probleme bei der Verwertung der Nährstoffe

Bei einer Insulinresistenz sprechen die Körperzellen nicht ausreichend auf das Hormon Insulin an. Dieses Hormon sorgt normalerweise dafür, dass die Zellen Zucker (Glukose) aus dem Blut aufnehmen und ihn zur Energiegewinnung verwerten können. Die Insulinresistenz kann zu einer Mangelernährung beitragen. Sie kann zum Beispiel bei Infektionen, Tumorerkrankungen und Leberzirrhose auftreten, aber auch durch eine Kortison-Therapie verursacht werden.

Eine gestörte Nährstoffverwertung mit nachfolgender Mangelernährung kann sich auch auf anderem Wege ergeben, etwa durch gesteigerten Proteinabbau (Proteolyse) bei Pankreas- und anderen Tumorerkrankungen.

Medikamente

Die oben genannten Faktoren, die oftmals zur Entstehung einer Mangelernährung führen, können auch durch Medikamente verursacht werden. So kann Appetitmangel eine Nebenwirkung von Antibiotika, Sedativa (Beruhigungsmittel), trizyklischen Antidepressiva, Opiaten (starke Schmerzmittel) sowie Digoxin (Herzmittel) sein.

Ein veränderter Geschmack entsteht oftmals durch Schmerzmittel (Analgetika), Diabetes-Medikamente (Antidiabetika), Bluthochdruckmittel (Antihypertensiva), Zytostatika (Krebsmedikamente), bestimmte Antibiotika (Penicillin, Markolide) oder Psychopharmaka (Mittel gegen psychische Erkrankungen).

Mundtrockenheit ist häufig die Folge einer Behandlung mit Beruhigungsmitteln (Tranquilizer, Sedativa), Parkinson-Medikamenten, Antidepressiva, Betablockern (Herz-Kreislaufmittel), Allergie-Medikamenten (Antihistaminika) oder harntreibenden Mitteln (Diuretika).

Viele Zytostatika, Opiate, Antibiotika, Bluthochdruckmittel, Antidepressiva und Mittel gegen Pilzerkrankungen (Antimykotika) verursachen Übelkeit, was die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt. Auf längere Frist können solche Medikamentennebenwirkungen zu einer Mangelernährung beitragen.

Sonstige Faktoren

Faktoren wie Armut, soziale Isolation, Einsamkeit oder Trauer tragen vor allem bei vielen älteren Menschen zur Entstehung einer Mangelernährung bei. Auch der Verlust der Selbstständigkeit, etwa infolge eines Schlaganfalls oder einer anderen Erkrankung, spielt eine Rolle: Wer sich beim Einkaufen und der Zubereitung von Mahlzeiten schwer tut, vernachlässigt oftmals die Nahrungsaufnahme. 

Häufige Altersveränderungen wie nachlassende Sinneswahrnehmungen oder eine veränderte Hunger- und Sättigungsregulation können bei der Entstehung einer Mangelernährung ebenfalls eine Rolle spielen. Das Gleiche gilt für zunehmende Vergesslichkeit, Verwirrtheit und Demenz – manche Patienten vergessen das Essen einfach.

Bei Verdacht auf eine Mangelernährung wird sich der Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit dem Patienten über seine Ernährungsgewohnheiten, bestehende Beschwerden und Erkrankungen sowie seine soziale Situation unterhalten (Anamnese). Mögliche Fragen dabei sind:

  • Wie viele Mahlzeiten essen Sie pro Tag?
  • Nehmen Sie täglich eine warme Mahlzeit zu sich?
  • Essen Sie täglich Obst und Gemüse?
  • Essen Sie täglich Milchprodukte?
  • Wie oft essen Sie Fleisch/Fleischwaren und Fisch?
  • Leiden Sie unter Appetitmangel?
  • Wie viel trinken Sie täglich?
  • Wie viel Alkohol pro Woche konsumieren Sie?
  • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viel?
  • Sind Sie körperlich aktiv?
  • Haben Sie in letzter Zeit unbeabsichtigt an Gewicht verloren?
  • Wie ist Ihre soziale Situation?
  • Leiden Sie unter irgendwelchen Belastungen oder Stress?

Oft ist es hilfreich, wenn sich der Arzt auch mit nahen Angehörigen unterhalten kann, um deren Einschätzung über die Ernährungsgewohnheiten etc. des Patienten zu erfahren.

