Wo kann man glaspfand abgeben

Nach einem Wochenende mit Freunden in Freiburg waren sie plötzlich da – die ungebetenen Mitfahrer in meinem Auto. Zwei Dutzend von ihnen saßen geordnet auf dem Rücksitz und machten sich höchstens ab und zu durch ein leises Scheppern bemerkbar.

Eine vermeintliche Kleinigkeit

„Schmeckt gut, probier mal“, hatte mein Freiburger Gastgeber gesagt, als er mir eine Flasche Bier einer lokalen Kleinbrauerei in die Hand drückte. Aus irgend einem Grund hatte ich mich dann am Ende eines langen Abends bereit erklärt, den Kasten leerer Flaschen zurückzubringen. Eine Kleinigkeit, die man mal eben beim nächsten Einkauf erledigen kann – dachte ich.

Diese Gelassenheit hielt sich gerade so lange, bis ich versuchte, die Kiste an der Getränkerampe eines Supermarkts in Konstanz an den dortigen Mitarbeiter zu bringen. Nach einem prüfenden Blick auf die bauchige Form der Flaschen und das Relief darauf sagte er nur knapp: „Ne, die nehmen wir nicht.“ Also zurück auf die Rückbank mit den gläsernen Zeitgenossen.

Für kleinere Brauereien kaum eine Option

Mit diesem Problem bin ich nicht allein. Mehrwegflaschen kursieren in Deutschland in mehr als 120 unterschiedlichen Formen. „Für kleinere Brauereien kommen eigene Flaschen aber aus Kostengründen meist nicht in Frage. Auch wir lassen darum nur in die gängigen Formen abfüllen“, erklärt Sigrun Bundschuh, die Geschäftsführerin von Reichenau-Inselbier.

Für Konsumenten des Inselbiers ist es darum ein Leichtes, die Flaschen auch wieder loszuwerden. Bei Supermärkten gilt nämlich die Regel: Sie müssen nur jene Flaschen zum Recycling annehmen, die sie auch selbst im Angebot haben.

Die fünf gängigsten Flaschenformen von links nach rechts: Vichy-Flasche, Euro-Flasche, Langhalsflasche, NRW-Flasche und Steinie-Flasche. | Bild: Rolf Hohl

Das wird bei exotischeren Formen zum Problem. Einer Umfrage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen zufolge hatte schon jeder Zweite Probleme bei der Rückgabe von Mehrwegflaschen. Mit wachsender Formenvielfalt dürften es in Zukunft noch mehr werden. Vor allem große Brauereien versehen ihre Flaschen immer öfter mit Reliefs – und machen sie damit für andere Bierproduzenten unverwertbar.

Großbrauereien wie Veltins im nordrhein-westfälischen Meschede versehen ihre Flaschen mit Reliefs – und machen sie dadurch für andere Abfüller unbrauchbar. | Bild: Rainer Jensen/dpa

Diese zunehmende Individualisierung von Flaschen entspreche nicht mehr dem ursprünglichen Mehrweggedanken, kritisiert auch Karl-Bernhard Ruppaner, Geschäftsführer der Ruppaner-Brauerei in Konstanz. „Eigene Reliefflaschen sind für uns aus klimapolitischen Gründen kein Thema. Außerdem wollen wir unseren auswärtigen Gästen ermöglichen, das Leergut der hier gekauften Bierspezialitäten an ihrem Heimatort wieder dem Mehrwegpool zuzuführen“, erklärt er.

Dabei sei das Problem weniger die Wiederverwertung an sich, sondern die Vermischung von unterschiedlichen Flaschen, wie Nico Albiez sagt, der Leiter Einkauf und Logistik bei der Brauerei Waldhaus. „Die Brauereien bekommen vom Handel zwar ihre eigenen Bierkisten zurück, allerdings gefüllt mit den verschiedensten Flaschen“, erklärt er. Diese würden dann aussortiert und an spezialisierte Firmen verkauft, welche sie dann zur „passenden“ Brauerei zurückbringen würden. Dazu nehmen diese mitunter weite Wege in Kauf. „Ökologisch ist das mehr als bedenklich, aber immer noch das kleinere Übel, als alle fremden Flaschen wegzuschmeißen“, betont Albiez.

