Wie wolltest du dich unterwinden kurzweg die menschen zu ergründen

Das Gedicht „Schein und Sein“ stammt aus der Feder von Wilhelm Busch.

Mein Kind, es sind allhier die Dinge,Gleichwohl, ob große, ob geringe,Im wesentlichen so verpackt,

Daß man sie nicht wie Nüsse knackt.

Wie wolltest du dich unterwinden,Kurzweg die Menschen zu ergründen.Du kennst sie nur von außenwärts.

Du siehst die Weste, nicht das Herz.

Weitere gute Gedichte des Autors Wilhelm Busch.

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Wie wolltest du dich unterwinden kurzweg die menschen zu ergründen
582 × 780 (68 KB)Stefan Knauf (talk | contribs)==Information== ===Deutsch=== *Ein Wilhelm-Busch-Text in handschriftlicher deutscher Kurrentschrift *Lizenz: gemeinfrei (Autor 1908 gestorben) '''Der Text lautet in lateinischen Buchstaben:''' Schein und Sein Mein Kind, es ſind allhier die Dinge,<br>

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Aufnahme 2013

Mein Kind, es sind allhier die Dinge,Gleichwohl, ob große, ob geringe,Im wesentlichen so verpackt,Daß man sie nicht wie Nüsse knackt.Wie wolltest du dich unterwinden,
Kurzweg die Menschen zu ergründen.
Du kennst sie nur von außenwärts.


Du siehst die Weste, nicht das Herz.

Beschreibung:

Wie wolltest du dich unterwinden kurzweg die menschen zu ergründen

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Gedicht zum Thema Sehen:

Wilhelm Busch

(1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller

Quelle: Busch, W., Gedichte. Schein und Sein, 1909

Mein Kind, es sind allhier die Dinge, Gleichwohl, ob große, ob geringe, Im wesentlichen so verpackt,

Daß man sie nicht wie Nüsse knackt.

Wie wolltest du dich unterwinden, Kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts.

Du siehst die Weste, nicht das Herz.


Page 2

O komm herbei, du goldne Zeit, Wenn alle, die jetzt bummeln, In schöner Unparteilichkeit

Sich bei der Arbeit tummeln.

Der Lärm, womit der Musikant Uns stört, wird dann geringer. Wer Dünger fuhr, wer Garben band,

Dem krümmen sich die Finger


Page 3

Papa, nicht wahr, Im nächsten Jahr, Wenn ich erst groß Und lesen kann und schreiben kann, Dann krieg ich einen hübschen Mann Mit einer Ticktackuhr An einer goldnen Schnur. Der nimmt mich auf den Schoß Und sagt zu mir: Mein Engel, Und gibt mir Zuckerkrengel Und Kuchen und Pasteten. Nicht wahr, Papa? Der Vater brummt: Na, na, Was ist das für Gefabel! Die Vögel, die dann flöten,

Die haben noch keinen Schnabel.


Page 4

Haß, als minus und vergebens, Wird vom Leben abgeschrieben. Positiv im Buch des Lebens Steht verzeichnet nur das Lieben. Ob ein Minus oder Plus

Uns verblieben, zeigt der Schluß.


Page 5

Zwei mal zwei gleich vier ist Wahrheit. Schade, daß sie leicht und leer ist, Denn ich wollte lieber Klarheit

Über das, was voll und schwer ist.

Emsig sucht ich aufzufinden, Was im tiefsten Grunde wurzelt, Lief umher nach allen Winden

Und bin oft dabei gepurzelt.

Endlich baut ich eine Hütte. Still nun zwischen ihren Wänden Sitz ich in der Welten Mitte,

Unbekümmert um die Enden.


Page 6

Zu gräßlich hatt' er mich geneckt. Wie weh war mir zu Sinn! Und tief gekränkt und aufgeschreckt

Zum Kirchhof lief ich hin.

Ich saß auf einem Leichenstein, Die Augen weint ich rot. Ach, lieber Gott, erbarm dich mein

Und mach mich endlich tot.

Sieht er mich dann in meinem Sarg, So wird er lebenssatt Und stirbt vor Gram, weil er so arg

Mein Herz behandelt hat.

