Unterschied zwischen amoxicillin und amoxicillin

Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.

Wirkstoff Penicillin G/Benzylpenicillin (z.B. Infectocillin®)
Applikation
Standarddosierung
  • Penicillin G 1–5 Mio. IE i.v. 4×/Tag, bei schweren Infektionen höhere Dosierungen bis zu 60 Millionen IE/Tag verteilt auf 4–6 Einzeldosierungen
Pädiatrische Dosierung
  • Siehe: Penicillin G (pädiatrisch)
Indikationen
Zu beachten
  • Sehr breiter Dosierungsspielraum, Einzeldosis kann bis auf 10 Millionen IE erhöht werden
  • Bei überwiegend durch Staphylokokken verursachten Infektionen muss vor Therapiebeginn von Penicillin-G-resistenten Keimen ausgegangen werden. Es sollte zunächst eine Resistenzprüfung erfolgen.

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
  • Bei Penicillinüberempfindlichkeit ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten
DANI
  • Bei Nierenfunktionseinschränkung: Initial Standarddosis wie bei Gesunden
    • Ab GFR <45>: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 5 Millionen IE, 3×/Tag
    • Ab GFR <18>: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 4 Millionen IE, 3×/Tag
    • Ab GFR <8>: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 5 Millionen IE, 2×/Tag
    • GFR ≅2 mL/Min.: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 3 Millionen IE, 2×/Tag
    • Ab GFR <2>: Empfohlene maximale Erhaltungsdosis 2 Millionen IE, 2×/Tag
DALI
  • Keine Dosisanpassung erforderlich
Gravidität/Stillzeit
  • Gravidität: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft
  • Stillzeit: Die Substanz gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit

Wirkstoff Flucloxacillin (z.B.Fluclox®, Floxapen®)
Applikation
Standarddosierung
  • p.o. (leichte Infekte): Flucloxacillin 500 mg p.o. 3–4×/Tag,
  • i.v. (schwere Infekte): Flucloxacillin 1 g i.v. 3–4×/Tag, je nach Patient, Erkrankung und Wirksamkeit kann eine höhere Dosis erforderlich sein, z.B. 2 g i.v. 3–4×/Tag
Indikationen
Zu beachten
  • Es bestehen Hinweise auf Flucloxacillin-induzierte Leberschädigungen, daher besondere Vorsicht bei
    • Patienten mit Leberfunktionsstörungen
    • Patienten ab 50 Jahren
    • Patienten mit schwerwiegender Grunderkrankung

Kontraindikationen

DANI
  • Ab GFR <10>: Maximal 1 g 2–3×/Tag
  • Bei Anurie: Maximal 1 g 1×/Tag
DALI
  • Keine Dosisanpassung erforderlich, aber vorsichtige Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Gravidität/Stillzeit
  • Gravidität: Die Substanz kann in der Schwangerschaft verwendet werden
  • Stillzeit: Die Substanz kann in der Stillzeit verwendet werden

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Wirkstoff Erythromycin (z.B. Erythrocin®, Infectomycin®)
Applikation
  • p.o.
  • i.v.
  • topisch (Auge): siehe Erythromycin Augentropfen
Standarddosierung
Indikationen
Zu beachten
  • Mittel der 1.Wahl als Ersatzantibiotikum bei Penicillinallergie
  • Zahlreiche Interaktionen über CYP3A4-Metabolismus; insb. bei älteren Patienten und Patienten mit einem Morbus Parkinson, die bereits zahlreiche Medikamente einnehmen, sollte Erythromycin vermieden werden

Kontraindikationen

DANI
  • Ab GFR <10>: Dosisreduktion um 25–50 % und als maximale Tagesdosis 1 g anstreben
DALI
  • Bei Leberfunktionsstörungen: Vorsichtige Anwendung und als maximale Tagesdosis 1 g anstreben
Gravidität/Stillzeit
  • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
  • Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar

Wirkstoff Clarithromycin (z.B.Klacid®)
Applikation
Standarddosierung
  • Clarithromycin 250–500 mg p.o. 2×/Tag, Behandlungsdauer 5–14 Tage
Indikationen
Zu beachten

Kontraindikationen

DANI
  • Ab GFR <30>: Halbierung der Tagesgesamtdosis
DALI
  • Bei schweren Leberfunktionsstörungen: Vorsichtige Anwendung
Gravidität/Stillzeit
  • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
  • Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar

Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.

