Gesunder Boden – gesunde Pflanzen, könnte man meinen. Leider ist es nicht ganz so einfach. Der Boden im Garten hat aber schon großen Einfluss auf das Wachsen und Gedeihen aller Pflanzen. Er ist nicht allein dafür verantwortlich, aber er ist wichtig. Für erfolgreiches Gärtnern ist ein intakter Boden die wichtigste Voraussetzung. Man könnte also auch Sagen, Erde gut. Alles gut. Was ist Mutterboden?Muttererde ist humusreicher Oberboden, die fruchtbarste Bodenschicht. Er wird in jedem Garten benötigt und kann erworben werden. In der Landwirtschaft wird dieser Boden Ackerkrume genannt. Mutterboden wird zur Auffüllen von Flächen, als Nährstoffschicht für Beete, zur Modellierung oder zum Ausgleich von Geländeunebenheiten, als Rasenunterschicht, für Staudenpflanzungen, für Gemüsebeete und anderes verwendet. Er kommt bei fast jeder gartenbaulichen Maßnahme zum Einsatz. Mutterboden enthält neben mineralischen Bestandteilen, also den Kies-, Sand und/oder Tonanteilen, auch Humus und Kleinstlebewesen, je mehr, desto besser. Wenn man ein Haus baut, fällt immer Mutterboden als überschüssiger Bodenaushub an. Das liegt daran, dass Mutterboden nicht tragfähig ist. Man kann kein Haus darauf errichten, es würde einsinken. Dieser Bodenaushub darf auf keinen Fall einfach entsorgt werden, schon gar nicht mit anderem Bauaushub. Das ist sogar verboten, denn diese Erde ist viel zu wertvoll. Wer also keinen Platz zum Zwischenlagern hat, gibt den Mutterboden an Selbstabholer ab, ganz einfach, um die Kosten für die Abholung vom Fachmann zu sparen. Am Ende kann es passieren, dass Mutterboden fehlt, um das Grundstück aufschütten zu können. Oft hat man generell zu wenig Mutterboden. Dann wird Mutterboden benötigt. In der Regel ist das kein Problem, denn es gibt zahlreiche Anbieter. Wo kauft man Muttererde?Es kommt immer darauf an, wie viel Erde benötigt wird. Dann ist wichtig, ob die Menge angeliefert werden muss. Woher kommt das Fahrzeug? Wird der Mutterboden noch angereichert, z.B. mit Kompost oder Dünger? Alles ist möglich. Wer nur eine kleine Menge Mutterboden sucht, kann erst einmal in Kleinanzeigen schauen. Oft wird er von Bauherren für Selbstabholer kostengünstig oder gar umsonst abgegeben. Sie brauchen den Platz. Vielleicht hat man Glück. Gerade im Frühjahr, wenn viele mit dem Hausbau starten, gibt es häufig solche Angebote. Wer also einen Autohänger besitzt und keinen weiten Weg zu bewältigen, für den ist das ein guter Weg. Es ist natürlich viel Arbeit, die Erde erst auf den Hänger zu schaufeln und dann wieder runter und zu verteilen, aber der Preis rechtfertigt dies. Wer rechnen muss, kann durch die Arbeit allerhand sparen. Gartenbaubetriebe und Landschaftsgärtner bieten in der Regel auch Mutterboden an. Gerade, wer nicht allzu viel davon benötigt, kann es sich durch diese liefern lassen. Mutterboden muss speziell gelagert werden. Er kann faulen, wenn er zu sehr aufgeschichtet wird, vor allem für längere Zeit. Daher sind die Bodentauschbörsen entstanden, die eine Wiederverwendung dieses Bodens erleichtern sollen. Die Qualität von MutterbodenEs gibt unterschiedliche Arten von Mutterboden. Seine Klassifizierung erfolgt unter verschiedenen Kriterien. Diese geben Auskunft darüber, für welche Arten von Pflanzen der Boden geeignet