Diesel und Benzin sind nicht die einzigen Kraftstoffe, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind: alternative Kraftstoffe gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie schützen nicht nur die Umwelt und machen uns unabhängig von den begrenzten Erdölressourcen, sondern sind in vielen Fällen auch preiswert. Show Einer der alternativen Kraftstoffe ist Bioethanol, das in Deutschland häufig als E85 verkauft wird. Aber was bedeutet "E85" für Bioethanol? Welche Autos können mit Ethanol fahren? Was ist ein FFV? Wo kann ich Bioethanol an Tankstellen kaufen? Wie wird Bioethanol hergestellt? Diese und andere Fragen werden in diesem Leitfaden beantwortet. Zumindest in Deutschland wird Bioethanol in der Regel nicht in reiner Form mit 100 % Ethanol an der Zapfsäule angeboten. An deutschen Tankstellen ist Ethanol nur in so genannter "Blend"-Form, also als Gemisch, erhältlich. Normalem Superbenzin wird eine bestimmte Menge Bioethanol zugesetzt. Diese Mischungen sind mit dem Buchstaben "E" und einer Nummer gekennzeichnet. Diese Zahl gibt den prozentualen Anteil des dem Benzin zugesetzten Ethanols an. Am bekanntesten ist wohl E10, ein Superbenzin mit zehn Prozent Bioethanolzusatz. Dieser Kraftstoff kann in etwa 90 % der Benzinmotoren problemlos verwendet werden. So besteht E85 zu 85 Prozent aus Bioethanol und zu 15 Prozent aus Benzin. Im Gegensatz zu E10 kann E85 jedoch nicht in allen Fahrzeugen ohne großen Aufwand getankt werden. Das Fahrzeug muss für den Betrieb mit E85 geeignet sein. In Deutschland gibt es derzeit 336 Tankstellen, die e85 oder e100 Ethanol anbieten. HIER KLICKEN HIER KLICKEN
Wollen Sie mehr wissen? Wollen Sie mehr wissen? Eine Tankstelle (auch Versorgungsanlage, Tankstation, Gasfüllanlage[1], umgangssprachlich Tanke, ursprünglich Zapfstelle) ist eine Anlage, an der Kraftfahrzeuge mit den Kraftstoffen Benzin und Diesel, teilweise auch mit Flüssiggas, Erdgas, Wasserstoff oder Strom, versorgt werden können. Die Abgabe der Stoffe erfolgt an Zapfsäulen. Die Preise für die Kraftstoffe werden meist an einem Preismast dargestellt. Außerhalb der Öffnungszeiten kann an manchen Tankstellen ein Tankautomat benutzt werden. Es gibt zudem auch Tankstellen ohne Shop, an diesen wird nur mittels Tankautomat bezahlt.
Als die ersten Verbrennungsmotoren konstruiert wurden, gab es Benzin und andere Treibstoffe, wie Petroleum, nur in Apotheken. Als erste „Tankstelle“ der Welt wird deshalb die Stadt-Apotheke in Wiesloch in Deutschland genannt, wo Bertha Benz bei ihrer Automobil-Überlandfahrt Anfang August 1888 von Mannheim nach Pforzheim das Leichtbenzin Ligroin einkaufte. An diese Fahrt erinnert seit 2008 die offizielle deutsche Ferienstraße Bertha Benz Memorial Route. Ligroin diente damals in erster Linie der Reinigung von Kleidung (Waschbenzin).
Etwa ab 1900 entstanden auch andere Verkaufsstellen für Treibstoffe. Das erste Tankstellenverzeichnis in Deutschland stammt aus dem Jahr 1909. Es ist eine Aufstellung von 2500 Drogerien, Kolonialwarenhändlern, Fahrradhandlungen, Hotels und Gaststätten, die Benzin bereithielten.[2] Benzin wurde damals in beliebige Behälter abgefüllt. Sicherheitsvorschriften mussten dabei nicht erfüllt werden. Häufig waren nicht mehr benötigte Milchkannen oder Flaschen üblich. In der Folge waren schwere Unfälle durch Entzündung des Treibstoffs zu verzeichnen. Vor allem wurde beim Umfüllen in den Fahrzeugtank geraucht. Aus diesen Vorkommnissen etablierten sich langsam die gültigen Normen. In Deutschland sind dies beispielsweise die Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF).
