Impfstoff gegen Corona. Eine vollständige Impfung ist wichtig, Boostern erhöht den Schutz vor Omikron. © Getty Images / AFP Menschen ab 70 Jahren und anderen sensiblen Gruppen empfiehlt die Stiko eine zweite Booster-Impfung. Jetzt bieten auch einige Apotheken Impfungen an. Impf-News gebündelt.
Alle Fragen im Überblick
Wer soll eine zweite Auffrischungsimpfung bekommen?
Die Ständige Impfkommission hat am 3. Februar 2022 für bestimmte Personengruppen einen zweite Booster-Impfung empfohlen. Dazu gehören: - Menschen ab 70 Jahren - Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreute in Einrichtungen der Pflege - Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren - Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere bei direktem Kontakt mit den Patientinnen und Patientinnen oder Bewohnerinnen und Bewohnern Wann ist der richtige Zeitpunkt für den zweiten Booster?
Das kommt darauf an: Bei gesundheitlich gefährdeten Personen soll die zweite Booster-Impfung frühestens drei Monate nach der ersten Booster-Impfung erfolgen. Dagegen soll das Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen die zweite Auffrischungsimpfung erst frühestens sechs Monate nach der ersten Auffrischimpfung erhalten. Welche Impfstoffe kommen für den zweiten Booster infrage?
Bei der zweiten Auffrischungsimpfung soll einer der beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe von Biontech und Pfizer oder von Moderna verimpft werden. Mit welchen Nebenwirkungen ist nach der zweiten Auffrischimpfung zu rechnen?
Die Stiko nimmt an, dass die zweite Auffrischimpfung ähnlich verträglich ist wie die erste. Welche Gründe sprechen für die zweite Auffrischimpfung?
Aktuelle Daten zeigen laut Stiko, dass der Schutz nach der ersten Auffrischimpfung gegen Infektionen mit der Omikron-Variante innerhalb weniger Monate abnimmt. Dies sei besonders für Menschen ab 70 Jahren und mit Immunschwäche bedeutsam, da sie im Fall einer Coronavirus-Infektion das höchste Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf hätten. Die zweite Auffrischimpfung soll den Schutz verbessern und schwere Erkrankungen bei gefährdeten Personen verhindern. Zusätzlich soll Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen besser geschützt werden, da es sich leichter anstecken kann. Die Stiko betont, dass die Datenlage zur Effektivität und Sicherheit der zweiten Auffrischimpfung noch begrenzt sei. Was ist mit Personen, die sich nach der ersten Auffrischimpfung mit Corona infiziert haben?
Für alle, die sich nach der ersten Auffrischimpfung mit dem Coronavirus infiziert haben, empfiehlt die Stiko keine zweite Auffrischimpfung. Wer soll eine erste Auffrischungsimpfung bekommen?
Grundsätzlich alle Menschen ab 12 Jahren sollten sich boostern lassen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko). Voraussetzung ist, dass sie bereits zweimal grundimmunisiert wurden und die zweite Impfung mindestens drei Monate her ist. Welche Impfstoffe kommen für eine erste Auffrischungsimpfung in Frage?
Die Europäische Arzneimittelagentur (Ema) hat den Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer sowie Spikevax von Moderna für Auffrischungsimpfungen in Europa empfohlen. Menschen unter 30 Jahren sollen aber nur den Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer erhalten, empfiehlt die Ständige Impfkommission. Denn nach einer Impfung mit dem Mittel von Biontech und Pfizer sei das Risiko für eine Herzmuskelentzündung geringer als mit dem Impfstoff von Moderna. Was bewirkt eine erste Auffrischimpfung?
Laut Ema kann eine dritte Dosis bei Erwachsenen die Zahl der Antikörper gegen das Coronavirus wieder erhöhen, wenn diese nach der zweiten Impfung gesunken war. Studien legen nahe, dass der Impfschutz der Auffrischungsimpfung nach etwa sieben bis zwölf Tagen gegeben ist. Welche Nebenwirkungen sind bei der ersten Booster-Impfung möglich?
Mögliche Nebenwirkungen nach einer Auffrischungsimpfung sind laut Ema vergleichbar mit denen nach der ersten und zweiten Dosis. Wann sollte ich mich um eine erste Auffrischimpfung kümmern?
Die Stiko empfiehlt seit dem 21.12.21 einen verkürzten Abstand von mindestens drei Monaten für eine Auffrischimpfung. Ältere oder vorerkrankte Personen seien bevorzugt zu behandeln. Durch die Verkürzung des Impfabstands soll der Schutz vor schweren Erkrankungen durch Infektionen mit der Omikron-Variante in der Bevölkerung verbessert und die Übertragung dieser stark verbreiteten Variante vermindert werden. Soll ich mich boostern lassen, wenn ich eine Corona-Infektion hatte und danach einmal geimpft wurde?