So wie bei der baden-württembergischen Brauerei Rothaus sieht es vielerorts aus: Unterschiedliche Pfandflaschen liegen in einem Container und müssen aufwendig sortiert werden. | Bild: Patrick Seeger/dpa

Nachdem mein Kasten Leergut bereits eine Woche auf dem Rücksitz verbrachte, näherte sich das Geruchserlebnis in meinem Auto zusehends dem einer Bahnhofsunterführung. Auch drei weitere Supermärkte wollten mir nämlich in der Zwischenzeit die Flaschen partout nicht abnehmen.

Die rettende Idee kam schließlich von einer Kollegin, der ich meine missliche Lage geschildert hatte. „Bring die Flaschen zu einem großen Getränkemarkt, die nehmen fast alles“, so der vielversprechende Hinweis.

Und tatsächlich, nach knapp zwei Wochen fand ich endlich einen Abnehmer für die inzwischen ziemlich übelriechende Fracht. Für einen kleinen Aufpreis tauschte ich sie gleich gegen einen neuen Kasten ein. Diesmal sollte es aber ein Gebräu aus dem Ruhrgebiet sein – in ganz normalen Langhalsflaschen.

Pfandpflicht ausgeweitet Neben Mehrwegflaschen aus Glas gibt es auch Einwegflaschen – meist aus Plastik – auf die ein Pfand erhoben wird. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weist darauf hin, dass durch das neue Verpackungsgesetz auch Fruchtnektare mit Kohlensäure oder etwa Alcopops bepfandet werden. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf die Verpackung. (rho)

Gefragt von: Frau Anna Kurz B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 16. März 2021
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Für die Rückgabe von Mehrwegflaschen aus Glas oder PET gibt es keine gesetzlichen Regelungen. Will man sichergehen, seine Flasche loszuwerden, sollte man sie dort abgeben, wo sie gekauft wurde. Nur dort gibt es einen Anspruch, das gezahlte Flaschenpfand ausgezahlt zu bekommen.

Wo kann man Mehrwegflaschen zurückgeben?

Mehrweg-Flaschen

Bei den umweltfreundlicheren Mehrwegflaschen gibt es keine feste Regelung. Hier muss nur der Verkäufer der Ware die Flaschen auch zurücknehmen. ▶︎ Da die meisten Pfandflaschen sich nur durch die Etiketten unterscheiden, nehmen viele Verkaufsstellen auch Flaschen von Marken zurück, die sie nicht führen.

Künftig kann der Kunde Pfandflaschen überall abgeben, wo Pfandflaschen verkauft werden. Entscheidend ist das Material. Ein Laden, der Pfanddosen verkauft, muss auch andere Pfanddosen annehmen. Verkauft er nur Flaschen, muss er nur Flaschen zurücknehmen.

Frag an der Kasse, wenn der Rewe Glaspfandflaschen im Sortiment hat muss er sie auch zurücknehmen. Dosen mit dem Pfandsymbol werden überall angenommen, Glasflaschen nur da, wo sie verkauft werden. Also Bierflaschen in jedem Geschäft, das Bier in diesen Flaschen anbietet.

Einwegverpackung: Rückgabe dort, wo gleiche Verpackung verkauft wird. Eine Einwegverpackung dürfen Sie grundsätzlich überall dort zurückgeben, wo pfandpflichtige Einweg-Getränke aus demselben Material auch verkauft werden, da diese Art von Verpackung danach ohnehin in ihre Einzelteile zerlegt wird.

Einschränkungen gibt es auch bei Kästen, die nicht der Standard-Norm entsprechen (wie Duckstein). Natürlich kannst Du den Kasten auch unvollständig abgeben. Dann bekommst Du aber auch nur das Pfand für die vorhandenen Flaschen zurück. Beim Automaten muß mindestens 1 Flasche im Kasten sein.