Mit Zunahme des motorisierten Verkehrs entstanden die ersten Zapfstellen, häufig zusammen mit Autowerkstätten, die sich oft aus einer Schmiede oder Schlosserei entwickelten. In den ersten Jahrzehnten waren es zumeist einfache Fasspumpen, wie sie lange noch in der heimischen Garage benutzt wurden (Fasstankstelle).
Später kamen Handpumpen-Säulen mit unter der Straßen- oder Bürgersteigdecke eingelassenen Benzintanks auf. Die Standard Oil of Indiana stellte 1917 den Einheitstyp der Tankstelle vor, der mit Abwandlungen noch immer besteht, damals „Großtankstelle“ genannt. Die Zapfsäulen und die tankenden Kunden werden von einem frei stehenden Dach gegen Regen geschützt, unter das mit dem Kraftfahrzeug gefahren werden kann. Das zu den Zapfsäulen hin voll verglaste Kassenhäuschen steht einige Meter abseits und ein „Preismast“ bewirbt die Preise in Blickrichtung der Straße. Tankstellen dieser Bauart entstanden seit den 1920er Jahren. Die erste Tankstelle im Deutschen Reich wurde Ende 1922 von der Mineralölfirma OLEX am Raschplatz in Hannover eröffnet. Die gleiche Firma errichtete in ihrem Geschäftshaus, dem Olex-Haus, in Berlin-Schöneberg eine Tankstelle. Am 11. August 1927 konnten die Autofahrer nach dem US-amerikanischen Vorbild (wo dies bereits seit 1907 möglich war) erstmals in Hamburg an einer Zapfsäule tanken. Hier wurden die Autos direkt durch den Füllrüssel betankt, sodass der Tankwart nicht mehr mit den Kanistern hantieren musste. Das Sortiment der ersten Tankstellen umfasste – neben dem Treibstoff – Schmieröle, Reifen, Zündkerzen und Zubehör, bei manchen war eine Werkstatt angegliedert. Später kamen noch Autoradios dazu.
Die erste Tankstelle Österreichs ging am 16. September 1924 in Graz in Betrieb. Der gemauerte Kiosk stand bis 1964 an der Westseite des Jakominiplatzes auf einer Verkehrsinsel. Der unterirdische Tank fasste 5000 Liter Benzin. Gegen einen später geplanten 15.000 Liter-Tank regte sich Widerstand. Kurz danach wurde in Graz je eine Tankstelle auf dem Gries- und Lendplatz errichtet. Der Jakominiplatz wurde Knoten für Straßenbahn und Bus und fast autofrei.[4] In der Hauptstadt Wien wurde die erste Tankstelle erst über ein Jahr später, am 12. Oktober 1925 durch Fanto Benzin eröffnet. Die Entstehung des Berufsbildes Tankwart erfolgte zunächst unter Sicherheitsaspekten, da man wegen der Unfallgefahr die Betankung Profis überlassen wollte. Dazu kam der Service-Gedanke. Der Tankwart „wartete den Tank“, füllte also Treibstoff nach und kassierte dafür. Meist wurden die Scheiben gereinigt, der Ölstand, Wasserstand des Kühlers, Frostschutzmittelgehalt des Kühlwassers, der Luftdruck der Reifen und die Beleuchtung geprüft. In Zeiten der Vollmotorisierung, Rationalisierung und der Selbstbedienungstankstellen gerät es in Vergessenheit, dass der Tankwart diesen früher üblichen Service erledigte. Der Beruf des Tankwarts wurde 1952 in der Bundesrepublik zum Lehrberuf mit einer dreijährigen Lehrzeit erklärt.[5][6] Damit griff das Bundesverkehrsministerium eine Idee von 1942 wieder auf, die damals wegen des Krieges nicht umgesetzt worden war. In der NS-Zeit war der Tankwart als „Anlernberuf“ definiert. Nachdem Shell in Hamburg-Altona und Aral im Ruhrgebiet im Jahr 1969 zunächst Testbetriebe in Pilotanlagen durchführten, eröffnete BP am 10. Juli 1970 in Hamburg-Hausbruch die erste reine Selbstbedienungstankstelle Deutschlands mit neuzeitlichen Zapfanlagen. Ende 1970 verfügte Shell über 30 solcher Stationen, bis Ende 1973 waren es bei BP ca. 10 % ihrer 4.150 Tankstellen. Die Kunden erhielten den Kraftstoff hier seinerzeit mit einem Preisvorteil von 2–3 Pfennig pro Liter gegenüber den herkömmlichen Tankstellen.