Wer eine Corona-Infektion überstanden hat und danach eine Impfstoffdosis zur Grundimmunisierung erhalten hat, soll laut Stiko frühestens drei Monate nach dem Impftermin eine erste Auffrischimpfung erhalten. Brauche ich nach einem Impfdurchbruch eine erste Auffrischimpfung?
Die Stiko empfiehlt das. Wer sich als vollständig geimpfter Mensch mit Corona infiziert hat, solle frühestens drei Monate nach der Infektion eine Auffrischimpfung erhalten. Sollte ich vor der Booster-Impfung mein Blut auf Antikörper untersuchen lassen?
Nein. Es ist laut RKI nicht bekannt, ab welchem Antikörper-Wert von einem ausreichenden Schutz ausgegangen werden kann. Selbst wenn noch eine Immunität bestehen sollte, gebe es keine Sicherheitsbedenken bei einer Auffrischimpfung. Die Behörde verweist auf einen weit verbreiteten Irrtum, wonach bei hohem Antikörperspiegel nach einer Impfung oder Covid-19-Erkrankung keine Auffrischimpfung notwendig sei. Das sei nicht korrekt. Welchen 5- bis 11-Jährigen empfiehlt die Stiko die Impfung?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt, 5- bis 11-jährige Kinder mit Vorerkrankungen impfen zu lassen. So steht es in einer ersten Mitteilung des Robert-Koch-Instituts. Die Empfehlung gilt auch für Kinder dieser Altersgruppe, in deren Umfeld Menschen mit einem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf leben – zum Beispiel sehr alte Menschen oder Immungeschwächte. Auf individuellen Wunsch der Eltern oder Kinder hin könnten auch 5- bis 11-Jährige ohne Vorerkrankungen die Impfung erhalten. Was ist das Ziel der Empfehlungen?
Die Impfung soll schwere Covid-19-Erkrankungen und Todesfälle bei 5- bis 11-Jährigen verhindern. Für Kinder, die an Vorerkrankungen leiden, sind diese Risiken höher. Warum spricht die Stiko für gesunde Kinder keine generelle Empfehlung aus?
Gesunde, nicht vorerkrankte Kinder haben laut Stiko nur ein geringes Risiko für schwere Verläufe, für Krankenhauseinweisungen und Behandlungen auf Intensivstationen. Die meisten Infektionen in dieser Gruppe verliefen ohne Symptome. Hinzu komme, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen durch die Kinderimpfung derzeit nicht eingeschätzt werden könne – wegen der noch eingeschränkten Datenlage. Die Stiko hat angekündigt, die Empfehlung für gesunde Kinder anzupassen, sobald weitere Daten zur Impfstoffsicherheit in dieser Altersgruppe oder andere relevante Erkenntnisse vorlägen. Welcher Impfstoff kommt für 5- bis 11-Jährige in Frage?
Die Europäische Arzneimittelagentur Ema hatte bereits Ende November 2021 den mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer empfohlen, um 5- bis 11 Jährige damit zu impfen. In der wichtigsten Zulassungsstudie habe der Impfstoff gezeigt, dass er zu gut 91 Prozent eine Covid-19-Erkrankung mit Symptomen verhindern konnte. Der Nutzen der Impfung überwiege auch in dieser Altersgruppe die Risiken – insbesondere allem für Kinder, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf hätten. An der Studie nahmen insgesamt fast 2 000 Kindern dieser Altersgruppe teil. Von ihnen erhielten 1 305 den Impfstoff und 663 erhielten einen Placebo. Nach einiger Zeit erkrankten drei Kinder in der Gruppe der Geimpften, in der kleineren Gruppe der Ungeimpften waren es 16. Welche Nebenwirkungen sind aus der Zulassungsstudie bekannt?
Die häufigsten Nebenwirkungen, die in der Zulassungsstudie beobachtet wurden, sind Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Schüttelfrost. Die Beschwerden seien mild bis moderat gewesen und hätten sich einige Tage nach der Impfung gebessert. Auch bei den 12-Jährigen waren das die häufigsten Nebenwirkungen. Wie ist der Impfstoff für die Kleinen dosiert?
Der Impfstoff für die Kleinen enthält nur ein Drittel der Dosis, die Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sowie Erwachsene bekommen. Er soll bei zwei Impfterminen im Abstand von drei Wochen verabreicht werden. Ab wann können Kinder ab fünf Jahren in Deutschland geimpft werden?
Laut Bundesgesundheitsministerium wird der Kinderimpfstoff voraussichtlich ab dem 13. Dezember 2021 an die Arztpraxen ausgeliefert. Gibt es schon Praxiserfahrungen mit dem Impfstoff bei 5- bis 11-Jährigen?
