Was ist eine offene und geschlossene Frage?

Bevor Sie mit der Ausarbeitung der Fragen für Ihre Online-Umfrage beginnen, sollten Sie das gewünschte Format festlegen. Sie können offene, geschlossene oder halboffene Fragen verwenden. Jeder Fragetyp hat sowohl Vorteile als auch Einschränkungen. Die Wahl wird außerdem durch die gewünschte Verarbeitung der Daten bestimmt.

Dieser Artikel stellt die Eigenschaften dieser Fragetypen vor und erklärt, wie man sie in einer Umfrage anwenden kann.

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Was ist eine offene und geschlossene Frage?

Offene Fragen

Offene Fragen werden verwendet, wenn keine vorgefertigten Antwortoptionen gegeben werden sollen. Ein Textfeld ermöglicht es den Befragten dann, frei auf die Frage zu antworten. Um nicht zu lange Texte zu erhalten und die Verarbeitung der Ergebnisse zu erleichtern, kann die Anzahl der Zeichen begrenzt werden.

Der Nachteil offener Fragen liegt in der Erhebung und der Verarbeitung der Daten. Mit einem Künstliche Intelligenz-Modul ist es heute jedoch möglich, schnell große Mengen an Text zu verarbeiten. Die Daten werden in Form einer Schlagwortwolke veranschaulicht. Außerdem zeigt das KI-Modul für Zufriedenheitsumfragen direkt eine allgemeine Zufriedenheitstendenz und erstellt für jeden Indikator (positiv, negativ) eine Schlagwortwolke.

Was ist eine offene und geschlossene Frage?

Vorteile offener Fragen

Offene Fragen ermöglichen es den Befragten, sich frei zu einem Thema zu äußern. Die teilnehmenden Personen offenbaren Denkmuster, woraus sich neue Verhaltensweisen oder Meinungen erkennen lassen.

Durch die Verwendung eines Textfelds können also besonders informationsreiche Antworten erhalten werden.

Dabei besteht jedoch ein Risiko. Eine offene Frage kann zu oberflächlichen Antworten führen. So kann es passieren, dass der Befragte sich nicht ausreichend Zeit zum Nachdenken nimmt und die erstbeste Antwort aufschreibt. Um eine hohe Beantwortungsquote zu erreichen, ist es ratsam, nicht zu viele offene Fragen in einem Fragebogen zu verwenden.

Mit einer Online-Umfragesoftware ist die Verarbeitung der Ergebnisse einfacher denn je. So ist es möglich, Filter anzuwenden, um Informationen zu verarbeiten und zu sortieren.

Anwendungsfälle für offene Fragen

Die Verwendung einer offenen Frage gibt dem Befragten die Möglichkeit, sich frei zu äußern, ohne bei der Antwort in eine Richtung gelenkt zu werden. Außerdem können auf diese Weise spontane Antworten erhalten werden.

Offene Fragen werden bei einem explorativem Vorgehen angewandt. Ziel ist es, Neues zu entdecken. Offene Fragen werden beispielsweise benutzt, wenn es darum geht, die Wahrnehmung eines Produkts, eines Objekts, einer Situation usw. zu untersuchen.

Sie werden verwendet, wenn der Gebrauch einer geschlossenen Frage nicht möglich ist, weil die Anzahl der Antwortoptionen zu hoch wäre.

Sie werden auch verwendet, wenn es nicht möglich ist, die Teilnehmer einer Kategorie zuzuordnen.

Geschlossene Fragen

Geschlossene Fragen werden verwendet, wenn eine Reihe von Antwortmöglichkeiten vorgegeben werden soll.

Dies erfordert die sorgfältige Ausarbeitung der Antwortoptionen. Die Liste der Antworten muss vollständig sein und ein ausgewogenes Gesamtbild ergeben. Die Befragten müssen schließlich in der Lage sein, sich zur Frage zu äußern. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Antwortmöglichkeiten homogen sind. Dazu müssen die angebotenen Antworten der gleichen Logik folgen. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, besteht die Gefahr, inkohärente Ergebnisse zu erhalten.

Vorteile geschlossener Fragen

Die Verwendung geschlossener Fragen erleichtert die Datenverarbeitung. So können Sie mit einer Online-Umfragesoftware Ergebnisse in Echtzeit einsehen sowie die Informationen in Form von Prozenten oder Diagrammen darstellen.