[7] Preismast mit acht Produkten Siehe auch: Kraftstoff Zunächst wurden an den Tankstellen Leichtbenzin und Petroleum angeboten, Benzol und Benzin in unterschiedlicher Qualität. Dieselkraftstoffe gehörten lange nicht zum Angebot, da Selbstzündungsmotoren nur in Lkw verwendet wurden, die meist auf einem Betriebshof betankt wurden. Herkömmliche TreibstoffeTankstellen bieten unterschiedliche Kraftstoffe an. Benzin in unterschiedlicher Qualität (unterschiedliche Oktanzahl) und Dieselkraftstoff sind am meisten verbreitet. Lange Zeit wurden allen Benzinsorten noch Bleiverbindungen zugesetzt, um die Klopffestigkeit zu erhöhen und so die Ventilsitze der Motoren zu schonen. Bei der Verbrennung dieser Additive im Motor entstanden giftige Bleirückstände. Das Weglassen der Additive führte aus Rücksicht auf ältere Autos mit ungehärteten Ventilsitzen in den 1990er Jahren dazu, dass zeitweise verbleites und unverbleites Benzin nebeneinander angeboten wurde. Neue TreibstoffeZu dem Angebot traten ab den 1980er Jahren Autogas, Erdgas und Wasserstoff für entsprechende Antriebsarten hinzu. Mit Biodiesel kam erstmals ein Kraftstoff auf, der einen anderen Kraftstoff (Diesel) ersetzen sollte. Neu sind jetzt Kraftstoffe, die pur oder mit klassischen Treibstoffen vermischt getankt werden können, wie Pflanzenöl und Bioethanol. Siehe auch: Wasserstofftankstelle, Stromtankstelle und Solartankstelle Shell-Tankstelle in Japan Markentankstellen sind an bestimmte Ketten gebunden. Dies können die großen Ölkonzerne wie BP (in Deutschland primär unter der Marke Aral), Shell, Phillips 66 (in Deutschland hauptsächlich unter der Marke Jet), TotalEnergies oder ExxonMobil (Esso) sein, die im Branchen-Jargon A-Gesellschaften, Farbengesellschaften oder auch „die großen Fünf“, genannt werden. Es kann aber auch eine der vielen mittelständischen Ketten sein (B-Farben), die zwischen einem Dutzend und einer dreistelligen Zahl von Tankstellen unterhalten. Viele dieser Mittelständler sind in Deutschland im UNITI-Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen zusammengeschlossen oder Mitglied der Avia. ConocoPhillips hat sich in Deutschland selber mit seinen Jet-Tankstellen als B-Marke positioniert. Orlen Deutschland gehört zum polnischen Mineralöl- und Petrochemiekonzern PKN Orlen und betreibt die „Star-Tankstellen“. Es werden gesellschaftseigene, also im Eigentum der Mineralölgesellschaft befindliche, und unter Franchise genutzte Tankstellen unterschieden.[8] Zu letzterem gehören beispielsweise in der Schweiz Tankstellen der Coop Pronto. Internationale Konzerne mit Tankstellenketten sind unter anderem AVIA, BP (Aral in Deutschland), Eni (Agip in D-A-CH), ExxonMobil (ESSO in Deutschland), Phillips 66 (Jet in D-A-CH), OMV, Shell, Tamoil (HEM in Deutschland) oder TotalEnergies. Orlen gehört zum polnischen Mineralöl- und Petrochemiekonzern PKN Orlen und betreibt die „Star-Tankstellen“. Darüber hinaus betreiben einige Mineralölgesellschaften noch Tankstellen unter Marken, die sie übernommen haben, um die Markenrechte durch „Ausübung“ zu schützen. Ein Beispiel hierfür sind in Deutschland die Gasolin-Tankstellen im Falle von Aral sowie Dea im Falle von Shell. Freie TankstellenFreie BFT-Tankstelle in Hückeswagen Als Freie Tankstellen werden Tankstellen bezeichnet, die ihre Kraft- und Schmierstoffe im eigenen Namen und für eigene Rechnung verkaufen und die nicht in das Vertriebssystem einer Markenfirma eingegliedert sind. Sie werden mitunter markenlose oder weiße Tankstellen genannt, in Österreich Diskonttankstellen.