Ein frühzeitig geöffneter Muttermund kann verschiedene Ursachen haben und ist behandlungsbedürftig, da das Risiko für eine späte Fehlgeburt oder eine Frühgeburt erhöht ist. Auslöser können vorzeitige Wehen ein paar Wochen vor der Geburt sein. Der Arzt kann hier wehenhemmende Medikamente (Tokolyse genannt) verabreichen, um die Schwangerschaft einige Tage zu verlängern. Ab der 34. Schwangerschaftswoche kommen diese Medikamente nicht mehr zum Einsatz, da die Überlebenschancen des Ungeborenen dann sehr gut sind. Ein weiterer Grund für einen vorzeitig geöffneten Muttermund ist die sogenannte Zervixinsuffizienz (Muttermundschwäche), die am häufigsten im vierten bis sechsten Schwangerschaftsmonat auftreten.In diesem Fall kann der Muttermund unter Narkose operativ verschlossen werden, indem der Arzt einen sogenannten totalen Muttermundverschluss vornimmt, bei der der äußere Muttermund vernäht wird. Eine weitere operative Methode im ersten und zweiten Trimester ist die sogenannte Cerclage, bei der um den Gebärmutterhals ein Kunststoffband angebracht wird. Ein bis zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin wird das Band wieder entfernt. Wenn weit vor der Geburt der Muttermund geöffnet ist, wird Schwangeren zudem dazu geraten, strikte Bettruhe einzuhalten. © iStockphoto.com/gaiamoments
Von „weich“ bis „derb“, vom Zeichnen bis zu den Presswehen – ja, im Laufe der Schwangerschaft und Geburt setzen wir uns intensiv mit dem Zustand unseres Körpers auseinander. Insbesondere der Muttermund spielt dabei eine wahrhaft „tragende“ Rolle. Umso beeindruckender ist deswegen dieses Bild ... „Wann kommt mein Baby endlich?“: Während Mütter diese Frage in den Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin und natürlich unter der Geburt quält, liefert der Muttermund zumindest Ärzten und Hebammen eine grobe Antwort darauf. Denn an seinem Zustand lassen sich sowohl der Schwangerschafts-, als auch der Geburtsfortschritt gut erkennen. Das verrät der Muttermund über die Geburt deines BabysDie Rolle des Muttermunds – also dem Teil des Gebärmutterhalses, der Gebärmutter und Scheide verbindet – ist also eine wichtige. Denn die Öffnung des Muttermundes erfolgt meist nach einem klaren Schema, das werdenden Müttern vorgebetet wird: Das erste Zeichen, dass er sich öffnet, ist mit dem Abgang des verschließenden Schleimpfropfens (Zeichnen) zu erkennen; bei einer Öffnung von zwei Zentimeter bis drei Zentimetern hat die Geburt gerade erst begonnen und du wirst eventuell gerade für die Aufnahme im Krankenhaus untersucht, wie unter anderem die Website „familie.de“ beschreibt. Bei vier Zentimetern sind weitere Stunden in den Wehen vergangen, bei acht Zentimetern startest du gerade in deine ersten Presswehen. Und bei zehn Zentimetern kann endlich das Köpfchen deines Babys geboren werden – willkommen in der Austreibungsphase, bald kannst du dein Baby im Arm halten! Apropos Schwangerschaft: Welche Sätze, Frauen bei einer „späten“ Schwangerschaft leider immer zu hören noch bekommen, lest ihr hier ... So weit, so alltäglich. Aber wie groß eine zehn Zentimeter große Öffnung eigentlich ist und was der Körper somit Großartiges vollbringt, gerät schnell (wieder) in Vergessenheit. Umso beeindruckender dürfte das folgende Bild sein, das die Betreiber des Instagram-Profils „stopcensoringmotherhood“ nun in dem Sozialen Netzwerk teilten ...