ist. Wichtig ist daher die Wasserdurchlässigkeit, der Anteil an organischen Pflanzen, der pH-Wert des Bodens und der Nährstoff- und Humusgehalt. Leider weiß man als Laie oft nicht, wie man guten Mutterboden erkennt. Ich kann da hier auch keinen allgemein gültigen Tipp geben. Guter Mutterboden ist krümelig, humos, gut durchlüftet, leicht durchwurzelbar und kann ausreichend Niederschlagswasser aufnehmen. Wichtig ist, dass bei einem Hausbau und dem Abtragen oder Zwischenlagern der Erde der Oberboden nicht mit dem Unterboden vermischt wird. Der Oberboden ist meist dunkler, denn er hat einen höheren Anteil Humus und mehr Bodenorganismen. Wenn die gelieferte Erde recht hell ist, ist es schlechte Qualität und meist abgetragener Unterboden. Einfacher, grober Mutterboden enthält meist noch Wurzeln oder Wurzelstücke. Da sprießen dann Unkräuter, Raps oder andere unerwünschte Pflanzen. Dieser Boden wird als „Mutterboden wie gewachsen“ bezeichnet. Mehrfach habe ich über schlechte Qualität gelesen, sehr unzufriedene Kunden, die nie wieder solchen Boden kaufen würden. Besser sind die gesiebten Böden. Dieser Mutterboden ist etwas teurer, aber die Ausgabe lohnt sich. Alle groben Teile sind rausgesiebt. Gesiebter Mutterboden ist meist in einer Körnung von 0 bis 20 mm oder 0 bis 30 mm erhältlich. Grobere Steine, Wurzeln, Rhizome sind raus. Unkrautsamen können freilich enthalten sein, aber die werden ja sowieso immer wieder eingeschleppt. Bei der Qualität gibt es viele Unterschiede. Es kommt darauf an, was für einen wichtig ist. Ich würde Wert darauf legen, dass die Muttererde auf Schadstoffe geprüft und zertifiziert wurde. Das Zertifikat würde ich mir zeigen lassen. Gerade wer Obst und Gemüse anbauen möchte, sollte darauf achten. Ansonsten muss die Erde frei von Schutt- und Glas sein, darf keine Folienschnipsel von Müll- und Komposttüten enthalten. Mir wäre wichtig, dass keine Holz- und Schredderspäne in der Erde enthalten sind, denn da sind Herkunft und Zusammensetzung oft unklar. Schadstoffe können enthalten sein.{infobox type=check|content=Tipp: Das durchschnittliche Gewicht von Mutterboden beträgt 1,5 Tonnen pro Kubikmeter. Die Masse ist abhängig von der Zusammensetzung der Erde. Bei einem hohen Anteil an Humus wiegt der cbm nur noch 1,2 Tonnen. Bei einem hohen Lehm- oder Tonanteil (was gut wäre) ist der Boden oft etwas schwerer, etwa 1,7 Tonnen pro cbm. Das sagt einiges über die Qualität aus, aber ob man das Gewicht ehrlich mitgeteilt bekommt, ist eine andere Sache. Man muss sich ja auf die Angaben des Verkäufers verlassen.} Preise für MutterbodenNicht nur die Qualität ist unterschiedlich, sondern auch die Preise. Klar ist, dass unterschiedliche Unternehmen unterschiedliche Preise haben. Ich meine eher die Unterschiede zwischen den einzelnen angebotenen Erden. Der Preis ist oft auf den ersten Blick recht hoch. Je mehr Mutterboden man aber benötigt, um so mehr Tonnen man abnimmt, umso preiswerter wird es in den meisten Fällen. 10 bis 20 Prozent Rabatt sind keine Seltenheit.
Gute Erde ist meist nicht billig. Leider ist ein hoher Preis keine Garantie für eine gute Erde. Wer nur billige Erde sucht, kann die meist überall finden. Wer Wert auf Qualität legt, muss schon suchen und entscheiden, was wichtig ist.
Fazit |