In den USA ist der Impfstoff von Biontech und Pfizer seit Ende Oktober 2021 zugelassen, um 5- bis 11-Jährige damit zu impfen. Israel und Kanada zogen nach. Warum empfiehlt die Ständige Impfkommission Stiko die Impfung für 12- bis 17-Jährige?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt seit dem 16. August 2021 die Impfung gegen Covid-19 auch für 12- bis 17-Jährige. Zu diesem Zeitpunkt lagen ausreichend Daten für diese Einschätzung vor, so das Gremium. Sie stammten vor allem aus dem amerikanischen Impfprogramm mit fast 10 Millionen geimpften Kinder und Jugendlichen. Nach derzeitigem Kenntnisstand überwögen die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Nebenwirkungen. Die Stiko verweist zudem auf aktuelle mathematische Modellierungen, nach denen die inzwischen dominierende Delta-Variante für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Infektionsrisiko in einer vierten Infektionswelle darstellen würde als frühere Varianten. Sind für 12- bis 17-Jährige auch Auffrischimpfungen empfohlen?
Ja. Die Stiko empfiehlt seit dem 13. Januar 2022 allen 12- bis 17-Jährigen eine Auffrisch-Impfung mit dem Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer. Es solle eine altersentsprechende Dosis von 30 Mikrogramm verimpft werden, was einer Erwachenen-Dosis entspricht. Die dritte Impfdosis solle einen Mindestabstand von drei Monaten zur vorangegangenen Impfung haben. Der Grund für die Empfehlung: Auch in dieser Altersgruppe nehme der Impfschutz nach wenigen Monaten ab. Eine Auffrischimpfung verbessere den Impfschutz und verringere die Übertragungswahrscheinlichkeit von Corona-Infektionen. Die Stiko weist darauf hin, dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit der Auffrischimpfung bei 12– bis 17-Jährigen noch immer limitiert sei. Das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen werde jedoch als sehr gering eingeschätzt. Nach der Auffrischimpfung seien vergleichbare Impfreaktionen wie nach der zweiten Impfstoffdosis zu erwarten oder wie nach der Auffrischimpfung bei 18 bis 25-Jährigen. Welche Nebenwirkungen der Impfung sind insbesondere für Kinder und Jugendliche bekannt?
Eine Impfung gegen Covid-19 kann in sehr seltenen Fällen, insbesondere bei jungen männlichen Geimpften, Herzmuskelentzündungen verursachen. Die meisten bislang Betroffenen mussten laut Stiko im Krankenhaus behandelt werden, hatten jedoch bei entsprechender medizinischer Versorgung einen unkomplizierten Verlauf. Umgekehrt wiesen Studien darauf hin, dass auch bei einer Covid-19-Erkrankung das Herz in Mitleidenschaft gezogen werden könne. Weitere schwere Nebenwirkungen durch die mRNA-Impfstoffe, die in der EU für Kinder zugelassen sind, seien derzeit nicht bekannt. Zu den milden bis moderate Nebenwirkungen zählten Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber. Wie riskant ist Covid-19 für Kinder und Jugendliche?
Infektionen verlaufen bei Kindern und Jugendlichen in der Regel mild. Dennoch sind schwere Verläufe und Komplikationen möglich. Ob und wie häufig etwa Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen auftritt, muss laut Stiko weiterhin erforscht werden. Bislang seien nach Covid-19-Erkrankungen bei einigen Heranwachsenden anhaltende Erschöpfungszustände, Atembeschwerden, Konzentrations- und Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Herzrhythmusstörungen aufgefallen. Teils hielten die Symptome Wochen oder Monate an. In seltenen Fällen erkrankten Kinder und Jugendliche nach einer Covid-19-Infektion an Pims. Das Kürzel steht für die englische Bezeichnung Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome und es kommt dabei zu einem schweren entzündlichen Krankheitsbild. Pims ist laut RKI inzwischen gut behandelbar und heilt meist folgenlos aus. In der Altersgruppe der 12– bis 17-Jährigen seien schätzungsweise 0,04 Prozent der Infizierten an Pims erkrankt. Kann es nach zweifacher Impfung zu Infektionen kommen?
Ja. Nach derzeitigem Kenntnisstand wirken die Impfstoffe zwar gut gegen eine Ansteckung und vor allem gegen einen schweren Verlauf der Erkrankung, aber sie bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Das zeigte sich bereits in den Zulassungsstudien, die nicht gegen mögliche Virusvarianten konzipiert waren. Die Wirkung der Impfung kann auch individuell verringert sein, etwa weil das Immunsystem alters- oder immunschwächebedingt nicht ausreichend anspricht. Hinzu kommt ein weiterer Faktor: Laut Daten, die beispielsweise aus dem früh gestarteten israelischen Impfprogramm stammen, scheint die Wirksamkeit von Corona-Impfstoffen insgesamt mit der Zeit abzunehmen. Aus all diesen Gründen kann es zu sogenannten „Impfdurchbrüchen“ kommen. Entsprechende Infektionen scheinen aber vergleichsweise mild zu verlaufen, weil die Impfung doch einen gewissen Schutz bietet. Sind Langzeitfolgen der Impfung denkbar, die erst nach Monaten oder Jahren auftreten?
