Wo in der schweiz spricht man französisch

Wo in der schweiz spricht man französisch

Neun Ländern haben eine direkte Grenze zu Deutschland und heute erfahren wir etwas über die Sprache in einem von ihnen.

Es geht um das Land mit dem besten Käse und der beliebtesten Schokolade. Das Land der Alpen.

Die Schweiz.

Sie grenzt im Süden an die Bundesrepublik Deutschland und hat zahlreiche weitere Nachbarländer, die einen Einfluss auf die Sprache im Land nehmen. Welche es sind und in welchen Teilen der Schweiz welche Sprache gesprochen wird, klären wir in diesem Artikel.

Welche Sprachen spricht man in der Schweiz? Die vollständige Liste

Die Schweizer sprechen viele verschiedene Sprachen.

Darunter Schweizerdeutsch, Deutsch, Schweizer Französisch, Italienisch, Jenisch, Jiddisch, Rätoromanisch und Englisch. Nicht alle dieser Sprachen sind offizielle Amtssprachen.

Die vier Amtssprachen in der Schweiz sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. In verschiedenen Gebieten der Schweiz werden gibt es für die Sprachen verschiedene Schwerpunkte.

Hier kommt die vollständige Liste:

Deutsch

Natürlich sind wir als Nachbarland auch tief in der Kultur und der Sprache der Schweiz verwurzelt.

Legenden behaupten, dass das Schweizerdeutsch sogar der Vorgänger unseres heutigen Hochdeutschs war.

Wie auch immer, viele Schweizer verstehen Deutsch und können dieses fließend sprechen.

Kein Wunder, an der Grenze zur Schweiz gibt es täglichen Pendlerverkehr nach Deutschland und in die Schweiz. Schweizer die in Deutschland arbeiten und Deutsche, die in der Schweiz arbeiten gehen gibt es viele.

Schweizerdeutsch

Das Schweizerdeutsch klingt für die deutschen Nachbarn immer ein bisschen niedlich.

Unser Feldsalat heißt bei den Schweizern “Nüsslisalat”.

Und natürlich darf auch der weltweit bekannte Gruß “Grüezi” in dieser Aufzählung nicht fehlen. Denn so sagen sich die Schweizer gegenseitig Guten Tag.

Allerdings gibt es auch hier regionale Unterschiede. Denn in manchen Teilen des Landes heißt es auch “Tagwoll”.

Alleine hier zeigt sich schon die sprachliche Vielfalt, die wir im Folgenden weiter entdecken werden.

Schweizer Hochdeutsch

Die Butter kennen wir, im Schweizer Hochdeutsch heißt es allerdings “der” Butter.

Der Artikel wird für viele Wörter im Schweizer Hochdeutsch anders verwendet als im Deutschen.

Das Foto bei uns, ist im Schweizer Hochdeutsch “die” Foto.

Bevor wir also urteilen, dass hier Jemand einen Falschen Artikel für ein Wort gesetzt hat, sollten wir uns also in Zukunft fragen, ob es sich nicht um Schweizer Hochdeutsch handelt.

Französisch in der Schweiz

Im Westen des Landes, in der sogenannten “Suisse Romande”, spricht man tatsächlich Französisch.

Dieser Teil der Schweiz grenzt an Frankreich, selbstverständlich ist deshalb dort das Sprachbild etwas gemischter. Allerdings erstreckt sich der Einfluss der französischen Sprache auch in weitere Teile des Landes.

Vier Kantone (so heißen übrigens die Bundesländer in der Schweiz) sind französischsprachig: Dazu gehören Genf, Waadt, Neuenburg und Jura.

3 Kantone sind zweisprachig und damit zum Teil französischsprachig. Dazu zählen in Bern Freiburg und im Wallis. Dort spricht man Deutsch und Französisch.

Frankoprovenzalisch

Da für das Frankoprovenzalische keine eigenständige Standardsprache entstand und das Sprachgebiet in der neueren Geschichte auch keine politische Einheit bildete, existiert bei den Muttersprachlern kein einheitlicher Name für diese Sprache.

Interessant ist jedoch, dass sich das Frankoprovenzialische sogar bis in deutsche Städte geschlichen hat. In amtlichen Dokumenten kommt die Sprache zum Beispiel in der Stadt Freiburg offiziell seit dem 14. Jahrhundert vor, meistens mit der Bezeichnung “Romand”.

Schweizer Französisch

Schweizer Französisch ist eher eine allgemeine Bezeichnung für die vielen Dialekte der französischen Sprache der französischsprachigen Schweiz.