Körperliche Untersuchung

Im Anschluss folgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt misst den Blutdruck und den Puls des Patienten. Er begutachtet die Zähne/die Zahnprothese sowie die Kau- und Schluckfunktion. Er sieht sich die Zunge und die Haut an auf der Suche nach Anzeichen für Austrocknung. Dabei achtet er auch auf eventuelle Gewebeschäden (Läsionen), Geschwüre und Rhagaden (kleine Hautrisse).

Der Arzt schaut, wie dick das subkutane Fettgewebe ist (etwa über dem Trizeps am Oberarm) und achtet auf mögliche Gewebeschwellungen (Ödeme) und eine Bauchwassersucht (Aszites). Er prüft auch den Muskelstatus des Patienten und die Muskelkraft gegen Widerstand (Bizeps, Oberschenkelmuskel).

Was kann man tun wenn Menschen sich nicht normal ernähren können

Was kann man tun wenn Menschen sich nicht normal ernähren können

Body-Mass-Index (BMI)

Zur körperlichen Untersuchung bei Verdacht auf eine Mangelernährung gehört natürlich auch, das Gewicht des Patienten zu ermitteln. Aus dem Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße lässt sich der Body-Mass-Index (BMI) berechnen: BMI = Körpergewicht dividiert durch das Quadrat der Körpergröße.

Diese Maßzahl dient zur Beurteilung des Gewichts und unterstützt die Diagnose einer Mangelernährung. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt bei einem BMI von weniger als 18,5 kg/qm eine Unterernährung vor. Bei Senioren verwendet man häufig abweichende BMI-Einteilungen. So liegt beispielsweise laut einiger Fachgesellschaften für Ernährung (z.B. in Deutschland und Österreich) ein Risiko für Mangelernährung bei älteren Menschen bereits ab einem Grenzwert von 20 kg/qm vor.

Übrigens: Wenn der Patient Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) oder in der Bauchhöhle (Aszites) hat, ist der BMI nicht aussagekräftig, weil das Gewicht des Wassers den Messwert des Körpergewichts verfälscht.

Blutuntersuchung

Um eine mögliche Mangelernährung festzustellen, wird der Arzt auch das Blut des Patienten im Labor untersuchen lassen. Es werden ein Blutbild gemacht und die sogenannten Strukturproteine (wie Albumin) bestimmt. Eventuell werden auch der Vitamin-B12-Spiegel, die Elektrolyte und andere Blutparameter gemessen.

Weitere Untersuchungen

Wenn sich der Verdacht ergibt, dass die Mangelernährung eine krankheitsbedingte Ursache wie einen Tumor hat, folgen noch weitere, spezifische Untersuchungen.

Um eine Mangelernährung erfolgreich zu behandeln, muss man die zugrunde liegenden Ursachen nach Möglichkeit beseitigen. Falls zum Beispiel eine schlecht sitzende Zahnprothese die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt, sollte sie angepasst werden. Bei Schluckstörungen kann eine Schlucktherapie weiterhelfen. Wenn etwa infolge eines Schlaganfalls körperliche Beeinträchtigungen das selbstständige Essen und Trinken erschweren, können Krankengymnastik, Ergotherapie und Esstraining sinnvoll sein. Bei Medikamenten, deren Nebenwirkungen (wie Übelkeit und Appetitmangel) zur Mangelernährung beitragen, kann eventuell auf besser verträgliche Präparate umgestiegen werden. Bestehende Erkrankungen wie Tumoren, welche für die unzureichende Nährstoffversorgung verantwortlich sind, müssen fachgerecht behandelt werden.

Darüber hinaus erfordert eine Mangelernährung noch weitere Maßnahmen, welche von den Patienten selbst beziehungsweise ihren Angehörigen und Betreuungspersonen beachtet werden sollten:

Ernährungsmaßnahmen

Das Defizit an Nährstoffen bei einer Mangelernährung selbst wird durch ein ausreichendes Nährstoffangebot behoben. Dazu wird eine abwechslungs- und energiereiche Ernährung empfohlen, welche die Vorlieben und Abneigungen des Patienten berücksichtigt. Das Würzen der Speisen mit Kräutern und Gewürzen kann den Appetit anregen.

