Wo ist die gallenblase beim menschen

Als ungefähr acht Zentimeter langer birnenförmiger Sack hängt die Gallenblase an der Unterseite der Leber. Sie dient als Reservoir für den Gallensaft, den die Leber produziert. Feinste Gallenkanälchen, die sich zwischen den Leberzellen schlängeln, sammeln ihn und führen ihn über den Hauptgallengang dem Darm zu. Im Gallensaft enthaltene Stoffe spalten dort die Nahrungsfette auf. Die Gallenblase dient dann als Zwischenspeicher für den Gallensaft.

Der Körper geht mit dem bitteren Gallensaft sehr sparsam um. Ein Großteil der Gallensäuren, die zwischen Galle, Leber und Darm fließen, wird recycelt.

Die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit gerät manchmal aus dem Gleichgewicht. Dann können sich Gallensteine bilden. Nicht immer machen Sie Beschwerden. Viele Menschen merken jahrelang nichts von den Steinen. Verstopfen sie jedoch die Gallengänge, wird es meist schmerzhaft. Es kann zu Gallenkoliken kommen, oft begleitet von Aufstoßen, Brechreiz und Übelkeit. Der Sekretstau fördert zudem eine Gallenblasenentzündung.

In so einem Fall bleibt nur noch der Weg zum Arzt. Durch Abtasten, Ultraschall oder, je nach Lage der Steine, auch eine Spiegelung wird dieser die weitere Therapie festlegen. Je nach Fall kann eine Gallen-Operation mit Entfernung der Gallenblase notwendig werden. Sie ist nicht lebenswichtig. Man kann auch ohne Gallenblase leben.

Übergewicht langsam abbauen, eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie  Sport lauten die Empfehlungen zur Vorbeugung von Gallenproblemen.

Wenn die Galle krank ist

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Die Gallenblase spielt in der Verdauung von Fetten eine wichtige Rolle. (magic mine / Shutterstock.com)

Die Gallenblase ist ein kleines Hohlorgan, das unmittelbar der Leber anliegt. Sie spielt in der Verdauung von Fetten eine wichtige Rolle. 

Nach der Nahrungsaufnahme wird die Gallenflüssigkeit über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben. Hier hilft sie Fette zu zerlegen und zu verdauen. Mitunter kann die Gallenblase, etwa durch eine Entzündung oder Gallensteine, auch Schmerzen verursachen. Gallensteine können sich durch ein Druck- und Völlegefühl, sowie Schmerzen, Krämpfen im Oberbauch und Blähungen bemerkbar machen. Mit Hilfe einer minimal-invasive Operation lassen sich die Steine entfernen.

Die Gallenflüssigkeit, die in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert wird, dient der Zerlegung und Verdauung von Nahrungsfetten. In der Gallenblase können bis zu 50ml Galle gespeichert werden. Die Gallenflüssigkeit besteht hauptsächlich aus Wasser, Cholesterin, Gallensäuren, Natrium, Chlorid und Gallenfarbstoff. Die Speicherung erfolgt nur zwischen den Mahlzeiten. Wird Nahrung aufgenommen, kontrahiert sich die Gallenblase und gibt die Galle in den Zwölffingerdarm ab.

Die Gallenblase ist ein 6 bis 10cm langes birnenförmiges Hohlorgan, das an der Unterseite der Leber liegt und mit ihr über den Lebergang (Ductus hepaticus) verbunden ist. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch der Dickdarm und der Zwölffingerdarm. Über den Gallengang steht die Gallenblase mit dem Zwölffingerdarm in Verbindung, in den sie die Galle nach der Nahrungsaufnahme abgibt. Gemeinsam mit dem Gallengang mündet auch der Bauchspeicheldrüsengang in den Zwölffingerdarm, über den ebenfalls Verdauungsenzyme abgegeben werden.

Die Funktion der Gallenblase ist die Speicherung der Gallenflüssigkeit. Das Gallensekret wiederum dient der Zersetzung von Nahrungsfetten.

Blutwerte können in gewissem Maß Aufschluss über Erkrankungen geben. Die wichtigste Untersuchung ist die Ultraschalluntersuchung, bei der der Patient nüchtern sein muss. Eine weitere schmerzlose Untersuchung ist die MRCP, welche mittels Magnetresonanztomographie das Gallengangsystem darstellen kann, auch in 3D.

