Die zauberflöte wer trägt ein schloss vor dem mund

ERSTER AKT
Prinz Tamino hat sich auf der Jagd verirrt und wird waffenlos von einer Riesenschlange verfolgt. Er ruft um Hilfe und fällt vor Erschöpfung in Ohnmacht. Im letzten Augenblick retten ihn drei Damen aus dem Gefolge der Königin der Nacht, die das Ungeheuer töten und entschwinden. Der Vogelfänger Papageno in einem Federkleid und mit einem Vogelkäfig springt herein. (Der Vogelfänger bin ich ja). Der Prinz erwacht und hält Papageno, der sich prahlerisch seiner Heldentaten rühmt, für seinen Lebensretter. Die drei Damen erscheinen wieder und bestrafen den Lügner, indem sie ihm ein Schloss vor den Mund hängen. Tamino erhält Paminas Bild, in das sich der Prinz sofort verliebt (Dies Bildnis ist bezaubernd schön). Die Königin der Nacht zeigt sich dem Prinzen und verspricht ihm Paminas Hand, wenn er sie aus der Gewalt des bösen Zauberers Sarastro, der ihre Tochter entführt hat, rette (O zittre nicht, mein lieber Sohn). Tamino ist bereit und erhält eine Zauberflöte, die ihn vor allen Gefahren schützen wird. Papageno bekommt ein wundersames Glockenspiel. Das Schloss von Papagenos Mund ist entfernt. Drei Knaben zeigen beiden den Weg zu Sarastros Palast.
Dort will sich der schwarze Wächter Monostatos Pamina nähern. Er erschrickt fürchterlich, als er Papageno plötzlich vor sich sieht. Papageno und Monostatos halten sich gegenseitig für den Teufel und laufen fort. Papageno überwindet seine Furcht, kehrt zurück und erzählt der überraschten Pamina, dass Prinz Tamino zu ihrer Befreiung unterwegs ist. Und weil Papageno betrübt gesteht, selbt keine Geliebte zu haben, macht ihm Pamina Mut für die Zukunft (Bei Männern, welche Liebe fühlen). Tamino ist inzwischen in einen Hain mit drei Tempeln geführt worden, wo ihm ein alter Priester kundtut, dass Sarastro kein böser Zauberer, sondern ein Wohltäter sei, dem man Gehorsam schulde. Inzwischen fliehen Pamina und Papageno. Vergeblich versucht Monostatos, die Flüchtigen mit seinen Sklaven zurückzuhalten. Er muss, nachdem nun das Glockenspiel ertönt, mitsamt seinen Dienern unaufhörlich tanzen. Sarastro mit seinem Gefolge hält Papageno und Pamina auf. Er verzeiht; Pamina fällt freudig in die Arme Taminos, der noch geläutert werden soll. Pamina muss an Sarastros Hof bleiben; Monostatos erhält für seine »Dienste« eine Anzahl Sohlenhiebe.

ZWEITER AKT


Sarastro bedeutet seinen Priestern, dass Tamino und Pamina einander bestimmt sind. Der Prinz müsse jedoch eine Reihe von Prüfungen hinter sich bringen, bevor er in den Tempel der Weisheit aufgenommen werden könne. (O Isis und Osiris). Tamino und Papageno werden mit verhülltem Haupt hereingeführt und belehrt. Tamino wird gefragt, ob er entschlossen ist, selbst unter Gefahr seines Lebens Prüfungen zu bestehen. Der Prinz gelobt dies. Papageno entschliesst sich, den Prinzen zu begleiten, nachdem ihm ein Mädchen versprochen wird. Tamino und Papageno sollen ihre Frauen nur sehen, aber nicht sprechen dürfen. (Bewahret Euch vor Weibertücken). Unter Donner und Blitz erscheinen die drei Damen und prophezeien den Prüflingen einen nahen Tod. Standhaft widerstehen Tamino und Papageno, die damit ihre erste Probe abgelegt haben. Die drei Damen werden durch Priester, die zu neuen Prüfungen geleiten, vertrieben.

Als sich Monostatos wieder zu der schlafenden Pamina schleicht (Alles fühlt der Liebe Freuden), wird er durch die Königin der Nacht gestört. Ängstlich versteckt sich der Mohr, um zu lauschen. Die Königin verlangt von ihrer Tochter, Sarastro zu töten und ihr den siebenfachen Sonnenkreis, der die grösste Macht in sich birgt, zurückzubringen (Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen). Der Mohr entreisst Pamina den von ihrer Mutter erhaltenen Dolch. Er stellt das Mädchen vor die Wahl, ihn zu erhören oder alles Sarastro zu verraten. Schnell greift Sarastro helfend ein. Der um Milde für ihre Mutter bittenden Pamina versichert er, dass er Rache nicht kenne (In diesen heil'gen Hallen).


Tamino und Papageno werden in einen Tempel geführt, wo sie schweigen sollen, bis eine Posaune ertönt. Papageno kümmert sich nicht darum und plaudert ungeniert weiter. Plötzlich erscheint ein altes, hässliches Weib, das den entsetzten Papageno zum Mann nehmen möchte. Drei Knaben bringen die Flöte und das Glockenspiel zurück. Ein Tisch mit köstlichen Speisen wird sichtbar, die sich Papageno schmecken lässt. Tamino spielt auf seiner Flöte und sieht Pamina kommen. Als er die Geliebte, wie ihm aufgetragen, nicht beachtet, glaubt Pamina, er liebe sie nicht mehr und geht bekümmert davon (Ach, ich fühl's).
Sarastro lässt Tamino und Pamina vor sich führen, damit sie sich voneinander verabschieden können. Der Prinz müsse noch zwei Aufgaben lösen, denen Papageno nicht mehr unterworfen werden soll. Dieser hält es mehr mit irdischen Genüssen (Ein Mädchen oder Weibchen). Als ihm das alte Weib vor die Augen tritt und sich in die junge, hübsche Papagena verwandelt, ist er entzückt. Ein Priester nimmt das junge Mädchen wieder fort, weil Papageno ihrer noch nicht würdig sei.
Die unglückliche Pamina versucht, sich zu töten. Die drei Knaben entwinden ihr den Dolch und führen sie mit der Versicherung, dass Tamino sie noch liebt, zu ihm. Auch Papageno möchte, nachdem ihm seine Liebste genommen wurde, sterben (Papagena! Papagena!). Die drei Knaben retten ihn. Auf ihren Rat lässt er sein Glockenspiel erklingen und kann sogleich seine Papagena in die Arme schliessen (Pa-Pa-Pa Papagena).
Geharnischte führen Tamino, der die letzten Prüfungen zu bestehen hat. Pamina begleitet den Prinzen. Gemeinsam bestehen sie nun die Feuer- und Wasserproben und schreiten zum Tempel der Isis. Plötzlich sieht man, wie die Königin der Nacht, ihre Damen und der übergelaufene Mohr in den Tempel eindringen, um Sarastro zu verderben, unter Donner und Blitz jedoch in ewige Nacht stürzen. Sarastro an der Spitze seiner Priester segnet Tamino und Pamina, die in den Tempel einziehen und in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen werden.

 

Die zauberflöte wer trägt ein schloss vor dem mund

Personen
SARASTRO (Bass) TAMINO (Tenor) SPRECHER (Bass) ERSTER PRIESTER (Tenor) ZWEITER PRIESTER (Bass) DRITTER PRIESTER (Sprechrolle) KÖNIGIN DER NACHT (Sopran) PAMINA, ihre Tochter (Sopran) ERSTE DAME (Sopran) ZWEITE DAME (Sopran) DRITTE DAME (Alt) ERSTER KNABE (Sopran) ZWEITER KNABE (Sopran) DRITTER KNABE (Alt) PAPAGENO (Bariton) PAPAGENA (Sopran) MONOSTATOS, ein Mohr (Tenor) ERSTER GEHARNISCHTER (Tenor) ZWEITER GEHARNISCHTER (Bass) DREI SKLAVEN (Sprechrollen) CHOR Priester, Sklaven, Gefolge Ort: Ägypten Zeit: Märchenzeit

Ouvertüre

Roles
Tamino - tenor Papageno - baritone Pamina - soprano The Queen of the Night - coloratura soprano Sarastro - bass Three ladies - 2 sopranos, mezzo-soprano Monostatos - tenor Three boys - treble, alto, mezzo-soprano Speaker of the temple - bass-baritone Three priests - tenor, 2 basses Papagena - soprano Two armoured men - tenor, bass Three slaves - 2 tenors, bass Priests, women, people, slaves, chorus

Overture

ERSTER AKT

Das Theater ist eine felsige Gegend, hier und da mit Bäumen überwachsen; auf beiden Seiten sind

gangbare Berge, nebst einem runden Tempel.


(Tamino kommt in einem prächtigen japonischen Jagdkleide rechts von einem Felsen herunter, mit einem Bogen, aber ohne Pfeil; eine Schlange

verfolgt ihn.)

Nr. 1: Introduktion

TAMINO Zu Hilfe! Zu Hilfe! sonst bin ich verloren, der listigen Schlange zum Opfer erkoren – barmherzige Götter! Schon nahet sie sich, ach rettet mich, ach rettet, schützet mich!

(Er fällt in Ohnmacht; sogleich öffnet sich die Pforte des Tempels; drei verschleierte Damen

kommen heraus, jede mit einem silbernen Wurfspieß.)

DIE DREI DAMEN Stirb, Ungeheuer, durch uns’re Macht!
ACT ONE

The scene is a rocky area, here and there overgrown with trees, on both sides are smallish

hills; there is also a round temple.


(Tamino descends from a rock to the right, in splendid Japanese hunting-costume, carrying a bow

but no arrows; a serpent pursues him.)

No.1: Introduction

TAMINO Help me! oh, help me! or I am lost, condemned as sacrifice to the cunning serpent – Merciful gods! It’s coming closer! Ah! save me, ah! defend me!

(He faints; immediately the door to the temple opens; three veiled ladies come out, each carrying

a silver spear.)

THE THREE LADIES Die, monster, by our power!
Triumph! Triumph! Sie ist vollbracht die Heldentat! Er ist befreit durch uns’res Armes Tapferkeit.

ERSTE DAME (ihn betrachtend)

Ein holder Jüngling, sanft und schön! ZWEITE DAME So schön, als ich noch nie geseh’n. DRITTE DAME Ja, ja, gewiß! zum Malen schön. ALLE DREI Würd’ ich mein Herz der Liebe weih’n, so müßt’ es dieser Jüngling sein. Laßt uns zu uns’rer Fürstin eilen, ihr diese Nachricht zu erteilen. Vielleicht daß dieser schöne Mann, die vor’ge Ruh’ ihr geben kann. ERSTE DAME So geht und sagt es ihr, ich bleib’ indessen hier. – ZWEITE DAME Nein, nein, geht ihr nur hin, ich wache hier für ihn! DRITTE DAME Nein, nein, das kann nicht sein, ich schütze ihn allein! ERSTE DAME Ich bleib’ indessen hier ...
Victory! Victory! Accomplished is the heroic deed! He is free, thanks to our bravery.

FIRST LADY (observing him)

A pleasing youth, gentle and fair! SECOND LADY The fairest I have ever seen. THIRD LADY Yes, that’s true, pretty as a picture. ALL THREE If I ever gave my heart away, it could be to none but this youth. Let us hasten to our Queen and report this news to her. Perhaps this handsome man can restore her peace of mind. FIRST LADY You go and tell her, then; meanwhile, I’ll stay here. – SECOND LADY No, no, you go ahead; I’ll keep watch over him! THIRD LADY No, no, that may not be; I’ll protect him! FIRST LADY Meanwhile, I’ll stay here...
ZWEITE DAME Ich wache hier für ihn ... DRITTE DAME Ich schütze ihn allein ... ERSTE DAME ... ich bleibe ... ZWEITE DAME ... ich wache ... DRITTE DAME ... ich schütze ... ERSTE DAME ... ich! ZWEITE DAME ... ich! DRITTE DAME ... ich!

ALLE DREI (für sich)

Ich sollte fort! Ei, ei! wie fein! Sie wären gern bei ihm allein. Nein, nein, das kann nicht sein! Was sollte ich darum nicht geben, könnt’ ich mit diesem Jüngling leben! Hätt’ ich ihn doch so ganz allein! Doch keine geht, es kann nicht sein. Am besten ist es nun, ich geh’. Du Jüngling schön und liebevoll,
SECOND LADY I’ll keep watch over him... THIRD LADY I’ll protect him myself... FIRST LADY ...I’ll stay... SECOND LADY ...I’ll keep watch... THIRD LADY ...I’ll protect him... FIRST LADY ...I! SECOND LADY ...I! THIRD LADY ...I!