Kaum wars gesagt, so legten sich Zwei Arme um mich her, Und auf der Stelle fühlte ich,

Wer das getan, war er.

Wir kehrten Arm in Arm zurück. Ich sah ihn an bei Licht. Nein, solchen treuen Liebesblick

Hat doch kein Bösewicht.


Page 7

Ich gedachte still zu sitzen, Doch sogleich begann das Treiben: Du mußt gehen, laufen, schwitzen,

Um so forsch wie wir zu bleiben.

Und sie wollten mir nach ihrer Mode keine Ruhe gönnen, Gleich wie Boten und Hausierer

Sollt ich hin und wider rennen.

Ich besah mir diese Geister, Diese ungestümen Treiber. Oft sind solche weisen Meister

Grad die ärgsten Klageweiber.


Page 8

Zur Arbeit ist kein Bub geschaffen, Das Lernen findet er nicht schön; Er möchte träumen, möchte gaffen

Und Vogelnester suchen gehn.

Er liebt es, lang im Bett zu liegen. Und wie es halt im Leben geht: Grad zu den frühen Morgenzügen

Kommt man am leichtesten zu spät.


Page 9

So ist's in alter Zeit gewesen, So ist es, fürcht ich, auch noch heut. Wer nicht besonders auserlesen,

Dem macht die Tugend Schwierigkeit.

Aufsteigend mußt du dich bemühen, Doch ohne Mühe sinkest du. Der liebe Gott muß immer ziehen,

Dem Teufel fällt's von selber zu.


Page 10

Die Lehre von der Wiederkehr Ist zweifelhaften Sinns. Es fragt sich sehr, ob man nachher

Noch sagen kann: Ich bins.

Allein was tuts, wenn mit der Zeit Sich ändert die Gestalt? Die Fähigkeit zu Lust und Leid

Vergeht wohl nicht so bald.


Page 11

Wonach du sehnlich ausgeschaut, Es wurde dir beschieden. Du triumphierst und jubelst laut:

Jetzt hab ich endlich Frieden!

Ach, Freundchen, rede nicht so wild, Bezähme deine Zunge! Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,

Kriegt augenblicklich Junge.


Page 12

Er g'hört, als eines von den Lichtern, Die höher stets und höher steigen, Bereits zu unsern besten Dichtern,

Das läßt sich leider nicht verschweigen

Was weiß man von den Sittenrichtern? - Er lebt von seiner Frau geschieden, Hat Schulden, ist nicht immer nüchtern -

Aha, jetzt sind wir schon zufrieden!


Page 13

Schon recht. Du willst als Philosoph Die Wahrheit dir gewinnen; Du machst mit Worten ihr den Hof,

Um so sie einzuspinnen.

Nur sage nicht, daß zwischen dir Und ihr schon alles richtig. Sie ist und bleibt, das wissen wir,

Jungfräulich, keusch und züchtig.


Page 14

Sage nie: Dann soll's geschehen! Öffne dir ein Hinterpförtchen Durch "Vielleicht", das nette Wörtchen,

Oder sag: Ich will mal sehen!

Denk an des Geschickes Walten. Wie die Schiffer auf den Plänen Ihrer Fahrten stets erwähnen:

Wind und Wetter vorbehalten!


Page 15

Mein Büdelein Is noch so tlein, Is noch so dumm Ein ames Wum, Muß tille liegen In seine Wiegen Und hat noch keine Hos'. Ätsch, ätsch!

Und ich bin schon so goß.


Page 16

Hinweg mit diesen alten Herrn, Sie sind zu nichts mehr nütz! So rufen sie und nähmen gern

Das Erbe in Besitz.

Wie andre Erben, die in Not, Vergeblich warten sie. Der alte reiche Hoffetot,

Der stirbt bekanntlich nie.


Page 17

Ein Töpfchen stand im Dunkeln An stillverborgener Stelle. Ha, rief es, wie wollt ich funkeln,

Käm ich nur mal ins Helle.

Ihm geht es wie vielen Narren. Säß einer auch hinten im Winkel, So hat er doch seinen Sparren

Und seinen aparten Dünkel.


Page 18

Sahst du noch nie die ungemeine Und hohe Kunstgelenkigkeit, Sowohl der Flügel wie der Beine,

Im Tierbereich mit stillem Neid?

