Darf man sich in der schwangerschaft die haare färben

Ob Haare färben oder Dauerwellen in der Schwangerschaft oder zum Zeitpunkt einer möglichen Schwangerschaft “erlaubt sind”, verunsichert viele Frauen mit Kinderwunsch.

  • Haare färben kann man bei Kinderwunsch und selbst in der Schwangerschaft
  • Vorzugsweise sollten Tönungen zu Einsatz kommen
  • Bei Haarfärbemitteln sollte auf Qualität und Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen geachtet werden.
  • Naturfarben aus kontrolliertem Anbau
  • Wenn kosmetisch möglich: Nur den Haaransatz färben oder nur Strähnchen
  • Blondieren und Dauerwellen sind nicht ratsam

Und hier nochmal genauer:

Eigentlich kann diese Frage  nur der Friseur beantworten

Denn dieser sollte schon wissen, ob die Inhaltsstoffe in den verwendeten Mitteln für das Haarefärben gefährlich für eine Schwangerschaft sind. Dazu gibt es dann auch eine Stellungnahme des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks:

Die Inhaltsstoffe von Haarfärbemitteln und Dauerwellflüssigkeit stellen keine gesundheitliche Gefährdung für eine werdende Mutter und/oder das ungeborene Kind dar. Zudem sind Haarfärbemittel und Dauerwellflüssigkeiten nach der Kosmetikverordnung nach vorausgegangener strenger wissenschaftlicher Evaluierung durch das wissenschaftliche Komitee in Brüssel und das BG bzw. BGVV ausdrücklich zugelassen worden. Aus den vorgelegten Studien zur Embryotoxizität haben sich keinerlei Hinweise auf irgendwelche fruchtschädigende Wirkungen ergeben.“

Die Substanzen sind außerdem arbeitsmedizinisch untersucht worden, denn  schwangere Friseurinnen müssten  ggf. entsprechend geschützt werden. Die verwendeten Substanzen wurden jedoch diesbezüglich in der Gefahrenstoffverordnung als unbedenklich eingestuft.

Es besteht daher auch keine entsprechende Kennzeichnungspflicht für die verwendeten Substanzen.

Chemische Haarfärbemittel

Chemische Haarfärbemittel – so genannte Oxidationshaarfarben – enthalten oft (auf der Packung ausgewiesen) aromatische Amine wie P-Phenylendiamin (PPD). Theoretisch kann PPD Allergien auslösen und sogar das Erbgut schädigen. Daher gibt es in Deutschland strenge Richtlinien zur Verwendung von PPD: Es dürfen nur Konzentrationen bis zu zwei Prozent eingesetzt werden und in Verbindung mit so genannte „Kupplersubstanzen“, die das Allergierisiko senken. Unter diesen Voraussetzungen sind Haarfärbemittel mit PPD gesundheitlich unbedenklich.

Haare tönen

Leider ist die reine Tönung für viele Frauen kosmetisch nicht ausreichend. Der Vorteil jedoch: In der Schwangerschaft sind Tönungen unbedenklich. Die Farbe durchdringt das Haar nicht sondern legt sich nur der Struktur an und wird auch nicht in den Körper aufgenommen. Naturfarben sind nicht immer unbedenklich. Sie sollten aus kontrolliertem Anbau stammen, ohne Verwendung von Pestiziden. Gleiches gilt beispielsweise auch für Henna.

Wissenschaftliche Studien

Möglicherweise aufgrund der Tatsache, dass sie die verwendeten Substanzen nicht kennen und weil man im Zweifel immer lieber zur Vorsicht rät, wird von den Frauenärzten meist von Dauerwellen und Haare färben abgeraten. Dieser Rat ist jedoch wissenschaftlich nicht begründbar. Man würde sich zwar bessere Studien zu dem Thema wünschen, aber die vorhandenen geben durchaus Anlass zur Entwarnung. In Tierversuchen sind alle relevanten Substanzen bereits gründlich untersucht worden – zum Teil mit absurd hohen Konzentrationen. Der Nachwuchs zeigte erst ab Dosierungen, die bereits tödlich für die Mutter waren, Fehlbildungen. Studien an Menschen gibt es nur als Nachbetrachtungen (Vergleich Frisörinnen mit Frauen ohne Haarfärbung und Frauen mit Haarfärbung verglichen mit Frauen ohne) und zeigten keine Unterschiede.

