Der Abstieg ist vom Tisch, die Sonne scheint und das Derby steht an - in Mönchengladbach ist die Winter-Tristesse beendet. Zumindest konnte man am Dienstag zum Beginn der Vorbereitung auf das Duell gegen Köln am kommenden Samstag (18.30 Uhr) diesen Eindruck gewinnen. Anderthalb Stunden forderte Trainer Adi Hütter seine Mannen auf dem Trainingsplatz - schließlich ist das nächste Spiel besonders wichtig. Show »Uns ist allen bewusst, welch große Bedeutung dieses Spiel vor allem für unsere Fans hat«, sagt Hütter. Nachdem sein erstes Derby als Gladbach-Coach ziemlich in die Hose gegangen ist, sollte nun einiges wieder gerade gerückt werden. Da trifft es sich ganz gut, dass der Österreicher am Dienstag drei Rückkehrer im Mannschaftstraining begrüßen konnte: Tony Jantschke (nach Covid19-Infekt) sowie Ramy Bensebaini und Luca Netz (beide muskuläre Beschwerden) waren wieder dabei. Marvin Friedrich kann weiterhin nicht trainiere »Es ist sehr erfreulich, dass alle drei wieder voll mitmischen können«, sagte Hütter. Zumindest Ramy Bensebaini dürfte am Samstag ein Startelfkandidat sein - Joe Scally müsste dann weichen. Aber noch sind ein paar Trainingseinheiten zu absolvieren und zuletzt gab es immer wieder kurzfristige Ausfälle, wodurch diverse Planungen über den Haufen geworfen wurden. Momentan müssen sich Hütter und sein Trainerteam vor allem Sorgen um Marcus Thuram machen. Der Franzose, zuletzt in deutlich besserer Verfassung, hat am vergangenen Wochenende in Fürth eine nicht näher bezeichnete Blessur davongetragen. »Wir schauen, dass wir ihn bis zum Wochenende wieder hinbekommen«, zeigt sich Hütter vorsichtig optimistisch. Klar ist, dass Thuram in seiner momentanen Form in die Startformation gehört. Davon ist Winterneuzugang Marvin Friedrich weit entfernt. Der Winterneuzugang ist nach der Corona-Infektion immer noch nicht so weit, dass er ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Frühestens Mitte nächster Woche könnte es soweit sein, wie Hütter erklärte. von Redaktion TORfabrik.de
Der neue Sportdirektor Roland Virkus hatte schon durchblicken lassen, dass bei Borussia Mönchengladbach im kommenden Sommer ein größerer Umbruch anstehen wird. Abgänge von Leistungsträgern wie Matthias Ginter (28) oder Denis Zakaria (25), die keine oder nur eine geringe Ablöse einbringen, soll es in Zukunft nicht mehr geben. Die von der Corona-Krise finanziell getroffenen „Fohlen“, die gegen den Abstieg kämpfen statt ums internationale Geschäft, wollen ihren Fokus wieder auf den eigenen Nachwuchs richten. „Unsere Fans und wir alle müssen uns darauf einstellen, dass wir nicht automatisch ein Klub sind, der um die Champions League spielt. Bescheidenheit wird gefragt sein“, erklärte Virkus (zitiert via „Bild“). „Wir wollen unbedingt viel stärker darauf setzen, dass für die Top-Jungs aus unserem eigenen Nachwuchs die Durchlässigkeit nach oben zu den Profis gegeben ist. Diese Säule ist uns in den letzten Jahren leider abhandengekommen.