ALL THREE (each to herself)

Then I must go! Aha, very nice! They want to be alone with him. No, no, that’s out of the question! What would I not give to live with this youth! If only I had him to myself! Still no one goes; it is not to be. I had better go. O youth so fair and loveable,
du trauter Jüngling, lebe wohl, bis ich dich wiederseh’.

(Die Damen gehen ab. Tamino erwacht und entdeckt die Schlange tot zu seinen Füßen. Als er jemanden kommen hört, versteckt er sich hinter einem Baum. Papageno, in einen Mantel aus Federn gehüllt, tritt auf, trägt auf dem Rücken eine große Vogelsteige und hält mit beiden Händen ein

Faunenflötchen.)

Nr. 2: Lied

PAPAGENO Der Vogelfänger bin ich ja – stets lustig heißa hopsasa! Ich Vogelfänger bin bekannt bei Alt und Jung im ganzen Land. Weiß mit dem Locken umzugehn und mich aufs Pfeifen zu verstehn! Drum kann ich froh und lustig sein, denn alle Vögel sind ja mein. Der Vogelfänger bin ich ja – stets lustig, heißa hopsasa! Ich Vogelfänger bin bekannt bei Alt und Jung im ganzen Land. Ein Netz für Mädchen möchte ich, ich fing’ sie dutzendweis’ für mich. Dann sperrte ich sie bei mir ein, und alle Mädchen wären mein. Wenn alle Mädchen wären mein, so tauschte ich brav Zucker ein: die, welche mir am liebsten wär’, der gäb’ ich gleich den Zucker her.
O faithful youth, farewell until I see thee again.

(The Ladies depart. Tamino comes to, and sees the dead serpent at his feet; but hearing someone else approach, he hides. Enter Papageno, dressed in a coat of feathers, bearing large bird cage on

his back and carrying a panpipe.)

No.2: Aria

PAPAGENO The birdcatcher am I – and always merry, tra la la! As the birdcatcher I am known by old and young throughout the land. I know how to set decoys and whistle just like my prey! So merry and carefree can I be, knowing all the birds belong to me. The birdcatcher am I – and always merry, tra la la! As the birdcatcher I am known by old and young throughout the land. I wish I had a trap for girls – I’d catch them by the dozen then. I’d keep them in a cage at home, and all the girls would be mine alone. If all the girls were mine alone, some I’d trade for high-grade sugar, then to the one I liked the best I’d give all the sugar she wanted.
Und küßte sie mich zärtlich dann, wär’ sie mein Weib und ich ihr Mann. Sie schlief’ an meiner Seite ein, ich wiegte wie ein Kind sie ein.

(Als Papageno seine Vogelsteige abgesetzt hat, tritt Tamino vor und erfährt, daß Papageno ein „einfacher Mensch wie du“ ist und Vögel fängt, die er bei der „sternflammenden Königin“ für Speisen und Trank eintauscht. Tamino indes ist adliger Herkunft, ein Prinz, dessen Vater Länder und Völker regierte. Papageno, beim Anblick der toten Schlange tief erschrocken, gibt sich Tamino gegenüber als deren Bezwinger aus, bis ihn die drei Damen ob seiner Lügen bestrafen. Sie reichen ihm Wasser statt Wein, einen Stein statt Zuckerbrot und schlagen ihm an Stelle der erwarteten Feigen ein goldenes Schloß vor den Mund. Dann reichen sie Tamino ein Bild der schönen Tochter ihrer Königin und versprechen ihm Seligkeit, wenn er sie liebt. Darauf verschwinden sie mit Papageno und lassen Tamino allein, der

sich verliebt und fasziniert über das Bild beugt.)

Nr. 3: Arie

TAMINO Dies Bildnis ist bezaubernd schön, wie noch kein Auge je geseh’n. Ich fühl’ es, wie dies Götterbild mein Herz mit neuer Regung füllt. Dies Etwas kann ich zwar nicht nennen, doch fühl’ ich’s hier wie Feuer brennen; soll die Empfindung Liebe sein? Ja, ja, die Liebe ist’s allein.
And if she then kissed me tenderly, she’d be my wife and I her husband. She would sleep beside me and I would rock her like a child.

(As Papageno is setting down his bird cage, Tamino steps forward, and learns that Papageno is a simple fellow, whose awareness of the world is confined to his little straw hut and his livelihood – he exchanges the birds he catches for food and drink brought him by three Ladies of the Queen of the Night, whose realm this is. Tamino, on the other hand, is a prince, whose father rules many lands and peoples. Papageno, really terrified at the sight of the dead serpent, pretends to have slain it, until the Ladies enter, masked, to punish him. They give him water instead of wine, a stone instead of sugarloaves, and a lock over his mouth in place of figs. They give Tamino a portrait of the Queen’s beautiful daughter, and promise that happiness can be his if he can love her; they go, followed by Papageno, leaving Tamino alone, gazing

at the portrait.)

No.3: Aria

TAMINO This portrait is bewitching, no eye has ever seen its like before. I feel as if this angelic picture were filling my heart with a new emotion. This something I cannot name, but I feel it burning here. Can this sensation be love? Yes, yes! This can only be love.
O wenn ich sie nur finden könnte! O wenn sie doch schon vor mir stünde! Ich würde – würde – warm und rein – was würde ich? Ich würde sie voll Entzücken an diesen heißen Busen drücken, und ewig wäre sie dann mein!

(Er will gerade gehen, als die Damen wieder erscheinen und die Ankunft der Königin ankündigen. Diese hat das Verhalten Taminos beobachtet und veranlaßt ihn jetzt, ihre Tochter aus der Gewalt Sarastros, des Hohen Priesters von Isis und Osiris, zu befreien. Finsternis. Die Berge teilen sich unter heftigem Donner auseinander, und die

Königin auf ihrem sternenverzierten Thron wird sichtbar.)

Nr. 4: Rezitativ und Arie

KÖNIGIN O zitt’re nicht, mein lieber Sohn, du bist unschuldig, weise, fromm – Ein Jüngling so wie du, vermag am besten, das tiefbetrübte Mutterherz zu trösten. – Zum Leiden bin ich auserkoren, denn meine Tochter fehlet mir. Durch sie ging all mein Glück verloren, ein Bösewicht entfloh mit ihr. Noch seh’ ich ihr Zittern mit bangem Erschüttern, ihr ängstliches Beben, ihr schüchternes Streben. Ich mußte sie mir rauben sehen, ach helft!, war alles was sie sprach –
Oh, if only I might find her! If only she stood before me! I would – would warmly – chastely – what would I do? I would, in ecstasy, press her to my ardent heart, and she would be mine forever!

(He is about to go when the Ladies return, announcing the arrival of their Queen. She has observed his emotions, and commissions him to rescue her daughter from captivity by Sarastro, High Priest of Isis and Osiris. Darkness; the Queen appears from beneath the mountains amid thunder

and lightning.)

No.4: Recitative and Aria

QUEEN O tremble not, beloved son, you are guiltless, wise and good – A youth such as you can best console this overburdened maternal heart. – I am condemned to grief, for my daughter has been taken from me. With her, all my happiness was lost; a villain abducted her. I can see her trembling with fearful agitation, shaking with fear, feebly struggling. I saw her taken from me. “Ah, help me!” was all she could say –
allein vergebens war ihr Flehen, denn meine Hilfe war zu schwach. Du wirst sie zu befreien gehen, du wirst der Tochter Retter sein. Und werd’ ich dich als Sieger sehen, so sei sie dann auf ewig dein.

(Sie verschwindet unter Donnergrollen mit ihren Damen. Das Theater verwandelt sich wieder so, wie es vorher war. Tamino will gerade gehen, als Papageno ihm in den Weg tritt und traurig auf sein

Schloß am Munde deutet.)

Nr. 5: Quintett

PAPAGENO

(deutet traurig auf sein Schloß am Mund)

Hm! hm! hm! hm! TAMINO Der Arme kann von Strafe sagen, denn seine Sprache ist dahin! PAPAGENO Hm! hm! hm! hm! TAMINO Ich kann nichts tun, als dich beklagen, weil ich zu schwach zu helfen bin! ERSTE DAME Die Königin begnadigt dich, entläßt die Strafe dir durch mich. –

(nimmt ihm das Schloß vom Mund weg)

but her appeals were in vain, for my aid was not strong enough. You shall go to set her free, you shall be my daughter’s saviour. And if you succeed, she shall be yours forever.

(She disappears amid more rolls of thunder, with her Ladies. The light is restored. Tamino is about to depart when Papageno stops him, pointing sadly

to the padlock on his mouth.)

No.5: Quintet

PAPAGENO

(pointing sadly to the padlock on his mouth)

Hm! hm! hm! hm! TAMINO The poor fellow can well speak of punishment when it has robbed him of the power of speech! PAPAGENO Hm! hm! hm! hm! TAMINO I can do nothing but sympathise, for I am powerless to help! FIRST LADY The Queen has had mercy on you, and she sent me to release you. –

(She takes the padlock from Papageno’s mouth.)

PAPAGENO Nun plaudert Papageno wieder! ZWEITE DAME Ja, plaud’re – lüge nur nicht wieder! PAPAGENO Ich lüge nimmermehr, nein, nein! DIE DAMEN Dies Schloß soll deine Warnung sein! PAPAGENO Dies Schloß soll meine Warnung sein! ALLE Bekämen doch die Lügner alle ein solches Schloß vor ihren Mund: Statt Haß, Verleumdung, schwarzer Galle bestünde Lieb’ und Bruderbund! ERSTE DAME O Prinz, nimm dies Geschenk von mir, dies sendet uns’re Fürstin dir.

(gibt ihm eine goldene Flöte)

Die Zauberflöte wird dich schützen, im größten Unglück unterstützen. DIE DAMEN Hiermit kannst du allmächtig handeln, der Menschen Leidenschaft verwandeln, der Traurige wird freudig sein, den Hagestolz nimmt Liebe ein. ALLE O! so eine Flöte ist mehr
PAPAGENO Now Papageno can chatter again! SECOND LADY Chatter yes – but never lie again! PAPAGENO I will never tell another lie, no, never! LADIES Let this lock be a warning to you! PAPAGENO Let that lock be a warning to me! ALL If only every liar had a lock like this upon his mouth: then would hate, calumny and rancour be replaced by love and brotherhood! FIRST LADY O Prince, accept this gift sent to you by our Queen.

(gives Tamino a golden flute)

This magic flute will protect you even in the gravest misfortune. LADIES This flute will confer great power upon you, to transform the sorrows of mankind; the mourner will become merry, the bachelor a lover. ALL A flute like this is worth
als Gold und Kronen wert, denn durch sie wird Menschenglück und Zufriedenheit vermehrt. PAPAGENO Nun ihr schönen Frauenzimmer, darf ich? So empfehl’ ich mich. DIE DAMEN Dich empfehlen kannst du immer, doch bestimmt die Fürstin dich, mit dem Prinzen ohn’ Verweilen nach Sarastros Burg zu eilen. PAPAGENO Nein dafür bedank’ ich mich. Von euch selbster hörte ich, daß er wie ein Tigertier. Sicher ließ’ ohn’ alle Gnaden mich Sarastro rupfen, braten, setzte mich den Hunden für. DIE DAMEN Dich schützt der Prinz, trau ihm allein, dafür sollst du sein Diener sein.

PAPAGENO (für sich)

Daß doch der Prinz beim Teufel wäre. Mein Leben ist mir lieb. Am Ende schleicht, bei meiner Ehre, er von mir wie ein Dieb. – ERSTE DAME

(gibt ihm ein stahlnes Gelächter)

Hier, nimm dies Kleinod, es ist dein.
more than gold or crowns, for by its power will human joy and contentment be increased. PAPAGENO Now, fair ladies, will you excuse me? If so, I take my leave. LADIES You may certainly depart, but our lady has chosen you to accompany the prince immediately to Sarastro’s castle. PAPAGENO No! I thank you very much. You yourselves have told me that he is as fierce as a tiger. Sarastro, I’m sure, would not hesitate to have me plucked and roasted and thrown to the dogs. LADIES The Prince will protect you, trust him, so then you will be his servant.