Die häufigste Erkrankung der Gallenblase sind die Gallensteine (Cholzystolithiasis). Sie entstehen durch Veränderungen in der Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit. Oftmals kommt es zu keinerlei Beschwerden. Gallensteine können die Gallenblasenwand reizen und unspezifische Beschwerden bis zu massiven Schmerzen verursachen.

Rutscht ein Gallenstein aus der Gallenblase in den Gallengang, kann er dort steckenbleiben und kolikartige Schmerzen und/oder eine Leber- und Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Gallengangsentzündung hervorrufen. Das kann unbehandelt lebensbedrohend sein. Gallensteine können aber nicht nur in der Gallenblase, sondern auch außerhalb in den Gallengängen entstehen, besonders bei Patienten nach einer Gallenblasenoperation.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Frauen sind häufiger von Gallensteine bzw. Gallenleiden betroffen als Männer. Die Risikofaktoren für Gallensteine werden unter dem Begriff „6-F“ zusammengefasst:

  • Fair (Blond-heller Hauttyp)
  • Family (Gallensteinleiden in der Familie)
  • Fat (Übergewicht)
  • Female (weibliches Geschlecht)
  • Fertile (mehrere Schwangerschaften)
  • Forty (über 40 Jahre)

Die Ursache einer Entzündung der Gallenblase sind in 90% der Fälle Gallensteine. Die Gallensteine blockieren,wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben, den Gallengang und führen zu einer Abflussbehinderung der Gallenflüssigkeit. Die Therapie besteht aus einer operativen Entfernung der Gallenblase. Außerdem werden Antibiotika gegeben, um eine Ausbreitung der Entzündung auf die umliegenden Organe zu verhindern.

Da die Gallenblase lediglich als Speicherort für den Gallensaft dient, kann man auch sehr gut ohne Gallenblase leben, was etwa nach einer operativen Entfernung der Gallenblase der Fall ist.

Beide Krebsarten sind äußerst selten. Risikofaktoren sind eine chronische Gallenblasenentzündung (meist bei Steinen) sowie Gallenblasenpolypen.

Risikofaktoren, die zu Gallensteinen führen, sollten vermieden werden. Dazu zählt eine ausgewogene, nicht allzu fettreiche Ernährung und Sport, um Übergewicht vorzubeugen. Vor allem tierische Fette, cholesterinreiche Nahrungsmittel einschränken. Dazu zählen Fleisch, Wurst, Eier, Innereien und fettreicher Käse. Der Verzehr von Obst und Gemüse wirkt der Bildung von Gallensteinen entgegen. Ein rascher Gewichtsverlust im Rahmen von Diäten ist ebenfalls ein Risikofaktor, sodass radikale Diäten bzw. ein zu rascher Gewichtsverlust vermieden werden sollten.

Die Gallenblase sieht aus wie eine kleine Birne und ist etwa 4 Zentimeter breit und 6-10 Zentimeter lang. Sie befindet sich an der Unterseite der Leber etwa in Höhe der 9. Rippe. Dort tritt die Gallenblase unter dem rechten Rippenbogen hervor. Bei bestimmten Erkrankungen der Gallenblase, zum Beispiel bei Gallensteinen (Cholelithiasis) oder einer Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) kann es daher in diesem Bereich schmerzen, vor allem wenn der Arzt den Bauch abtastet.

Körper & Psyche»Verdauungssystem

Wo ist die gallenblase beim menschen

© AOK

Lesezeit: 2 Minuten21.04.2021

Gallenflüssigkeit ist ein zentraler Baustein des Verdauungssystems. Wenn das Sekret kristallisiert und sich Steine bilden, kann es zu heftigen Beschwerden kommen. Modernste Operationsmethoden können helfen.

Wenn von der „Galle“ die Rede ist, ist meist das Organ Gallenblase gemeint, in dem die für die Verdauung wertvolle Gallenflüssigkeit gespeichert wird. Dieser Saft wird von der Leber produziert: Täglich stellen Leberzellen einen halben bis ganzen Liter der gelbbraunen Flüssigkeit her. Die Gallenblase ist ein kleines Organ im rechten Bauchraum, das mit der Leber und dem Darm über die Gallengänge verbunden ist. Sie speichert die Gallenflüssigkeit und gibt sie dann an den Darm ab, wenn fettreiches Essen verdaut werden muss.

