Erdgas ist gleich Erdgas? Viele denken das, obwohl es nicht stimmt. Grundsätzlich kann man zum Beispiel H-Gas und L-Gas unterscheiden. Die Bezeichnung L-Gas steht für „Low calorific gas“, während H-Gas „high caloric gas“ bezeichnet. Beide unterscheiden sich im Methangehalt. In Deutschland gibt es aktuell Gebiete mit H-Gas- und L-Gas-Versorgung. In den nächsten Jahren werden die L-Gas-Regionen aber auf H-Gas umgestellt. Viele Gasgeräte müssen dann umgestellt werden, aber nur im ungünstigsten Fall ist ein Neukauf erforderlich. Show L-Gas besitzt einen niedrigeren BrennwertL-Gas besitzt im Vergleich zum H-Gas den niedrigeren Methangehalt. Dadurch besitzt L-Gas auch den niedrigeren Brennwert, was unter anderem bedeutet: Nutzt man L-Gas beispielsweise zum Heizen, benötigt man mehr Gas, um dieselbe Heizleistung wie mit H-Gas zu erreichen. Konkrete Zahlen liefert der Zukunft ERDGAS e.V., eine Initiative der deutschen Erdgas-Wirtschaft. L-Gas besitzt einen Methangehalt von ungefähr 79,8 Prozent, während H-Gas einen Methananteil von etwa 95,5 Prozent hat. Der Brennwert liegt beim L-Gas bei ca. 8,2 kWh/m³ und beim H-Gas bei 11,1 kWh/m³. Finanziell hat die geringere Energie des L-Gases für Kunden in L-Gas-Regionen allerdings nicht unbedingt einen Nachteil: L-Gas ist tendenziell günstiger als H-Gas. Ob man aktuell L-Gas oder H-Gas bezieht, kann man auf Erdgas.info herausfinden. Dafür gibt man in den dortigen Quicktest einfach Daten wie die eigene Adresse ein. H-Gas und L-Gas: Bis 2030 werden alle Haushalte auf H-Gas umgestelltTipp: Mit unserem Gastarifrechner finden Sie die günstigsten Tarife Tipp: Telefonische Beratung zu den Tarifen unter 0800-289 289 609 (kostenlos) Die L-Gas-Regionen werden bis 2030 umgestelltMit L-Gas werden derzeit noch Haushalte in Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt versorgt. Bis 2030 sollen aber alle L-Gas-Gebiete auf H-Gas umgestellt werden. Gasverbraucher werden vor der Umstellung rechtzeitig informiert. Nötig wird die Umstellung vor allem deshalb, weil die beispielsweise in Deutschland und den Niederlanden liegenden Quellen des L-Gases langsam versiegen. Die Quellen des H-Erdgases befinden sich dagegen überwiegend in Großbritannien, Norwegen und Russland und sind oft von einem Versiegen weit entfernt. Die L-Gas-Gebiete werden nach und nach auf H-Gas umgestellt © Artmann Witte, fotolia.comDie Seite der Verbraucherzentrale beschreibt den für Verbraucher relevanten Ablauf der Umstellung von L- auf H-Gas als einen dreistufigen Prozess. In einem ersten Schritt werden alle Gasgeräte der Region erfasst, in der das Gas demnächst umgestellt wird. Die Geräteerfassung ist deshalb nötig, weil einige mit L-Gas laufende Geräte ohne Anpassung kein H-Gas verbrennen können. Die Anpassung ist aber in vielen Fällen möglich und für den Kunden kostenlos. In seltenen Fällen muss das Gasgerät ausgetauscht werden. Diesen Austausch müssen Haus- und Wohnungseigentümer selbst zahlen, erhalten aber unter Umständen Zuschüsse. Wird in Schritt 1 ein Handlungsbedarf festgestellt, setzen Fachleute die nötigen Maßnahmen in Schritt 2 um. In Schritt 3 kommt es dann nochmals zu einer stichprobenartigen Prüfung in jedem zehnten Haushalt, ob die Geräteumstellung funktioniert hat. Laut Erdgas.info werden seit 2019 pro Jahr bis zu 500.000 Heizgeräte auf H-Gas umgestellt. Insgesamt, so Erdgas.info weiter, ist die Umstellung von über fünf Millionen Geräten erforderlich.
Der deutsche Gasmarkt Während sich der Verbraucher einfach nur für einen Anbieter und einen Tarif entscheiden muss, um zu Hause… weiterlesen
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox Nur die wenigsten Verbraucher wissen, dass in Deutschland mit L-Gas und H-Gas zwei verschiedene Sorten Erdgas Verwendung finden. Während in den meisten Gegenden bereits seit Jahrzehnten H-Gas zum Einsatz kommt, gibt es insbesondere im Norden und Westen einige Regionen, die noch L-Gas nutzen. Die Gasversorger planen, bis 2030 die sogenannte Marktraum-Umstellung auf H-Gas umzusetzen.