Die Auswahl der Antwortmöglichkeiten wird erleichtert. Dadurch wird die Abbruchquote gesenkt.

Anwendungsfälle für geschlossene Fragen

Geschlossene Fragen werden zur Erstellung von Statistiken verwendet (zum Beispiel: 75% der Teilnehmer, die die Frage 16 mit « nein » beantwortet haben, haben die Frage 24 mit « ja » beantwortet).

Sie werden verwendet, wenn es einfach darum geht, Daten zu erhalten und zu analysieren.

Sie werden verwendet, um eine große Anzahl an Personen zu befragen.

Und sie werden verwendet, wenn es nicht darum geht, spontane Antworten zu erhalten.

Es gibt zahlreiche Typen von geschlossenen Fragen, zum Beispiel Bewertungsskalen (Likert, Osgood …).

Halboffene Fragen

Halboffene Fragen werden verwendet, wenn den Befragten eine Reihe von Antwortoptionen und die Möglichkeit, sich frei in einem Textfeld zu äußern, angeboten werden sollen. Es handelt sich um das Feld « Sonstiges ».

Halboffene Fragen erleichtern das Sammeln und die Analyse der Ergebnisse und ermöglichen es, Meinungen und Verhaltensweisen zu erfassen, die nicht unter den Antwortoptionen sind. Bei der Antwort « Sonstiges » bringen sie jedoch die gleichen Nachteile mit sich wie offene Fragen. Einige Menschen haben Schwierigkeiten dabei, sich frei zu äußern.

Halboffene Fragen werden verwendet, wenn es wichtig ist, schwer zu bestimmende Nuancen zu erfassen oder die Liste der Antwortoptionen kurz zu halten.

Lesen Sie weitere Artikel:
Wie verwendet man eine Likert-Skala in einem Online-Fragebogen? klicken Sie hier
Wie betreibt man qualitative Forschung? klicken Sie hier
Wie betreibt man quantitative Forschung? klicken Sie hier

Lesen Sie den Artikel:
Französisch – Les questions ouvertes, fermées et mixtes, klicken Sie hier
Polnisch – Pytania otwarte, zamknięte i mieszane, klicken Sie hier
Portugiesisch –Perguntas abertas, fechadas e mistas, klicken Sie hier

[engl.: closed questions]

Man nennt Fragen geschlossen, wenn sie sehr konkret formuliert sind und das Antwortformat festgelegt ist. Das führt zu knappen Antworten. Dies kann hilfreich sein, wenn es darum geht, präzise Aussagen zu erhalten. Das Gegenteil einer geschlossenen Frage ist eine offene Frage.

Vor- und Nachteile von geschlossenen Fragen

Ein großer Vorteil geschlossener Fragen besteht in einer schnellen Datenauswertung der Befragung. Ein Nachteil geschlossener Fragen kann sein, dass sich der Befragte unter Druck gesetzt fühlt. Außerdem kann eine geschlossene Frage die Antwort des Befragten in eine bestimmte Richtung drängen. Es entsteht zum Beispiel eine Verzerrung, wenn die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten nicht der tatsächlichen Antwort des Befragten entsprechen.

Richtige Formulierung

Bei der Formulierung geschlossener Fragen gilt es daher immer zu beachten, dass die Antwortmöglichkeiten trennscharf sein müssen und alle möglichen Antworten abdecken sollen. Außerdem sollte eine Antwortmöglichkeit „keine Angabe“ lauten, damit Befragte nicht gezwungen werden eine Auswahl zu treffen. Da dem Forscher nicht immer alle Antwortmöglichkeiten bekannt sind, ist es häufig sinnvoll, zusätzlich eine offene Antwortkategorie anzubieten. Die hier eingetragenen Antworten können bei der Auswertung entweder bestehenden Kategorien zugeordnet oder zum Erstellen neuer Kategorien verwendet werden.

Einsatzgebiete für geschlossene Fragen

Geschlossene Fragen werden sehr häufig bei schriftlichen quantitativen Befragungen eingesetzt. Sie sind besonders dann zu empfehlen, wenn eine sehr große Zahl an Befragungen durchgeführt wird.