PAPAGENO (aside)

The Prince can go to the devil. I value my life, and now, by my honour, it’s likely he will steal away from me like a thief. – FIRST LADY

(gives Papageno a chest of bells)

Here, take this treasure, it is yours.
PAPAGENO Ei! ei! was mag darinnen sein? – DIE DAMEN Darinnen hörst du Glöckchen tönen! PAPAGENO Werd’ ich sie auch wohl spielen können? DIE DAMEN O ganz gewiß! ja ja gewiß! ALLE Silberglöckchen, Zauberflöten sind zu eurem/unserm Schutz vonnöten! Lebet wohl! wir wollen gehn! Lebet wohl – auf Wiedersehn!

(Alle wollen gehen.)

TAMINO Doch schöne Damen saget an ... PAPAGENO ... wo man die Burg wohl finden kann? – TAMINO und PAPAGENO ... wo man die Burg wohl finden kann? DIE DAMEN Drei Knäbchen, jung, schön, hold und weise umschweben euch auf eurer Reise. Sie werden eure Führer sein, folgt ihrem Rate ganz allein.
PAPAGENO Aha! What can it be? – LADIES There are bells inside it! PAPAGENO And shall I be able to play them? LADIES Oh, certainly! yes, certainly! ALL Silver bells and magic flute are needed for your/our protection! Farewell! We must leave now! Farewell! – till we meet again.

(All turn to go.)

TAMINO But tell me, fair ladies... PAPAGENO ...how shall we find the citadel? TAMINO and PAPAGENO ...how shall we find the citadel? LADIES Three boys, young, fair, gentle and wise, will appear to you on your journey. They will be your guides; follow their counsel and theirs alone.
TAMINO und PAPAGENO Drei Knäbchen, jung, schön, hold und weise umschweben uns auf uns’rer Reise? – DIE DAMEN Sie werden eure Führer sein, folgt ihrem Rate ganz allein. TAMINO und PAPAGENO So lebet wohl! wir wollen gehn; lebt wohl, lebt wohl, auf Wiedersehn! ALLE So lebet wohl! wir wollen gehn! lebt wohl, lebt wohl, auf Wiedersehn!

(Verwandlung: ein prächtiges Zimmer in
ägyptischem Stil.)


(Zwei Sklaven tragen schöne Polster nebst einem feinen türkischen Tisch herein und breiten Teppiche aus. Monostatos tritt herein, gefolgt von

Pamina, die von Sklaven geführt wird.)

Nr. 6: Terzett

MONOSTATOS Du feines Täubchen, nur herein. PAMINA O welche Marter, welche Pein! MONOSTATOS Verloren ist dein Leben.
TAMINO and PAPAGENO Three boys, young, fair, gentle and wise, will appear to us on our journey? – LADIES They will be your guides; follow their counsel and theirs alone. TAMINO and PAPAGENO So farewell! we must leave now; farewell, farewell, until we meet again! ALL So farewell! we must leave now; farewell, farewell, until we meet again!

(Change of scene: a splendid chamber in the
Egyptian style.)


(Two slaves carry in beautiful cushions and an elaborate Turkish table and spread carpets upon the floor. Monostatos enters, followed by Pamina

who is led by slaves.)

No.6: Terzetto

MONOSTATOS My fine little dove, step inside. PAMINA Oh, what suffering! What pain! MONOSTATOS You are doomed to die.
PAMINA Der Tod macht mich nicht beben; nur meine Mutter dauert mich, sie stirbt vor Gram ganz sicherlich. MONOSTATOS He, Sklaven, legt ihr Fesseln an; mein Haß soll dich verderben!

(Sie legen ihr Fesseln an.)

PAMINA O laß mich lieber sterben, weil nichts, Barbar! dich rühren kann.

(sinkt in Ohnmacht auf ein Sofa)

MONOSTATOS Nun fort! Nun fort! Laßt mich bei ihr allein.

(Die Sklaven gehen ab. Papageno am Fenster von
außen, ohne gleich gesehen zu werden.)

PAPAGENO Wo bin ich woh?! wo mag ich sein? Aha, da find’ ich Leute, gewagt; ich geh’ hinein.

(geht hinein)

Schön Mädchen jung und rein, viel weißer noch als Kreide...

(Monostatos und Papageno sehen sich, –
erschrickt einer über den andern.)

PAPAGENO und MONOSTATOS Hu – – das ist – der Teufel sicherlich. Hab Mitleid – verschone mich – Hu – Hu –

(Jeder läuft in eine andere Richtung. Als Pamina sich erholt, kehrt Papageno zurück und erkennt sie.

Er berichtet ihr, ein hübscher Prinz sei in sie

PAMINA Death does not frighten me, I only worry about my mother; she will surely die of grief. MONOSTATOS Hey, slaves, bind her in chains; my hate will be your ruination!

(Pamina is put in chains.)

PAMINA O let me rather die, for nothing will move you, you barbarian.

(She falls unconscious on the sofa.)

MONOSTATOS Get out, now, get out! Leave me alone with her.

(The slaves hurry away. Papageno outside at the
window, without at first being seen.)

PAPAGENO Where am I? Wherever am I? Aha! someone’s there. Courage! I’ll go in.

(He enters.)

Pretty maiden, young and fair, whiter than chalk...

(Papageno and Monostatos see one another –
each frightens the other.)

PAPAGENO and MONOSTATOS Oo! – – that must be – the devil himself! Have pity – spare me – Oo – Oo –

(They flee in opposite directions. As Pamina regains consciousness, Papageno returns and

identifies her. He tells her that a handsome prince

verliebt und von ihrer Mutter zur Befreiung ausgesandt. Die überglückliche Pamina verheißt dem Vogelfänger, der sich nach einem Mädchen

sehnt, bald eine Freundin.)

Nr. 7: Duett

PAMINA Bei Männern, welche Liebe fühlen, fehlt auch ein gutes Herze nicht. PAPAGENO Die süßen Triebe mitzufühlen, ist dann der Weiber erste Pflicht. BEIDE Wir wollen uns der Liebe freu’n, wir leben durch die Lieb’ allein. PAMINA Die Lieb’ versüßet jede Plage, ihr opfert jede Kreatur. PAPAGENO Sie würzet uns’re Lebenstage, sie wirkt im Kreise der Natur. BEIDE Ihr hoher Zweck zeigt deutlich an: nichts Edler’s sei, als Weib und Mann. Mann und Weib, und Weib und Mann, reichen an die Gottheit an.

(beide ab)


(Das Theater verwandelt sich in einen Hain. Ganz im Grunde der Bühne ist ein schöner Tempel, worauf diese Worte stehen: „Tempel der Weisheit“; dieser Tempel führt mit Säulen zu zwei anderen Tempeln, rechts auf dem einen steht: „Tempel der

Vernunft“. Links steht: „Tempel der Natur“.)


(Drei Knaben führen den Tamino herein, jeder hat
einen silbernen Palmzweig in der Hand.)
loves her and is being sent by her mother to the rescue. The delighted Pamina commiserates with the bird-catcher, who has not yet found a wife to

love him.)

No.7: Duet

PAMINA A man who can feel love must have a good heart. PAPAGENO To share the sweet emotion is woman’s foremost duty. BOTH Gladly we rejoice in love and live by love alone. PAMINA Love sweetens every trouble; all creatures sacrifice to her. PAPAGENO She seasons our daily lives and helps Nature’s wheels go round. BOTH Her higher purpose is our guide, and nothing is nobler than Wife and Man. Man and Wife, and Wife and Man, attain divinity.

(They both leave.)


(The scene changes to a grove. Right at the back of the stage is a beautiful temple, upon which are inscribed these words: “Temple of Wisdom”; this temple leads via pillars to two other temples, the one on the right bearing the inscription “Temple of

Reason”, the one on the left “Temple of Nature”.)


(Three boys lead in Tamino, each bearing a silver
palm frond.)
Nr. 8: Finale DIE DREI KNABEN Zum Ziele führt dich diese Bahn, doch mußt du Jüngling männlich siegen, drum höre uns’re Lehre an: Sei standhaft, duldsam, und verschwiegen! – TAMINO Ihr holden Knaben sagt mir an, ob ich Pamina retten kann? – DIE KNABEN Dies kund zu tun steht uns nicht an; sei standhaft, duldsam und verschwiegen! Bedenke dies, kurz: sei ein Mann. – Dann Jüngling wirst du männlich siegen.

(gehen ab)

TAMINO Die Weisheitslehre dieser Knaben sei ewig mir ins Herz gegraben. Wo bin ich nun? – Was wird mit mir? Ist dies der Sitz der Götter hier? – Es zeigen die Pforten – es zeigen die Säulen, daß Klugheit, und Arbeit, und Künste hier weilen. Wo Tätigkeit thronet und Müßiggang weicht,
No.8: Finale THE THREE BOYS This path will lead you to your goal, but, youth, you must strive like a man. So give heed to our teaching: be steadfast, patient and discreet! – TAMINO Gracious boys, tell me first: shall I be able to rescue Pamina? – THE BOYS That we may not divulge. Be steadfast, patient, and discreet; remember this; in short, be a man. – Then, youth, you will strive manfully.

(They leave.)

TAMINO May the wise teaching of these boys be engraved forever upon my heart. Where am I now? – What will happen to me? Is this the domain of the gods? – These portals, these columns prove that skill, industry and art reside here. Where action rules and idleness is banned,
erhält seine Herrschaft das Laster nicht leicht. Ich wage mich mutig zur Pforte hinein. Die Absicht ist edel, und lauter, und rein. Erzitt’re feiger Bösewicht! Paminen retten ist mir Pflicht!

(geht an die Pforte rechts, macht sie auf, und als
er hinein will, hört man von fern eine Stimme)

ERSTE STIMME Zurück! TAMINO Zurück? zurück? – so wag ich hier mein Glück!

(geht an die Pforte links)

ZWEITE STIMME (von innen)

Zurück! TAMINO Auch hier ruft man „zurück“?

(sieht sich um)

Da seh’ ich noch eine Tür. Vielleicht find’ ich den Eingang hier!

(Er klopft, ein alter Priester erscheint.)

SPRECHER Wo willst du kühner Fremdling hin? Was suchst du hier im Heiligtum? – TAMINO Der Lieb’ und Tugend Eigentum. SPRECHER Die Worte sind von hohem Sinn – allein, wie willst du diese finden? Dich leitet Lieb’ und Tugend nicht,
vice cannot easily retain control. I will pass boldly through that portal; my task is noble, straightforward and pure. Tremble, cowardly villain! My duty is to save Pamina!

(He goes to the door on the right and opens it; as
he is about to enter, a distant voice is heard.)

FIRST VOICE Go back! TAMINO Go back? go back? – then I will try my luck here.

(He goes to the door on the left.)

SECOND VOICE (from within)

Go back! TAMINO Here too they say “go back”?

(He looks around.)

One door still remains. Perhaps I may enter there.

(He knocks; an old priest appears.)

SPEAKER Where would you enter, bold stranger? What do you seek in this holy place? – TAMINO Whatever belongs to Love and Virtue. SPEAKER Your words are lofty – but how do you expect to find these? You are not guided by Love and Virtue
weil Tod und Rache dich entzünden. TAMINO Nur Rache für den Bösewicht. SPRECHER Den wirst du wohl bei uns nicht finden. TAMINO Sarastro herrscht in diesen Gründen? SPRECHER Ja, ja, Sarastro herrschet hier. TAMINO Doch in der Weisheit Tempel nicht? – SPRECHER Er herrscht im Weisheitstempel hier! – TAMINO So ist denn alles Heuchelei! – SPRECHER Willst du schon wieder geh’n? TAMINO Ja ich will gehen, froh, und frei – nie euren Tempel sehn! – SPRECHER Erklär dich näher mir, dich täuschet ein Betrug! – TAMINO Sarastro wohnet hier, das ist mir schon genug! – but goaded by Death and Vengeance. TAMINO Vengeance only against the villain. SPEAKER You will find no such person among us. TAMINO Does Sarastro rule here? SPEAKER Yes, indeed, Sarastro rules here. TAMINO But not in the Temple of Wisdom? – SPEAKER He rules in the Temple of Wisdom! – TAMINO Then all this is hypocrisy! – SPEAKER Do you wish to go on your way? TAMINO Yes, I shall go, happy and free – never to see your temple! – SPEAKER Explain yourself further; some deceit has misled you! – TAMINO Sarastro resides here, that is quite enough for me! –
SPRECHER Wenn du dein Leben liebst, so rede, bleibe da! – Sarastro hassest du? TAMINO Ich haß’ ihn ewig, ja! – SPRECHER So gib mir deine Gründe an! – TAMINO Er ist ein Unmensch, ein Tyrann! – SPRECHER Ist das, was du gesagt, erwiesen? TAMINO Durch ein unglücklich Weib bewiesen, das Gram und Jammer niederdrückt! SPRECHER Ein Weib hat also dich berückt? – Ein Weib tut wenig, plaudert viel, du Jüngling glaubst dem Zungenspiel? – O legte doch Sarastro dir die Absicht seiner Handlung für. – TAMINO Die Absicht ist nur allzu klar! Riß nicht der Räuber ohn’ Erbarmen Pamina aus der Mutter Armen? – SPRECHER Ja Jüngling, was du sagst, ist wahr! – SPEAKER If you value your life, say so and stay! – Do you hate Sarastro? TAMINO I shall hate him forever! – SPEAKER Give me your reasons then! – TAMINO He is inhuman, a tyrant! – SPEAKER Has what you say been proved? TAMINO By an unhappy woman, oppressed by sorrow and pain! SPEAKER Has a woman so deceived you? – A woman does little, gossips much; you, youth, believe in wagging tongues? – If only Sarastro could reveal to you the purpose of his stratagem. – TAMINO His purpose is all too clear! Did not the robber snatch Pamina pitilessly from her mother’s arms? – SPEAKER Yes, young man, what you say is true! –
TAMINO Wo ist sie, die er uns geraubt? Man opferte vielleicht sie schon? – SPRECHER Dir dies zu sagen, teurer Sohn, ist jetz und mir noch nicht erlaubt. – TAMINO Erklär dies Rätsel, täusch mich nicht! SPRECHER Die Zunge bindet Eid und Pflicht! TAMINO Wann also wird die Decke schwinden? – SPRECHER Sobald dich führt der Freundschaft Hand ins Heiligtum zum ew’gen Band.