[9] Wahrgenommen wird allerdings gemeinhin jede Tankstelle als freie, die dem äußeren Erscheinungsbild nach nicht zumindest einer der B-Marken (Westfalen, Ruedi Rüssel, Turmöl) zuzuordnen ist, obwohl der größte Teil solcher Tankstellen Kraftstoffe direkt[10] oder indirekt[11] im Namen und für Rechnung eines großen Mineralölkonzerns vertreibt. Teilweise werden weiße Markentankstellen direkt als solche errichtet, in Deutschland insbesondere von ConocoPhillips als Supermarkttankstellen.[10][12][13] Die Betreiber von tatsächlich freien Tankstellen können ihre Kraftstoffe nur von den Raffinerien der großen Mineralölkonzerne beziehen,[14] die qualitativ alle den gleichen gesetzlichen Normen, in der EU insbesondere der EN 228 entsprechen müssen.[15] In Deutschland sind rund 500 freie Tankstellenbetreiber im Bundesverband freier Tankstellen zusammengeschlossen,[16] dieser ist Mitglied im Dachverband MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland.[17] AutobahntankstellenZur Vergabe der Einlieferungsrechte an Autobahntankstellen und dementsprechend der Markenverteilung an selbigen ist im Artikel zur Autobahnraststätte nachzulesen. Mobile TankanlagenMobile Tankanlagen sind kleinere, bewegliche Tankstellen, die in der Industrie und im Gewerbe sowie bei Katastrophen- und Zivilschutz häufig verwendet werden. Diese ermöglichen dem Anwender eine Betankung von Fahrzeugen und Maschinen direkt vor Ort der Anwendung. Um mobile Tankanlagen zu bewegen, sind je nach Land verschiedene gesetzliche Vorschriften zu beachten. Hierzu zählen in Deutschland je nach Anwendungsbereich die GGVSEB (Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt) und GGVSee (Gefahrgutverordnung See), sowie international das „Übereinkommen für den Transport gefährlicher Güter auf der Straße“ (ADR), „-auf der Schiene“ (RID), „-auf Binnenwasserstraßen“ (ADN) und „-mit Seeschiffen“ (IMDG-Code).[18] Tankstelle, 1936 Tankstelle an der Reichsautobahn, 1938/1939 Tankstelle, 1961 Ende der 1990er Jahre sorgten schärfere Gesetze dafür, dass alle Tankstellen den Anforderungen des Umweltschutzes Sorge tragen mussten. Im Rahmen dieser Umbauten wurden viele Tankstellen erweitert, aber auch viele kleine Tankstellen geschlossen. Damit setzte sich ein seit Jahrzehnten anhaltendes Tankstellensterben fort. 1969 gab es auf dem Gebiet der damaligen Bundesrepublik Deutschland den Höchststand von 46.684 Tankstellen. In den Folgejahren wurden jährlich etwa 350 Stationen geschlossen. Dieser Prozess hat sich 2006 verlangsamt, auf etwa 150 Tankstellen. Zum Stichtag 1. Januar 2014 gibt es in Deutschland insgesamt 14.272 konventionelle Tankstellen[19][20] (einschließlich 375 Autobahnstationen), 906 Erdgas- und 6500 Autogastankstellen.[21] Sie entwickeln sich mehr und mehr zu modernen Drive-in-Dienstleistungszentren mit angeschlossenem Supermarkt, teilweise mit einem Bistro. Die jeweils aktuellen Treibstoffpreise in Deutschland müssen seit 2013 per App oder im Internet abfragbar sein.[22] Waren früher Tankwarte Servicekräfte, die den Kunden nicht nur den Tank auffüllten, sondern auch die Windschutzscheibe putzten und das Öl kontrollierten, so sind die Tankstellen mittlerweile meist reine Selbstbedienungstankstellen, an denen nur noch die Kasse mit Personal besetzt ist – einerseits aus Kostengründen, andererseits aber auch durch den geringeren Wartungsbedarf an modernen Autos. Bei den frühen Selbstbedienungstankstellen wurde die vom Kunden an der Zapfsäule getankte Menge auf einer Quittung ausgedruckt, die beim Bezahlen an der Kasse vorgelegt werden musste. Die Verwendung von vorher gekauften Jetons, die der Kunde entsprechend der gewünschten Kraftstoffmenge an der Zapfsäule einwerfen musste, war vor allem in Südeuropa üblich. Bald setzte sich mit der flächendeckenden Verbreitung des Selbsttankens die elektronische Übermittlung der gezapften Menge an die Kasse durch. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Tankstellen-Läden von den durch das Ladenschlussgesetz beschränkten Öffnungszeiten ausgenommen. Seither verdienen viele Tankstellen inzwischen mehr mit dem Verkauf von Supermarkt-Artikeln als mit dem von Kraftstoff. Viele Unternehmer im Einzelhandel sehen hierin eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung, zumal die Ausnahmeregelung für Tankstellen sich eigentlich nur auf Reisebedarf bezieht, der aber bei vielen mittlerweile in Tankstellen angebotenen Produkten (z. B. Tiefkühlgerichte) nicht unbedingt zu erkennen ist. Die Tendenz, sich mit einem breiteren Einzelhandelssortiment zusätzliche Einnahmequellen zu verschaffen, liegt allerdings schon länger zurück. Bereits ab 1965 dehnte BP mit dem "BP-Autoshop" die Grenzen von Reisebedarf z. B. mit der Aufnahme von Spielzeug und Bekleidung aus.[23] An den deutschen Autobahnen wurden 2012 insgesamt 375 Tankstellen betrieben,[24] wobei diese vorwiegend mit Autobahnraststätten verbunden sind.[25] Das Sortiment der Tankstellen entspricht zum Teil dem eines Supermarktes, allerdings liegen die Preise der Waren teilweise deutlich höher. Verkauft wird während der meist durchgehenden Öffnungszeiten neben Kraftstoff vorrangig „Reisebedarf“, wie Nahrungsmittel. Tankstellen an den Autobahnraststätten waren die ersten, die 24 Stunden geöffnet hatten. Am Flughafen München wurde 1996 im Rahmen der Wasserstoff-Initiative Bayern von Aral die erste öffentliche Tankstelle für Wasserstoff in Betrieb genommen.[26] Es kann sowohl flüssiger als auch gasförmiger Wasserstoff getankt werden. In vielen Ländern der Erde, besonders in dünner besiedelten Ländern, beispielsweise Australien, Kanada, USA oder auf Island, sind Tankstellen zudem gesellschaftliche Treffpunkte. Es wird gegessen, Geldgeschäfte werden getätigt und Feste gefeiert. Größer ausgebaut bilden sie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Zentrum einer Siedlung oder eines Dorfes. Besonders in strukturschwachen ländlichen Regionen sind auch in Deutschland Tankstellen in den letzten Jahren zu wochenendlichen Treffpunkten für die örtliche Jugend avanciert. Die größten deutschen Tankstellenmarken im Vergleich 2014 zu 1935Die Verteilung der Tankstellen beziehungsweise Servicestationen der Marken mit der größten Marktdurchdringung wird der Verteilung der Zapfstellen 1935 gegenübergestellt (Viele Tankstellen bestanden damals aus nur einer einzigen Zapfsäule, gegenüber der geringen Anzahl an Großtankstellen).
Die jeweils fünfzigprozentige Aufteilung der Oelhag auf die DAPG und die Rhenania-Ossag hätte für die DAPG (Esso) 33,6 % ergeben und für die Rhenania-Ossag (Shell) 30,1 %. Die Addition der Anteile der später zur Aral fusionierten Benzol-Verband, Olex, Gasolin und Nitag hätten einen Gesamtanteil von 31,8 % ergeben. Im Ergebnis haben die später zu den Marktteilnehmern Esso, Shell und Aral fusionierten Gesellschaften mit zusammen 95,5 % den Markt komplett abgedeckt (beherrscht), während diese drei Firmen seither, was die Marktabdeckung über die Verteilung der Tankstellen angeht, lediglich auf einen Gesamtanteil von 38,1 % kommen. Die in der Tabelle aufgeführten sechs größten Gesellschaften kommen zusammen nur auf einen Anteil von 56,7 %. Diese Zahl sagt jedoch nichts über die Menge der verkauften Mineralölprodukte aus. Weitere Tankstellenmarken in DeutschlandTankstelle im Erdgeschoss der „Kant-Garage“ (Berlin) von 1930, einem der ersten Parkhäuser Deutschlands Im Folgenden sind weitere Tankstellenmarken in Deutschland aufgeführt (Auswahl):