Sieh nur, wie aus dem Feisgeklüfte Auf seinen Schwingen wunderbar Bis zu den Wolken durch die Lüfte

In stolzen Kreisen schwebt der Aar.

Sieh nur das Tierchen, das geringe, Das zu benennen sich nicht ziemt, Es ist durch seine Meistersprünge,

Wenn nicht beliebt, so doch berühmt.

Leicht zu erlegen diese beiden, Das schlag dir lieber aus dem Sinn. Wer es versucht, der wird bescheiden,

Sei's Jäger oder Jägerin.


Page 19

Er hatte, was sich nicht gehört, Drei Bräute an der Zahl Und nahm, nachdem er sie betört,

'ne vierte zum Gemahl.

Allein, es war ein kurzes Glück. Kaum waren sie getraut, So hat der Hund auch diesen Strick

Schon wieder abgekaut.


Page 20

Nörgeln ist das Allerschlimmste, Keiner ist davon erbaut; Keiner fährt, und wärs der Dümmste,

Gern aus seiner werten Haut.


Page 21

Ernst und dringend folgt mir eine Mahnung nach auf Schritt und Tritt: Sorge nicht nur für das Deine,

Sondern für das andre mit.

Demnach soll ich unterlassen, Was mir von Natur genehm, Um das Gute zu erfassen?

Ei, das ist mal unbequem.


Page 22

Ganz richtig, diese Welt ist nichtig. Auch du, der in Person erscheint, Bist ebenfalls nicht gar so wichtig,

Wie deine Eitelkeit vermeint.

Was hilft es dir, damit zu prahlen, Daß du ein freies Menschenkind? Muß du nicht pünktlich Steuern zahlen,

Obwohl sie dir zuwider sind?

Wärst du vielleicht auch, sozusagen, Erhaben über Gut und Schlecht, Trotzdem behandelt dich dein Magen

Als ganz gemeinen Futterknecht.

Lang bleibst du überhaupt nicht munter. Das Alter kommt und zieht dich krumm Und stößt dich rücksichtslos hinunter

Ins dunkle Sammelsurium.

Daselbst umfängt dich das Gewimmel Der Unsichtbaren, wie zuerst, Eh du erschienst, und nur der Himmel

Weiß, ob und wann du wiederkehrst.


Page 23

Nahmst du in diesem großen Haus Nicht selbst Quartier? Mißfällt es dir, so zieh doch aus.

Wer hält dich hier?

Und schimpfe auf die Welt, mein Sohn, Nicht gar zu laut. Eh du geboren, hast du schon

Mit dran gebaut.


Page 24

Aus der Mühle schaut der Müller, Der so gerne mahlen will. Stiller wird der Wind und stiller,

Und die Mühle stehet still.

So gehts immer, wie ich finde, Rief der Müller voller Zorn. Hat man Korn, so fehlts am Winde,

Hat man Wind, so fehlt das Korn.


Page 25

Er ist ein Dichter, also eitel. Und, bitte, nehmt es ihm nicht krumm, Zieht er aus seinem Lügenbeutel

So allerlei Brimborium.

Juwelen, Gold und stolze Namen, Ein hohes Schloß im Mondenschein Und schöne höchstverliebte Damen,

Dies alles nennt der Dichter sein.

Indessen ist ein enges Stübchen Sein ungeheizter Aufenthalt. Er hat kein Geld, er hat kein Liebchen,

Und seine Füße werden kalt.


Page 26

Geschäftig sind die Menschenkinder, Die große Zunft von kleinen Meistern, Als Mitbegründer, Miterfinder

Sich diese Welt zurecht zu kleistern.

Nur leider kann man sich nicht einen, Wie man das Ding am besten mache. Das Bauen mit belebten Steinen

Ist eine höchst verzwickte Sache.

Welch ein Gedränge und Getriebe Von Lieb und Haß bei Nacht und Tage, Und unaufhörlich setzt es Hiebe,

Und unaufhörlich tönt die Klage.

Gottlob! es gibt auch stille Leute, Die meiden dies Gewühl und hassen's Und bauen auf der andern Seite

Sich eine Welt des Unterlassens.