(geht ab)

TAMINO O ew’ge Nacht! Wann wirst du schwinden? Wann wird das Licht mein Auge finden? –

PRIESTER (von innen)

Bald, Jüngling, oder nie! TAMINO Bald, sagt ihr, oder nie? – Ihr Unsichtbaren saget mir: lebt denn Pamina noch? – PRIESTER Pamina lebet noch!
TAMINO Where is she whom he stole from us? Perhaps she has been already sacrificed? – SPEAKER To tell you this, dear son, is not for me to say at present. – TAMINO Explain your riddle, don’t deceive me! SPEAKER Oath and duty bind my tongue! TAMINO When will this darkness be cast aside? – SPEAKER As soon as friendship’s hand has led you into the shrine for everlasting union.

(He leaves.)

TAMINO O endless night! When will you vanish? When shall my eyes see light? –

PRIESTS (from within)

Soon, youth, or never! TAMINO Soon, you say, or never? – You unseen voices, tell me: is Pamina still alive? – PRIESTS Pamina is still alive!
TAMINO Sie lebt, sie lebt! Ich danke euch dafür.

(nimmt seine Flöte heraus)

O wenn ich doch im Stande wäre, Allmächtige, zu eurer Ehre, mit jedem Tone meinen Dank zu schildern, wie er hier,

(aufs Herz deutend)

hier entsprang.

(Er spielt. Es kommen wilde Tiere von allen Arten hervor, ihm zuzuhören. Er hört auf, und sie fliehen.

Die Vögel pfeifen dazu.)

Wie stark ist nicht dein Zauberton, weil holde Flöte durch dein Spielen selbst wilde Tiere Freude fühlen. Doch nur Pamina bleibt davon. Pamina! Pamina! höre, höre mich! – Umsonst, umsonst! – Wo? wo? wo? ach wo, wo find’ ich dich? –

(Papageno antwortet mit seinem Flötchen.)

Ha, das ist Papagenos Ton! – Vielleicht sah er Paminen schon! – Vielleicht eilt sie mit ihm zu mir! – Vielleicht führt mich der Ton zu ihr!

(eilt ab)

PAMINA und PAPAGENO Schnelle Füße, rascher Mut, schützt vor Feindes List und Wut. Fänden wir Tamino doch, sonst erwischen sie uns noch!
TAMINO Alive! She is alive! Thank you for that news.

(He takes out his flute.)

Oh, would that I could thank you for that news. Almighty One, honour thee and show how every note stems

(pointing to his heart)

from the gratitude in my heart.

(He plays. Wild beasts of all kinds come forth and


listen to him. He ceases, and they depart. Birds
sing to his playing.) How powerful is your magic music, sweet flute, for when you sound even wild beasts feel joy. Yet Pamina stays away. Pamina! Pamina! hear me! – In vain, in vain! – Where, ah, where shall I find you? –

(Papageno answers with his pipes.)

Ha! That was Papageno’s call! – Perhaps he has already seen Pamina! – Perhaps she is hastening here with him! – Perhaps the sound will lead me to her!

(He leaves.)

PAMINA and PAPAGENO Swift feet and ready courage protect us from the craft and rage of enemies. If only we could find Tamino, or else we may be captured yet!
PAMINA Holder Jüngling! – PAPAGENO Stille, stille, ich kann’s besser! –

(Papageno pfeift. Tamino antwortet von innen auf
seiner Flöte.)

PAMINA und PAPAGENO Welche Freude ist wohl größer, Freund Tamino hört uns schon, hieher kam der Flötenton. Welch ein Glück, wenn ich ihn finde, nur geschwinde, nur geschwinde!

(wollen hineingehen)

MONOSTATOS (ihrer spottend)

Nur geschwinde, nur geschwinde... Ha! – hab’ ich euch noch erwischt! Nur herbei mit Stahl und Eisen; wart, man wird euch Mores weisen! Den Monostatos berücken! – Nun herbei mit Band und Stricken, he, ihr Sklaven kommt herbei! – PAMINA und PAPAGENO Ach! nun ist’s mit uns vorbei! MONOSTATOS He! ihr Sklaven kommt herbei!

(Die Sklaven kommen mit Fesseln.)

PAMINA Gentle youth! – PAPAGENO Hush, hush, I have a better way! –

(Papageno plays on his pipes; Tamino answers
from within on his flute.)p>

PAMINA and PAPAGENO What joy could be greater than this? Friend Tamino has already heard us; we heard his flute reply. What happiness to find him. We must hurry, hurry!

(are about to enter)

MONOSTATOS (mocking them)

You must hurry, hurry... Ha! I’ve caught you now! Bring me swords and fetters; just wait, I’ll teach you manners! I’ll teach you to trick Monostatos! – Bring me chains and ropes, hey, you slaves, come here! – PAMINA and PAPAGENO Ah, now we’re done for! MONOSTATOS Hey, you slaves, come here!

(Slaves enter with chains.)

PAPAGENO Wer viel wagt, gewinnt oft viel! Komm, du schönes Glockenspiel, laß die Glöckchen klingen, klingen, daß die Ohren ihnen singen.

(schlägt auf seinem Instrument)

MONOSTATOS und DIE SKLAVEN Das klinget so herrlich, das klinget so schön! La ra la la la la ra la la la la ra la. Nie hab’ ich so etwas gehört und geseh’n! La ra la la la la ra la la la la ra la.

(gehen marschmäßig ab)

PAMINA und PAPAGENO (lachen)

Könnte jeder brave Mann solche Glöckchen finden, seine Feinde würden dann ohne Mühe schwinden. Und er lebte ohne sie in der besten Harmonie! Nur der Freundschaft Harmonie mildert die Beschwerden, ohne diese Sympathie ist kein Glück auf Erden.

GEFOLGE (von innen)

Es lebe Sarastro! Sarastro lebe! – PAPAGENO Was soll dies bedeuten? Ich zitt’re, ich bebe! – PAMINA O Freund! nun ist’s um uns getan! Dies kündigt den Sarastro an!
PAPAGENO He who dares much has much to gain! Come, my pretty set of chimes, let your bells ring out, ring out, so that their ears sing.

(He plays upon his instrument.)

MONOSTATOS and SLAVES That sounds so pretty, that sounds so fine! La ra la la la la la ra la la la la ra la. Never did I hear and see anything like it! La ra la la la la la ra la la la la ra la.

(They exit, marching.)

PAMINA and PAPAGENO (laughing)

If every good man could find such bells, he could easily dispose of his enemies, and, without them, lead a peaceful life. Only friendship’s harmony eases all hardships, and without this sympathy there is no joy on earth.

ATTENDANTS (from within)

Long live Sarastro! Sarastro, all hail! – PAPAGENO What can that mean? I’m shivering and shaking! – PAMINA Oh, my friend, now we’re finished! This announces Sarastro’s approach!
PAPAGENO O wär’ ich eine Maus, wie wollt’ ich mich verstecken, wär’ ich so klein wie Schnecken, so kröch’ ich in mein Haus! – Mein Kind, was werden wir nun sprechen? – PAMINA Die Wahrheit – die Wahrheit, sei sie auch Verbrechen! –

(Ein Zug von Gefolge; zuletzt fährt Sarastro auf einem Triumphwagen heraus, der von sechs Löwen

gezogen wird.)

GEFOLGE Es lebe Sarastro, Sarastro soll leben! Er ist es, dem wir uns mit Freuden ergeben! Stets mög’ er des Lebens als Weiser sich freu’n. – Er ist unser Abgott, dem alle sich weih’n.

PAMINA (kniet)

Herr, ich bin zwar Verbrecherin! – Ich wollte deiner Macht entfliehn. – Allein die Schuld ist nicht an mir! Der böse Mohr verlangte Liebe, darum, o Herr, entfloh ich dir! – SARASTRO Steh auf, erheit’re dich, o Liebe, denn ohne erst in dich zu dringen, weiß ich von deinem Herzen mehr, du liebest einen ander’n sehr. Zur Liebe will ich dich nicht zwingen, doch geb’ ich dir die Freiheit nicht.
PAPAGENO If only I were a mouse, how I’d hide myself – if only I were tiny as a snail, I’d creep into my house! – My child, what shall we say? – PAMINA The truth – the truth, even though it be a crime! –

(A procession of attendants; Sarastro enters last
in a triumphal chariot drawn by six lions.)

ATTENDANTS Long live Sarastro, Sarastro all hail! To him we consecrate ourselves with joy! May he always enjoy his sage’s life! – He is the master to whom we are dedicated!

PAMINA (kneeling)

My lord! I have transgressed! – I wished to escape from your power. – Yet the guilt is not mine! The wicked Moor demanded love, and therefore, my lord, I ran away! – SARASTRO Arise, be of good cheer, beloved one, for even without questioning you I know more from your very own heart: you love another deeply. I will not force your affection, yet I will not grant you freedom either.
PAMINA Mich rufet ja die Kindespflicht, denn meine Mutter – SARASTRO steht in meiner Macht, du würdest um dein Glück gebracht, wenn ich dich ihren Händen ließe. – PAMINA Mir klingt der Mutter Namen süße. Sie ist es – sie ist es – SARASTRO und ein stolzes Weib. – Ein Mann muß eure Herzen leiten, denn ohne ihn pflegt jedes Weib aus ihrem Wirkungskreis zu schreiten. MONOSTATOS Nun, stolzer Jüngling; nur hierher! Hier ist Sarastro, unser Herr! – PAMINA Er ist’s, TAMINO Sie ist’s, PAMINA ich glaub’ es kaum, TAMINO sie ist’s, PAMINA I am bound by filial duty, because my mother – SARASTRO lies in my power. Your happiness would be destroyed forever if I delivered you into her hands. – PAMINA How sweet the name of mother sounds. She is – she is – SARASTRO she is an arrogant woman. – A man must guide your heart, for without that, every woman tends to overstep her natural sphere. MONOSTATOS Now, proud youth, come here! Here is Sarastro, our master! – PAMINA It is he, TAMINO It is she, PAMINA I can hardly believe it, TAMINO it is she,
PAMINA er ist’s. TAMINO es ist kein Traum. PAMINA und TAMINO Es schling’ mein Arm sich um ihn/sie her, und wenn es auch mein Ende wär’! GEFOLGE Was soll das heißen? MONOSTATOS Welch eine Dreistigkeit! Gleich auseinander, das geht zu weit!

(trennt sie, kniet)

Dein Sklave liegt zu deinen Füßen, laß den verweg’nen Frevler büßen. Bedenk, wie frech der Knabe ist! Durch dieses selt’nen Vogels List wollt’ er Pamina dir entführen, allein, ich wußt’ ihn aufzuspüren. Du kennst mich! – meine Wachsamkeit –
PAMINA it is he. TAMINO I’m not dreaming. PAMINA and TAMINO I shall embrace him/her, even if it means my death! ATTENDANTS What are they thinking of? MONOSTATOS What impertinence! Keep quite apart, you go too far!

(He separates them and then kneels.)