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Wirkstoff Vancomycin (z.B. Vancosan®, Vancocin®)
Applikation
  • i.v.
  • Topisch p.o. (keine systemische Wirkung!)
Standarddosierung
  • Systemische Anwendung [1]
    • Standard: Vancomycin 15 mg/kgKG i.v. 1-0-1, Infusion einer Einzeldosis über ca. 2 Std., Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz nach Talspiegel, kritische Indikationsstellung bei GFR <30>, Dosisanpassung nach Talspiegel (Ziel: Vancomycin 10–15 mg/L)
    • Lebensbedrohliche Infektionen: Vancomycin 25–30 mg/kgKG i.v. als Erstdosis, danach 15–20 mg/kgKG 1-0-1 nach Talspiegelkontrollen (Ziel: Vancomycin 15–20 mg/L)
  • p.o. (nur lokal enteral wirksam): Vancomycin 250 mg p.o. 1-1-1-1, Behandlungsdauer 10 Tage
Pädiatrische Dosierung
  • siehe: Vancomycin (pädiatrisch)
Indikationen
Zu beachten
  • Schwere Nephrotoxizität: Dosis immer an die Nierenfunktion anpassen
    • Bei gleichzeitiger Anwendung mit Aminoglykosiden: Maximal Vancomycin 500 mg i.v. alle 8 Stunden
    • Gleichzeitige Anwendung weiterer nephrotoxischer Substanzen meiden
  • Dosisanpassung nach Talspiegel im Serum (Standard-Talspiegel Vancomycin 10–15 mg/L)
  • Talspiegel
  • Ototoxizität

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
DANI
  • Bei Niereninsuffizienz
    • Initialdosis: Vancomycin 15 mg/kgKG i.v. 1-0-1, danach Anpassung nach engmaschigen Talspiegelkontrollen
    • Erhaltungsprinzip: Verlängerung des Dosisintervalls unter Beachtung der Talspiegel, orientierend gilt
      • GFR 60–80 mL/min: 750 mg/12 h
      • GFR 40–60 mL/min: 500 mg/12 h
      • GFR 20–40 mL/min: 250 mg/12 h
      • GFR <20>: 250 mg/Tag
DALI
  • Keine Dosisanpassung erforderlich
Gravidität/Stillzeit
  • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und vitaler Bedrohung verwendbar
  • Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar

Wirkstoff Fosfomycin-Trometamol (z.B. Monuril®)
Applikation
Standarddosierung
  • Fosfomycin 3 g p.o. einmalig bei Harnwegsinfektion
Indikationen
  • Bakterielle Infektionen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers gegenüber dem Wirkstoff (bei Erwachsenen)
  • Niere und Harnwege
    • Infektionsprophylaxe bei Interventionen/Operationen an den unteren Harnwegen
    • Unkomplizierte Urozystitis
Zu beachten
  • Fosfomycin ist zumeist als Pulver erhältlich und wird zur Anwendung in Wasser aufgelöst. Die beste Bioverfügbarkeit besteht bei leerem Magen und entleerter Blase.
  • Fosfomycin existiert zur intravenösen Anwendung bei nachgewiesener Fosfomycin-Sensibilität im Antibiogramm und ist bei intravenöser Therapie immer als zusätzlicher Kombinationspartner einzusetzen!

Kontraindikationen

DANI
  • Ab GFR <10>: Kontraindikation
DALI
  • Keine Dosisanpassung erforderlich
Gravidität/Stillzeit
  • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
  • Stillzeit: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar

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GFR

Folgedosis

(Umrechnungsfaktor der Initialdosis)

Beispiel für Folgedosis

(bei Gentamicin 2 mg/kgKG i.v.)