Trotz dieser beruhigenden Studien: Es gibt keine verlässlichen Zahlen, die einen negativen Einfluss dieser Substanzen in der sehr empfindlichen Frühschwangerschaft 100%ig ausschließen.  Daher wird zumindest in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten meist zur Vorsicht geraten.


Die Haare zu tönen sollte aufgrund der verwendeten Substanzen keinen Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf haben.

Was ist mit Blondieren und Dauerwellen?

Hier ist die Aggressivität der verwendeten Substanzen größer als bei der normalen Färbung. Wasserstoffperoxid, Ammoniak und auch Formaldehyd werden hier verwendet. In der Schwangerschaft ist davon abzuraten und so auch in Phasen einer möglichen Schwangerschaft, also der zweiten Zyklushälfte.

Haarfärbungen bei schwangeren Frauen waren langzeitig umstritten und galten als absolutes No Go. Doch auch in der Schwangerschaft oder Stillzeit willst du gut aussehen. Hier erhältst du hilfreiche Tipps zum Haare färben und erfährst, worauf du im Zusammenhang mit einer Färbung oder Tönung achten solltest, damit du dein Baby nicht gefährdest.

Infos zu Strähnchen und Co. für Schwangere

In der Schwangerschaft fragst du dich wahrscheinlich immer mal wieder, darf ich das oder nicht, der Gesundheit meines Babys zuliebe? So nicht nur, worauf du beim Essen in der Schwangerschaft verzichten solltest, sondern auch bei der Schönheitspflege. 

Von Haarfärbungen, blonden Strähnchen oder einer chemischen Welle solltest du in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten absehen. Da die Wirkstoffe in Haarfärbungen nicht vollständig erforscht sind, sollte die Anwendung für von der 1. bis zur 12. Schwangerschaftswoche nicht zum Thema werden. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche handelt es sich um die kritische Phase in der die Organe des Embryos gebildet werden.

Haare tönen oder färben in der Schwangerschaft

Abgesehen von der 1. bis zur 12. Schwangerschaftswoche musst du nicht auf das Haare tönen oder Haare färben verzichten. Ein Verzicht auf aggressive Haarfärbungen ist allerdings ratsam und es lohnt sich, lieber zu Strähnchen zu tendieren oder die Haare nur zu tönen. 

Eindeutige Hinweise auf eine vorgeburtliche Schädigung des Kindes wurden in den bisher durchgeführten Studien jedoch nicht gefunden. 

Achte vorsichtshalber auf natürliche Haarfarben und Tönungen ohne Ammoniak sowie ohne weiteren chemischen Substanzen. Lies die Hinweise auf der Packungsbeilage und trage die Handschuhe, um so wenig Kontakt wie möglich mit dem Produkt einzugehen. Halte die Einwirkzeit so kurz wie möglich und lüfte den Raum gut.

Die richtige Haarpflege für Schwangere und junge Mamis beim Stillen

Beim Stillen gibt es keine vollständige Entwarnung für chemische Haarbehandlungen, da dein Körper verschiedene Substanzen über die Haut aufnimmt und du diese direkt über die Muttermilch beim Stillen an dein Baby weitergibst. Frauen, die ganz sicher gehen möchten, verzichten auf chemische Substanzen beim Haare färben.

Um Haarausfall vorzubeugen und dein Baby nicht zu schädigen, solltest du maximal die Haare tönen und eher auf nahrhafte und feuchtigkeitsspendende Pflege achten.

Die ersten grauen Haare sind für viele Frauen der Grund, zur Färbung oder Tönung zu greifen. Auch schwanger möchten viele auf diese Option nicht verzichten. Dabei hält sich landläufig die Meinung, das chemische Haarefärben schade dem ungeborenen Kind. Aber stimmt das überhaupt? STYLEBOOK fragte beim Experten nach.