Your slave lies at your feet: let the rash wanton be punished! Think how bold the boy is! With the help of this strange bird’s cunning, he meant to steal Pamina away, and I alone succeeded in tracking him. You know me! – my vigilance –
SARASTRO verdient, daß man ihr Lorbeer streut! He! gebt dem Ehrenmann sogleich – MONOSTATOS Schon deine Gnade macht mich reich! – SARASTRO nur sieben und siebenzig Sohlenstreich’. MONOSTATOS Ach Herr, den Lohn verhofft’ ich nicht. SARASTRO Nicht Dank! Es ist ja meine Pflicht!

(Monostatos wird fortgeführt.)

GEFOLGE Es lebe Sarastro, der göttliche Weise, er lohnet, und strafet in ähnlichem Kreise. SARASTRO Führt diese beiden Fremdlinge in unser’n Prüfungstempel ein, bedecket ihre Häupter dann – sie müssen erst gereinigt sein.

(Zwei bringen eine Art Sack und bedecken die
Häupter der beiden Fremden.)

GEFOLGE Wenn Tugend und Gerechtigkeit den Großen Pfad mit Ruhm bestreu’n, dann ist die Erd’ ein Himmelreich, und Sterbliche den Göttern gleich.
SARASTRO merits that laurel-leaves be strewn before you! Ho! Give unto the worthy man at once – MONOSTATOS Your favour already makes me rich! – SARASTRO only seventy-seven strokes on his feet. MONOSTATOS Ah, sir! I wasn’t expecting a reward. SARASTRO Do not thank me! It is my duty!

(Monostatos is led away.)

ATTENDANTS Long live Sarastro, the divinely wise, he rewards and punishes in equal degree. SARASTRO Take these two strangers into our temple of trial; cover their heads – for first they must be purified.

(Two priests bring in a kind of sack and cover the
heads of the two strangers.)

ATTENDANTS If virtue and righteousness pave the Great Path with honour, then earth will be a paradise and mortals resemble gods.
ZWEITER AKT

Das Theater ist ein Palmenwald; alle Bäume sind silberartig, die Blätter von Gold. 18 Sitze von Blättern; auf einem jeden Sitze steht eine Pyramide und ein großes schwarzes Horn mit Gold gefaßt. In der Mitte ist die größte Pyramide, auch

die größten Bäume.

Nr. 9: Marsch

(Sarastro und seine Priester kommen in feierlichem Schreiten, jeder mit einem Palmenzweig in der Hand. Ein Marsch mit Blasinstrumenten begleitet den Zug. Sarastro kündigt an, daß Tamino dazu ausersehen ist, „ins Heiligtum des größten Lichtes zu blicken“, zuvor aber in mehreren Prüfungen beweisen muß, ob er würdig ist, in den hohen Kreis der Eingeweihten aufgenommen zu werden. Als Lohn winkt Tamino die Hand der

Tochter der Königin.)

Nr. 10: Arie und Chor

SARASTRO O Isis und Osiris, schenket der Weisheit Geist dem neuen Paar! Die ihr Schritte der Wand’rer lenket, stärkt mit Geduld sie in Gefahr. PRIESTER Stärkt mit Geduld sie in Gefahr.
ACT TWO

The stage is a palm-grove; all the trees are silvery, the leaves of gold. 18 seats of leaves; on each seat there stands a pyramid and a large black horn set with gold. The largest pyramid and the largest

trees are in the middle.

No.9: March

(Sarastro and his Priests enter in stately procession, carrying palm fronds; when they have taken their positions they sound three blasts on their trumpets. Sarastro announces that he has sponsored the initiation of Tamino into their order to strengthen it against the wicked ambitions of the Queen of the Night. The Prince’s virtue will be rewarded with the hand of the Queen’s own

daughter, whom Sarastro has taken captive.)

No.10: Aria with Chorus

SARASTRO O Isis and Osiris, grant the spirit of wisdom to the new-formed couple! Direct the Wanderer’s steps to them, strengthen them with patience when in peril. PRIESTS Strengthen them with patience when in peril.
SARASTRO Laßt sie der Prüfung Früchte sehen, doch sollten sie zu Grabe gehen, so lohnt der Tugend kühnen Lauf, nehmt sie in euren Wohnsitz auf! PRIESTER Nehmt sie in euren Wohnsitz auf!

(Verwandlung. Nacht im Hof des nördlichen
Tempels.)


(Zwei Priester führen Tamino und Papageno herein, lösen ihnen die Säcke ab und gehen dann. Papageno ist ängstlich, worauf Tamino ihn wegen seiner Furcht schilt. Die beiden Priester kehren zurück und dringen nochmals in Tamino ein, um sich wegen seines festen Willens zu vergewissern. Tamino ist entschlossen, um Pamina zu gewinnen, jede Prüfung auf sich zu nehmen. Papageno zeigt sich zwar weniger mutig, aber auch er will, weil ihm ein Mädchen versprochen wird, „die Weisheitsliebe erkämpfen“. Beide müssen schließlich zusagen,

beim Anblick ihrer Geliebten nichts zu sprechen.)

Nr. 11: Duett

BEIDE PRIESTER Bewahret euch vor Weibertücken, dies ist des Bundes erste Pflicht; manch weiser Mann ließ sich berücken, er fehlte und versah sich’s nicht. Verlassen sah er sich am Ende,
SARASTRO Let them see the benefits of their trial; but if they should succumb, reward their courageous course and admit them to thy dwelling! PRIESTS Admit them to thy dwelling.

(Change of scene: Night, in the court before the
northern temple.)


(Two Priests lead in Tamino and Papageno, still veiled, then remove their veils and go away. Papageno confesses his fears, but Tamino reproaches him for lacking courage. The two Priests return to challenge their intrusion and to test Tamino’s determination to rescue Pamina; his answers prove quite satisfactory. Papageno, if less brave, is encouraged by the promise of a wife; both men must take vows of silence, however, in the

presence of their sweethearts.)

No.11: Duet

TWO PRIESTS Guard yourself from women’s tricks; this is the first duty of our Order. Many a wise man has been deceived, has failed and never seen his error; finding himself at last abandoned,
vergolten seine Treu’ mit Hohn! – Vergebens rang er seine Hände, Tod und Verzweiflung war sein Lohn.

(Beide Priester gehen ab. Die Bühne bleibt dunkel, is die drei Damen der Königin aus der Versenkung

erscheinen. Sie tragen Kerzen.)

Nr. 12: Quintett

DIE DAMEN Wie? wie? wie? ihr an diesem Schreckensort? Nie! nie! nie! kommt ihr wieder glücklich fort! Tamino! dir ist Tod geschworen! Du Papageno! bist verloren! PAPAGENO Nein, nein, nein, das wär’ zuviel. TAMINO Papageno, schweige still! Willst du dein Gelübde brechen, nichts mit Weibern hier zu sprechen? PAPAGENO Du hörst doch, wir sind beide hin! TAMINO Stille, sag’ ich – schweige still! PAPAGENO Immer still und immer still! DIE DAMEN Ganz nah ist euch die Königin,
his loyalty repaid with scorn! – In vain were all his efforts: death and despair were his reward.

(The Priests leave. All remain in darkness until the three Ladies of the Queen of the Night appear from

below, carrying torches.)

No.12: Quintet

LADIES What? What? Why are you in this frightful place? Never! never! never! will you escape from it alive! Tamino! your doom is sealed! Papageno, all hope for you is lost! PAPAGENO No, no, that is too much. TAMINO Papageno, be quiet! Will you break your vow never to speak with women here? PAPAGENO You heard them; we are done for! TAMINO Quiet, I say – be quiet! PAPAGENO Always quiet! Always quiet! LADIES The Queen is quite close to you,
sie drang in Tempel heimlich ein! – PAPAGENO Wie? was? sie soll im Tempel sein? TAMINO Stille sag’ ich – schweige still! – Wirst du immer so vermessen deine Eidespflicht vergessen? – DIE DAMEN Tamino hör! du bist verloren! Gedenke an die Königin! Man zischelt viel sich in die Ohren von dieser Priester falschem Sinn!

TAMINO (für sich)

Ein Weiser prüft und achtet nicht, was der gemeine Pöbel spricht. DIE DAMEN Man zischelt viel sich in die Ohren von dieser Priester falschem Sinn! Man sagt, wer ihrem Bunde schwört, der fährt zur Höll’ mit Haut und Haar. PAPAGENO Das wär’ der Teufel! Unerhört! Sag an, Tamino, ist das wahr? TAMINO Geschwätz von Weibern nachgesagt, von Heuchlern aber ausgedacht. PAPAGENO Doch sagt es auch die Königin!
she has entered the temple secretly! – PAPAGENO What’s that? She’s in the Temple? TAMINO Quiet, I say – be quiet! – Are you so presumptuous as to always forget your sworn duty? – LADIES Listen, Tamino, you are lost! Think of the Queen! There are many rumours concerning the wicked ways of these priests!

TAMINO (aside)

A wise man seeks proof and disregards what the common rabble say. LADIES There are many rumours concerning the wicked ways of these priests! They say that whoever joins their order goes straight to Hell, lock, stock and barrel. PAPAGENO The devil they do! That’s outrageous! Tell me, Tamino, is it true? TAMINO Only idle women’s talk, but invented by deceivers. PAPAGENO Yet the Queen says the same!
TAMINO Sie ist ein Weib, hat Weibersinn! Sei still, mein Wort sei dir genug, denk deiner Pflicht, und handle klug.

DIE DAMEN (zu Tamino)

Warum bist du mit uns so spröde? Auch Papageno schweigt – so rede! PAPAGENO Ich möchte gerne...wohl – TAMINO Still! PAPAGENO Ihr seht, daß ich nicht soll! – TAMINO Still! PAPAGENO Daß ich nicht kann das Plaudern lassen, ist wahrlich eine Schand’ für mich! TAMINO Daß du nicht kannst das Plaudern lassen, ist wahrlich eine Schand’ für dich! DIE DAMEN Wir müssen sie mit Scham verlassen, es plaudert keiner sicherlich. TAMINO und PAPAGENO Sie müssen uns mit Scham verlassen, es plaudert keiner sicherlich!
TAMINO She is a woman, with a woman’s mind! Be quiet, let my word suffice; remember your duty and be prudent.

LADIES (to Tamino)

Why are you so sharp with us? Papageno is silent too? – Speak! PAPAGENO Gladly I would...indeed – TAMINO Hush! PAPAGENO As you see, I may not! – TAMINO Hush! PAPAGENO I am really ashamed that I cannot give up chattering! TAMINO You should be ashamed that you cannot stop chattering! LADIES We must withdraw in shame, for no one will speak to us. TAMINO and PAPAGENO You must withdraw in shame, for no one will speak to you.
ALLE Von festem Geiste ist ein Mann, er denket, was er sprechen kann!

EINGEWEIHTEN (von innen)

Entweiht ist die heilige Schwelle! Hinab mit den Weibern zur Hölle!

(Donner, Blitz und Schlag; zugleich starker Donner)

DIE DAMEN O weh! O weh! PAPAGENO O weh! O weh! O weh!

(Die Bühne wird nachtschwarz. Donner und Blitz. Die drei Damen stürzen in die Versenkung; Papageno fällt vor Schreck zu Boden. Die Priester kehren zurück, gratulieren Tamino, weil er die erste Aufgabe gut überstanden hat, und führen die

beiden Männer zu ihrer nächsten.)


(Verwandlung: Ein Garten mit Laube.)
(Pamina liegt schlafend unter Blumen und Rosen,
Monostatos beobachtet sie.)

Nr. 13: Arie

MONOSTATOS Alles fühlt der Liebe Freuden, schnäbelt, tändelt, herzet, küßt – und ich soll die Liebe meiden,
ALL A man is strong in spirit; he considers what he may say!

INITIATES (from within)

The sacred threshold is defiled! Away with the women, to Hell!

(thunder, lightning; simultaneous mighty thunder)

LADIES Alas! Alas! PAPAGENO Alas! Alas!

(The stage darkens; thunder and lightning. The three Ladies drop out of sight, and Papageno falls on the ground. The Priests return to congratulate Tamino on his first trial, and to lead the two men

on to their next.)

(Change of scene: a garden. )


(Pamina lies sleeping on a couch, shaded by rose
bushes. Monostatos is watching her.)