Benötigt der Körper Galle zu einer Mahlzeit, wird die in der Gallenblase gespeichert. Aber die Gallenblase fasst nur etwa 80 Milliliter. Immer dann, wenn sie gefüllt ist, läuft die Gallenflüssigkeit kontinuierlich in den Zwölffingerdarm. Deshalb kann ein Mensch auch relativ problemlos ohne seine Gallenblase überleben: Die Produktion des Verdauungssafts läuft in der Leber weiterhin unverändert ab, nur seine Speicherung ist nicht mehr möglich. Der Verdauung steht zwar weniger Gallensaft zur Verfügung, doch bei ausgewogener Ernährung ohne übermäßigen Fettanteil reicht die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit.

Etwa jeder fünfte Deutsche hat Gallensteine. Sie entstehen, wenn sich die Gallenflüssigkeit verändert, sich die Bestandteile – Gallensalze und Cholesterin – mit der Zeit zusammenfügen und vergrößern: von wenige Millimeter kleinen Steinchen bis hin zu mehreren Zentimeter großen Gallensteinen. Mal sehen sie aus wie Flusskiesel, mal wie Karamell-Bonbons. „Starkes Übergewicht, wenig Bewegung und eine zu cholesterinhaltige, ballaststoffarme Ernährung mit zu vielen gesättigten Fettsäuren, etwa in Fastfood, begünstigen die Bildung von Gallensteinen“, sagt Professor Matthias Seelig, Chefarzt an den Kliniken Frankfurt-Main-Taunus. Das muss nicht besorgniserregend sein, nur 20 bis 30 Prozent der „Steineträger“ spüren sie irgendwann. 

„Zu wenig Bewegung und eine falsche Ernährung begünstigen Gallensteine.“

Prof. Dr. Matthias Seelig
Chirurg und Chefarzt an den Kliniken Frankfurt-Main-Taunus

Steine in der Gallenblase, die sich nicht bemerkbar machen, benötigen auch keine Therapie. Bei heftigen Beschwerden, wie zum Beispiel starken, krampfartigen Schmerzen im Oberbauch, bleibt jedoch nur die Entfernung der Gallenblase. Der Grund: Wenn ein Stein im Gallengang festsitzt, kann die Blockade Entzündungen der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse hervorrufen.

Schmerzen im Oberbauch, die manchmal auch in die rechte Schulter ausstrahlen, sind oft erste Anzeichen für Gallensteine. Symptome für eine Entzündung: Übelkeit oder Fieber.

Wurden früher Gallensteine – und auch Nierensteine – mit Stoßwellen über Ultraschall oder Röntgen zertrümmert, so ist man davon wieder abgekommen. Die Steine würden sich immer wieder bilden. Daher wird mittlerweile auch meistens die Gallenblase bei solchen Diagnosen operativ entfernt. Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund 200.000 Gallenblasen-OPs durchgeführt – und das mit modernen, faszinierenden Methoden, wie Professor Matthias Seelig erklärt.

„Vor etwa 30 Jahren erlebten wir eine Revolution, als wir von der ‚offenen‘ zur minimalinvasiven Technik gewechselt haben.“ Die moderne Chirurgie verzichtet auf große operative Zugänge. Die Operation erfolgt mit Spezialinstrumenten über ein paar kleine Hautschnitte. Das bedeutet für Patienten weniger Schmerzen und eine schnellere Genesung als beim einst herkömmlichen, offenen Verfahren mit großem Schnitt. Patienten können nach einer Gallenblasenoperation oft bereits am Folgetag wieder entlassen werden.

Extrem fettreiche Ernährung mit viel Fleisch, der häufige Verzehr von industriell verarbeiteten Lebensmitteln, Fastfood und frittierten Speisen trägt dazu bei, dass sich Steine schneller bilden.

  • Eine ausgewogene „mediterrane Ernährung“ – mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse und Kräutern, fettreichem Fisch, Nüssen und Olivenöl sowie wenig Fleisch – mindert die Wahrscheinlichkeit, Gallensteine zu bilden.
  • Übergewicht, Adipositas und starke Gewichtsschwankungen gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren für Gallensteine.