“ Ter Stegen bis Younes: Wertvollste Profis aus der Gladbach-Jugend → Hier geht’s zur Galerie! In erster Linie stehen laut der „Bild“ der erst im Januar von Manchester United geholte Dillon Hoogewerf (19), Conor Noß (21), Rocco Reitz (19; aktuell verliehen an VV St. Truiden), Kushtrim Asallari (18) und der 17 Jahre alte luxemburgische Nationalspieler Yvandro Borges Sanches vor einer Beförderung zu den Profis. Perspektivisch traue Gladbach auch David Arize (16), Michael Nduka (16) und Sinan Hinzmann (15) den Sprung und eine wichtige Rolle zu. Borussia Mönchengladbach muss Grundsatzentscheidungen treffenDahingegen müssen neben den auslaufenden Verträgen von Patrick Herrmann (31) und Keanan Bennetts (22) im kommenden Sommer bei einem Dutzend Spieler mit Kontrakt bis 2023 Grundsatzentscheidungen getroffen werden: Verlängern oder verkaufen. Großverdiener wie Marcus Thuram (24), Jonas Hofmann (29) oder Breel Embolo (25) könnten gehen, sogar beim langjährigen Stammtorhüter Yann Sommer (33) spekuliert die „Bild“ über einen möglichen Abschied. „Zu Borussias Weg gehörte immer, dass wir mit Jungs, die bei uns den Durchbruch geschafft haben, irgendwann hohe Transfererlöse erzielt haben. Auch da müssen wir wieder hin – auch wenn es Zeit und Geduld erfordert“, so Virkus. Von 8 bis 45 Mio. Euro: Die teuersten Abgänge von Borussia Mönchengladbach → Hier geht’s zur Galerie! Zu der Liste gehört auch Stürmer Alassane Plea (28). Der Angreifer zeigte sich in den letzten Wochen formverbessert, war offensiv in den vergangenen vier Partien an vier Toren direkt beteiligt und überzeugte auch in der Defensivarbeit. „Seine Entwicklung ist seit Wochen richtig gut“, so Virkus (zitiert via „Kicker“). Es klingt, als wäre eine Verlängerung im Bereich des Möglichen. Schon im vergangenen Sommer war Plea Verkaufskandidat, bei anhaltender Entwicklung dürfte die Nachfrage jedoch wieder wachsen. Marktwert von Alassane Plea Nachgelegt werden soll im Angriffszentrum aber auf jeden Fall. Die Mittelstürmer blieben in den letzten zwei Jahren bei Borussia Mönchengladbach eher blass. „Ein Vollender“, so beschreibt es Virkus, soll verpflichtet werden. „Man braucht vorne eine sichere Quote.“ Bester Torjäger der „Fohlen“ ist aktuell Rechtsaußen Hofmann mit acht Bundesliga-Treffern. Zu den folgenden Plea und Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (24) mit je vier Toren klafft bereits eine größere Lücke.
2023 enden bei Borussia Mönchengladbach die Verträge von zwölf Spielern aus dem Bundesliga-Kader, die aktuell einen Marktwert von über 110 Millionen Euro haben. Damit diese nicht wie Matthias Ginter (28) ablösefrei gehen, stehen für Sportdirektor Roland Virkus wichtige Entscheidungen an: Verlängern oder verkaufen? Leistungsdaten von Marcus Thuram Letztere Option trifft laut Informationen der „Sport Bild“ beim Sturm-Trio Marcus Thuram (24), Breel Embolo (25) und Alassane Plea (28) zu. Jeder dieser Spieler soll im kommenden Sommer-Transferfenster für eine Ablöse „um die 15 Millionen Euro“ gehen dürfen. Würde das Virkus bei so kurzen Vertragslaufzeiten gelingen, wäre es wohl als Coup zu bezeichnen, schließlich zahlte die Borussia für das Trio selbst 44 Mio. Euro. Mit insgesamt nur zehn Bundesliga-Treffern ist die Ausbeute der drei Angreifer in dieser Saison bescheiden. Von 8 bis 45 Mio. Euro: Die teuersten Abgänge von Borussia Mönchengladbach → Hier geht’s zur Galerie! Deutlich besser lief es – trotz Verletzungspause – für Allrounder Jonas Hofmann (29). Mit dem Nationalspieler wolle Virkus ebenso langfristig verlängern wie mit Torwart Yann Sommer (33). Der Schweizer Nationalspieler sagte dem „Blick“ zuletzt auf die Frage, ob er ein neues Arbeitspapier unterzeichnen wolle: „Das weiß ich noch nicht. Es ist nicht der richtige Moment, mir Gedanken über andere Sachen zu machen außer über unsere aktuelle Situation.