Einige Menschen fürchten, dass die Corona-Impfstoffe noch Monate oder Jahre später zu schlimmen Nebenwirkungen führen könnten. Experten beruhigen: So sagte der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, gegenüber der Tagesschau am 25. Oktober 2021: „Man muss bedenken, dass mittlerweile sieben Milliarden Dosen an Menschen mit Covid-19-Impfstoff verimpft worden sind“. Es sei klar, dass es bei der Anwendung eines Impfstoffes über knapp ein Jahr keine Zehnjahres-Beobachtungsstudien geben könne. In der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung „nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen“ gewesen seien. Wie gut schützen die Impfstoffe gegen Omikron?
Wie wirksam die zugelassenen Impfstoffe gegen die neuartige Virusvariante Omikron (B.1.1.529) sind, ist laut RKI noch nicht endgültig zu beurteilen. Erste vorläufige Studiendaten haben gezeigt, dass zweifach Geimpfte oft nicht genügend Antikörper für einen Schutz gegen eine Ansteckung mit Omikron haben. Das lässt mehr Durchbruchsinfektionen erwarten. Die Daten deuten aber darauf hin, dass der Immunschutz mit einer Booster-Impfung verbessert werden kann. Wie gut die Impfungen vor schweren Verläufen durch Omikron schützen, ist noch unbekannt. Am 24. November 2021 berichteten südafrikanische Forscher erstmals über die Variante (mehr dazu: Corona – Gesundheit und Schutzmaßnahmen). Soll ich mich angesichts der schnellen Omikron-Verbreitung boostern lassen?
Ja. Der Impfschutz gegenüber einer symptomatischen Infektion mit Omikron ist laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nach dreifacher Impfung wesentlich stärker als nach einer zweifachen Impfung. Wie gut schützen die Impfstoffe vor Delta?
Laut Stiko schützen die Impfstoffe Moderna und Biontech/Pfizer in der ersten Zeit nach der Impfung gut vor der Delta-Variante. Allerdings könne die Wirksamkeit um bis zu 20 Prozent geringer sein als gegen das ursprüngliche Virus. Demnach sei für den Erfolg eine vollständige Impfung mit zwei Dosen sehr wichtig. Auch der Impfstoff von Astra Zeneca wirke grundsätzlich gegen Delta. Er wird in Deutschland aber seit dem 30. November 2021 nicht mehr verabreicht. Der Impfstoff Janssen von Johnson & Johnsen dagegen wirkt laut Stiko deutlich schlechter gegenüber der Delta-Variante. Wer mit diesem Einmal-Impfstoff immunisiert wurde, sollte ab vier Wochen später mit einem mRNA-Impfstoff nachimpfen lassen.
Unabhängig. Objektiv. Unbestechlich. Mehr erfahrenDie Stiko empfiehlt die Impfung inzwischen auch für Schwangere. Wie lautet die Begründung?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt seit dem 10. September 2021 auch Schwangeren die Impfung. Sie sollten den mRNA-Impfstoff von Biontech und Pfizererhalten. Die Empfehlung gilt für alle werdenden Mütter ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft sowie für Stillende. Demnach haben Schwangere, die sich mit dem Coronavirus infizieren, ein erhöhtes Risiko, schwer zu erkranken. Es steigt auch die Gefahr, dass ihr Kind zu früh zur Welt kommt. Zuvor hatte sich die Stiko nur unter bestimmten Umständen für eine Impfung von Schwangeren ausgesprochen, etwa wenn sie durch Vorerkrankungen besonders gefährdet waren. Welchen Impfstoff sollen Jugendliche und junge Erwachsene möglichst erhalten?
Alle Menschen unter 30 Jahren sollen nur noch den Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer erhalten, empfiehlt die Ständige Impfkommission. Das beziehe sich auch auf die Auffrischimpfung und die zweite Dosis – falls die erste von Moderna stammen sollte. Nach einer Impfung mit dem Mittel von Biontech und Pfizer sei das Risiko für eine Herzmuskelentzündung geringer als mit dem Impfstoff von Moderna. Ist eine Impfung bei sehr alten oder schwer kranken Menschen in schlechtem Allgemeinzustand sinnvoll?
Bei sehr alten oder sehr kranken Menschen, die sich in einem schlechten Allgemeinzustand befinden, soll laut Stiko ein Arzt oder eine Ärztin die Impffähigkeit prüfen. Reicht bei der Impfung Genesener eine einzige Dosis?
Ja. Menschen mit einem gesunden Immunsystem, die eine Corona-Infektion durchgemacht haben, sollten sich laut Stiko – unabhängig vom Alter – nur einmalig impfen lassen. Bei Menschen mit Immunschwäche hingegen soll im Einzelfall entschieden werden, ob eine Dosis reicht. Ist eine Impfung gefährlich, wenn ich bereits unbemerkt eine Corona-Infektion hatte?