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Instagram. Aufgrund ihrer Tracking-Einstellung ist die technische Darstellung nicht möglich. Mit dem Klick auf „Einstellungen öffnen“ können Sie die Inhalte akzeptieren. Bitte laden sie anschließend diese Seite neu. Wie viel zehn Zentimeter tatsächlich sind, zeigt der Repost allemal: Zu sehen ist nämlich eine Holzplatte mit Aussparungen für jeden Zentimeter der Muttermund-Öffnung – bis schließlich die erforderlichen zehn für die Geburt des Babys erreicht sind. In der Zehner-Aussparung ist entsprechend der Kopf eines Neugeborenen platziert. „Einfach perfekt für so ein kleines Köpfchen“, lautet die Bildunterschrift dazu. Dass genau dieses Bild in Müttern mit einer natürlichen Geburtserfahrung durchaus ein berechtigtes Gefühl von Stolz auslöst, zeigt sich mit Blick auf die Kommentare zum Posting. Eine Userin schreibt „Das ist so cool! Ich kam mit bereits 10 Zentimetern im Krankenhaus an“, eine andere kommentiert „Verdammt, unsere Körper sind einfach großartig!“, wieder eine andere fragt sich „Wie haben wir das bloß hinbekommen?“. Tja, so eine Geburt ist und bleibt eben ein wahres Wunder der Natur – und eine beeindruckende Leistung unseres Körpers! Die Antwort auf diese wichtige Frage ist leider nicht das, was Schwangere gerne hören wollen: Die Geburtsdauer ist nämlich von Frau zu Frau und sogar bei derselben Frau von Geburt zu Geburt verschieden! Im Extremfall erstreckt sich die Wehentätigkeit über 24 Stunden oder sogar noch länger, wohingegen manche Mütter ihr Kind schon nach zwei Stunden zur Welt bringen. Beides entspricht jedoch nicht der Norm. Die Geburtslänge hängt von mehreren Faktoren ab. Der Wichtigste ist, ob es Ihr erstes Kind ist oder Sie schon vorher Kinder zur Welt gebracht haben. Bei einer Erstgebärenden kann man sagen, dass sich die Geburt durchschnittlich über 12 bis 14 Stunden hinzieht, während die nächsten Geburten mit durchschnittlich ca. 7 Stunden bedeutend kürzer sind. Wenn Ihre erste Geburt rasch abgelaufen ist, haben Sie gute Chancen, dass es auch beim zweiten Kind schnell gehen wird. Lassen Sie sich auch von Erzählungen anderer Frauen nicht erschrecken: Zeitangaben sagen nichts darüber aus, wie leicht oder schwer eine Geburt war. So können Entbindungen, die nur zwei oder drei Stunden dauern und die Gebärende regelrecht überrollen, viel unangenehmer sein als solche, die zwar länger dauern, aber dafür genügend Erholungspausen zwischen den Wehen bieten. Hebammen und Geburtshelfer sind gewohnt, den Geburtsverlauf nach einem standardisierten Schema zu dokumentieren (Partogramm). So lässt sich recht gut erfassen, ob die Geburt zügig voranschreitet oder ob es zu einer Verlangsamung aufgrund von Wehenschwäche oder sogar zu einem Geburtsstillstand kommt und weitere Massnahmen sinnvoll sind. Bei einer normalen Geburt und guter Wehentätigkeit öffnet sich der Muttermund durchschnittlich um einen Zentimeter pro Stunde. Das heisst, vom Beginn der Eröffnung des Muttermundes bis zur vollständigen Aufweitung auf zehn Zentimeter sowie das Tiefertreten des kindlichen Köpfchens (bzw. des Steisses bei einer Beckenendlage) dauert es etwa zehn Stunden. Theoretisch... In der Praxis verläuft kaum eine Geburt stetig im selben Tempo mit kontinuierlicher Muttermundsöffnung, trotzdem in der Regel aber komplikationsfrei. Wehenschwäche