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Autor:

Redaktion Gelbe Liste Pharmindex

Stand:

01.04.2022

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Diclofenac gehört zu den nicht-steroidalen Entzündungshemmern und wird bei leichten bis mäßig starken Schmerzen eingesetzt. Das Schmerzmittel ist in zahlreichen Medikamenten enthalten (meist als Natrium-Salz) und gilt allgemein als gut verträglich. In einigen Fällen jedoch löst Diclofenac Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden und zentralnervöse Beschwerden aus. Hier lesen Sie alles Wichtige über Diclofenac.

Artikelübersicht

Diclofenac

Diclofenac ist ein sogenanntes nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR). Der Wirkstoff hemmt die Bildung von sogenannten Prostaglandinen, indem er die dafür zuständigen Enzyme (Cyclooxygenase 1 und 2) blockiert.

Prostaglandine sind Gewebshormone, die an Entzündungsprozessen, der Schmerzvermittlung und der Entstehung von Fieber beteiligt sind. Durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese wirkt Diclofenac also schmerzstillend, antientzündlich und fiebersenkend.

Prostaglandine erfüllen im Körper jedoch auch noch andere Funktionen. Dies ist der Grund, weshalb bei einer NSAR-Langzeittherapie auch Prostaglandine nicht gebildet werden, die zum Beispiel die Magenschleimhaut schützen oder für eine ausreichende Durchblutung der Niere verantwortlich sind. Dadurch kommt es verstärkt zu Nebenwirkungen.

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Schwangerschaft und Stillzeit

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese in der Schwangerschaft kann die Entwicklung des Ungeborenen negativ beeinflussen. Dieser Effekt dürfte mit der Dosis und Dauer der Einnahme zusammenhängen. Das höchste Risiko besteht während des letzten Schwangerschaftsdrittels (Trimenon).

Diclofenac sollte im ersten und zweiten Trimenon zurückhaltend und erst nach Ausschöpfung besser untersuchter Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen zum Einsatz kommen. Im letzten Trimenon ist Diclofenac kontraindiziert.

Diclofenac geht wie andere NSAR in geringen Mengen in die Muttermilch über. Es sollte daher in der Stillzeit nicht verwendet werden. Experten sind aber der Meinung, dass die kurzfristige oder gelegentliche Einnahme von Diclofenac akzeptabel ist. NSAR der Wahl bleibt jedoch Ibuprofen.

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Medikamente mit Diclofenac kann man nur über Apotheken beziehen. Bestimmte Darreichungsformen sind frei verkäuflich, also ohne Rezept erhältlich. Dies betrifft in Deutschland, Österreich und der Schweiz topische Arzneiformen (wie Diclofenac-Gel, -Salbe, -Spray).

Einzeldosierte Formen (wie Tabletten, Weichkapseln, Zäpfchen) mit maximal 25 Milligramm Wirkstoffgehalt sind in Deutschland und der Schweiz rezeptfrei erhältlich, in Österreich jedoch nicht.

Darreichungsformen mit über 25 Milligramm Wirkstoffgehalt und Augentropfen sind in allen drei Ländern ausnahmslos verschreibungspflichtig.

Diclofenac wurde systematisch aus älteren schmerzlindernden Wirkstoffen der Klasse der nicht-steroidalen Entzündungshemmer entwickelt. Es wurde im Jahr 1974 auf den Markt gebracht und ist mittlerweile Bestandteil zahlreicher Medikamente.

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

  • Friese, K. et al.: Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 8. Auflage, 2016.
  • Geisslinger, G. et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen - Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11. Auflage, 2020.
  • Karow, T. et Lang-Roth, R.: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Thomas Karow Verlag, 29. Auflage, 2021.
  • Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin: Diclofenac, unter: www.embryotox.de (Abruf: 08.01.2022).
  • Sallmann, A.R.: “The history of diclofenac”, in: The American Journal of Medicine (1986), Volume 80 (4), 29-33.