Nach den bisher vorliegenden Daten gibt es laut Stiko keinen Hinweis darauf, dass die Impfung nach einer unbemerkt durchgemachten Infektion mit dem Corona-Virus eine Gefährdung darstellt. Ab wann können sich Menschen in Deutschland mit Novavax impfen lassen? Für wen ist der Impfstoff empfohlen?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat den Impfstoff von Novavax am 3. Februar 2022 für Menschen ab 18 Jahren empfohlen. Nur Schwangere und Stillende sollten ihn derzeit noch nicht bekommen. Wie wird der Impfstoff verabreicht?
Der Impfstoff soll in zwei Dosen verimpft werden, wobei ein Abstand von mindestens drei Wochen dazwischen liegen soll. Kann ich mich mit dem Impfstoff auch boostern lassen?
Nein, der Impfstoff von Novavax dient allein der Grundimmunisierung – also nicht als Auffrischimpfung. Wie wirkt der neu zugelassene Impfstoff von Novavax?
Die Europäische Kommission hat am 20. Dezember 2021 die bedingte Marktzulassung für den Covid-19-Impfstoff Nuvaxovid des US-Unternehmens Novavax erteilt. Es ist der erste in der EU zugelassene proteinbasierte Impfstoff. Er enthält Bestandteile des Spike-Proteins, einem Eiweiß auf der Oberfläche des Coronavirus. Die Impfung regt das Immunsystem an, Abwehrstoffe – Antikörper und T-Zellen – gegen SARS-CoV-2 zu bilden. Kommt die geimpfte Person später in Kontakt mit diesem Coronavirus, kann das Immunsystem es erkennen und gezielt bekämpfen. Die ersten Auslieferungen von 100 Millionen Dosen an die EU sollen im 1. Quartal 2022 erfolgen. Wie gut schützt der Impfstoff von Novavax?
Laut Paul-Ehrlich-Institut zeigen zwei große klinische Prüfungen mit über 45 000 Personen, dass Nuvaxovid Menschen ab 18 Jahren wirksam gegen Covid-19 schützt. In beiden Studien verringerte die Impfung sieben Tage nach der zweiten Dosis die Zahl der symptomatischen Covid-19-Fälle um jeweils rund 90 Prozent im Vergleich zur jeweiligen Placebogruppe. Während des Studienverlaufs gehörten allerdings weder die Delta- noch die Omikron-Variante zu den weit verbreiteten Virusstämmen. Zur klinischen Wirksamkeit gegenüber der zurzeit vorherrschenden Omikron-Variante kann laut Ständiger Impfkommission noch keine Aussage getroffen werden. Welche Nebenwirkungen von Nuvaxovid sind bekannt?
Laut Paul-Ehrlich-Institut waren die in den Studien häufigsten Nebenwirkungen in der Regel leicht oder mäßig und besserten sich innerhalb weniger Tage. Bei mehr als einer von zehn Personen kam es etwa zu Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Empfindlichkeit und Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit oder Unwohlsein. Bei weniger als einer von zehn Personen traten Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen auf. Seltene Nebenwirkungen (bei weniger als einer von hundert Personen) waren vergrößerte Lymphknoten, Bluthochdruck, (juckender) Hautausschlag, Hautrötung und Juckreiz an der Einstichstelle. Die Ständige Impfkommission gibt an, dass die Datenlage zu Nuvaxovid noch limitiert sei. Ist Nuvaxovid ein Totimpstoff?
Der Begriff „Totimpfstoff“ ist nicht einheitlich definiert. Verglichen mit den Impfstoffen gegen Tetanus oder Keuchhusten ist Nuvaxovid kein klassischer Totimpfstoff, denn er enthält keine abgetöteten Viren oder Teile davon, sondern Eiweißpartikel, die im Labor hergestellt werden. Die Definition lässt sich aber auch anders auslegen: Laut RKI enthalten alle Covid-19-Impfstoffe keine vermehrungsfähigen Viren und können insofern mit Totimpfstoffen gleichgesetzt werden. Wie wirken die sogenannten mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer?
Die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer gehören zu den mRNA-Impfstoffen (Tabelle: Zugelassene Impfstoffe gegen Covid-19). Diese basieren auf sogenannter mRNA (Messenger-Ribonukleinsäure) von Sars-CoV-2. Diese mRNA enthält den Bauplan für ein Eiweiß, das auf der Oberfläche des Coronavirus vorkommt. Via Impfung gelangt dieser Bauplan in einige Körperzellen. Sie stellen für kurze Zeit das Eiweiß her, das dann als sogenanntes Impf-Antigen dient und das Immunsystem anregt, Abwehrstoffe dagegen zu bilden. Dadurch kann das Immunsystem Coronaviren bei einem späteren Kontakt erkennen und bekämpfen. Was unterscheidet mRNA-Impfstoffe von herkömmlichen Impfstoffen?
