Top handy vergleich 2022

Die Topmodelle der namhaften Hersteller stehen natürlich im Rampenlicht. Smartphones wie das Samsung Galaxy S21 Ultra (Testbericht) wecken Begehrlichkeiten, weil sie technisch das Beste vom Besten in sich vereinen. Ein Blick auf den Preis macht dann aber auch schnell klar, dass sich die Unternehmen dafür fürstlich bezahlen lassen. Dann folgt schnell die Ernüchterung, denn über 1000 Euro für einen Gebrauchsgegenstand wie ein Smartphone können oder möchten längst nicht alle ausgeben. Das ist zum Glück auch gar nicht nötig.

Denn tatsächlich bekommen Interessenten mit ein wenig Mühe bei der Suche (Preisvergleich mit Filter) Modelle, die kaum weniger können, dafür aber weit günstiger sind. Wer sich diese Mühe nicht machen möchte, sollte einfach weiterlesen.

In der Preisklasse von 400 bis 500 Euro sind Auflösungen unterhalb FHD+ nicht mehr zu finden – darüber aber auch kaum. Bei durchschnittlichen Diagonalen von um 6,5 Zoll ergibt aber auch FHD+ etwas mehr als 400 Pixel pro Zoll (PPI) und sorgt entsprechend auch ohne 2K- oder gar 4K-Auflösung für scharfe Darstellung.

Als Technologie steht OLED ganz oben auf der Anforderungsliste – nicht, weil nicht auch IPS-LCDs gut sein könnten, OLED bietet aber das Extra-Quäntchen Schwarzwert, Betrachtungswinkelstabilität, Kontrast und Farbintensität. LCD ist in diesen Preisregionen daher die Ausnahme oder nur im Verbund mit besonders hoher Frequenz zu finden.

Inzwischen nutzen die Panels in dieser Preisklasse üblicherweise Bildwiederholungsraten von 90, 120 oder sogar 144 Hertz für flüssigere Darstellung von Inhalten. 144 Hz bleibt zumindest in Kombination mit OLED weiterhin hochpreisigen Gaming-Smartphones wie dem Asus ROG Phone 5 (Testbericht) vorbehalten, aber selbst hier gibt es erste Ausnahmen. 120 Hertz bieten die Modelle in der Preisklasse bis 500 Euro aber immer häufiger. Mit 60 Hertz sollte sich bei so viel Geld niemand mehr zufriedengeben.

4 bis 6 GByte RAM sind bei Androiden Pflicht. 8 GByte sollten es zwischen 400 und 500 Euro aber schon sein und inzwischen sind sogar 12 GByte Arbeitsspeicher möglich – das war vor gar nicht so langer Zeit nur High-End-Modellen vorbehalten. Als Antrieb sollte normalerweise ein Spitzenchipsatz des laufenden oder der jüngeren vergangenen Jahre dienen, etwa Qualcomms Snapdragon 865, 870, 888 oder Samsungs Exynos 990. Mediatek ist mit seinen neuesten Chips der Dimensity-Reihe ebenfalls anzutreffen. Hier sind es Chipsätze mit der 1200er- oder 900er-Kennung, die für ordentliche Alltagsleistung sorgen und dank moderner Strukturbreite energiesparender als frühere Modelle sind.

Einige der Smartphones in unserer Auflistung setzen auf Prozessoren, die sich leistungstechnisch zwischen oberer Mittel- und unterer Oberklasse bewegt, nämlich auf Snapdragon 780(G) oder 720(G). Im Alltag macht das wenig Unterschied, bei entsprechender restlicher Hardware sollte das also kein Ausschlusskriterium sein. Nur Benchmark-Fetischisten und Hardcore-Gamer sind wegen stärkerer CPUs und vor allem GPUs meist doch noch besser mit Spitzenchips der Snapdragon-8xx-Serie bedient.

128 GByte sind in der genannten Preisregion für Android-Smartphones Standard, selbst 256 GByte ist zu bekommen. Erweiterbarkeit per Micro-SD-Karte ist da nicht mehr zwingend nötig, die meisten Modelle bieten das aber nach wie vor an. Technisch ist ansonsten alles an Bord, was in Smartphones verfügbar ist – meistens auch 5G.

Alle aktuellen 5G-Smartphones haben wir in unserem Ratgeber 5G schon jetzt nutzen: Diese 5G-Smartphones gibt es bereits aufgeführt. Das als Pflicht für das Lastenheft seines Smartphones zu sehen, sollten sich Nutzer aber gut überlegen. Mangels flächendeckendem Netzausbau ist 5G in Deutschland immer noch weit davon entfernt, überall verfügbar zu sein. In Ballungsräumen kann 5G allerdings bereits Vorteile bieten, selbst hier wird man aber längst nicht überall den "neuen" Datenstandard genießen können.

