Was ist der Unterschied zwischen ADAC Plus und ADAC Premium?

Du willst zur Arbeit und Dein Auto springt nicht an? Du bist mit Deiner Familie auf dem Weg zum Sommerurlaub nach Italien und hast einen Unfall? Und nun musst Du – eventuell ohne Sprachkenntnisse – eine Werkstatt finden und eine Unterkunft suchen? Dein Auto kann Dir das Leben einfacher machen, aber eben auch komplizierter, wenn etwas schief läuft. Automobilclubs wie der ADAC versprechen Dir mit einer Mitgliedschaft, diese Probleme zu lösen.

Egal ob Dein Pkw gebraucht oder neu, gut oder schlecht gewartet ist – eine Panne kann jeden Autobesitzer treffen. Wenn der Motor Deines Autos nicht anspringt, oder Du unterwegs mit einem Reifenschaden liegen bleibst, ist das immer ärgerlich. In solchen Fällen helfen unter anderem Automobilclubs, zum Beispiel der ADAC. Bereits seit 1911 als Automobilclub aktiv, liegt das Aufgabenfeld des Vereins in den Bereichen Mobilität, Reisen und Kraftfahrzeuge. Er bietet unter anderem Hilfe in Form von:

  • Pannenhilfe, Abschleppdienst
  • Übernachtungen nach Fahrzeugausfall
  • Krankenrücktransport
  • Leihwagen

Diese Leistungen gibt es aber nur, wenn Du Mitglied bist. Was Du genau an Leistungen erwarten kannst, hängt wiederum von der Art Deiner Mitgliedschaft ab. Diese reicht vom einzelnen Basisschutz bis zur Premium-Mitgliedschaft. Natürlich unterscheiden sich die Mitgliedschaften nicht nur in ihren Leistungen, sondern auch im Preis.

Unser Tipp: Bleibe immer auf dem Laufenden – mit unserem kostenlosen Newsletter!

Unser Tipp: Bleibe zum Thema [category] immer auf dem Laufenden - mit unserem kostenlosen Newsletter!

Je mehr Leistungen Du möchtest, desto teurer die Mitgliedschaft.

ADAC-Mitgliedschaften im Überblick

  ADAC ADAC Plus ADAC Premium
Preis pro Jahr ab1 54 € ab1 94 € ab1 139 €
Geltungsbereich Deutschland Europa weltweit
maximale Kostenübernahme:      
Pannenhilfe 300 € 300 € 300 €
Abschleppen 300 € 300 € 300 €
  nach Fahrzeugausfall oder -diebstahl in Europa
Übernachtung 0 € 85 €2 85 €2
Mietwagen pro Tag 0 € 52 €3 52 €3
Taxifahrten 0 € 50 € 50 €

1 Preise für eine Person, Zusatzkosten für Partner und Kinder zwischen 18 und 23 Jahre.
2 pro Nacht und Person; maximal drei Nächte.
3 pro Tag; maximal sieben Tage.
Quelle: ADAC (Stand: 13. Mai 2022)

Bei der Plus- und Premium-Mitgliedschaft gehören ein weltweite Auslandskrankversicherung und weitere Serviceleistungen dazu.

Mit diesen Beiträgen ist der ADAC einer der teuren Automobilclubs. Und viele Autofahrer brauchen auch gar nicht alle abgedeckten Leistungen. Wenn Du auf der Suche nach einer günstigen Pannenhilfe bist, gibt es Alternativen zur ADAC-Mitgliedschaft:

  • Schutzbriefe der Kfz-Versicherungen
  • andere Automobilclubs
  • Mobilitätsgarantie der Hersteller

Ist die Mobilitätsgarantie abgelaufen oder möchtest Du Dein Auto nicht immer zum Vertragshändler bringen, kann ein Schutzbrief Deiner Kfz-Versicherung die beschriebenen Leistungen ersetzen. Er kostet bei Direktversicherern wie Huk24, R+V24 oder Cosmosdirekt zwischen 15 und 30 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Der Jahresbeitrag für die einfache ADAC-Mitgliedschaft beträgt 54 oder 94 Euro – je nachdem, ob die Pannenhelfer nur in Deutschland oder weltweit ausrücken sollen.

Ein Schutzbrief Deiner Versicherung bietet ähnliche, zum Teil sogar bessere Leistungen als ein Automobilclub. Die R+V Direktversicherung (R+V24) zum Beispiel kostet nur 20 Euro im Jahr und sorgt nicht nur für das Abschleppen Deines Fahrzeugs, sondern übernimmt auch die Kosten für Übernachtung und Mietwagen – all das allerdings wie bei den Autoclubs nur bis zu einer gewissen Obergrenze.

