Wie lange kann man ohne nahrung überleben

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Wie lange kann man ohne nahrung überleben

Müssen wir wirklich essen, um zu überleben? Oder geht es auch ohne Nahrung? Wir verraten, wie lange du extremes Fasten durchhalten kannst.

Wie lange kann man ohne nahrung überleben

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Das hängt ganz von Alter, Körperbau und Gesundheitszustand ab. Ohne Nahrung kannst du theoretisch 30 bis 50 Tage überleben, ohne Wasser hingegen nur maximal 4 Tage. In Extrem-Situationen zapft dein Körper sämtliche Reserven an.

Wie lange kann man ohne nahrung überleben

© Galileo

  • Der Japaner Mitsutaka Uchikoshi verlief sich 2006 beim Wandern und überlebte 24 Tage ohne Essen. Als er gerettet wurde, war seine Körpertemperatur um 15 Grad niedriger als normal. Nach wenigen Wochen im Krankenhaus konnte er gesund entlassen werden.

  • Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi (1869-1948) trat 17 Mal in den Hungerstreik. Der längste davon dauerte 21 Tage. Sein Körper erholte sich danach immer wieder.

  • Eine Null-Diät, bei der du bewusst auf die Nahrungsaufnahme verzichtest, gilt als gefährlich und wird von Ärzten nicht empfohlen. Trotzdem zog sie der 206 Kilo schwere Schotte Angus Barbier 1966 durch. Er hielt unglaubliche 382 Tage ohne Essen aus und verlor dabei 125 Kilo. Allerdings wurde er mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Nicht nachmachen!

  • Studien gibt es kaum. 1944 wurde jedoch an der University of Minnesota das Great Starvation Experiment durchgeführt, bei dem 36 Freiwillige ein halbes Jahr lang weniger als die Hälfte der benötigten Kalorien zu sich nahmen. So konnten Forscher untersuchen, wie der Mensch auf eine Unterernährung reagiert.

  • Schon nach einem Tag ohne Nahrung schaltet der Körper in den Hungerstoffwechsel um. Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sinken und der Grundumsatz wird runtergefahren.

  • Der hungernde Körper braucht Energie - und die holt er sich aus Glukose, also Traubenzucker. Wenn sie verbraucht ist, stellt er auf die Umwandlung von Fett und Eiweiß in Glukose um. Zunächst bedient sich der Körper also an den Fettreserven.

  • Aber auch Muskeln brauchen Traubenzucker. Hungert ein Mensch, gehen die Muskeln leer aus. Denn das Gehirn sichert sich all die verfügbare Glukose. Das Muskel-Eiweiß als solches wird aber erst verbraucht, wenn der Körper überhaupt keine Reserven mehr hat. Also kurz vor dem Verhungern.

  • Auch den Organen geht es an den Kragen. Sie werden zu Traubenzucker umgewandelt - zum Erhalt der Gehirnfunktion. Organe können bis auf die Hälfte schrumpfen und immer noch funktionieren.

  • Notfallprogramm hin oder her: Im Hungerzustand schwinden die Kräfte - und dein Körper leidet unter dem Nährstoff-Mangel.

  • Zwar kann er manche Nährstoffe selbst herstellen, die meisten bekommt er jedoch nur über die Nahrung. **Essenzielle Nährstoffe ** sind unter anderem die Vitamine A, B1, B2, B6, B12, C, D, E, Mineralstoffe wie Calcium, Natrium, Magnesium, Kalium und Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6.

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Veröffentlicht: 03.07.2020 / Autor: Galileo

Wie lange ein Mensch ohne Essen überleben kann, hängt vermutlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wissenschaftliche Studien dazu bestehen nicht. Fakt ist aber: Wird der Körper nicht mit Nährstoffen versorgt, ist er nicht leistungsfähig und schaltet irgendwann ganz ab.

