Auf der jagd wem gehört die natur welche kinos

Weitere Vorstellungen aufgrund der großen Resonanz

Der Dokumentarfilm zeigt Jagd und Jäger sehr wirklichkeitsnah, unvoreingenommen und ist ein filmisches Erlebnis mit wunderbaren Naturbildern, die man unbedingt im Kino auf sich wirken lassen sollte. Dabei zeigt der Film die Jagd als gesellschaftliches Phänomen jenseits von Pathos und Natur-Tümelei. Er beschäftigt sich damit, was Natur ist, ob es sie noch gibt und wie der Mensch seinen Lebensraum mit dem Wildtier teilt.

Ob Landwirte, Jägerinnen und Jäger aus Deutschland oder die „Native Hunters“ der kanadischen Algonquin-Indianerinnen: Der Film veranschaulicht nachvollziehbar, dass jeder seine eigene Beziehung zur Jagd hat. Genauso stellt der Film dar, welche Auswirkungen die Jagd auf Wildtiere hat - beispielhaft auf Schwarz- und Rotwild, Reh, Gams oder Wolf. „Auf der Jagd - wem gehört die Natur?“ geht dem Mythos Bambi ebenso auf den Grund wie dem des bösen Wolfs. Regie führte die Dokumentarfilmerin Alice Agneskirchner, die selbst keinen Jagdschein hat. Ihr unvoreingenommener Blick von außen vermittelt dem Zuschauer ein neues, positiveres Verständnis der Jagd jenseits des gern gezeichneten Schwarz-Weiß-Bildes.
 

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Auf der Jagd - Wem gehört die Natur?

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Foto: Broadview Pictures

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In mehrfacher Hinsicht eine positive Filmüberraschung: Zunächst einmal geht es nicht, wie es naheliegend wäre, um Jägerbashing und/oder die Verniedlichung von Wildtieren, sondern um eine differenzierte Auseinandersetzung mit einer ganz besonderen deutschen Spezialität: mit dem Wald. Jägerinnen und Jäger kommen ebenso zu Wort wie Naturschützer und Biologen.

Dieser ganz besondere Spaziergang durch Deutschland zeigt wunderschöne Naturaufnahmen in selten gesehener Bildqualität und ist gleichzeitig hoch informativ. Neben Interviews sensibilisieren viele Daten und Fakten für eine Herausforderung, die mit der wachsenden Besiedlung einhergeht und sich nicht einfach durch mehr Naturschutzgebiete lösen lässt. Alice Agneskirchner gliedert ihren Film thematisch in mehrere, lose miteinander verbundene Teile, die jeweils für sich stehen und erst gemeinsam wirken: Landschaft und Jagd, das Tier als Nahrungsmittel, der Wolf als Rückkehrer in die Kulturlandschaft, der Kampf der Jäger gegen das Aussterben der Gams. Sie stellt als Autorin und Filmemacherin wichtige Fragen. Gibt es hierzulande überhaupt noch einen „natürlichen“ Bezug zum Tier? Auf diese und andere Fragen gibt es keine leichten Antworten, sondern es scheint, als ob immer mehr Fragen entstehen, und die schwierigste lautet: Wie wollen wir künftig unsere Welt verwalten? Mit ihrem Film, der mit einem sparsamen Kommentar auskommt (Sprecher: Patrick Winczewski), liefert Alice Agneskirchner wichtige Denkanstöße.

Ein neuer Dokumentarfilm gibt spannende Einblicke in den Alltag von Jägern und versucht die Frage zu beantworten: Wem gehört die Natur? Wir haben „Auf der Jagd – Wem gehört die Natur“ vorab für euch gesehen.

In Deutschland gibt es 380.000 Jäger – darunter 1.000 Berufsjäger. Sie folgen dem Grundsatz „Wald vor Wild“ des deutschen Waldgesetzes, der den Schutz des Baumbestandes über den Tierschutz stellt. Das heißt: Der Zustand der Bäume gibt vor, wie viel Wild jährlich geschossen werden muss. So werden jährlich in Deutschland 1,2 Millionen Rehe erschossen, weil sie junge Bäume anknabbern.

Dem Jäger über die Schulter geschaut

Der neue Dokumentarfilm „Auf der Jagd – Wem gehört die Natur“ von Autorin und Regisseurin Alice Agneskirchner nimmt uns mit in den Alltag von Jägern und in den Mikrokosmos Wald. So erhalten wir intime Einblicke, wie der Jäger im Hochstand einen Frischling ins Visier nimmt – und schließlich erschießt. Wir beobachten, wie er dem erlegten Tier einen Tannenzweig ins Maul steckt und andächtig innehält. Und erfahren, dass zu den Jäger-Pflichten auch gehört, den Abschussplan bis zu 80 Prozent zu erfüllen, sonst droht ein Bußgeld – bis hin zum Entzug des Jagdreviers. Und unter welchem Druck die Jäger damit stehen.

In der Vogelperspektive fliegen wir über satte grüne Wälder und sehen den tierischen Jäger, den Wolf, wir er seine Beute erlegt. Wir sind dabei, wenn Jäger die Geweihe ihrer erlegten Wildtiere präsentieren und gemeinsam zur Jagd aufbrechen.

Auf der jagd wem gehört die natur welche kinos
Ein Jäger beobachtet das Wild von seinem Hochsitz. (Foto: © Broadview Pictures)

Sanfte Kritik am anonymen Massenkonsum

Die Regisseurin übt in „Wem gehört die Jagd“ sanfte Kritik am anonymen Massenkonsum von industriellem Fleisch. „Jagd hängt mit Töten zusammen und damit haben viele Leute ein Problem“, sagt einer der Jäger im Film. Das Tier selbst zu töten, das man später verspeist: Diese Erfahrung dürfte nur wenigen Menschen vorbehalten sein. Denn die meisten Tiere, die wir essen, haben ein ganz anderes Leben als die im Film gezeigten Wildtiere: Jährlich werden in Deutschland 60 Millionen Schweine, 630 Millionen Hühner und 3,5 Millionen Rinder geschlachtet.

Das zeigt die Doku auch: „Die Natur“ existiert nicht mehr. Wir leben im Anthropozän, im Mensch gemachten Zeitalter. Statt Natur umgibt uns eine Kulturlandschaft; es gibt nur noch wenig wirklich naturbelassene Orte in Deutschland oder Europa.

Woher stammt meine Salami eigentlich?

Seit 200.000 Jahren geht der Mensch auf die Jagd. Doch gehört sie auch heute noch zur Natur des Menschen? Diese Frage versucht die Dokumentation zu beantworten, lässt aber wichtige Aspekte außer Acht: Etwa, ob wir heute noch Fleisch brauchen, um zu überleben und welche Rechte Tiere eigentlich haben. Wer darf über Leben und Tod entscheiden?

Fazit: „Auf der Jagd – Wem gehört die Natur“ ist eine kurzweilige Doku, die wichtige Themen anreißt, den Zuschauern aber zuweilen Schlüsselinformationen vorenthält: So erfahren wir erst im Abspann, wer die Protagonisten sind und welche Funktionen sie haben. Vielleicht inspiriert die Doku aber dazu, darüber nachzudenken, woher Salami, Bratwurst und Steak eigentlich stammen – und lädt zu einem bewussteren Konsum von Fleisch ein.

„Auf der Jagd – Wem gehört die Natur?“ (R: Alice Agneskirchner, Deutschland 2018, 96 Minuten, FSK ab 6 Jahren), läuft ab dem 10. Mai 2018 in den Kinos.

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Schlagwörter: Fleisch Tiere Umweltschutz