Die folgende Tabelle zeigt als Beispiel die Leistungen des Schutzbriefes von R+V24 im Vergleich zur ADAC-Mitgliedschaft. Wichtig dabei: Schutzbriefe sichern immer nur ein bestimmtes Fahrzeug ab, während die Leistungen des ADAC zwar an das einzelne Mitglied gebunden, aber unabhängig vom benutzten Auto sind.

Beispiel: Schutzbrief (R+V24) im Vergleich zur ADAC-Mitgliedschaft

 SchutzbriefADACADAC Plus
Preis pro Jahr20 €ab1 54 €ab1 94 €
GeltungsbereichEuropaDeutschlandEuropa
maximale Kostenübernahme:    
Pannenhilfe150 €300 €300 €
Abschleppen200 €300 €300 €
 nach Fahrzeugausfall oder -Diebstahl
Übernachtung100 €20 €85 €2
Mietwagen pro Tag70 €30 €52 €3
Taxifahrten50 €0 €50 €

1 Preise für eine Person, für Partner 25 Euro extra.
2 pro Nacht und Person; maximal drei Nächte.
3 pro Tag; maximal sieben Tage.
Quelle: R+V24, ADAC (Stand: 13. Mai 2022).

Für sehr alte Fahrzeuge bieten die Versicherungen oft keinen Schutzbrief mehr an. In dem Fall bleibt Dir fast nur die Mitgliedschaft in einem Automobilclub. Und gerade bei älteren Autos kann es sinnvoll sein, sich mit einem pauschalen Jahresbeitrag für den Pannenfall abzusichern, weil sie statistisch gesehen häufiger liegenbleiben.

Dabei muss es aber keineswegs zwingend der ADAC sein, es gibt eine Reihe weiterer Automobilclubs. Wie die folgende Übersicht zeigt, sind deren Mitgliedsbeiträge für die Pannen- und Unfallhilfe in Deutschland und Europa zum Teil deutlich niedriger als die des ADAC.

Allerdings gibt es auch den einen oder anderen Haken. So werden die Kosten teilweise nur bis zu einem geringeren Betrag übernommen, und manchmal ist die Leistung auf einen Fall pro Jahr beschränkt.

Übersicht Automobilclubs (Preise gerundet)

NameTarifJahresgebühr
Europa
Jahresgebühr
inkl. Partner
Hilfe bei
Pannen¹

Auto-Club

Europa (ACE)

Classic72 €72 €unbegrenzt

Automobil-Club

Verkehr (ACV)

Single-Mitgliedschaft59 €69 €unbegrenzt

Allgemeiner

Deutscher

Automobil-Club

(ADAC)

Plus-Mitgliedschaft94 €139 €300 €
Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD)Voll-Mitgliedschaft82 €113 €unbegrenzt
Automobilclub von Deutschland (AvD)AvD Help Plus79 €106 €unbegrenzt

Bruderhilfe

Automobil- und Ver­kehrs­si­cher­heits­club (BAVC)

Mobilschutz Basis49 €71 €unbegrenzt
Kraftfahrer-Schutz (KS/Auxilia)KS-Club-Mitgliedschaft27 €33 €90 €

Mobil in

Deutschland (mobil)

Premium58 €78 €unbegrenzt
Umwelt & Verkehr Service GmbH (VCD)Komplett-Schutzbrief29–63 €²29–63 €²100 €

¹ wenn Pannenhilfe vom Automobilclub organisiert wurde, geringere Erstattung, wenn Du die Hilfe selbst organisierst. ² Preis hängt vom Fahrzeug ab.

Quelle: Anbieterdaten (Stand: 13. Mai 2022, Preise sind für eine Person. Soll der Partner oder die Familie mitversichert sein, kostet dies mehr.

Eine günstige Mitgliedschaft ohne Fallstricke fanden wir beim Bruderhilfe Automobil- und Ver­kehrs­si­cher­heits­club (BAVC). Ursprünglich wurde der Club für den Berufsstand der Pfarrer gegründet, heute kann jeder Autofahrer Mitglied werden. Bereits in der Basis-Mitgliedschaft erhältst Du europaweit Pannen- und Unfallhilfe.

Außerhalb Europas zahlt der Club bei einer Panne einen Zuschuss von 200 Euro. Die BAVC-Basis-Mitgliedschaft kostet für Singles jährlich 49 Euro. Der ADAC verlangt für internationale Pannenhilfe fast doppelt so viel – 94 Euro im Jahr.