No.13: Aria

MONOSTATOS Every creature feels the joy of love, and bill and coo and hug and kiss – but I must forego love
weil ein Schwarzer häßlich ist! Ist mir denn kein Herz gegeben, bin ich nicht von Fleisch und Blut? Immer ohne Weibchen leben wäre wahrlich Höllenglut. Drum so will ich, weil ich lebe, schnäbeln, küssen, zärtlich sein! – Lieber, guter Mond, vergebe, eine Weiße nahm mich ein! Weiß ist schön – ich muß sie küssen. Mond! verstecke dich dazu! – Sollt’ es dich zu sehr verdrießen, o, so mach die Augen zu.

(Er schleicht langsam zu Pamina. Die Königin der Nacht kommt unter Donner aus der mittleren Versenkung. Monostatos zieht sich zurück, um ungestört beobachten zu können. Die Königin bietet ihrer Tochter einen Dolch an, mit dem diese

Sarastro töten soll.)

Nr. 14: Aria

KÖNIGIN Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen, Tod und Verzweiflung flammet um mich her! Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen, so bist du meine Tochter nimmermehr: Verstoßen sei auf ewig, verlassen sei auf ewig, zertrümmert sei’n auf ewig alle Bande der Natur, wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen! – Hört, hört, hört! Rachegötter – hört! – der Mutter Schwur! –

(Sie versinkt unter lautem Donner. Monostatos taucht wieder auf und entreißt der überraschten Pamina den Dolch. Nur wenn sie ihm Liebe gewährt, will er ihr Leben retten. Sie weigert sich, und Monostatos hebt schon den Dolch gegen sie, als Sarastro erscheint und ihn zurückschleudert. Der Mohr eilt nun zur Königin der Nacht. Pamina bittet Sarastro um Gnade für ihre Mutter, aber Sarastro antwortet ihr, sie werde sehen, wie er sich

an ihrer Mutter rächen könne.)

because a black man is ugly! Have I not been given a heart? Am I not flesh and blood? To live forever without a wife would really be like hellfire. So, because I live, I will bill and coo, kiss, be tender! – Dear, good moon, forgive me: a white skin has seduced me! White is beautiful, I must kiss her: therefore, moon, hide your face from me! – If this upsets you too much, then close your eyes.

(He steals forward towards Pamina. Thunder and lightning: the Queen of the Night appears, and Monostatos withdraws to observe her. The Queen offers her daughter a dagger with which she must

kill Sarastro.)

No.14: Aria

QUEEN Hell’s vengeance seethes in my heart; the flames of death and despair engulf me! If Sarastro dies not by your hand, you will be my daughter no more. Forever repudiated, forever abandoned, forever destroyed be all the ties of nature if Sarastro’s blood is not shed by your hand! – Hear, hear, hear me, ye gods of vengeance – hear! – a mother’s vow! –

(She disappears; more thunder. Monostatos returns and snatches the dagger from the stunned Pamina. If she will love him, he says, he will save her life. She refuses, and Monostatos is about to stab her when Sarastro appears, stops him and sends him away. The Moor rushes off to join with the Queen of the Night in subverting Sarastro’s order. Pamina begs Sarastro not to punish her mother, but Sarastro replies that he must have his

own form of revenge.)

Nr. 15: Arie SARASTRO In diesen heil’gen Hallen kennt man die Rache nicht! Und ist ein Mensch gefallen, führt Liebe ihn zur Pflicht. Dann wandelt er an Freundes Hand vergnügt und froh ins bess’re Land. In diesen heil’gen Mauern, wo Mensch den Menschen liebt – kann kein Verräter lauern, weil man dem Feind vergibt. Wen solche Lehren nicht erfreu’n, verdienet nicht ein Mensch zu sein.

(Das Theater verwandelt sich in eine Halle.)


(Tamino und Papageno werden ohne Säcke von zwei Priestern hereingeführt, nochmals an ihr Schweigewort erinnert und dann allein gelassen. Ein häßliches, altes Weib – Papagena in Verkleidung – tritt ein und plaudert mit Papageno. Sie verrät ihm, erst achtzehn Jahre alt zu sein und einen Geliebten namens Papageno zu besitzen. Als sie gerade ihren Namen preisgeben will, vertreibt sie ein lauter Donnerschlag. Die drei Knaben

bringen Flöte und Glockenspiel.)

No.15: Aria SARASTRO Within these sacred halls revenge has no place! And if a man should fall, Love leads him back to duty. Then, hand in hand with a friend, he goes, content and happy, to a better land. Within these sacred walls, where each man loves his neighbour – no traitor can lurk, for enemies are forgiven. If one delights not in this teaching, he is unworthy of the name of Man.

(The stage is transformed into a hall.)


(Tamino and Papageno, without veils, are led in by the two priests, commanded to keep silent and then left alone. An ugly old woman – Papagena in disguise – hobbles in and chats with Papageno, telling him that she is eighteen years old and that she has a sweetheart named Papageno. Just as she is about to reveal her name, a loud peal of thunder sends her hobbling off. The three Boys

bring in the magic flute and bells.)

Nr. 16: Terzetto DIE KNABEN Seid uns zum zweiten Mal willkommen, ihr Männer, in Sarastros Reich! – Er schickt, was man euch abgenommen, die Flöte und die Glöckchen euch.

(Ein mit Speisen und Getränken schön gedeckter
Tisch erscheint aus der Versenkung.)

Wollt ihr Speisen nicht verschmähen, so esset, trinket froh davon! – Wenn wir zum dritten Mal uns sehen, ist Freude eures Mutes Lohn! Tamino Mut! – Nah ist das Ziel! Du Papageno, schweige still! –

(Sie übergeben Tamino und Papageno die Zauberinstrumente und ziehen sich zurück. Papageno ißt, Tamino spielt auf der Flöte. Da tritt Pamina ein, die der wunderbare Ton angelockt hat. Als sie ihren Geliebten entdeckt, überhäuft sie ihn mit quälenden Fragen, aber er verhält sich stumm und bittet sie mit Winken zu gehen. Sogar

Papageno ist still, denn er hat den Mund voll.)

Nr. 17: Arie

PAMINA Ach, ich fühl’s, es ist verschwunden! ewig hin der Liebe Glück! – Nimmer kommt ihr Wonnestunden meinem Herzen mehr zurück! Sieh Tamino! diese Tränen
No.16: Terzetto THE BOYS Welcome for the second time, you mortals, in Sarastro’s realm! – He sends you what was taken from you, your flute and your chime of bells.

(A table with food and drink rises from the ground.)

If you do not scorn food, then eat and drink of it with pleasure! – When we meet for the third time, joy will reward your courage! Tamino, take heart! – Your goal is near! You, Papageno, keep quiet! –

(They give the magic instruments to Tamino and Papageno, and withdraw. Papageno is eating and Tamino playing on his flute when Pamina enters, drawn by the sound. Recognising her lover, she questions him, but he holds to his vow of silence and motions her away. Even Papageno is silent, for

his mouth is full.)

No.17: Aria

PAMINA Ah, I feel that the joy of love has gone for evermore! – Never will happiness return to my heart! See, Tamino, see these tears
fließen, Trauter, dir allein, fühlst du nicht der Liebe Sehnen – so wird Ruh’ im Tode sein! –

(Langsam und traurig verläßt sie die Bühne. Papageno und Tamino vernehmen Posaunentöne, die ihnen gelten. Der Vogelfänger wird mit Gewalt von seinem Herrn mitgerissen.) (Verwandlung: Das Gewölbe einer Pyramide.)

(Die Priester, von Sarastro angeführt, marschieren ein.)

Nr. 18: Chor der Priester

CHOR DER PRIESTER O Isis und Osiris, welche Wonne! Die düst’re Nacht verscheucht der Glanz der Sonne! – Bald fühlt der edle Jüngling neues Leben, bald ist er unser’m Dienste ganz gegeben. Sein Geist ist kühn, sein Herz ist rein, bald wird er unser würdig sein.

(Tamino wird hereingeführt, und Sarastro bittet ihn erneut, männlich und standhaft den Weg weiter zu gehen. Dann bringt man auch Pamina, und während Sarastro die Bande an dem sie verhüllenden Sack löst, eröffnet er ihr, Tamino

erwarte sie zum letzten Lebewohl.)

that flow, beloved, for you alone. If you do not feel love’s yearning – I must seek peace in the grave! –

(She goes out slowly and sadly. Papageno and Tamino hear trumpets calling them onward; the

bird-catcher is forcibly led away by his master.)


(Change of scene: The interior of a pyramid.)
(The Priests march in, led by Sarastro.)

No.18: Chorus of Priests

CHORUS O Isis and Osiris! What delight! The dark night retreats from the light of the sun! – Soon will the noble youth experience a new life, soon will he be wholly dedicated to our Order. His spirit is bold, his heart is pure, soon will he be worthy of us.

(Tamino is brought in, and Sarastro commends him on his steadfastness. Pamina too is led in and unveiled, but then commanded to bid Tamino a last

farewell.)

Nr. 19: Terzett PAMINA Soll ich dich, Teurer, nicht mehr seh’n? – SARASTRO Ihr werdet froh euch wiederseh’n! – PAMINA Dein warten tödliche Gefahren! TAMINO Die Götter mögen mich bewahren! PAMINA Dein warten tödliche Gefahren! – TAMINO Die Götter mögen mich bewahren! SARASTRO Die Götter mögen ihn bewahren! PAMINA Du wirst dem Tode nicht entgehen, mir flüstert dieses Ahnung ein! TAMINO Der Götter Wille mag geschehen, ihr Wink soll mir Gesetze sein! SARASTRO Der Götter Wille mag geschehen, ihr Wink soll ihm Gesetze sein. PAMINA O liebtest du, wie ich dich liebe, du würdest nicht so ruhig sein. No.19: Terzetto PAMINA Shall I, beloved, never see you again? – SARASTRO There will be a happy reunion! – PAMINA Deadly dangers await you! TAMINO The Gods will protect me! PAMINA Deadly dangers await you! – TAMINO The Gods will protect me! SARASTRO The Gods will protect him! PAMINA You will not escape death, I have a premonition. TAMINO The will of the Gods be done, their prompting shall be my law! SARASTRO The will of the Gods be done their prompting shall be his law. PAMINA Oh, if you loved as I love you, you would not be so calm.
TAMINO Glaub mir, ich fühle gleiche Triebe, werd’ ewig dein Getreuer sein. SARASTRO Glaub mir, er fühlet gleiche Triebe, wird ewig dein Getreuer sein. Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden! PAMINA und TAMINO Wie bitter sind der Trennung Leiden! SARASTRO Tamino muß nun wieder fort! Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden, Tamino muß nun wieder fort! Nun muß er fort! TAMINO Pamina, ich muß wirklich fort! Wie bitter sind der Trennung Leiden! Pamina, ich muß wirklich fort! Nun muß ich fort! PAMINA Tamino muß nun wirklich fort! Tamino! Tamino! so mußt du fort! TAMINO Pamina! lebe wohl! PAMINA Tamino! lebe wohl! SARASTRO Nun eile fort! dich ruft dein Wort! Die Stunde schlägt! Wir seh’n uns wieder! TAMINO Believe me, I share your desire, and will be forever true. SARASTRO Believe me, he shares your desire, and will be forever true. The hour has come for you to part! PAMINA and TAMINO How bitter separation is! SARASTRO Tamino must go on his way! The hour has come for you to part, Tamino must go on his way! He must go on his way! TAMINO Pamina, now I must be on my way! How bitter separation is! Pamina, now I must be on my way! I must be on my way! PAMINA Tamino must really be on his way! Tamino! Tamino! must you go? TAMINO Pamina! farewell! PAMINA Tamino! farewell! SARASTRO Hasten on, your vow summons you! The time has come; we shall meet again!
PAMINA und TAMINO O gold’ne Ruhe! kehre wieder! Lebe wohl!

(Zwei Priester begleiten Pamina zur Pforte. Sarastro führt Tamino in die entgegengesetzte Richtung, die übrigen Priester folgen ihnen. Finsternis. Papageno tritt ein und sieht sich sofort von züngelnden Flammen umgeben. Er begehrt sehnlichst ein Glas Wein, und sofort kommt ein großer Becher mit rotem Wein angefüllt aus der Erde. Kaum hat er ihn geleert, verspürt er neue

Wünsche. Er greift nach seinem Glockenspiel.)

Nr. 20: Arie

PAPAGENO Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich! O so ein sanftes Täubchen wär’ Seligkeit für mich! Dann schmeckte mir Trinken und Essen, dann könnt’ ich mit Fürsten mich messen, des Lebens als Weiser mich freu’n, und wie im Elysium sein!

Ein Mädchen,usw.

Ach, kann ich denn keiner von allen den reizenden Mädchen gefallen? Helf’ eine mir nur aus der Not, sonst gräm’ ich mich wahrlich zu Tod.