Verwandte Begriffe: Offene Fragen

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Thema: Rhetorik

Jeder weiß, dass es eigentlich keine dummen Fragen gibt. Denn sie sind für unsere Kommunikation von großer Bedeutung. Ohne Fragen versiegt über früher oder später fast jedes Gespräch. Fragen dienen dazu, Interesse zu signalisieren oder um neue Informationen zu erhalten. Neben verschiedenen Fragetechniken, kann auch die Motivation für eine bestimmte Frage vielfältig sein:

  • Klärung einer Situation
  • Interesse am Thema
  • Interesse an der Person
  • Interesse an der Sache
  • Hilfe bei einer Entscheidungsfindung
  • Taktisches Kalkül

Vorteilhaft für den Gesprächsfluss und das gegenseitige Verständnis ist auch das so genannte "Nachfragen". Kurze Gegen- oder Verständnisfragen helfen Missverständnisse zu vermeiden und sorgen dafür, dass der Gesprächspartner sich sicher sein kann, dass Sie seinen Ausführungen aufmerksam folgen.

Eindeutig gestellte Fragen lassen den Gesprächspartner im Normalfall nicht im Unklaren über ihren Sinn und Zweck. Der Fragende räumt seinem Gegenüber zudem genügend Zeit für die Antwort ein, es sei denn, er möchte ihn durch ein Frage-Feuerwerk verunsichern. Die Art und Weise wie Sie fragen, hat also direkten Einfluss auf Ihre Position im Gespräch. Die Rhetorik unterscheidet hier verschiedene Fragetechniken.

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Fragetechniken der RhetorikOffene und Geschlossene Fragen

Die offenen Fragen dürfen in einem ausführlichen Gespräch nicht fehlen. Sie beginnen immer mit einem Fragewort (Wer, wie, was, warum...?). Zu erkennen sind sie daran, dass sie nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten sind. Sie fordern vielmehr dazu auf, mehr zu einem Thema beizutragen. Offene Fragen eignen sich, um ein Thema in seinen vielen Facetten zu erörtern. Denn auf offene Fragen wie beispielsweise "Was meinen Sie dazu?" bekommt man in der Regel auch ein breites Spektrum an Antworten.

Die positive Wirkung der offenen Frage: Der Gefragte fühlt sich durch eine offene Frage partnerschaftlich behandelt. Eine offene Frage lässt immer genug Spielraum bei der Antwort, so dass sich der Gesprächspartner weniger gedrängt fühlt.

Möchte der Frager erreichen, dass sein Gesprächspartner nur mit Ja oder Nein antwortet, wird er eine geschlossene Frage stellen. Sie beginnt meist mit einem Verb "Sind sie damit einverstanden?" Geschlossene Fragen eignen sich dazu, rasch und präzise Fakten abzufragen: "Haben Sie studiert?", "Leben Sie in Berlin?" Aber sie dienen auch dazu, das Gespräch auf einen bestimmten Punkt zu lenken, um eine gewollte Zustimmung zu erreichen. Besonders stark wurde dies in Verkaufstrainings geschult, um das Gegenüber – meist der Kunde – in den so genannten Ja-Rhythmus zu bringen, wo am Ende nur noch die Zustimmung für das Produkt oder die Dienstleistung stehen konnte. In der Regel handelt es sich dann aber eher um Suggestivfragen.

Die positive Wirkung der geschlossenen Frage: Die geschlossene Frage kann komplizierte Sachverhalte vereinfachen und auf den Punkt bringen. Der Einsatz von geschlossenen Fragen hilft Ihnen dabei, ein Gespräch zu strukturieren und klare Aussagen Ihres Gegenübers zu erhalten.

Die negative Wirkung der geschlossenen Frage: Diese Fragetechnik erfordert immer eine eindeutige Stellungnahme des Antwortenden. Der Fragende fühlt sich aber möglicherweise durch den engen Rahmen einer geschlossenen Frage unter Druck gesetzt, überrumpelt oder getestet: "Haben Sie sich schon entschieden?". Das Antwortspektrum ist gering, daher bietet die geschlossene Frage nur eine einseitige oder beschränkte Sichtweise auf ein Thema.


Alternative, Suggestive und Rhetorische Fragen

Diese Fragetechniken werden oft als "unechte" Fragen bezeichnet. Alternative, Suggestive und Rhetorische Fragen bieten nur eingeschränkte und/oder vorgegebene Antwortmöglichkeiten.