Bau von TankstellenDer Bau der Tankstelle muss durch einen Fachbetrieb nach Wasserhaushaltsgesetz erfolgen. Sofern Kraftstoff verkauft werden soll, sind die Abgabeeinrichtungen eichpflichtig und durch die zuständige Eichbehörde abnehmen zu lassen. Rechtlich fallen Tankstellen unter das Bundes-Immissionsschutzgesetz, wobei sich besondere Regelungen in der Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen finden. Zum 1. Januar 2021 wurden in der Schweiz 3357 öffentliche Markentankstellen gezählt. Die am meisten vertretene Marke war AVIA mit 565 Tankstellen. Dahinter folgten Agrola (417), BP (332), Ruedi Rüssel (310)1, Migrol (309)2, Coop (256), Eni Suisse (253), Tamoil (240), Socar (201) und Shell (169)3.[29] 1 inkl. Miniprix 2 davon 65 mit Shell-Logo 3 davon 65 mit Migrolino-Shops (weitere 62 Shell-Tankstellen mit Migrolino gehören zu Migrol) Rund ein Viertel der benötigen Treibstoffe (Benzin und Diesel) wird in der Raffinerie Cressier hergestellt. Der Rest wird von den Tankstellenbetreibern von ausländischen Raffinerien importiert.[30] Die erste Autobahntankstelle in der Schweiz wurde 1967 in Kölliken, auf der damaligen N1 eröffnet.[31] Die Tankstellen und Tanklager in der Schweiz tragen etwa 3 Prozent zu den gesamtschweizerischen VOC-Emissionen bei.[32] In Entwicklungsländern gibt es vielerorts keine Tankstellen mit Zapfsäulen. Kleine Händler verkaufen den Treibstoff aus Flaschen und anderen Behältern an einfachen Straßenständen. Mitunter erfolgt der Verkauf direkt aus dem Tankwagen.
Zur Versorgung motorisierter militärischer Verbände im freien Gelände errichten Logistiktruppenteile Feldtanklager. Bei deutschen Truppen erledigen dies Spezialpioniereinheiten. Tankgleis im Bahnhof Oberhausen West (2014). Diesellokomotiven und Triebwagen mit Verbrennungsmotor der Eisenbahn müssen, ebenso wie Kraftfahrzeuge, zur Aufnahme des Betriebsmittels eine Tankstelle ansteuern. Nahezu alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor der Bahn fahren mit Dieselkraftstoff. In Deutschland werden diese Tankstellen zumeist von der DB Energie betrieben[33] und befinden sich in der Regel in einem Bahnbetriebswerk oder größeren Rangier- oder Güterbahnhöfen. Die Architektur von Tankstellen hat sich zwar über die Zeit verändert, dennoch verfügen Tankstellen seit dem frühen 20. Jahrhundert über charakteristische Merkmale: ein Gebäude für Tankwart und Kundschaft, eine zum Witterungsschutz überdachte Tankinsel mit Zapfsäulen, eine auffällige, meist beleuchtete Reklame und die Trennung vom Verkehr durch eigene Zu- und Abfahrten. Insbesondere gilt das Dach im Tankstellenbau als das charakteristische Gestaltungsmerkmal, welches viele Architekten und Ingenieure vor neue technische Herausforderungen stellte, aber auch zu neuen ästhetischen Formfindungen führte. Die Überdachungskonstruktion wurde zum kühnen Designobjekt. In den 1920er bis 1930er und in den 1950er bis 1960er Jahren wurde eine besondere Leichtigkeit und Offenheit in Form von beinahe fliegend anmutenden Dächern erzielt. Die Platzierung und Gestaltung der Dachstützen, die trotzdem eine gute Erreichbarkeit der Zapfsäulen gewährleisten sollten, wurde somit zur entscheidenden Aufgabenstellung für Architekten und Ingenieure. Neben typisierten Bauten, bei denen die verschiedenen Einzelmodule miteinander kombinierbar waren und je nach Bedarf zu einem Gesamtbau addiert werden konnten, sind zahlreiche Werke namhafter Architekten und Ingenieure im Tankstellenbau bekannt. Hierzu zählen Peter Behrens, Hans Poelzig, Arne Jacobsen, Mies van der Rohe, Ernst Neufert, der Bauhausabsolvent Karl Schneider oder auch bekannte Stuttgarter Architekten wie Paul Bonatz, Paul Schmitthenner, Wilhelm Tiedje, in den 1950er und 1960er Jahren insbesondere Lothar Götz, Paul Stohrer, Werner Luz und viele weitere.