Ein Mädchen,usw.

PAMINA and TAMINO Ah, sweet contentment, return! Farewell!

(Two Priests lead Pamina away. Sarastro leads off Tamino in the opposite direction, and the other Priests follow them. Darkness. Papageno enters and finds himself locked in the chamber by walls of flame. He wishes nothing more than a cup of wine, he tells his unseen guardians, but when that appears and he drinks it, he is suddenly overcome by new emotions in his heart. He opens the bells

and plays during the following.)

No.20: Aria

PAPAGENO A sweet heart or a wife is what Papageno wants! Oh, a soft little dove would be bliss! Then food and drink would be pleasant, and I could match wits with a prince, enjoy life as much as a sage and think myself in Heaven!

A sweetheart, etc.

Ah, can I not please even one of all the charming girls in the world? One must come to my aid, or else I shall surely die of grief.

A sweetheart, etc.

Wird keine mir Liebe gewähren, so muß mich die Flamme verzehren, doch küßt mich ein weiblicher Mund – so bin ich schon wieder gesund.

(Die Alte tanzt hinein, während sie sich auf ihren Stock stützt. Sie versichert Papageno, daß er entweder sie lieben oder hier allein sterben müsse, und Papageno reicht ihr die Hand zum Ehebund. Da fällt die Verkleidung ab, und es erscheint ein junges Mädchen genauso gekleidet wie Papageno. Bevor sie sich umarmen können, führt der Sprecher Papagena ab, weil sich

Papageno ihrer nicht als würdig erwiesen habe.)


(Verwandlung: Ein kleiner Palmengarten, kurz vor
Sonnenaufgang.)
(Die drei Knaben beobachten Pamina aus der Ferne.)

Nr. 21: Finale

DIE KNABEN Bald prangt, den Morgen zu verkünden, die Sonn’ auf gold’ner Bahn – bald soll der Aberglaube schwinden, bald siegt der weise Mann! – O holde Ruhe, steig hernieder, kehr in der Menschen Herzen wieder; dann ist die Erd’ ein Himmelreich, und Sterbliche den Göttern gleich.
If none will offer to love me, the flames of desire will consume me; but if I am kissed by a woman – I shall be happy once more.

(The old woman dances in, supporting herself with a walking stick. She tells Papageno that he must accept her or die alone, and he agrees to be faithful to her. The disguise falls and Papagena is revealed in her true form, feathered exactly like Papageno. But she is led away by the Speaker, for

he has not yet proved himself worthy of her.)


(Change of scene: a small garden among palm
trees, shortly before dawn.)
(The three boys watch over Pamina from a
distance.)

No.21: Finale

THE BOYS The sun, the splendid herald of the morn, will soon set off upon his golden course – soon will doubts disappear, soon the wise man will triumph! – O sweet contentment, descend upon us, return to human hearts; then earth shall be a paradise and mortals be like Gods.
ERSTER KNABE Doch seht, Verzweiflung quält Paminen! – ZWEITER und DRITTER KNABE Wo ist sie denn? ERSTER KNABE Sie ist von Sinnen! – DIE KNABEN Sie quält verschmähter Liebe Leiden, laßt uns der Armen Trost bereiten! – Führwahr ihr Schicksal geht uns nah! O wäre nur ihr Jüngling da! – Sie kommt, laßt uns beiseite geh’n, damit wir, was sie mache, seh’n.

(Pamina halb wahnwitzig, mit einem Dolch)

PAMINA Du also bist mein Bräutigam – durch dich vollend’ ich meinen Gram! –

DIE KNABEN (beiseite)

Welch dunkle Worte sprach sie da! – Die Arme ist dem Wahnsinn nah! – PAMINA Geduld! mein Trauter, ich bin dein – bald werden wir vermählet sein! DIE KNABEN Wahnsinn tobt ihr im Gehirne – Selbstmord steht auf ihrer Stirne! –

(zu Pamina)

Holdes Mädchen, sieh uns an!
FIRST BOY But see, Pamina is troubled by some doubt! – SECOND and THIRD BOYS Where is she now? FIRST BOY She is bereft of reason! – THE BOYS The sorrow of rejected love torments her. Let’s try to comfort the poor girl! – Truly, her fate is close to our hearts! – Oh, if only her young man were here! – She’s coming; let’s hide and see what she intends to do.

(Pamina, half out of her senses, comes in with a dagger.)

PAMINA You will, then, be my bridegroom – With you I shall end my grief! –

THE BOYS (aside)

What did those sinister words portend? – The poor girl is close to madness! – PAMINA Patience, beloved, I am yours – and soon we shall be wed! THE BOYS Madness rages in her brain – suicide is writ in her face –

(to Pamina)

Dear maiden, look at us!
PAMINA Sterben will ich – weil der Mann, den ich nimmermehr kann hassen, seine Traute kann verlassen! –

(auf den Dolch zeigend)

Dies gab meine Mutter mir – DIE KNABEN Selbstmord strafet Gott an dir! – PAMINA Lieber durch dies Eisen sterben, als durch Liebesgram verderben. – Mutter! durch dich leide ich, und dein Fluch verfolget mich! DIE KNABEN Mädchen! willst du mit uns geh’n? PAMINA Ha! des Jammers Maß ist voll! Falscher Jüngling, lebe wohl! Sieh, Pamina stirbt durch dich!

(will sich erstechen)

Dieses Eisen töte mich! –

DIE KNABEN (halten ihr den Arm)

Ha! Unglückliche, halt ein! Sollte dies dein Jüngling sehen, würde er vor Gram vergehen, denn er liebet dich allein. –
PAMINA I mean to die – for the man, whom I could never, never hate, was able to leave his dear one! –

(showing them the dagger)

My mother gave me this – THE BOYS God will punish your suicide! – PAMINA Better to die by this dagger then be ruined by love’s sorrow. – Mother! because of you I suffer, and your curse pursues me! THE BOYS Maiden, will you come with us? PAMINA Ha! The measure of my pain is full! False youth, farewell! See, Pamina dies because of you!

(attempting to stab herself)

Let this dagger kill me! –

THE BOYS (restraining her arm)

Ha! Unhappy girl, forbear! Should your young man see this, he would die of grief, for he loves only you. –
PAMINA (erholt sich) Was? er fühlte Gegenliebe? und verbarg mir seine Triebe – wandte sein Gesicht von mir? Warum sprach er nicht mit mir? – DIE KNABEN Dieses müssen wir verschweigen, doch wir wollen ihn dir zeigen, und du wirst mit Staunen seh’n, daß er dir sein Herz geweiht, und den Tod für dich nicht scheut! Komm, wir wollen zu ihm geh’n. PAMINA Führt mich hin, ich möcht’ ihn seh’n. ALLE Zwei Herzen, die von Liebe brennen, kann Menschenohnmacht niemals trennen. – Verloren ist der Feinde Müh’, die Götter selbsten schützen sie.

(gehen ab)


(Das Theater verwandelt sich in zwei große Berge; in dem einen ist ein Wasserfall, worin man Sausen und Brausen hört; der andere speit Feuer aus; jeder Berg hat ein durchbrochenes Gitter, worin man Feuer und Wasser sieht; da, wo das Feuer brennt, muß der Horizont hellrot sein, und wo das Wasser ist, liegt schwarzer Nebel. Die Szenen sind Felsen, jede Szene

schließt sich mit einer eisernen Türe.)


(Tamino ist leicht angezogen, ohne Sandalen. Zwei schwarz geharnischte Männer führen Tamino herein. Auf ihren Helmen brennt Feuer. Sie lesen ihm die transparente Schrift vor, welche auf einer Pyramide geschrieben steht. Diese Pyramide steht

in der Mitte ganz in der Höhe, nahe am Gitter.)

PAMINA (recovering) What? Did he return my love yet hide his feelings from me – and turn away his face? Why did he not speak to me? – THE BOYS We may not tell you, but we will show him to you, and you will see with wonder that his heart is wholly yours, and that he would risk death for you! Come, let’s go find him. PAMINA Lead on, for I must see him. ALL Two hearts aflame with love can never be parted by human weakness. – Their enemies strive in vain, for the Gods themselves protect them.

(They all leave.)


(The scene is transformed into two large mountains; one with a thundering waterfall, the other belching out fire; each mountain has an open grid, through which fire and water may be seen; where the fire burns the horizon is coloured brightly red, and where the water is there lies a black fog. The wings represent rocks, each with a closed, iron

door. )


(Tamino is lightly clad, without sandals. Two men in black amour lead Tamino in. Fire burns on their helmets; they read him the transparent words inscribed on one of the pyramids. This stands

centre-stage, raised high, close to the grid.)

DIE ZWEI GEHARNISCHTEN
(Diese Melodie ist identisch mit Luthers Choral `Ach Gott, vom Himmel sieh darein' (Psalm 12). Luthers Gedicht wiederum liegt dem Text für Bachs

Kantate BWV 2 zugrunde.)

Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden, wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden. Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann, schwingt er sich aus der Erde himmelan! Erleuchtet wird er dann im Stande sein, sich den Mysterien der Isis ganz zu weih’n. TAMINO Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln, den Weg der Tugend fortzuwandeln! – Schließt mir des Schreckens Pforte auf – ich wage froh den kühnen Lauf. –

(will gehen)

PAMINA (von innen)

Tamino halt! ich muß dich sehn! TAMINO Was hör’ ich? Paminens Stimme? – DIE ZWEI GEHARNISCHTEN Ja ja, das ist Paminens Stimme! –
ARMED MEN
(Their melody is that of the choral tune `Ach Gott, vom Himmel sieh’ darein', set to Luther’s versification of the 12th Psalm. Luther’s poem was the basis

for the text for Bach’s Cantata BWV2.)

He who travels these laborious paths will be purified by fire, water, air and earth. If he overcomes his fear of death, he will raise himself from earth, soar heavenwards! in the light of this higher level he can dedicate himself wholly to Isis’s mysteries. TAMINO I fear not to face death like a man, nor to tread the path of duty! – Unlock the gates of fear – I gladly dare the perilous road! –

(He is about to leave.)

PAMINA (from within)

Tamino, Stop! I must see you! TAMINO What was that? Pamina’s voice? – ARMED MEN Yes, yes, that is Pamina’s voice! –
TAMINO Wohl mir, nun kann sie mit mir geh’n! Nun trennet uns kein Schicksal mehr, wenn auch der Tod beschieden wär’. DIE ZWEI GEHARNISCHTEN Wohl dir, nun kann sie mit dir geh’n! Nun trennet euch kein Schicksal mehr, wenn auch der Tod beschieden wär’. TAMINO Ist mir erlaubt mit ihr zu sprechen? – DIE ZWEI GEHARNISCHTEN Es ist erlaubt mit ihr zu sprechen! TAMINO Welch Glück, wenn wir uns wiederseh’n, froh Hand in Hand in Tempel geh’n. Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut, ist würdig, und wird eingeweiht. DIE ZWEI GEHARNISCHTEN Welch Glück, wenn wir euch wiederseh’n, froh Hand in Hand in Tempel geh’n. Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut, ist würdig, und wird eingeweiht.

(Die Türe wird aufgemacht, Tamino und Pamina
umarmen sich.)

PAMINA Tamino mein! O welch ein Glück! TAMINO Pamina mein! O welch ein Glück! Hier sind die Schreckenspforten, die Not und Tod mir dräu’n.
TAMINO What happiness, now she can go with me! Now no fate can part us ever again even though death should be our lot. ARMED MEN What happiness, now she can go with you! Now no fate can ever part you again, even though death should be your lot. TAMINO Have I permission to speak to her? – ARMED MEN You have permission to speak to her! TAMINO What joy to meet again and enter the temple happily, hand in hand. A woman who does not fear darkness and death is worthy and will be made initiate. ARMED MEN What joy to meet again and enter the temple happily, hand in hand. A woman who does not fear darkness and death is worthy and will be made initiate.

(The door is opened,
Tamino and Pamina embrace.)

PAMINA My Tamino! Oh, what happiness! TAMINO My Pamina! Oh, what happiness! Here are the gates of fear, that threaten me with danger and with death.
PAMINA Ich werde aller Orten an deiner Seite sein. – Ich selbsten führe dich – die Liebe leitet mich! –

(nimmt ihn bei der Hand)

Sie mag den Weg mit Rosen streu’n, weil Rosen stets bei Dornen sein. Spiel du die Zauberflöte an, sie schütze uns auf uns’rer Bahn. Es schnitt in einer Zauberstunde mein Vater sie aus tiefstem Grunde der tausendjähr’gen Eiche aus bei Blitz und Donner – Sturm und Braus. – Nun komm und spiel die Flöte an! Sie leite uns auf grauser Bahn. PAMINA und TAMINO Wir wandeln durch des Tones Macht froh durch des Todes düst’re Nacht. DIE ZWEI GEHARNISCHTEN Ihr wandelt durch des Tones Macht froh durch des Todes düst’re Nacht.