Während der Mensch bis zu vier Tage ohne Trinken auskommen kann, ist es beim Essen erheblich länger. Bis zu 60 Tage können Menschen ohne Nahrung überleben. Dies leitet sich allerdings nicht von wissenschaftlichen Studien ab, da Wissenschaftler diese aufgrund von ethischen Gründen nicht durchführen können. Stattdessen leitet man diesen Wert von verschiedenen historischen Beispielen ab:

  • Es gibt bekannte Beispiele von Hungerstreiks wie Mahatma Gandhi, der 17 Mal hungerte und das bis zu 21 Tage lang. Er und andere blieben dabei ohne Folgeschäden.
  • Wenn wir hungern, schaltet der Körper in eine Art Winterschlaf, das heißt, die weniger lebensnotwendigen Systeme heruntergefahren.
  • Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur werden herabgesenkt, um weniger Energie zu verbrauchen.
  • Der Körper geht zuerst an das Eiweiß in den Muskeln und baut dann eingelagertes Fett ab. Anschließend baut der Körper die Organe ab, um das Gehirn mit Nährstoffen zu versorgen.
  • Die Organe können bis zur Hälfte schrumpfen. Letztlich kommt es auf die Situation an und in Extremsituationen haben Menschen immer wieder unfassbare Leistungen vollbracht.
  • Eher ungewöhnlich war ein übergewichtiger Schotte, der 382 Tage lang fastete und dabei 124 von 206 Kilogramm verlor. Von solchen Radikalkuren raten Mediziner aber dringend ab.
  • Wenn Sie sich für gesundes Fasten interessieren, bieten Ratgeber zum Thema Heilfasten eine gute Anlaufstelle, um sich ausgiebig zu informieren.

Ob Fasten gesund ist erklären wir Ihnen in einem weiteren Praxistipp.

  • Der Körper eines gesunden Erwachsenen kann etwa 60 Tage ohne Nahrung überleben
  • Allerdings sind die Auswirkungen auf jede Körperzelle immens
  • Beispielsweise schrumpfen die Organe, um die Funktion des Gehirns aufrechtzuerhalten

Deshalb benötigen wir Nahrung: Ohne Nahrung funktioniert unser Körper weniger effektiv. Hungert man über einen längeren Zeitraum, fahren die körpereigenen Funktionen immer mehr herunter - der Körper arbeitet auf Sparflamme und versucht, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Ohne zu essen kann ein gesunder Erwachsener etwa 60 Tage überleben - dann wird es kritisch. 

Das passiert mit dem Körper, wenn man aufhört zu essen

Wenn man aufhört zu essen, funktioniert der Körper nur noch auf Sparflamme. Körperfunktionen wie die Körpertemperatur, der Blutdruck und die Herzfrequenz nehmen merklich ab. Das soll verhindern, dass der Körper zu schnell zu viel Energie verbraucht. Zusätzlich versucht der Körper, Energie aus dem in den Muskeln befindlichen Eiweiß  zu speisen. Dann geht es den Organen an den Kragen: Diese werden nach und nach abgebaut, damit die Funktion des Gehirns weiterhin gewährleistet werden kann. Dabei ist es möglich, dass die Organe bis auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe eingehen können.

So lange kann man ohne Nahrung überleben

Das kann ein normal gewichtiger Mensch etwa 60 Tage aushalten, bevor unweigerlich der Hunger-Tod durch einen Eiweißmangel eintritt. Voraussetzung ist allerdings, dass durch das getrunkene Wasser lebenswichtige Nährstoffe aufgenommen werden können. Pro Tag verliert ein hungernder Mensch etwa ein Kilogramm Körpergewicht, zu einem späteren Zeitpunkt um die 500 Gramm. Bis der Körper das körpereigene Fett abbaut, dauert es allerdings etwa eine Woche, erst nach circa zwei Wochen wird auch das Muskelgewebe angetastet. Im Folgenden wird erläutert, wie sich extremer Hunger auf das Herz, das Gehirn, auf den Magen-Darm-Trakt und auf den Hormonhaushalt auswirkt. 

Auswirkungen auf Herz und Kreislauf

Hungert man, wirkt sich das auch auf den letzten Winkel des Körpers aus. Ganz extrem auch auf das Herz-Kreislauf-System. Da der Körper versucht, Energie aus dem eigenen System zu gewinnen, zapft er auch das Muskelgewebe an - inklusive dem Herzmuskelgewebe. Das hat zur Folge, dass sowohl der Puls als auch der Blutdruck sinken, damit möglichst wenig Energie für den Herzschlag verbraucht wird. Im schlimmsten Fall führt das zu einem Herzfehler und das Herz setzt aus.