Oftmals wird das Schweizer Französisch auch als “Welsch” bezeichnet. Dabei kann man viele Ähnlichkeiten zur französischen Sprache feststellen.

Italienisch in der Schweiz

Im Süden grenzt die Schweiz an Italien. Viele Deutsche wissen das, denn sie müssen entweder durch Österreich oder durch die Schweiz fahren, um nach Italien in den Urlaub zu gelangen. Und auch hier zeigt sich die Vermischung der beiden Sprachen deutlich.

Italienisch ist in der Schweiz weit verbreitet und auch viele Italiener leben und arbeiten in der Schweiz. Wie auch beim Französischen gibt es einige Mischformen der Sprachen Italienisch und Schweizerisch.

Schweizer Italienisch

Italienisch ist so weit verbreitet, dass es die dritthäufigste Sprache der Schweiz ist. Italienisch ist sogar Amtssprache auf Bundesebene.

Im Kanton Tessin beispielsweise dient Italienisch auf kommunaler und kantonaler Ebene als alleinige Amtssprache. Man spricht dort auch von Tessinierisch.

Anhand der folgenden Beispiele zeigt sich schon wie sehr italienisch in der Sprache der Schweizer verwurzelt ist.

Das deutsche Wort “Honig” heißt auf italienisch “miele” und auf Tessinerisch “mel”.

Die Deutsche “Brille” ist auf italienisch “occhiali” und auf Tessinerisch “ogiaa”. Vor allem in der Aussprache sind die Ähnlichkeiten deutlich zu hören.

Rätoromanisch

Rätoromanisch wird auch Bündnerromanisch oder einfach Romanisch genannt. Man spricht es vor allem im Schweizer Kanton Graubünden.

Typisch für das Bündnerromanische sind etwa die Endung “-ziun” oder Buchstabenkombinationen wie “tg” oder “aun” und “eun”.

Als wohl markantestes Unterscheidungsmerkmal im Gegensatz zum Italienischen, gilt die Pluralbildung mit -ls oder -s, die es im Italienischen ind er Form gar nicht gibt.

Andere, weniger häufige Sprachen der Schweiz

Da die Schweiz ein weltoffenes Land ist, gibt es neben den Landes- und Amtssprachen, sowie den Sprachen der direkten Nachbarländer auch viele interessante weitere Sprachen, die im Land gesprochen werden.

Diese sind weniger verbreitet, aber durchaus einen Blick wert. Manche von ihnen sind unbekannter als andere, deshalb jedoch nicht weniger interessant.

Jenisch

Die jenische Sprache ist in der Schweiz seit 1997 im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen als territorial nicht gebundene Minderheitensprache anerkannt.

Der besondere Charakter dieser Sprache ergibt sich aus dem Einfluss des Deutschen in Kombination mit anderen Sprachen, wie zum Beispiel dem Hebräischen oder den lateinischen Sprachen.

Es ist eine sehr schöne und bildhafte Sprache, wenn im Jenischen zum Beispiel von “Flossling” für Fisch oder “Hitzling” für Ofen gesprochen wird.

Um es in einem Zitat zu sagen:

“Wörter aus dem Jenischen sind auch in die Schweizer Mundart eingeflossen. So sollen die Wörter «Beiz» für Wirtschaft oder «chifle» für streiten aus dem Jenischen stammen”, sagt der Historiker Guadench Dazzi.

Jiddisch (Westjiddisch)

Jiddisch ist eine faszinierende Sprache mit einer beeindruckenden Geschichte.

Warum?

Aufzeichnungen belegen, dass sie bereits über tausend Jahre alt ist. Ursprünglich wurde sie von aschkenasischen Juden in weiten Teilen Europas gesprochen und geschrieben.

Einige der Nachfahren sprechen diese Sprache bis heute und ihr wohnt ein Zauber der Vergangenheit inne, der eine tiefe Verwurzelung mit Tradition beweist.

Gebärdensprachen

Die Deutschschweizer Gebärdensprache (DSGS) ist die in der Deutschschweiz und in Liechtenstein meistgenutzte Gebärdensprache.

In Wörterbüchern werden Gebärden dabei mit dem jeweiligen Kantonskürzel vermerkt (ZH, BE, BS, LU, SG). Diese Kürzel sind wichtig, denn auch in der Gebärdensprache gibt es bestimmte Akzente und Unterschiede, die wichtig bei der Verständigung sind.

Englisch

Englisch ist als Weltsprache in vielen Ländern der Welt zu finden. Und so hat es natürlich auch einen Einfluss auf das Schweizer­hochdeutsch.

Nur wie äußert sich das?