“ Nach dem Interview folgte die 2:3-Pleite beim VfB Stuttgart. Leistungsdaten von Jonas Hofmann Borussia Mönchengladbach will Team um Hofmann und Sommer aufbauenVirkus plane die Borussia um Hofmann und Sommer aufzubauen und das diese in „den kommenden Jahren die Identifikationsfiguren im Borussia-Park sind“, weiß die „Sport Bild“. Der Nachfolger von Max Eberl will auf einen Mix aus Talenten aus dem Nachwuchs der „Fohlen“ und auf Erfahrung setzen. „Mit einer A-Jugend ist man in der Bundesliga nicht wettbewerbsfähig. Es ist wie bei einem guten Essen: Es kommt auf die Mischung an“, so Virkus. Ter Stegen bis Younes: Wertvollste Profis aus der Gladbach-Jugend → Hier geht’s zur Galerie! 2023 enden zudem die Verträge der Routiniers Lars Stindl (33), Tony Jantschke (31) und Christoph Kramer (31) sowie der von Ramy Bensebaini (26). „Unsere Fans und wir alle müssen uns darauf einstellen, dass wir nicht automatisch ein Klub sind, der um die Champions League spielt. Bescheidenheit wird gefragt sein“, sagte Virkus zuletzt der „Bild“. Der Relegationsplatz ist derzeit vier Punkte entfernt, die Champions-League-Ränge 16 Zähler – schlechter waren die Gladbacher letztmals 2010/11.
Stand: 11.04.2022, 10:04 Uhr Sportdirektor Roland Virkus vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach plant trotz einer insgesamt enttäuschenden Saison fest mit Trainer Adi Hütter.
"Unser Ziel ist klar: Wir wollen mit ihm in die neue Saison gehen", antwortete Virkus im kicker-Interview auf die Frage, ob eine Konstellation entstehen könnte, in der Hütter in der nächsten Saison nicht mehr auf der Gladbacher Bank sitzt. Sieg gegen Fürth gibt PlanungssicherheitDer Österreicher besitzt beim fünfmaligen deutschen Meister noch einen Vertrag bis 2024. Es sei "das Normalste der Welt, dass wir uns zusammensetzen und über das Projekt sprechen, das vor Borussia liegt", so Virkus: "Dafür blieb bisher keine Zeit, weil wir durch die sportliche Situation zunächst einmal andere Aufgaben zu bewältigen hatten." Seit dem Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth am Samstag (2:0) besitzt die Borussia Planungssicherheit.
Virkus räumte aber ein, dass sich die Rahmenbedingungen für Hütter durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie seit der Vertragsunterschrift verändert hätten. "Die Voraussetzungen, unter denen Adi Hütter seine Zusage gegeben hat, waren andere, das ist richtig", sagte Virkus. Deshalb gehe es darum, "sich mal in Ruhe zusammenzusetzen, gegenseitig tief in die Augen zu schauen und absolut offen über alles zu sprechen. Nimmt der Trainer die veränderten Gegebenheiten so an? Wie sehen seine Transferwünsche aus? Kann er sich mit den Zielen des Klubs identifizieren? Das muss man doch besprechen. Um am Ende einen gemeinsamen Weg zu finden."
Virkus will Sturmtrio haltenDer Kader steht vor Veränderungen. "Die Strukturen innerhalb der Gruppe sind vielleicht etwas verkrustet und müssen aufgebrochen werden. Frischer Wind schadet sicherlich nicht, wenn eine Mannschaft so lange zusammenbleibt", erklärte Virkus. Die Stürmer Alassane Plea, Marcus Thuram und Breel Embolo (alle Vertrag bis 2023) würde er gerne halten. "Ich werde um die Jungs kämpfen", sagte der Sportdirektor. Es gehe aber auch darum, "wie ihre persönlichen Pläne aussehen". Es sei nicht auszuschließen, "dass sie für sich andere Ziele verfolgen".
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