1. Alternativfragen

Alternativfragen basieren auf dem Entweder-Oder-Prinzip. Der Gesprächspartner hat nur die Wahl zwischen zwei Antwortmöglichkeiten. Die Fragen dienen dazu nicht gewählte Alternativen auszusortieren. Im positiven Sinn kann dies zu einer schnelleren Entscheidungsfindung führen. Komplexe Sachverhalte lassen sich so durch das Ausschluss-Prinzip eingrenzen.

Die Wirkung von Alternativfragen: Werden Alternativfragen taktisch eingesetzt, beschneiden sie die Entscheidungsfreiheit des Gesprächspartners. Sie setzen ganz bewusst Grenzen oder stellen nur zwei Alternativen zur Wahl, die beide nicht gewollt sind: "Wir haben einen Auftragsengpass. Möchten Sie Ihre Wochenarbeitszeit verringern oder lieber drei Wochen unbezahlten Urlaub nehmen?" Auch die Alternativfrage: "Möchten Sie gern diesen Freitag etwas länger bleiben oder wäre Ihnen nächste Woche lieber?" setzt dem Gefragten, der eigentlich gar keine Überstunden machen möchte, deutliche Grenzen. Es wird nachdrücklich vermittelt, dass es ohne Überstunden nicht geht.


2. Suggestivfragen

Suggestivfragen besitzen eine ähnliche Ausrichtung. Auch hier wird der Gesprächspartner beeinflusst. Sie dienen häufig als Sprungbrett, um eine weitere Frage anzuschließen und schließlich das vorbestimmte Ergebnis zu erhalten. Suggestivfragen finden Anwendung in Verkaufsgesprächen aller Art. Beispiel: Wünschen Sie einen zuverlässigen Service? Wollen Sie beste Qualität? Soll der Partner kompetent sein? Und der Preis soll auch noch stimmen? Wenn ich Ihnen alles bieten kann – kommt unser Angebot dann für Sie in Frage?

Auch die Frage "Wollen Sie nicht auch mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt?" drängt den Befragten durch die Verwendung der Worte "nicht auch" in die gewünschte zustimmende Richtung. Die im Anschluss stehende Frage "Wollen sie dann nicht unseren Verein gegen die Ausbeutung der Kinderarbeiter in Nepal mit einer Spende unterstützen?" ist nur noch schwer zu verneinen.

Die Wirkung von Suggestivfragen: Hier wird der Gesprächspartner durch scheinbar harmlose, leicht zu beantwortende Fragen dazu gebracht, dass er dem Fragenden seinen anschließend geäußerten Wunsch erfüllen muss, will er sich nicht selbst widersprechen. "Finden Sie nicht auch, dass mehr für das Betriebsklima getan werden könnte?" "Ja, das stimmt." "Haben Sie nicht Lust, mal eine Liste mit Wünschen und Vorschlägen zusammenzustellen?"


3. Rhetorische Fragen

Auch rhetorische Fragen sind keine "echten" Fragen, denn sie erfordern keine Antwort und sind somit ein Stilmittel, das den Gefragten in eine passive Rolle drängt. Ein typisches Beispiel ist das "Habe ich es nicht gesagt?" als Reaktion auf ein Ereignis oder Ergebnis, das angeblich so vorhergesagt wurde. Im positiven Sinn können Fragen wie "Was lernen wir daraus?" auflockernd wirken, oder signalisieren, dass ein Thema abgeschlossen wird.

Die Wirkung von Rhetorischen Fragen: Rhetorische Fragen wirken provozierend, sobald der Gefragte dem Frager nur Recht geben kann oder die Antwort ganz schuldig bleiben muss. Sie wirken hingegen harmonisierend wenn Sie den Gesprächspartner inhaltlich unterstützen. So kann auch die Frage: "Habe ich es nicht gesagt?" auf positive Resonanz stoßen, wenn zuvor der "gute Ausgang" einer Angelegenheit prophezeit wurde.

Rhetorische Fragen, die eine Quintessenz unterstreichen, werden sogar ausnahmslos als positiv wahrgenommen. Als Abschluss einer logischen Erklärung ist eine Frage wie "Würde es Sie jetzt noch erstaunen, wenn dieses Geschäft in wenigen Monaten Konkurs anmelden muss?" ein guter Abschluss, der die Zuschauer in den Prozess der Schlussfolgerung mit einbezieht.

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