Viele Begriffe, die dieser Sprache entlehnt wurden, sind auch in der Standardsprache in Deutschland zu finden. Als Beispiele nehmen wir einmal die bekanntesten Begriffe aus dem Fußball.

Beispiel aus der Welt des Fußballs:

Der Schweizer “Captain” ist unser Kapitän.

In der Schweiz ist die Ecke genau wie im Englischen die “Corner” und das “Final” ein Finale.

Ebenso ist das Tor ein schweizerisches “Goal” und das “Offside” kennen wir unter dem deutschen Begriff Abseits.

Hier lässt sich also schon deutlich erkennen, dass das Englische einen großen Einfluss in der Schweiz besitzt.

Was ist die Amtssprache in der Schweiz?

Die vier Amtssprachen in der Schweiz sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.

Die meisten Menschen sprechen diese Sprachen und wie wir gelernt haben, sind sie auf die verschiedenen Teile der Schweiz aufgeteilt.

Wo in der Schweiz werden welche Sprachen gesprochen?

Auf einer sogenannten “Sprachkarte” kann man sehr gut sehen, in welchen Teilen der Schweiz welche Sprache hauptsächlich gesprochen wird.

Dabei sind die Teile der Schweiz farblich markiert in denen die jeweilige Sprache hauptsächlich gesprochen wird. So kann man sich eine sehr gute Übersicht darüber verschaffen, wie die einzelnen Sprach-Schwerpunkte verteilt sind. Wenig überraschend ist dabei, dass sich der italienische Schwerpunkt in Richtung Italien und der französische Schwerpunkt in Richtung Frankreich auf der Karte zeigt.

Wo spricht man Deutsch in der Schweiz?

Deutschsprachige Kantone gibt es in der Schweiz naturgemäß sehr viele. Deutsch ist die meistverbreitete Mutter- und Verkehrssprache in der Schweiz. Die wichtigsten davon sind:

  1. Schaffhausen
  2. Thurgau
  3. St. Gallen
  4. Glarus
  5. Appenzell Innerrhoden
  6. Appenzell Ausserrhoden
  7. Teile von Graubünden

Wo in der Schweiz spricht man Französisch?

Französisch ist die Hauptsprache und Amtssprache in der französischen Schweiz, der sogenannten Romandie. Die Kantone in denen das hauptsächlich so ist, sind:

Interessant zu wissen:

Die Bewohner der Romandie nennen sich selbst “Suisses romands”. Dadurch nennen sie sich anders als die restlichen “Schweizer” und bezeichnen sich gleichzeitig auch nicht als “Franzosen”.

Wo spricht man Italienisch in der Schweiz?

Italienisch ist die Hauptsprache in Tessin und in Teilen des Kantons Graubünden. Die italienische Schweiz wir auch “Svizzera italiana” genannt und umfasst zwei Kantone:

Interessant zu wissen:

Die grösste Gemeinde der italienischen Schweiz bildet mit rund 68.000 Einwohnern die Tessiner Stadt Lugano.

Wo wird Rätoromanisch in der Schweiz gesprochen?

Romanisch ist eine rätoromanische Sprache mit lateinischen Wurzeln, welche fast nur im Kanton Graubünden weiter verbreitet ist.

Welche Nichtlandessprachen werden in der Schweiz gesprochen?

Die häufigste Nichtlandessprache ist natürlich Englisch. Wie in den meisten europäischen Ländern wird auch in der Schweiz Englisch in der Schule gelehrt, gilt jedoch nicht als offizielle Landessprache.

Daneben gibt es noch viele Menschen die Portugiesisch sprechen, danach folgen gleich Spanisch, Serbisch, Kroatisch und Albanisch.

Die am häufigsten gesprochenen Nichtlandessprachen in der Schweiz sind

  1. Englisch
  2. Portugiesisch
  3. Spanisch
  4. Serbisch
  5. Kroatisch
  6. Albanisch

Fazit: In der Schweiz sind viele Sprachen zu Hause

Die Schweiz gilt oftmals als abgeschottet und eigenbrötlerisch. Wie wir heute gelernt haben, stimmt das so gar nicht.

Denn die Schweiz ist nicht zuletzt wegen ihrer sprachlichen Vielfalt weltoffen und kulturell sehr divers.

Vor allem die Einflüsse der deutschen Sprache, der italienischen Sprache und der französischen Sprache zeigen sich deutlich im Sprachbild des Landes. Mit dem Rätoromanischen hat die Schweiz eine vielen sehr unbekannte Sprache weit im Land verbreitet.

Möchten Sie weitere Informationen zu den Sprachen der Schweiz teilen? Oder haben Sie Fragen? Schreibe sie unten in die Kommentare.