Bei Kau- und Schluckstörungen sollte auf die richtige Konsistenz der Speisen geachtet werden: Zu trockene oder schwer zu zerkauende Nahrung (wie eine harte Brotrinde) sollte gemieden werden. Stattdessen sollte man Obst, Fleisch & Co vor dem Servieren in mundgerechte Stücke zerkleinern. Die Speisen komplett zu pürieren ist meist nicht notwendig (außer bei starken Schluckbeschwerden) – breiartige Nahrung sieht außerdem meist wenig appetitlich aus.

Bei Mangelernährung sind mehrere kleine Mahlzeiten im Tagesverlauf sinnvoller als drei große. Außerdem sollte man feste Essenszeiten einhalten sowie für eine ruhige, behagliche Atmosphäre beim Essen ohne Störung und Ablenkung sorgen.

Bei Patienten mit Mangelernährung ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig. Menschen mit Schluckbeschwerden können sich bei Getränken sowie dünnflüssigen Speisen (wie Suppen) allerdings leicht verschlucken. Dann sollte man die Flüssigkeiten mit einem geschmacksneutralen Pulver eindicken.

Was kann man tun wenn Menschen sich nicht normal ernähren können

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Bilanzierte Trinknahrung

Manchmal lässt sich eine Mangelernährung nur mithilfe von bilanzierter Trinknahrung beheben. Sie enthält alle lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen und kann sowohl zur alleinigen Ernährung als auch ergänzend zur normalen Kost eingesetzt werden. Besonders empfehlenswert sind energie- und eiweißreiche Produkte. Bilanzierte Trinknahrung ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen in der Apotheke erhältlich.

Sondennahrung

Wenn eine energiereiche Ernährung und/oder bilanzierte Trinknahrung nicht ausreichen, um die Defizite einer Mangelernährung auszugleichen, muss der Patient künstlich über eine Sonde ernährt werden – entweder nur eine begrenzte Zeit lang oder aber langfristig. Mit der Hilfe von Pflegekräften kann die künstliche Ernährung auch zuhause durchgeführt werden.

Weitere Tipps

Trotz eventueller Schwäche und Müdigkeit sollten Menschen mit Mangelernährung im Rahmen ihrer Möglichkeiten jeden Tag körperlich aktiv sein und sich bewegen, zum Beispiel einen kleinen Spaziergang machen. Die Bewegung und die frische Luft können den Appetit anregen.

Bei körperlichen Beeinträchtigungen (wie etwa eine Halbseitenlähmung nach einem Schlaganfall) kann die Verwendung von speziellem Geschirr und Besteck sinnvoll sein. So können etwa rutschfeste Teller, Spezialbesteck und Becher mit Griffverstärkung das selbstständige Essen und Trinken erleichtern und so einer Mangelernährung entgegenwirken.

Menschen mit Mangelernährung, die allein leben, brauchen Hilfe – etwa von Pflegekräften, (ehrenamtlichen) Betreuern, vom mobilen Hilfsdienst, Einkaufsdienst oder von „Essen auf Rädern“.

Eine Mangelernährung betrifft häufig vor allem ältere Menschen. Wie gut und schnell sie sich behandeln lässt, hängt unter anderem von den zugrunde liegenden Ursachen ab. Ebenfalls wichtig ist möglichst frühzeitiges Handeln: Eine Mangelernährung lässt sich umso leichter behandeln, je früher sie erkannt wird. Daher ist Aufmerksamkeit sowohl von Seiten der Patienten selbst als auch der Angehörigen, Ärzte und Pflegekräfte gefragt. Mit der richtigen Behandlung lässt sich eine Mangelernährung im Alter in den meisten Fällen beheben.

Wird eine Mangelernährung bei Älteren dagegen nicht erkannt und besteht über längere Zeit, erhöht sie das Sterblichkeitsrisiko.

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

  • Biesalski, H.K. et al.: Ernährungsmedizin, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2010
  • Deutsche Seniorenliga e.V.: www.dsl-mangelernaehrung.de (Abruf: 13.01.2017)
  • „Fit im Alter – Gesund essen, besser leben“, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): www.fitimalter-dge.de (Abruf: 13.01.2017)
  • Gesenheus, S. et al.: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 7. Auflage, 2014
  • Löser, C.: Unter- und Mangelernährung, Georg Thieme Verlag, 2010
  • Österreichische Gesellschaft für Ernährung (OGE): BMI-Klassifikation für ältere Personen (Stand: 2019), unter: www.oege.at (Abrufdatum: 12.08.2021)