Die Kästen werden auch angenommen, wenn sie nicht ganz voll sind. Du bekommst dann das entsprechende Pfand ausgezahlt, dass Du abgibst, also für einen halben Kasten nur 1,50 Euro statt 3,00 Euro. Im Kasten muss mindestens 1 (dazugehörige) Flasche vorhanden sein um angenommen zu werden.

Verbraucher können Einwegdosen und -flaschen in jedem größeren Supermarkt, Discounter oder Getränkefachmarkt mit einer Verkaufsfläche von mehr als 200 Quadratmetern wieder abgeben – egal, wo sie Getränke ursprünglich gekauft haben.

Ausnahme für Kioske und Tankstellen

Große Supermärkte und Discounter seien dann verpflichtet, Pfandflaschen von allen Marken anzunehmen. Dagegen müssten kleine Händler wie Kioske oder Tankstellen nur Pfandflaschen von Produkten annehmen, die sie selbst im Sortiment haben.

Antwort auf: ES SIND NUR von: Donauwelle. Die Flaschen kannste wo über all abgeben, egal ob das Konsum, REWE, Kaufland Hit oder Globus ist ;)

Wenn du eine Flasche mit Pfand im REWE kaufst, dann kannst du diese Pfandflasche dort abgeben, wo ein Pfandflaschenautomat steht. ... Bei jeder Flasche, auf der dieses typische graue Pfandautomaten zeichen ist, kannst du es bei jedem gängigen Pfandautomaten einwerfen.

Bei Edeka lassen sich die meisten Glasflaschen loswerden. Allerdings lassen sich dort auch die meisten Flaschen mit dem typischen Pfandsymbol abgeben.

Da wo in Dänemark die Mehrwegflaschen von Coca Cola in 0,5 liter und 1,5 liter Kunststoff verkauft werden könnt Ihr die deutschen Flaschen abgeben, da die diese Flaschen Identisch sind. Wo in DK nur Eingwegflaschen verkauft werden, könnt Ihr auch nur dänische Einwegflaschen abgeben.

Discounter wie Aldi, Lidl, Netto oder Penny müssen nur PET-Einwegflaschen zurücknehmen. Wer mit Glasflaschen oder Mehrwegflaschen beim Discounter auf der Matte steht, wird vor allem bei Aldi und Lidl abgewiesen und muss sein Pfand wieder nach Hause tragen.

Also einfach dort abgeben, wo du den Joghurt gekauft hast. Überall dort wo diese Gläser auch verkauft werden. Dort werden sie auch von den (Getränke-)Leergutautomaten erkannt und angenommen. Die normalen Pfandautomaten von Kaufland, Rewe, Real und Co akzeptieren diese Joghurtgläser ohne zu zicken.

Wer Pfandflaschen verkauft, muss sie auch zurücknehmen. Das gilt sogar für Flaschen aus fremden Geschäften. Eine Ausnahme gibt es aber doch. Händler, die PET-Einwegflaschen verkaufen, müssen für alle gekennzeichneten Flaschen einen Pfand auszahlen - auch wenn sie aus einem anderen Geschäft stammen.

Wenn diese flasche Sonderformate hat - nimmt sie nur der Netto Markt auch wieder zurücvk . klar netto pfandflaschen kann man auch bei aldi und so abgeben oder andersrum geht es auch. hauptsache das pfandzeichen ist drauf, dann kannst du es bei jedem geschäft abgeben.

Ab sofort nimmt ALDI SÜD in allen Filialen pfandpflichtige Getränkedosen zurück. Die bestehenden Pfandautomaten wurden nachgerüstet und akzeptieren nun neben den Einweg-PET-Flaschen auch leere Getränkedosen.

Und das funktioniert so: Wer im Einzelhandel Wasser in einer Einwegflasche kauft, zahlt 25 Cent Pfand. Die bekommt er zurück, wenn er die Flasche wieder abgibt. Die Mehrwertsteuer wird hier nicht fällig. Im Großhandel jedoch wird die Mehrwertsteuer auch auf Pfand berechnet, es beträgt hier 30 Cent.