[34] Zwar kam es schon in den 1920er Jahren zu ersten Typen-Tankstellen, wie die ab 1927 von der Deutsch-Amerikanischen Petroleumgesellschaft DAPG errichteten Stationen, oder die von Hans Poelzig für die Reichskraftsprit und die Deutsche Gasolin 1927/28 entworfenen Typenbauten. Doch erst seit den 1950er Jahren wurde im Zuge der zunehmenden Mobilisierung der Gesellschaft und der wachsenden Bedeutung des Autos als Fortschritts- und Statussymbol verstärkt auf ein modernes, schickes Erscheinungsbild der Tankstellen und die Wiedererkennbarkeit der jeweiligen Marke Wert gelegt.[35] Mit der wachsenden Verbreitung von Benzin- und Dieselmotoren in Fahrzeugen stiegen die Anforderungen an die Tankstellen, um mehr Fahrzeuge in kürzerer Zeit abfertigen zu können. Dazu kam der Trend, immer größere Verkaufsräume einzurichten, da die Pächter einen großen Teil ihres Verdienstes mit anderen Waren als Kraftstoffen erzielen. In der Folge entstanden für jede Marke standardisierte Typenbauten, die sich aus frei kombinierbaren Bestandteilen zusammensetzten und sukzessive erweitert werden konnten.[36] Nur selten werden Tankstellen für ihre bauliche Gestaltung bekannt. Zu solchen Designbauten gehört die Tankstelle von Skovshoved, die Arne Jacobsen 1936 errichtete.
Seit 1991 erscheint die Branchenzeitschrift Tankstellen-Markt. Bereits seit 1954 existiert diese Zeitschrift tankstelle, früher mit dem Untertitel Das Magazin für den Stationär. Sie erscheint monatlich im Kirchheim-Verlag in Mainz und enthält neben Brancheninformationen regelmäßig Abhandlungen zu aktuellen Rechtsfragen. Seit 2013 gibt die Einkaufsgesellschaft Freier Tankstellen das Branchenmagazin Tankstop heraus, das Branchenneuigkeiten und Tipps für Freie Tankstellen enthält.
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Dieser Artikel behandelt die Abkürzung. Für weitere Bedeutungen siehe 24/7 (Begriffsklärung). Die Abkürzung 24/7 (englisch ausgesprochen „twenty-four/seven“) bezeichnet die ständige Bereitschaft bzw. Verfügbarkeit einer Dienstleistung oder seltener die Fähigkeit zum Dauerbetrieb eines Gerätes oder einer Maschine.[1] S-Market 24/7 Lebensmittelgeschäft in Klaukkala, FinnlandDie Abkürzung steht für 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche – also immer oder Rund um die Uhr. Der Begriff stammt aus den USA und ist mittlerweile in fast allen Ländern verbreitet, die der anglo-amerikanischen Kultur nahestehen. In Deutschland und Österreich ist statt 24/7 eher 24h oder „rund um die Uhr“ verbreitet. Häufig findet man dieses Zeichen auf den Schildern von Restaurants oder Geschäften, die Tag und Nacht geöffnet haben. 24/7 ist ebenfalls ein Marketingschlagwort für Hochverfügbarkeit, vielfach wird dieser Begriff auch bei Wartungsverträgen verschiedener Branchen gebraucht. Wenn betont werden soll, dass ein Service auch an allen Feiertagen erreichbar ist, wird dies manchmal durch die Zahlenkombination 24/7/365 dargestellt. Dieser Service ist also 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr verfügbar. DienstleistungssektorPolizeien, Feuerwehren, Rettungsdienste, Krankenhäuser und Altenheime weltweit unterhalten 24/7-Dienste. Über Rufbereitschaften rund um die Uhr sind Staatsanwaltschaften und zum Teil auch Ermittlungsrichter in Deutschland erreichbar. Einige Geschäfte (z. B. Tankstellen) sowie Flughäfen, Rundfunksender, Geldautomaten, Bibliotheken, Kraftwerke, Strom- und Gasnetzbetreiber, Gaststätten und Hotels sind rund um die Uhr erreichbar oder präsent. Manche Callcenter bieten außerdem einen 24/7-Service z. B. für Störungsannahmen, Auskünfte oder Telefonsex-Hotlines. Bereitschaftsdienste sind auch bei vielen anderen Unternehmen oder Behörden gebräuchlich. Bezogen auf den Betrieb von Servern beschreibt 24/7 die nur durch einen Ausfall beschränkte Verfügbarkeit eines Servers. Sonstiges
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