(Die Türen werden nach ihnen zugeschlagen; man sieht Tamino und Pamina wandern. Tamino bläst seine Flöte. Sobald sie vom Feuer herauskommen,

umarmen sie sich und bleiben in der Mitte.)

PAMINA und TAMINO Wir wandelten durch Feuergluten, bekämpften mutig die Gefahr, dein Ton sei Schutz in Wasserfluten, so wie er es im Feuer war.
PAMINA Wherever you go, I shall be at your side. – I myself shall lead you – Love is my guide –

(takes him by the hand)

She will strew the way with roses, for roses are always found with thorns. Play on your magic flute; it will protect us on our way. In a magic hour, my father cut it from the deepest roots of a thousand-year-old oak amid thunder, lightning – storm and rain. – Come, now, and play the flute! It will guide us on the dread path. PAMINA and TAMINO We walk, by the power of music, in joy through death’s dark night. ARMED MEN You walk, by the power of music, in joy through death’s dark night.

(The doors are closed behind them; Tamino and Pamina are seen making their way. Tamino plays on his flute. As soon as they have emerged from the fire they embrace one another and remain at the

centre of the stage.)

PAMINA and TAMINO We passed through the glowing fire and bravely faced the danger. May your music protect us in the flood as it did in the fire.
(Tamino bläst; man sieht sie hinuntersteigen und nach einiger Zeit wieder heraufkommen; sogleich öffnet sich eine Türe; man sieht einen Eingang in

einen Tempel, welcher hell beleuchtet ist.)

PAMINA und TAMINO Ihr Götter, welch ein Augenblick! Gewähret ist uns Isis’ Glück! –

GEFOLGE und PRIESTER (von innen)

Triumph, Triumph, Triumph, du edles Paar, besieget hast du die Gefahr! Der Isis Weihe ist nun dein! Kommt, kommt, tretet in den Tempel ein.

(Das Theater verwandelt sich wieder
in den vorigen Garten.)

PAPAGENO Papagena! Papagena! Papagena!

(pfeift)

Weibchen! Täubchen! meine Schöne! – Vergebens! Ach! sie ist verloren! ich bin zum Unglück schon geboren! – Ich plauderte, und das war schlecht, und drum geschieht es mir schon recht! – Seit ich gekostet diesen Wein – seit ich das schöne Weibchen sah, so brennt’s im Herzenskämmerlein, so zwicket’s hier, so zwicket’s da! Papagena! Herzensweibchen! Papagena liebes Täubchen! ‘S ist umsonst, es ist vergebens, müde bin ich meines Lebens!
(Tamino plays; they are seen making their way down and after a time coming up again; immediately a door opens; the entrance to a

brightly lit temple is revealed.)

PAMINA and TAMINO Ye Gods, what a joyful moment! The joy of Isis is accorded to us! –

ATTENDANTS and PRIESTS (from within)

Victory, victory, victory, o noble pair, You have overcome the danger! Isis’s rites are now yours! Come, come, enter the Temple.

(The scene changes back
to the previous garden.)

PAPAGENO Papagena! Papagena! Papagena!

(playing his pipes)

Little wife! my dove! my beauty! – In vain! Ah, she is lost! I was born to be unlucky! – I chattered, and that was naughty, so I got what I deserved! – Ever since I tasted that wine – ever since I saw that pretty girl, my heart has been burning and it pinches me here and there! Papagena! Wife of my bosom! Papagena, dearest dove! It is in vain, all useless! I am weary of life!
Sterben macht der Lieb’ ein End, wenn’s im Herzen noch so brennt.

(nimmt einen Strick von seiner Mitte)

Diesen Baum da will ich zieren, mir an ihm den Hals zuschnüren, weil das Leben mir mißfällt, gute Nacht, du falsche Welt! – Weil du böse an mir handelst, mir kein schönes Kind zubandelst, so ist’s aus, so sterbe ich. Schöne Mädchen, denkt an mich! – Will sich eine um mich Armen, eh’ ich hänge, noch erbarmen – wohl, so laß ich’s diesmal sein! Rufet nur, Ja oder Nein! – Keine hört mich! alles stille! Also ist es euer Wille! Papageno frisch hinauf, ende deinen Lebenslauf. Nun! ich warte noch! es sei – bis man zählet: eins, zwei, drei!

(pfeift, sieht sich um)

eins! zwei! drei! Nun wohlan! es bleibt dabei! Weil mich nichts zurücke hält, gute Nacht, du falsche Welt!

(will sich hängen)

DIE KNABEN (fahren herunter)

Halt ein! o Papageno, und sei klug! Man lebt nur einmal, dies sei dir genug! PAPAGENO Ihr habt gut reden, gut zu scherzen; doch brennt es euch, wie mich im Herzen, ihr würdet auch nach Mädchen geh’n.
Death puts an end to love when it burns your heart like this.

(takes a rope from around his waist)

I shall ornament this tree by hanging myself from it because my life has gone all wrong. Goodnight, deceiving world! – You treated me badly and denied me a pretty mate, so it is all over, so I shall die. Pretty maiden, think of me! – If someone takes pity on me, poor wretch, before I hang myself – I will let it go this time! Speak up: yes, or no! – No one hears me; all is silent! So this, then, is your decision! Papageno, get on with it and end your weary life. I’ll wait a little longer – while I count: one, two, three!

(He pipes, looking around him.)

one! two! three! Well, that’s it, then! As no one holds me back, good night, deceiving world!

(He is about to hang himself.)

THE BOYS (flying down)

Stop, Papageno, and be wise! You only live once, let that suffice! PAPAGENO Well may you counsel, well may you laugh; but if your hearts were burning like mine, you too would be looking for girls.
DIE KNABEN So lasse deine Glöckchen klingen, dies wird dein Weibchen zu dir bringen. PAPAGENO Ich Narr vergaß der Zauberdinge!

(nimmt sein Instrument heraus)

Erklinge, Glockenspiel, erklinge, ich muß mein liebes Mädchen seh’n!

(Die drei Knaben laufen zu ihrem Flugwerk und
bringen das Weib heraus.)

Klinget, Glöckchen, klinget, schafft mein Mädchen her! Klinget, Glöckchen, klinget, bringt mein Mädchen her! Klinget, Glöckchen, klinget, bringt mein Weibchen her! bringt sie her! mein Mädchen her! mein Weibchen her! DIE KNABEN Nun Papageno, sieh dich um!

(fahren auf. Papageno sieht sich um.)

PAPAGENO Pa-pa-ge-na! PAPAGENA Pa-pa-ge-no! PAPAGENO Bist du mir nun ganz ergeben? –
THE BOYS Then play your bells; they will bring your mate along. PAPAGENO What a fool I am I forgot the magic instrument!

(takes out his instrument)

Resound, magic bells, resound, I must see my darling girl!

(The boys run to their flying-gondola and bring out
the woman.)

Ring, little bells, ring, send my sweetheart here to me! Ring, little bells, ring, bring my mate here! Ring, little bells, ring, bring my little wife here! Bring her here! my sweetheart, my little wife! THE BOYS Hey! Papageno, look over here!

(They fly up. Papageno looks around.)

PAPAGENO Pa-pa-ge-na! PAPAGENA Pa-pa-ge-no! PAPAGENO Do you pledge yourself to me? –
PAPAGENA Nun bin ich dir ganz ergeben! PAPAGENO Nun so sei mein liebes Weibchen! PAPAGENA Nun so sei mein Herzenstäubchen! BEIDE Welche Freude wird das sein, wenn die Götter uns bedenken, uns’rer Liebe Kinder schenken, so liebe kleine Kinderlein! PAPAGENO Erst einen kleinen Papageno! PAPAGENA Dann eine kleine Papagena! PAPAGENO Dann wieder einen Papageno! PAPAGENA Dann wieder eine Papagena! PAPAGENO Papageno! PAPAGENA Papagena! PAPAGENA Yes, I pledge myself to you! PAPAGENO So, now you’re my little dear wife! PAPAGENA So, now you’re my heart’s little dove! BOTH How happy we will be if the Gods are gracious and bless our love with children, with darling little children! PAPAGENO First a little Papageno! PAPAGENA Then a little Papagena! PAPAGENO Then another Papageno! PAPAGENA Then another Papagena! PAPAGENO Papageno! PAPAGENA Papagena!
BEIDE Es ist das höchste der Gefühle, wenn viele, viele Papagena/Papageno der Eltern Segen werden sein!

(beide ab. Der Mohr, die Königin mit allen ihren Damen kommen von beiden Versenkungen; sie

tragen schwarze Fackeln in der Hand.)

MONOSTATOS Nur stille! stille! stille! bald dringen wir im Tempel ein! KÖNIGIN und DAMEN Nur stille! stille! stille! bald dringen wir in Tempel ein! MONOSTATOS Doch Fürstin! halte Wort! erfülle! Dein Kind muß meine Gattin sein! – KÖNIGIN Ich halte Wort! es ist mein Wille, mein Kind soll deine Gattin sein! DIE DAMEN Ihr Kind soll deine Gattin sein!

(Man hört dumpfen Donner und Wassergeräusch.)

MONOSTATOS Doch still, ich höre schrecklich Rauschen, wie Donnerton und Wasserfall. – KÖNIGIN und DAMEN Ja, fürchterlich ist dieses Rauschen, wie fernen Donners Widerhall! –
BOTH The greatest joy of all will be when many Papagenas/Papagenos bless their parents!

(They leave. The Moor, and the Queen with her three Ladies enter from the two trap doors. They

carry black torches in their hands.)

MONOSTATOS Now softly! softly! softly! soon we will be within the Temple! QUEEN and LADIES Now softly! softly! softly! soon we will be within the Temple! MONOSTATOS But Lady, keep your promise! that your child shall be my wife! – QUEEN I shall keep my word, it is my will, my child shall be your wife! LADIES Her child shall be your wife!

(Muffled thunder and the sound of rushing water are heard.)

MONOSTATOS But hush, I hear a fearful rushing noise, like rolling thunder and cascading water. – QUEEN and LADIES Yes, that rushing noise is terrifying, like the distant echo of thunder! –
MONOSTATOS Nun sind sie in des Tempels Hallen. ALLE Dort wollen wir sie überfallen, die Frömmler tilgen von der Erd’ mit Feuersglut und mächt’gem Schwert!

MONOSTATOS und DAMEN (kniend)

Dir, große Königin der Nacht, sei uns’rer Rache Opfer gebracht!

(Donner, Blitz, Sturm)

ALLE Zerschmettert, zernichtet ist unsere Macht, wir alle gestürzet in ewige Nacht! –

(versinken)


(Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne. Sarastro steht erhöht; Tamino, Pamina, beide in priesterlicher Kleidung. Neben ihnen die ägyptischen Priester auf beiden Seiten.

Die drei Knaben halten Blumen.)

SARASTRO Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht, zernichten der Heuchler erschlichene Macht! CHOR Heil sei euch Geweihten! Ihr dränget durch Nacht! Dank! sei dir Osiris! Dank! dir Isis gebracht! Es siegte die Stärke und krönet zum Lohn die Schönheit und Weisheit mit ewiger Kron’!
MONOSTATOS They are in the hall of the Temple. ALL We will attack them there, stamp out the bigots from the earth with fierce fire and mighty sword!

MONOSTATOS and LADIES (kneeling)

To see, great Queen of the Night, our revenge shall be brought as an offering!

(thunder, lightning, storm)

ALL Our power is shattered, we are all cast down into eternal night!

(They sink into the ground.)


(The entire stage is immediately transformed into a sun. Sarastro stands elevated; Tamino and Pamina are both in priestly raiment. The Egyptian priests stand either side of them. The three boys are

holding flowers.)

SARASTRO The rays of the sun chase night away; the hypocrite’s surreptitious power is utterly destroyed! CHORUS Hail to the initiates! You have penetrated the darkness! Thanks be to thee-, Osiris! Thanks to thee, Isis! Fortitude is victorious, and, in reward, crowns Beauty and Wisdom with its eternal diadem!

English translation © Capitol Records Inc.


libretto by Emanuel Schikaneder

 

Die zauberflöte wer trägt ein schloss vor dem mund

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