Wenn die Kontraktionen unregelmässig sind oder ganz aufhörenGeburtsstillstand Gefahr für Mutter und Baby: Was dann getan werden mussGrundsätzlich alles, was die Schwangere sich nicht sicher und geborgen fühlen lässt, bremst die Ausschüttung des Wehenhormons Oxytocin; das können Hektik zu Hause, eine anstrengende Autofahrt ins Spital, eine unfreundliche Aufnahme und sogar unbekannte Gesichter sein. Nicht selten hören seit Stunden effektive und kräftige Wehen im Spital plötzlich auf. Der Geburtsfortschritt ist also recht störanfällig und braucht vor allem eines: Geduld! Eine normale Geburt darf auch, vor allem in der frühen Eröffnungsphase, Pausen mit Stillstand haben, damit die Schwangere kurz Kraft tanken kann, ohne die eine lange Wehenfolge nicht auszuhalten ist. Die Pressphase ist eine Phase, die viele Frauen trotz der stärkeren Schmerzen als Erleichterung empfinden, denn jetzt kann aktiv mitgearbeitet werden und es kann zügig vorangehen. Solche wichtigen Erholungspausen würde man deshalb auch noch nicht als "verzögerten" (protrahierten) Geburtsverlauf oder sogar Geburtsstillstand bezeichnen. Ein Wehentropf mit Oxytocin oder eine operative Geburtsbeendigung (durch Saugglocke, Zange oder Kaiserschnitt) wird die Hebamme bzw. der Geburtshelfer erst dann in Erwägung ziehen, wenn die Schwangere sehr erschöpft oder das Kind in Gefahr ist. Oxytocin Alles über das "Wehenhormon"Not-Kaiserschnitt Wenn es gar nicht mehr weitergehtManche Frauen haben Stunden, oder sogar Tage vor der eigentlichen Geburt bereits gut spürbare Vorwehen, die sie oft auch nicht mehr richtig schlafen lassen. Bei den Erzählungen von extrem langen Geburten wird möglicherweise auch diese Zeit der Vorwehen, die sogenannte Latenzphase, zur Geburt gezählt. Eine lange Latenzphase, in der trotz spürbarer Wehen die Geburt nicht richtig beginnt und sich der Muttermund nicht öffnet, kann sehr ermüdend und auch frustrierend sein. Wenn Sie zu den Frauen gehören, die einen solchen Auftakt zur Geburt erleben, lassen Sie sich von Ihrer Hebamme und Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt beraten. Je nach Situation werden diese Ihnen Tipps und Hilfsmittel geben, wie Sie sich trotzdem noch erholen oder den Geburtsbeginn beschleunigen können. Die Gebärmutter trainiert Wilde Wehen: Wenn die Gebärmutter sich auf die Geburt vorbereitetPDA und Geburtsdauer "Rückenmarksspritze" verlängert den GeburtsverlaufWehen dauern heute länger Erste Geburtsphase zieht sich zwei Stunden länger hinDie Geburt von Knaben dauert im Durchschnitt 24 Minuten länger als die von Mädchen! Eine irische Studie an über 8000 Geburten zwischen 1997 und 2000 hat ausserdem ergeben, dass Jungen häufiger Sauerstoff, Zange, Saugglocke und Kaiserschnitt benötigten. Die Mütter brauchten ausserdem wesentlich mehr schmerzstillende Massnahmen. Eine wahrscheinliche Erklärung: Der grössere Kopfumfang männlicher Neugeborener. (Quelle: Eogan, M.A. et al., BMJ 2003, 326:137) Ab in die Wanne! Warmes Wasser macht die Geburt nicht kürzer, aber angenehmerBewegung im Gebärsaal Bewegte Geburt Als eines der ersten Spitäler in der Schweiz bietet das Kantonsspital Baden (KSB) seinen Patientinnen eine neue … Zu häufig Wehenmittel? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf hat den Trend zu immer mehr medizinischen Eingriffen während der Geburt … |