H-Gas steht für „High calorific gas“, was so viel wie Gas mit hohem Brennwert bedeutet. L-Gas beziehungsweise „Low calorific gas“ bezeichnet dagegen Gas mit einem niedrigen Brennwert. Der Unterschied zwischen beiden Sorten besteht in ihrem Methangehalt, der bei H-Gas höher ausfällt:
Aufgrund des höheren Methangehalts hat H-Gas einen höheren Brennwert von bis zu 11,1 Kilowattstunden pro Kubikmeter, wohingegen L-Gas nur auf maximal 8,9 Kilowattstunden pro Kubikmeter kommt. L-Gas stammt für gewöhnlich aus Norddeutschland oder den Niederlanden. Allerdings sinken die dortigen Fördermengen kontinuierlich, weshalb die Umstellung auf H-Gas notwendig wird. Gas mit hohem Brennwert kommt sowohl aus Dänemark und Norwegen als auch aus Großbritannien, Russland und den GUS-Staaten (einige Nachfolgestaaten der Sowjetunion). Wen betrifft die Umstellung auf H-Gas?Die Marktraum-Umstellung betrifft Haushalte in Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. In allen anderen Bundesländern versorgen die Gaslieferanten die Verbraucher bereits mit H-Gas. Ob und wann die Umstellung in einem bestimmten Gebiet stattfindet, lässt sich beim örtlichen Netzbetreiber in Erfahrung bringen. Allerdings besteht keine Notwendigkeit, selbst aktiv zu werden. Der Betreiber muss die geplante H-Gas-Umstellung nämlich zwei Jahre im Voraus ankündigen. Besitzer eines Erdgas-Fahrzeugs können dagegen wie gewohnt tanken. Da der Motor das Verbrennungsverhältnis automatisch anpasst, kommt er sowohl mit L-Gas als mit auch H-Gas zurecht. Wie geht die Umstellung von L-Gas auf H-Gas vonstatten?Damit bei der Gasumstellung ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist, sind die lokalen Netzbetreiber dazu verpflichtet, ein spezielles „Gasbüro“ einzurichten, das die Koordination des Projekts übernimmt. Außerdem können sich Verbraucher in diesem Büro informieren. Die Gasumstellung geschieht in drei Etappen:
Kostet die Umstellung von L- auf H-Gas etwas?Die Umstellung der Geräte bedeutet für die Verbraucher nur eine geringe finanzielle Belastung. Die Netzbetreiber übernehmen sämtliche Kosten, legen diese aber auf ihre Kunden um. Eine Rechnung stellen dürfen die Monteure nicht. Da der Wechsel von L- zu H-Gas sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckt, müssen Verbraucher aller Voraussicht nach jährlich mit einem Zuschlag von nur wenigen Euro rechnen. Brauche ich neue Geräte?Hin und wieder kann es vorkommen, dass Geräte nicht den technischen Voraussetzungen entsprechen, weshalb eine Anpassung bei ihnen nicht möglich ist. Allerdings dürfte dies lediglich auf einen geringen Prozentsatz aller Gasgeräte zutreffen. In diesem Fall informiert der Netzbetreiber den Verbraucher nach dem Erfassungstermin darüber, dass er sich neue Technik anschaffen muss. Dafür stellt der Gesetzgeber einen Zuschuss zur Verfügung. Wie hoch dieser ausfällt, hängt vom Alter des Geräts am Umstellungstermin ab. Die nachfolgende Liste gibt einen Überblick:
Welche Vorteile hat H-Gas?Der wesentliche Vorteil der Gasumstellung besteht darin, dass sie die Versorgung sichert. Denn die Vorkommen des hauptsächlich in Deutschland und den Niederlanden geförderten L-Gases gehen langsam zur Neige. Für H-Gas gibt es dagegen wesentlich mehr Fördergebiete. Zudem erhöht sich mit der Umstellung die Gasqualität. Ist H-Gas teurer?Der Bezugspreis für H-Gas ist zwar etwas höher als der für L-Gas, allerdings ist auch der Energiegehalt von H-Gas höher, sodass der Gasbedarf sinkt. Unabhängig davon ergeben sich für die Verbraucher keine Unterschiede. Schließlich erfolgt die Abrechnung nicht auf Basis des verbrauchten Volumens, sondern der erhaltenen Energiemenge. |