Während bei vielen herkömmlichen Impfstoffen das Impf-Antigen direkt gespritzt wird, injiziert man beim mRNA-Impfstoff die genetische Information dafür. Der Körper übernimmt dann anhand dieser Vorlage selbst die Produktion des Antigens. Welcher Abstand sollte zwischen erster und zweiter Dosis von einem mRNA-Impfstoff liegen?
Beide mRNA-Impfstoffe entfalten ihre volle Wirkung erst nach zwei Dosen. Die Stiko empfiehlt seit Juli 2021 folgende Abstände zwischen erster und zweiter Dosis: drei bis sechs Wochen für das Mittel von Biontech und Pfizer sowie von vier bis sechs Wochen für das Mittel von Moderna. Dadurch sei eine sehr gute individuelle Schutzwirkung zu erzielen. Wie gut schützen die mRNA-Impfstoffe?
Beide Impfstoffe haben sich in klinischen Studien als effektiv erwiesen. An der Zulassungsstudie für Erwachsene zum Impfstoff Spikevax von Moderna nahmen laut der europäischen Arzneimittelbehörde EMA etwa 30 000 Menschen ab 18 teil. Von ihnen erhielt eine Hälfte den Impfstoff, die andere einen Placebo – eine wirkungslose Kochsalzlösung. Das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, sank bei den Geimpften im Vergleich zur Placebogruppe um ungefähr 95 Prozent. Auch das Risiko für schwere Verläufe war deutlich verringert. Ganz ähnliche Erfolgsraten ergaben sich bei den zulassungsrelevanten Daten für Comirnaty von Biontech/Pfizer, die nach einem vergleichbaren Design erhoben wurden. Welche Nebenwirkungen von mRNA-Impfstoffen sind bekannt? Wie steht es um das Risiko von Herzmuskelentzündungen?
Zu den typischen, vorübergehenden Nebenwirkungen zählen Beschwerden wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle sowie Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkschmerzen. Zu ernsten Komplikationen scheint es nach den bisherigen Daten höchstens vereinzelt zu kommen. So gelangte der Sicherheitsausschuss der Ema zu dem Schluss, dass nach einer Impfung mit den mRNA-Impfstoffen in sehr seltenen Fällen Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen auftreten können. Der Ausschuss hatte diverse gemeldete Fälle geprüft, die in zeitlichem Zusammenhang mit Impfungen mit den genannten Impfstoffen auftraten – hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen danach und häufiger nach der zweiten Dosis. Insbesondere jüngere erwachsene Männer seien betroffen gewesen. Bei typischen Symptomen wie akuten Brustschmerzen, Atemnot oder kräftigem Herzschlag, der unregelmäßig sein kann, sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass sich der Verlauf der Erkrankungen nach einer Impfung in der Regel durch eine Behandlung bessert. Oft reicht auch Schonung und Ruhe. Besteht die Gefahr, dass Geimpfte mRNA aus den Impfstoffen ins genetische Material aufnehmen?
Laut Stiko besteht keine Gefahr. Die mRNA der Impfstoffe werde nach kurzer Zeit von den Zellen abgebaut und nicht in DNA umgebaut. Sobald die mRNA abgebaut sei, finde auch keine weitere Produktion des Antigens statt. Wie funktionieren Vektor-Impfstoffe?
Der Impfstoff von Johnson & Johnson gehört wie der Impfstoff von AstraZeneca zu den sogenannten Vektor-Impfstoffen (Tabelle: Zugelassene Impfstoffe gegen Covid-19). Sie bestehen laut Paul-Ehrlich-Institut aus einem harmlosen, bei Menschen nicht vermehrungsfähigen Virus aus der Familie der Adenoviren (Erkältungsviren). Dieses Virus wurde so verändert, dass es das Gen mit dem Bauplan zur Herstellung des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 enthält. Das Spike-Protein befindet sich auf der Oberfläche des Coronavirus und ermöglicht es ihm, in Körperzellen einzudringen. Bei der Impfung gelangt das Gen in einige wenige Körperzellen, die nunmehr das Spike-Protein produzieren. Das Immunsystem der geimpften Person erkennt dieses Spike-Protein als fremd und produziert natürliche Abwehrkräfte – Antikörper und T-Zellen – gegen dieses Protein. Wenn die geimpfte Person später mit dem Coronavirus in Kontakt kommt, erkennt das Immunsystem das Virus und kann es angreifen. Das soll vor einer Covid-19-Erkrankung und vor schwerem Verlauf schützen. Wie gut schützt der Impfstoff von AstraZeneca?
Der Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca wird nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Deutschland seit dem 1. Dezember 2021 nicht mehr verimpft. Grundsätzlich sind von diesem Impfstoff zwei Dosen im Abstand von einigen Wochen erforderlich. Warum ist nach einer Impfung mit dem Mittel von Johnson & Johnson nun eine zweite Impfung angesagt?
