Brennholz ein film aus dem bayerischen wald

Brennholz spielt im Bayerischen Wald eine wichtige Rolle. Vom Sammeln bis hin zum Aufschlichten wird mit viel Zeit und großer Sorgfalt gearbeitet. Max Grünzinger und andere Brennholzliebhaber begleiten wir beim Schlagen, Spalten, Schlichten und Heizen. Ein Film von Josef Schwellensattl Max Grünzinger aus Finsterau beim Durchforsten des Waldes nach Brennholz | Bild: BR/Rupert Heilgemeir Max Grünzinger hat gerade seine Motorsäge geschärft, packt sie zusammen mit einem Kanister Benzin in den alten Unimog und fährt in den Wald. Es ist Mai, die Wälder sind wieder schneefrei und die „Waitler“ gehen ins Holz. Max Grünzinger ist in der Finsterau nahe der tschechischen Grenze daheim. Er ist gelernter Werkzeugmacher und pendelt täglich 65 Kilometer zur Arbeit. In seiner freien Zeit macht er das Brennholz, das er und seine Familie das Jahr über brauchen. Max wohnt in seinem Elternhaus in den eigenen vier Wänden, aber einen eigenen Wald, wo er das Holz schlagen könnte, um das Haus zu heizen, hat er nicht. Der Wald, den Max nach Brennholz durchforstet, gehört seinem Nachbarn, dem Järglbauern Siegfried Hackl. „Es gibt nur wenig Waldbauern, die einem Kleinhäusler wie mir erlauben, in ihrem Wald das Brennholz zu schlagen“, sagt Max. „Die meisten lassen es lieber derfaulen.“ Der Kini von Künstler Michael Lauss aus Meßnerschlag | Bild: BR/Rupert Heilgemeir Max ist ein junger, gescheiter und gesprächiger Mann und was wir von Max nicht erfahren, sagen uns der Kristl Sepp, der Josef und die Maria Mauritz, Florian und Mari und die Marianne Lorenz. Am Ende wissen wir, wie ein Holzplatz beschaffen sein muss, wir kennen den Unterschied zwischen Fichte und Buche und die Eigenschaften der Birke. Wir wissen, dass auf einem Holzherd gekochte Speisen anders schmecken. Wir haben gelernt, wie man anfeuert und wie wichtig es ist, dass das Holz trocken ist. Wir durften erleben, wie behaglich es im Winter ist, wenn im Ofen oder im Herd das brennende Holz knistert. Und vieles mehr.


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Finsterau. Eigentlich wollte der Bayerische Rundfunk in seinem TV-Beitrag vom November 2018 lediglich die Bedeutung von Brennholz im Bayerischen Wald herausarbeiten. Letztlich geriet der regenerative Energieträger jedoch zur Nebensache. Denn in der Folge entstand ein regelrechter Hype um den zum damaligen Zeitpunkt 19-jährigen Hauptdarsteller namens Max Grünzinger aus Finsterau – und das aus einem einfachen Grund: Weil er so ist, wie er ist. Sein für diesen Landstrich typischer Dialekt, verbunden mit seiner trockenen, pragmatischen Art, die oft abwertend als „hinterwaidlerisch“ bezeichnet wird, aber freilich längst keinen Rückschluss auf Intelligenz oder Charakter zulässt, ist seit rund zwei Jahren der Renner im Social-Web – und wird in zahlreichen Videos, die vor allem über den Kurznachrichtendienst WhatsApp die Runde machen, überregional verbreitet…

Brennholz ein film aus dem bayerischen wald

Der Finsterauer Max Grünzinger – bekannt aus dem Beitrag „Brennholz – Ein Film aus dem Bayerischen Wald“ aus der BR-Serie „Unter unserem Himmel“ – meldet zurück in der Öffentlichkeit – mit einer eigenen Facebook-Seite sowie hochwertig produzierten Videos. Screenshot: Facebook/hogn.de

