Wie teuer ist ein corona test in der apotheke

Wie teuer ist ein corona test in der apotheke

Gestiegene Nachfrage, Lieferengpässe

Corona-Selbsttests sind in vielen Apotheken und Drogerien knapp. Wie lange wird der Engpass dauern? Und ist die Versorgung mit professionellen Schnelltests gesichert?

Die großen Drogeriemarktketten und Discounter bestätigen aktuell eine stark gestiegene Nachfrage nach Corona-Tests für zu Hause. Punktuell könne es daher Engpässe bei der Versorgung geben. Es könne sein, dass nicht alle Produkte verfügbar seien, räumen etwa Lidl, Rossmann oder DM auf SWR-Anfrage ein. Neben der großen Nachfrage werden als weiterer Grund auch gestörte Lieferketten genannt. Man bemühe sich und arbeite mit Hochdruck daran, mehr Ware zu bekommen.

Lange Lieferzeiten bei Corona-Selbsttests

Der Mangel an Corona-Schnelltest für den Privatgebrauch scheint mittlerweile ein flächendeckendes Problem zu sein. Viele Hersteller der Schnelltests sitzen in China. Bis die Firmen auf die stark gestiegene Nachfrage reagieren können, kann es dauern. Ein Hersteller, der Drogeriemärkte beliefert, schreibt dem SWR: Je nach Test gebe es eine Lieferzeit von zwei bis drei Wochen. Generell lagen die Schnelltests wohl im Sommer noch "wie Blei in den Regalen". Jetzt wurden offenbar viele Anbieter von der großen Nachfrage überrascht.

Corona-Tests auch in Apotheken und Online häufig ausverkauft

In Apotheken sind Corona-Selbsttests meist teurer als in Drogeriemärkten wie DM oder Rossmann. Aber auch hier sind die Tests inzwischen nicht immer verfügbar.

Und auch in Online-Shops sind Corona-Selbsttests mittlerweile Mangelware. Wenn welche verfügbar sind, dann sind häufig die Preise gegenüber dem Sommer deutlich angestiegen.

Wann sich die Lage wieder entspannen wird, konnte keiner der befragten Lieferanten und Handelspartner sagen.

Wie zuverlässig sind Corona-Selbsttests?

Doch wie zuverlässig sind all die Schnell- und Selbsttests überhaupt? Derzeit können Hersteller ihre Covid-19-Tests selbst zertifizieren – ohne Prüfung durch ein unabhängiges Labor. Die Hersteller können die Ergebnisse beeinflussen, indem sie zum Beispiel Testpersonen mit hoher Viruslast auswählen.

Diese Prüflücke wollen Wissenschaftler des Paul-Ehrlich-Instituts nun schließen. Sie untersuchen Antigen-Selbsttests auf ihre Zuverlässigkeit. Dabei stellte sich heraus: Die Qualität der Tests ist sehr unterschiedlich.

Paul-Ehrlich-Institut testet und listet Corona-Selbsttests

Es wurde getestet, ob eine Infektion mit dem Corona-Virus sicher nachgewiesen kann. Von 122 untersuchten Tests haben 96 die Anforderungen geschafft. 26 Tests jedoch sind nicht empfindlich genug.

Auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittelforschung sind die Ergebnisse der Evaluierung für jedermann zugänglich. Die Liste wird ständig erweitert. Bevor man einen Test kauft oder gar im Internet bestellt, lohnt es sich also, in diese Liste zu schauen.

Großer Andrang in Testzentren

Wer keine Selbsttests mehr bekommt, wem sie zu unsicher sind oder wer ein Testzertifikat benötigt, kann kostenlos einen professionellen Corona-Schnelltest in Anspruch nehmen. Aber auch in den Testzentren für die Bürgertests ist der Andrang häufig groß, die Termine sind schnell ausgebucht oder die Warteschlangen lang.

Auch professionelle Schnelltests könnten knapp werden

Die Betreiber der Testzentren hatten wenig Zeit, sich auf die gestiegene Nachfrage vorzubereiten - die 3G-Regelungen in Bus und Bahn sowie am Arbeitsplatz hatten wenig Vorlauf. "Wir hatten keine 24 Stunden, um uns darauf vorzubereiten, dass die Teststation am nächsten Tag wieder Bürgertests anbieten sollte", sagt Marietta Ravasi, Geschäftsführerin von Schnelltest Deutschland. "Aktuell sind wir gut aufgestellt mit Tests, aber auch unsere Lager leeren sich", so Ravasi.

Denn auch bei professionellen Schnelltests trifft eine gestiegene Nachfrage auf eine erschwerte Liefersituation: "Die Transportkapazitäten sind alle geblockt für das Weihnachtsgeschäft."

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Wie teuer ist ein corona test in der apotheke
Wie teuer ist ein corona test in der apotheke

Corona-Schnelltests können bald nicht mehr kostenlos in Anspruch genommen werden

Quelle: dpa/Julian Stratenschulte

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss ab Montag den Corona-Test selbst bezahlen. Den Preis haben die meisten Apotheken bereits festgelegt. Für bestimmte Gruppen gibt es allerdings Ausnahmen.

Ob Kino, Restaurant oder Flugzeug – ein Corona-Schnelltest ist vielerorts Pflicht. Bisher hat der Bund die Kosten dafür übernommen, doch das ändert sich nun: Ungeimpfte, die noch nicht an Corona erkrankt waren, müssen ab Montag selbst für den Test bezahlen. Apotheken wollen dafür im Durchschnitt 15 Euro berechnen, wie eine Umfrage des Branchendienstes „Apotheke Adhoc“ ergeben hat.

Aktuell bietet laut der Befragung jede dritte Apotheke Corona-Schnelltests an. Einige Betriebe wollen damit aufhören, weil sich das Angebot nicht mehr rechnet. Auch künftig können sich die Bürger aber wohl in jeder vierten Apotheke testen lassen. Neben den Apotheken gibt es noch zahlreiche weitere Testanbieter.

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Die meisten Apotheken, die weiterhin Tests anbieten werden, planen keine größeren Preissprünge. 85 Prozent haben sich bereits entschieden, welchen Betrag sie ihren Kunden in Rechnung stellen: Mit 15 Euro werden die Kosten im Durchschnitt nicht viel höher liegen als der Betrag, den die Apotheken aktuell mit dem Bund abrechnen.

Die meisten Apotheken hätten es laut der Umfrage befürwortet, wenn der Bund auch weiterhin die Kosten übernommen und die Verbraucher über eine Zuzahlung wie bei Rezepten beteiligt hätte. Das Ende der seit Anfang März vom Bund finanzierten Bürgertests ab dem 11. Oktober hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beschlossen.

Für bestimmte Gruppen gibt es allerdings Ausnahmen: Kostenfrei bleiben die Tests etwa für Personen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Schwangere und Kinder unter zwölf Jahren. Eine entsprechende Bescheinigung müsse im Voraus durch eine Arztpraxis ausgestellt und zum Test mitgebracht werden.

Bei den Apothekern stößt das auf Kritik: 92 Prozent der Befragten rechnen damit, dass es ab der kommenden Woche Diskussionen und Chaos geben wird, weil Anspruchsberechtigte nicht die nötigen Nachweisdokumente dabeihaben.

Etwa drei Viertel sind der Meinung, dass Gastronomie und Veranstalter unter der Abschaffung der bezahlten Bürgertests leiden werden, weil sich weniger Menschen testen lassen. Und 69 Prozent fürchten sogar, dass die Streichung sich negativ auf das Pandemiegeschehen auswirken wird.