<100> 0,8 1,6 mg/kgKG
<70> 0,65 1,3 mg/kgKG
<55> 0,55 1,1 mg/kgKG
<45> 0,5 1 mg/kgKG
<40 mL/min 0,40 0,8 mg/kgKG
<35 mL/min 0,35 0,7 mg/kgKG
<30 mL/min 0,3 0,6 mg/kgKG
<25 mL/min 0,25 0,5 mg/kgKG
<20 mL/min 0,2 0,4 mg/kgKG
<15 mL/min 0,15 0,3 mg/kgKG
<10 mL/min 0,1 0,2 mg/kgKG

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Du kannst Dir das aktuelle AMBOSS-Antibiotika-Mosaik (Wirkspektren der verschiedenen Antibiotika) als PDF-Dokument unter „Tipps & Links“ (ganz unten) oder unter www.amboss.com/de/aerztliche-pdfs/antibiotika-mosaik herunterladen!

Penicilline

Cephalosporine

Carbapeneme

Fluorchinolone

Makrolide

Aminoglykoside

Glykopeptide

Tetracycline und Tetracyclin-Derivate

Sonstige

Unter kalkulierter (bzw. empirischer) Antibiotika-Therapie versteht man die Behandlung mit einem Antibiotikum, bevor bzw. ohne dass ein Antibiogramm vorliegt. Hierbei wird versucht, das angenommene Erregerspektrum bestmöglich abzudecken. Zu berücksichtigen sind:

  • Entstehungsort der Infektion
    • Ambulant erworben vs. nosokomial, Normal- vs. Intensivstation
      • Siehe auch: Nosokomiale Infektion
    • Geografische Unterschiede (betrifft auch die Erregersituation im Krankenhaus)
  • Lokale Erreger- und Resistenzsituation
  • Antibiotische Vorbehandlung des Patienten
  • Grund- bzw. Vorerkrankungen des Patienten (auch Allergien, Interaktionen mit Medikamenten)
    • Siehe auch: Risikofaktoren einer Infektion mit MRE
  • Darreichungsform, Toxizität und Kosten des Antibiotikums

Bei dem klinischen Bild einer schweren bakteriellen Infektion sollen rasch Antibiotika nach der Probenasservierung verabreicht und das Regime regelmäßig reevaluiert werden (DGIM - Klug entscheiden in der Infektiologie).

Bei fehlender klinischer Kontraindikation sollen orale statt intravenöse Antibiotika mit guter oraler Bioverfügbarkeit appliziert werden (DGIM - Klug entscheiden in der Infektiologie).

Weitere Therapieprinzipien

  • Gezielte Antibiotika-Therapie: Antibiotische Therapie nach Antibiogramm
  • Eskalation der Antibiotika-Therapie: Erweiterung der Therapie, indiziert bei Ausbleiben von Besserung und fortbestehendem Infektionsverdacht
  • Deeskalation der Antibiotika-Therapie: Adjustieren auf ein weniger breites antibiotisches Regime nach genauerer Erregerkenntnis (Antibiogramm)

Auf eine unnötig lange Antibiotikatherapie soll verzichtet werden (DGIM - Klug entscheiden in der internistischen Intensivmedizin).

  • Definition: Befundbericht zur Empfindlichkeit eines kulturell nachgewiesenen bakteriellen Erregers gegenüber Antibiotika [2]
  • Antibiotikaresistenzen: Standardisierte Angabe der Empfindlichkeit eines Erregers nach standardisierter Testung der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) definierter Antibiotika
    • Grenzwerte: I.d.R. nach EUCAST-Grenzwerttabellen

Seit 01.01.2019 gilt die Definition der Kategorien S/I/R nach EUCAST [4]

Befundformel Bedeutung Hinweise
S Sensibel bei Standardexposition

Wirksamkeit bei Standarddosierungen des getesteten Antibiotikums

I Sensibel bei erhöhter Exposition Wirksamkeit zu erwarten bei erhöhter Einwirkung des getesteten Antibiotikums am Ort der Infektion
R Resistent Keine Wirksamkeit

I bedeutet im Antibiogramm NICHT mehr „intermediär“, sondern wirksam bei erhöhter Exposition – somit ist I kein Zeichen für Resistenz, sondern für Wirksamkeit unter Optimierung der Wirkstoffeinwirkung am Ort der Infektion!

Siehe: Pharmakotherapie in der Schwangerschaft

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In den Ergänzungen dieser Sektion können individuelle SOPs eingefügt werden. Diese Sektion ist über die AMBOSS-Suchfunktion mittels dem Begriff „SOP Antibiotika“ unmittelbar auffind- und ansteuerbar.