Der Vektor-Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson ist weiter verfügbar. Wer sich allerdings bislang nur einmal damit hat impfen lassen, gilt seit dem 15. Januar 2022 nicht mehr als vollständig geimpft. Eine zweite Impfung ist laut Paul-Ehrlich-Institut für den vollständigen Impfschutz notwendig – entweder noch einmal mit dem gleichen Impfstoff oder besser noch mit einem mRNA-Impfstoff, wie es die Stiko empfiehlt. Die Neuregelung führt nun dazu, dass Menschen, die nach der ersten Impfung mit Janssen bereits eine zweite Impfung bekommen haben, rechtlich nicht mehr als geboostert gelten. Sie müssen überall, wo die 2G-Plus-Regel gilt, einen aktuellen Test vorzeigen. Wer von den Betroffenen schon eine zweite Impfung erhalten hat, kann sich drei Monate später boostern lassen. Die Ständige Impfkommission hatte den Impfschutz für den Janssen-Wirkstoff von Johnson & Johnson bereits am 7. Oktober 2021 als „ungenügend“ bezeichnet– aus zwei Gründen: Erstens seien – im Verhältnis zur Anzahl der verabreichten Impfdosen – die meisten Impfdurchbrüche bei Menschen beobachtet worden, die mit dem Mittel von Johnson & Johnson geimpft wurden. Zweitens sei für diesen Wirkstoff eine geringere Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante beobachtet worden als bei den anderen zugelassenen Impfstoffen. Kann DNA aus Vektor-Impfstoffen ins menschliche Erbgut eingebaut werden?
Nach aktuellem Stand der Wissenschaft besteht kein Risiko, dass DNA von Adenovirus-Vektoren in das menschliche Erbgut aufgenommen wird, so die Stiko. Die Vektoren würden als nicht-integrierende Vektoren gelten – sie integrierten ihr Erbgut also nicht in das Erbgut von Körperzellen und verblieben außerhalb der menschlichen DNA. Welche Nebenwirkungen können auftreten? Was ist über schwere Thrombosen nach der Impfung mit AstraZeneca und Johnson & Johnson bekannt?
Zu den typischen, vorübergehenden Nebenwirkungen zählen Beschwerden wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle sowie Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkschmerzen. Laut Erkenntnissen nach der Marktzulassung können Vektor-Impfstoffe in sehr seltenen Fällen ernste Komplikationen auslösen, darunter Thrombosen bei gleichzeitiger Zerstörung der Blutplättchen. In Deutschland sind laut den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts etwa 200 Fälle solcher Thrombosen mit Thrombozytopenie (TTS) bekannt, darunter viele Fälle von Hirnvenenthrombosen, die als besonders gefährlich gelten. Die meisten Meldungen betreffen den Impfstoff von AstraZeneca, wobei dieser insgesamt in Deutschland auch deutlich häufiger verimpft wurde als der von Johnson & Johnson. Anders als anfangs angenommen, scheint das erhöhte TTS-Risiko nach Vektor-Impfstoffen nicht nur jüngere Frauen zu betreffen, sondern auch Männer. Wie sollen sich Geimpfte bei Beschwerden nach einer Impfung mit einem Vektor-Impfstoff verhalten?
Geimpfte sollten sofort einen Arzt aufsuchen, wenn sie bis zu etwa drei Wochen nach der Impfung folgende Symptome bemerken: starke anhaltende Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, geschwollene Beine, anhaltende Bauchschmerzen, neurologische Symptome wie verschwommenes Sehen, punktförmige Hautblutungen. Es sind dann dringend gezielte Tests auf Thrombose nötig, um die Krankheit zu behandeln oder sogar noch zu verhindern. Jetzt dürfen auch Apothekerinnen und Apotheker impfen. Wo finde ich eine entsprechende Apotheke?
Ab dem 8. Februar 2022 dürfen auch einige Apothekerinnen und Apotheker alle zugelassenen Impfstoffe gegen das Corona-Virus verabreichen. Die Voraussetzung: Das Personal hat sich schulen lassen – auch für den Fall, dass bei Impfreaktionen Erste-Hilfe-Maßnahmen zu leisten sind. Die Apotheken müssen zudem räumliche und versicherungstechnische Voraussetzung für die Impfung erfüllen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände erklärte Anfang Februar, dass sich bereits gut 6 000 Apothekerinnen und Apotheker geschult seien. Mit der Suchfunktion mein-apothekenmanager.de können Interessierte herausfinden, ob eine Apotheke in ihrer Nähe ein Impfangebot macht. Es empfiehlt sich, einen Termin mit der Apotheke zu vereinbaren. Wer kann sich impfen lassen?
Die meisten Menschen ab 12 Jahren können in eine Apotheke gehen. Doch bestimmte Personen sollten für die Impfung nach wie vor besser in eine Arztpraxis oder ein Impfzentrum gehen: zum Beispiel Schwangere, Stillende, unter 12-Jährige, Immungeschwächte sowie Menschen, die schon einmal mit allergischen Reaktionen, hohem Fieber oder anderen heftigen Beschwerden auf eine Impfung reagiert haben. Welche Vorsichtsmaßnahmen werden bei der Impfung empfohlen?