Den Ansatz kaschieren, den Natur-Haarton verstärken oder erste graue Haare verdecken und sich damit einfach wohler fühlen: Die Gründe zum Haare färben sind so vielfältig wie individuell. Tatsächlich fällt es vielen Schwangeren schwer, auf die gewohnte Färbe-Session beim Friseur zu verzichten, während die Umstellung auf eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol vergleichsweise leicht fallen. Aber wie gefährlich ist Haare färben in der Schwangerschaft wirklich?

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Ist Haare färben in der Schwangerschaft wirklich schädlich?

Die Chemikalien, die in vielen Haarfarben enthalten sind, stehen immer wieder im Verdacht, schädlich für das ungeborene Baby oder den Säugling zu sein. Viele Schwangere und stillende Mütter sehen deswegen vom Färben ab, da sie glauben, die Zusätze könnten über die Kopfhaut aufgenommen werden und dann über den Körper der Mutter zum Baby gelangen. Aber was ist wirklich dran? STYLEBOOK fragte im beliebten Berliner Friseursalon Farkas und Manthei nach.

Deutsche Produkte streng kontrolliert

Michael Manthei gibt Entwarnung: „Das Haarefärben ist auch in der Schwangerschaft unbedenklich, zusätzlich kann man den Kontakt mit den Färbemitteln aber auch noch so minimieren, dass die Farbe maximal beim Auswaschen die Kopfhaut berührt.“ Tatsächlich werden Kosmetikprodukte im europäischen Raum sehr streng kontrolliert und mögliche Schadstoffe auf den Verpackungen deutlich vermerkt. Haarfärbemittel könnten theoretisch chemische Zusätze wie P-Phenylendiamin (PPD) enthalten. Laut deutschem Gesetz allerdings nur zu einem Anteil von maximal zwei Prozent, was Wissenschaftlern zufolge völlig unbedenklich ist. Wird diese Menge überschritten und es besteht ein Gesundheitsrisiko, muss das Produkt vom Markt genommen werden.

Am Ende solle man aber buchstäblich auf das eigene Bauchgefühl hören. „Das emotionale Wohlbefinden ist ein wichtiger Faktor in der Schwangerschaft. Und wer sich schön fühlt, tut auch dem Baby etwas Gutes“, so der Friseurmeister. Unsicheren Kundinnen empfiehlt er, den Friseur um eine umfassende Beratung und Alternativen zu bitten. So gibt es etwa Ammoniak-freie Colorationen auf Pflanzenölbasis, die jedes Risiko ausschließen. Das Gleiche gilt für Tönungen, also auswaschbare Farben, die sich nur an der Haaroberfläche anlagern und, ebenso wie Strähnchen, nicht ins Innere vordringen.

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Natürliche Haarfärbe-Alternativen

Schwangere, die dennoch absolut auf Nummer sicher gehen wollen, sollten auf einfache Alternativen setzen. Tönungsshampoos frischen den eigenen Naturhaarton auf und können graue Haare mildern. Etwas stärker, aber ebenso nur temporär wirken Tönungsfluids. Sie werden ähnlich wie Wimperntusche mit feinen Bürstchen auf die entsprechenden Haare gegeben und halten bis zur nächsten Haarwäsche.

Wer beim Färben auf chemische Mittel verzichten möchte, probiert Naturhaarfarben, die auf Henna und Pflanzenstoffen wie Blätterextrakten und Rinde basieren. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Farbstoffe aus dem nicht-europäischen Ausland können ebenso wie chemische Mittel gesundheitsschädigende Substanzen enthalten, die auch außerhalb einer Schwangerschaft nicht auf die Haut gelangen sollten. Wer gelassen schwanger ist und sich über die Haarfarbe keine Gedanken machen will, der akzeptiert die grauen Haare einfach für ein paar Monate – das ist und bleibt am Ende die einfachste Lösung.

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