Immer wieder war zu vernehmen, dass Max Grünzinger mit jener rasanten Entwicklung und der unkontrollierten Veröffentlichung der von wem auch immer angefertigten, teils diffamierenden Video-Schnipsel mit seinen Zitaten aus dem BR-Beitrag gar nicht glücklich sei, er sich in seiner Privatsphäre gestört, ja zum Bayerwald-Kasperl degradiert fühle. In der Folge nahm er Abstand von Social-Media-Kanälen wie Facebook – auch Interviewanfragen des Onlinemagazins da Hog’n lehnte er kategorisch ab. Doch nun plant der junge Finsterauer augenscheinlich ein mediales Comeback: Eine entsprechende Facebook-Seite wurde am 10. Januar ins Leben gerufen, zwei qualitativ-hochwertige und überaus professionell gestaltete Videos lassen erahnen, dass da wohl irgendetwas Größeres im Busch ist…

„Geh, maij a me do namoi a in Facebook“

Während im ersten Facebook-Beitrag Max Grünzinger nicht zu sehen ist, sondern nur sein Unimog, seine Heimat und Satz-Fragmente wie „Den oanzig Richtig’n“ und „Gschaeftl boid online“ eingeblendet werden, wird es im zweiten Trailer bereits etwas konkreter – denn der Waidler selbst kommt dabei zu Wort und verkündet in seiner unvergleichlichen (diesmal fast etwas schüchtern wirkenden) Art:

„Ja, Buam und Mändscha – habe d’Ehre. A boa kennand mi eh scha. I bi da Max. I ha me zwar iatzt owei a weng z’ruck’zong vo da Öffentlichkeit. Owa – da Andrang is scha brutal do. Deng a ma: Geh, maij a me do namoi a in Facebook. Schau ma uns des moi a, wia se da Sach a weng a so eipendld, oft seng mas scha, wias wiad de ganz G’schicht – mit dem Zeig, gai. Macht’s es guad. Vielleicht segd ma se moi irgendwo. I wünsch eng ebbs. Grüße aus Finsterau.“

Brennholz ein film aus dem bayerischen wald

Einer der Hauptdarsteller im BR-Beitrag: Max Grünzinger aus Finsterau. Screenshot: BR/ hogn.de

Ähnlich rasant wie sich Grünzingers WhatsApp-Videos verbreitet haben, wächst auch die Anhängerschaft seiner Facebook-Seite: Mehr als 6.000 Abonnenten zählte sie bereits am Dienstagvormittag (12. Januar) – nur zwei Tage nach dem Livegang der Facebook-Seite. Tendenz deutlich steigend. Auch die Reaktionen auf die beiden Videos sowie auf das Profilbild gehen in die Tausende. Der Hype rund um den jungen Burschen aus der Lusengemeinde scheint ungebrochen.

Doch wer oder was steckt hinter dem professionellen Auftritt? Und: Was ist da genau geplant? Viele Fragen bleiben derzeit noch offen. Auch, weil Max Grünzinger selbst zum aktuellen Zeitpunkt nur wenig verrät – und so überaus PR-wirksam die Spannung aufbaut. „So wias is und ausschaut howe mid de estarreicher jz ah weng ah gschäftl gmocht satz gspannt boid gehts dahi…“, heißt es von seiner Seite nur…

Wird der Grünzinger Max jetzt zur Werbe-Ikone?

Verlinkt wird dabei auf die Agentur „Werbemanufaktur“ mit Sitz im oberösterreichischen Enzenkirchen. Die PR-Experten wiederum publizieren auf ihrer Facebook-Plattform folgendes Statement: „Danke Max für dein vertrauen wir Hoffen auf gute Zusammenarbeit und fetzn ins neiche Joa.“ Die dazugehörigen Hashtags lauten: #jetzgehtslos, #maxgrünzinger, #hoiz, #merchandise, #bookingandmore. Etwas Licht ins Dunkel bringt der Abspann des zweiten Videos: Dort wird aufgeführt, dass schon bald ein Onlineshop ins Leben gerufen werde, wo es „Leibe“, „Kappen“, „Pullover“ und weiteres Merchandise-Material zu kaufen gibt. Man darf also gespannt bleiben, welchen Weg der Grünzinger Max demnächst einschlägt…

Helmut Weigerstorfer

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