Gegen einen Jahresbeitrag von knapp 68 oder 71 Euro können BAVC-Mitglieder in Europa oder weltweit zusätzliche Leistungen in Anspruch nehmen. Dazu zählen Hotelübernachtungen oder ein Mietwagen sowie der Krankenrücktransport nach einem schweren Unfall.

Die Bruderhilfe setzt auf die „Silbernen Engel“ des Dienstleisters Assistance Partner mit einer Flotte von (nach BAVC-Angaben) 2.000 Pannenhilfe-Fahrzeugen. Mit Assistance Partner hat der BAVC vereinbart, dass spätestens nach 30 Minuten ein Pannenfahrzeug am Schadensort ist. Bei Staus oder sehr schlechtem Wetter kann es jedoch auch länger dauern.

Fordert ein Mitglied Pannen- und Unfallhilfe über die BAVC-Hotline an, übernimmt der Club die Kosten in unbegrenzter Höhe. Eine Obergrenze von 300 Euro greift nur dann, wenn jemand die Pannenhelfer selbst ruft, ohne den Automobilclub zu informieren.

Ebenfalls unbegrenzte Pannenhilfe bietet der Automobil-Club Verkehr (ACV). Er war aufgrund des vergleichswiese niedrigen Mitgliedsbeitrags von 48 Euro für Singles bis Ende 2018 auch eine Finanztip-Empfehlung. Allerdings hat der Club Anfang 2019 den Beitrag für die Jahresmitgliedschaft für Singles um 11 Euro angehoben. Daher ist der ACV keine Finanztip-Empfehlung mehr.

Die meisten Clubs bieten neben der Pannenhilfe noch zahlreiche weitere Leistungen an, diese spielten für uns bei der Auswahl aber keine Rolle. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Wenn Du einen Neuwagen kaufst, bekommst Du vom Hersteller eine Mobilitätsgarantie. Dazu gehört im Normalfall neben der Pannenhilfe auch das Abschleppen zur Werkstatt und der Leihwagen. Dieser Service ist zunächst sogar kostenlos. Dafür ist der Service an einige Bedingungen geknüpft, wie die regelmäßige Wartung in einer Vertragswerkstatt. Dafür sparst Du Dir die Beiträge für Automobilclub oder Schutzbrief.

Ob Mobilitätsgarantie, Schutzbrief oder Automobilclub – viele der Leistungen sind vor allem nützlich, wenn Du mit dem Auto viel unterwegs bist. Für die häufigste Pannenursache (knapp 50 Prozent), die Batterie, reicht jedoch Starthilfe und das Auto fährt wieder. Die Starthilfe bekommst Du häufig auch von Taxifahrern. Tipp: Ruf bei der Taxizentrale an und sag direkt, dass Du Starthilfe benötigst. Der Preis ist Verhandlungssache, liegt aber bei 20 bis 30 Euro. Das ist nicht nur günstiger als die Mitgliedschaft in einem Automobilclub, es dauert oft auch nicht so lange, vor allem, wenn an einem kalten Wintermorgen viele Autofahrer dasselbe Problem haben.

Die ADAC-Alternativen, die wir empfehlen, müssen mindestens europaweite Pannen- und Unfallhilfe bieten und über eine ausreichende Flotte an Pannenhilfe-Fahrzeugen verfügen oder entsprechende Vereinbarungen mit Partnerunternehmen haben. Die Leistungen der Pannenhilfe dürfen nicht auf einen bestimmten jährlichen Betrag oder eine Zahl an Fällen gedeckelt sein. Der Single-Mitgliedsbeitrag der Finanztip-Empfehlung muss deutlich niedriger sein als der entsprechende Tarif des ADAC. Familien- oder Partnerbeiträge haben wir in diesem Zusammenhang nicht berücksichtigt.

Ebenfalls nicht berücksichtigt haben wir in unserer Auswahl die zahlreichen weiteren Club-Leistungen, die die Vereine anbieten. Wenn Du Dich dafür interessierst, kann es sein, dass unsere Empfehlung BAVC dann nicht mehr die günstigste ist.

In einer Preiserhebung im September 2018 lagen die Preise von BAVC und ACV so dicht beieinander, dass wir beide empfohlen haben. Nachdem der ACV zum Januar 2019 seinen Beitrag für Singles jedoch um knapp 23 Prozent angehoben hat und der Abstand zum ADAC merklich geschrumpft ist, empfiehlt Finanztip den Autoclub nicht mehr.

Nach einer Preiserhöhung des BAVC haben wir im Januar 2020 die Preise aller verglichenen Autoclubs überprüft. Der BAVC war noch immer deutlich günstiger als andere Clubs und bleibt deswegen bis auf Weiteres unsere Empfehlung.

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

^