Ein wichtiges Kriterium beim Kauf sollte wie immer der Akku sein. Hier sind neben der reinen Leistung auch Dinge wie Schnellladefähigkeit und die Möglichkeit, kabellos zu laden, wichtig. Letzteres ist aber eher selten bis 500 Euro zu finden.

Bei der Aktualität der Android-Version sieht es bei den meisten Geräten in unserer Top 10 gut aus. Wer auf Android 11 festgelegt ist, kommt voll auf seine Kosten. Auch neuere Android-Versionen sollten über kurz oder lang kein Problem darstellen, schließlich stammen alle Smartphones maximal aus 2021. Android 12 (Ratgeber) ist aber noch selten.

Auch in dieser Aktualisierung unserer Top 10 sehen wir das S20 FE (Testbericht) auf dem ersten Platz – dabei bietet es als eines von zwei Modellen in dieser Liste kein 5G. Dennoch handelt es sich nicht um die bisher bekannte Exynos-Version. Denn Samsung hat nach dem Auslaufen der unbeliebteren CPU nun für den europäischen Markt eine Variante mit Snapdragon 865 herausgebracht, die aber auf 5G-Funktion verzichtet. Ob das im Sinne der Fans ist, für die eine Fan Edition (FE) eigentlich sein sollte?

Der Screen des Handys setzt auf OLED-Technik mit stolzen 120 Hertz Bildwiederholungsrate, die Kamera ist entgegen ihren bloßen Daten mit Haupt- und Weitwinkellinse (je 12 Megapixel) und Telelinse mit 8 Megapixel richtig gut. Gerade ein Teleobjektiv haben in dieser Top 10 längst nicht alle Geräte.

Die 5G-Version gibt es parallel weiterhin, sie kostet mit rund 530 Euro nicht einmal viel mehr – allerdings passt sie (noch) nicht in diese Top 10 bis 500 Euro. Ansonsten ist das 4G-Modell Spitze, nur die Ladegeschwindigkeit ist mit 25 Watt nicht übermäßig schnell – typisch Samsung. Dafür beherrscht das Modell kabelloses Laden mittels Qi, ist IP68-zertifiziert, hat USB 3.1 und bereits ein Update auf Android 12 erhalten.

Das neue Realme GT Neo 2 (Testbericht) punktet mit 6,6 Zoll großem OLED-Display und bis zu 120 Hertz. Seine Triple-Cam bietet bis zu 64 Megapixel und Weitwinkel, der eingebaute Snapdragon 870 leistet zusammen mit satten 12/256 GByte mehr als genug, um noch lange Freude mit dem Gerät zu haben. Selbst der Akku mit seinen 5000 mAh und stolzen 65 Watt Ladegeschwindigkeit lässt keine Wünsche offen. Android 12 fehlt derzeit noch und wasserdicht ist das Modell ebenfalls nicht.

Das Oneplus Nord 2 (Testbericht) auf Platz Drei setzt auf den kräftigen Mediatek Dimensity 1200 AI. Kombiniert mit sagenhaften 12/256 Speicher sollte das Gerät in ähnlichen Leistungsbereichen wie das erstplatzierte Samsung Galaxy S20 FE mit Snapdragon 865 spielen und dabei vielleicht sogar noch etwas stromsparender sein. Das ist für ein Mittelklassemodell enorm.

Bei Display und Kamera geht das Unternehmen dann wieder etwas ruhiger vor: Der OLED-Screen bietet bei 6,4 Zoll "nur" 90 Hertz, die Kamera kommt mit maximal 50 Megapixel und ohne Telelinse daher. Ansonsten punktet das Smartphone mit Stereolautsprechern und 65-Watt-Schnellladen des 4500-mAh-Akkus. Mit weniger Speicher bleiben Käufer übrigens sogar deutlich unter 400 Euro.

Das Xiaomi 11T bietet ein 6,7 Zoll großes OLED-Display mit bis zu 120 Hz. Die Hauptkamera knipst Fotos mit stolzen 108 Megapixel, hinzu kommt ein Weitwinkel mit 8 Megapixel und ein Makroobjektiv. Neben Wifi-6 bietet das Smartphone vollständige Ausstattung mit Standards wie Bluetooth 5.2, NFC und darüber hinaus sogar den von Xiaomi gewohnten IR-Blaster. Der Fingerabdrucksensor steckt nicht wie in den besser platzierten Modellen im Display, sondern seitlich im Power-Button.

Als Antrieb dient ein Dimensity 1200 von Mediatek, der von 8/256 GByte Speicher unterstützt wird. Der 5000 mAh starke Akku lädt mit 67 Watt besonders schnell, neben Stereolautsprechern gibt es eine IP53-Zertifizierung gegen Spritzwasser.

Auch das Realme GT 5G (Testbericht) setzt auf ein mit 6,4 Zoll vergleichsweise kleines Display, bietet dafür aber OLED mit 120 Hertz. Die Kamera löst mit bis zu 64 Megapixel auf. Mit dem Snapdragon 888 schlägt der ehemalige Spitzenchip des Jahres 2021 als Hertz des Smartphones. Damit ist das Realme GT 5G bei Benchmarks und Gaming zusammen mit dem Moto G200 auf dem nächsten Platz erste Wahl in dieser Top 10 ist.