Im Vorgespräch klären Impfende und Impflinge in der Regel, ob bestimmte Faktoren vorliegen, die berücksichtigt werden sollten – etwa akute Erkrankungen, hohes Fieber oder schwere allergische Reaktionen nach einer früheren Impfung. Nach der Corona-Impfung bleiben Geimpfte noch mindestens 15 Minuten vor Ort, um gegebenenfalls eine allergische Reaktion sofort behandeln zu können. Wirkt die Impfung, auch wenn ich keine Impfreaktionen habe?
Ja. Laut einem Bericht der Cardiff Metropolitan University sind Impfreaktionen wie Kopfweh, erhöhte Temperatur oder Armschmerzen zwar ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiviert ist. Doch gelte im Umkehrschluss nicht, dass eine Impfung ohne Beschwerden nicht wirke. Die Immunisierung erfolge dann unbemerkt. Soll ich nach der Covid-19-Impfung mit anderen Impfungen warten?
Das ist nach jetzigem Stand in der Regel nicht erforderlich. Zu Beginn der Covid-19-Impfkampagne hatte die Stiko noch empfohlen, zwischen einer Covid-19-Impfung und anderen Impfstoffen einen Mindestabstand von 14 Tagen einzuhalten, um Impfreaktionen eindeutig der jeweiligen Impfung zuordnen zu können. Ende September veröffentlichte die Stiko eine neue Empfehlung. Demnach liegen mittlerweile umfangreiche Daten zur Sicherheit der in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffe vor, sodass zwischen ihnen und anderen Totimpfstoffen kein Mindestabstand mehr eingehalten werden muss. Das ist praktisch – etwa wenn ab diesem Herbst für jemand bereits eine Auffrischungsimpfung gegen Corona sowie die alljährliche Impfung gegen Grippe ansteht. Was ist, wenn ich den Abstand zwischen den Impfungen nicht einhalten kann?
Alle bisher zugelassenen Impfstoffe bis auf den von Johnson & Johnson erfordern zwei Dosen im Abstand von einigen Wochen. Wenn zwischen der ersten und der zweiten Impfung mehr Zeit als empfohlen verstrichen ist, kann die Impfserie dennoch fortgesetzt werden und muss nicht neu begonnen werden. Was passiert, wenn ich mich nach der ersten Impfdosis infiziere?
Wenn nach der ersten Impfung eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wird, dann soll die zweite Impfdosis laut Ständiger Impfkommission zunächst nicht mehr gegeben werden. Kann ich mögliche Nebenwirkungen melden?
Wer vermutet, dass die Impfung zu Nebenwirkungen geführt hat, kann dies mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen und sie bitten, den Verdacht zu melden. Betroffene können den Behörden potenzielle Nebenwirkungen aber auch selber mitteilen, etwa bei einem Meldeportal vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und Paul-Ehrlich-Institut. Die Meldungen helfen den Behörden, die Sicherheit der Impfstoffe im praktischen Alltag einzuschätzen, dienen also letztlich dem Patientenschutz. Wer haftet bei Schäden nach einer Impfung?
Für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit einer Impfung gegen Covid-19 auftreten, besteht in Deutschland ein Anspruch auf Entschädigung. Diese wird laut Bundesgesundheitsministerium auch geleistet, wenn eine Impfung für Betroffene zum Beispiel nicht von der Stiko empfohlen ist. Was kostet die Impfung?
Die Impfung ist für alle Menschen in Deutschland kostenlos. Wie funktioniert der digitale Impfnachweis?
Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken können Impfzertifikate als QR-Code ausstellen. Er enthält laut Bundesgesundheitsministerium Informationen zum Impfstatus, den Namen des Geimpften, das Geburtsdatum sowie Impfstoff, Impfdatum und Impfdosis. Wo bekommt man den digitalen Impfpass?
In den bekannten App-Stores lässt sich die CovPass-App herunterladen, um die Impfzertifikate (QR-Codes) einzuscannen. Nutzerinnen und Nutzer können dann bei Bedarf ihren vollständigen Impfschutz per QR-Code in der App vorzeigen. Zugleich bietet die Corona-Warn-App seit einem Update ebenfalls die Möglichkeit, den QR-Code von Impfzertifikaten einzuscannen und zu verwalten. Wichtig: Sie sollten die ausgehändigten QR-Codes aufbewahren, um sie bei Bedarf erneut einscannen zu können – zum Beispiel bei einem Handywechsel. Können Menschen Deutschland mit dem digitalen Impfnachweis innerhalb Europas problemlos reisen?
Ja. Mit dem CovPass setze Deutschland das europäische Zertifikat für einen Impfnachweis in Deutschland um, so das Bundesgesundheitsministerium. Deutschland sei bereits an einen europäischen Server angeschlossen, über den sich Zertifikate grenzüberschreitend nutzen lassen.
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