Im Alltag sind 8/128 GByte Speicher im Vergleich zum viertplatzierten Oneplus Nord 2 mit 12/256 GByte klar schlechter. Darum landet das GT trotz mehr Power einen Platz dahinter. Beim Akku sind die Geräte hingegen gleichauf, auch hier kommt ein Akku mit 4500 mAh und rasantem 65-Watt-Laden zum Einsatz.

Motorola setzt bei seinem aktuellen Modell Moto G200 5G (Testbericht) auf IPS-LCDs mit 144 Hertz – wir halten das für übertrieben, OLED mit 120 Hertz wäre sinnvoller. Insgesamt ist das G200 aber in jedem Fall klasse ausgestattet: Triple-Cam mit bis zu 108 Megapixel und Weitwinkel, USB 3.1, der aktuell schnellste Chipsatz Snapdragon 888 Plus und ordentliche 8/128 GByte Speicher sind richtig gut, der Akku mit 5000 mAh und immerhin 33 Watt ist es auch. Dank IP52 ist das Smartphone eingeschränkt staub- und wasserdicht. Mit knapp über 400 Euro ist das Motorola-Modell das günstigste dieser Bestenliste.

Auf Platz Sieben haben wir aktuell das Oppo Find X3 Neo (Testbericht) gewählt. Das Modell nutzt ein 6,55 Zoll großes OLED-Display mit bis zu 90 Hz, die Hauptkamera bietet 50 Megapixel plus 16 Megapixel als Weitwinkel sowie ein Teleobjektiv mit 13 Megapixel. Damit ist das Oppo-Modell das zweite Smartphone in dieser Top 10 mit Telelinse. Der Rest geht mehr als in Ordnung: Snapdragon 865, 12/256 GByte Speicher, ein Akku mit 4500 mAh und 65-Watt-Schnellladen – das reicht auch noch in 2 Jahren.

Das Oneplus 8T (Testbericht) ist nicht totzukriegen, dieses Mal landet es auf Platz 8. 6,55 Zoll misst das OLED-Display, das bis zu 120 Hz darstellt und die Kamera mit 48 Megapixel wird vom 5-Megapixel-Weitwinkel flankiert. Der eingebaute Snapdragon 865 reicht dank der Kombination mit 12/256 GByte noch lange für flüssigen Spaß. Der Akku mit 4500 mAh und 65 Watt Schnellladen ist ebenfalls nicht übel.

Das Honor 50 (Testbericht) ist das erste Honor-Smartphone nach der Trennung von Huawei, das wieder Android mit Google-Diensten verwenden darf. Technisch ist das Gerät ebenfalls gut aufgestellt: 6,6 Zoll-OLED mit 120 Hz, 108-Megapixel-Hauptkamera plus Weitwinkel mit 8 Megapixel sowie Makro- und Tiefensensor – auch, wenn uns ein Teleobjektiv lieber gewesen wäre, ist das nicht übel. Der eingebaute Snapdragon 778G gehört zu den schwächsten in dieser Bestenliste, das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch dieser Chip im Alltag mehr als ausreichend ist. Hinzu kommt ein Paket aus 8/256 GByte Speicher und ein 4300 mAh starker Akku, der sich mit 66 Watt rasant laden lässt.

Auf dem 10. Platz landet erneut das Samsung Galaxy A72 (Testbericht). Der Grund ist die Kamera, die jeweils eine Haupt-, Weitwinkel- und optisches Teleobjektiv mit bis zu 64 Megapixel bietet – Kamerafreunden ist das lieber als unnötig viel Power. Im Vergleich zu den neun besser platzierten Modellen ist der Snapdragon 720G dann tatsächlich auch beinahe schwachbrüstig, im Alltag stellt das aber kein Problem dar. Zusammen mit 6/128 GByte Speicher ist die Performance dort ruckelfrei und die Darstellung auf dem 6,7 Zoll großen OLED-Display mit 90 Hertz ist tadellos. 5G fehlt allerdings, ansonsten ist alles Wichtige an Ausstattung mit dabei. Der Akku ist mit 5000 mAh ebenfalls ordentlich dimensioniert. Android 12 ist bereits als Update verfügbar.

Beachtlich, was man für unter 500 Euro an Technik bekommt. Groß ist der Unterschied zur absoluten Spitze teilweise nicht, zumindest nicht, wenn man den Preis in Relation zum Mehrwert setzt. Ansonsten sind die neuesten Spitzenmodelle etablierter Hersteller natürlich doch noch einmal besser – alles andere wäre seltsam. Bei der Leistung sind aber bei einigen Smartphones bis 500 Euro so gut wie keine Unterschiede mehr zu merken.