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Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt

Auch der Magen-Darm-Trakt wird stark beeinflusst, wenn wir hungern, was mitunter schmerzhafte Symptome zur Folge haben kann. So kann sich der Bauch aufblähen oder es kommt zu Übelkeit, Brechen und Bauchschmerzen. Zudem besteht die Gefahr, an einer Bakterien-Infektion zu erkranken. Darüber hinaus sind auch Schwankungen des Blutzuckerspiegels wahrscheinlich. Hungert man über längere Zeit, wird man wahrscheinlich auch unter Verstopfung leiden, da die Muskulatur geschwächt ist - so auch die des Darms. Eine weitere Folge kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse sein, was wiederum zu Schmerzen, Übelkeit und Brechen führt. 

Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem

Natürlich bleibt auch das zentrale Nervensystem nicht verschont: Im Normalfall beansprucht unser Gehirn etwa ein Fünftel unserer Energie. Hungern wir jedoch, fährt unser Körper auf Sparflamme, weshalb auch dem Gehirn weniger Energie zur Verfügung steht. Mögliche Folgen sind Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen

Auswirkungen auf den Hormonhaushalt

Hormonen wird ebenfalls eine sehr bedeutende Rolle für die Funktion unseres Körpers zugeschrieben. Sie werden in einer der vielen Drüsen (zum Beispiel in der Hirnhangdrüse, den Eierstöcken oder den Hoden) produziert und gelangen über das Blut zu dem jeweiligen Organ, in dem sie ihre Wirkung entfalten. Sie spielen eine große Rolle für Wachstumsprozesse oder auch für die Fortpflanzung. Für die Produktion der Hormone benötigen die jeweiligen Drüsen Fett und Cholesterin. So können dann beispielsweise die Hormone Östrogen, Testosteron oder auch Schilddrüsenhormone hergestellt werden.

Steht nicht genügend Energie zur Verfügung, weil wir hungern, funktioniert unser Hormonsystem nicht mehr einwandfrei. Dadurch kann es bei Frauen zu Menstruationsstörungen kommen - im Ernstfall setzt die Periode komplett aus. Außerdem können die Knochen sehr schwach werden und der Stoffwechsel kann sich verlangsamen. Auch die Körpertemperatur kann sinken, was zu einer Unterkühlung führen kann. Das alles zeigt sich beispielsweise in einer trockenen Haut, sprödem Haar oder auch Haarausfall. Zudem kann sich ein Haarflaum bilden, da der Körper versucht, sich selbst zu wärmen. 

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Ohne Nahrung setzt der Hungerstoffwechsel ein

Leiden wir - freiwillig oder unfreiwillig - unter Hunger, setzt der sogenannte Hungerstoffwechsel ein. Freiwillig wird dieser unter anderem beim Fasten* oder bei einer Magersucht provoziert. Dadurch, dass dem Körper weniger Kalorien als gewöhnlich zur Verfügung stehen, schaltet er auf Sparflamme um. Das bedeutet, dass sich der Stoffwechsel in eine Art Ruhephase begibt, wodurch er langsamer arbeitet. Ein erwachsener Mann benötigt durch den Hungerstoffwechsel etwa 1.800 Kilokalorien pro Tag. 

Problematisch ist der Hungerstoffwechsel besonders bei schwangeren Frauen. So verkürzt sich die Schwangerschaft und auch das Gewicht des Kindes bei der Geburt ist geringer. Auch die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Behinderung ist stark erhöht. 

Welche Faktoren wirken sich auf das Überleben ohne Nahrung aus?

Es gibt einige Einflussfaktoren, die sich auf das Überleben ohne Nahrung auswirken können. Diese sind:

  • das Alter
  • das Geschlecht
  • die Körpergröße
  • das Körpergewicht
  • die körperliche Fitness
  • die allgemeine körperliche Gesundheit
  • das derzeitige Aktivitätslevel
  • Experten vermuten, dass auch die Flüssigkeitszufuhr relevant ist: regelmäßige Schlucken Wasser sollen das Überleben ohne Nahrung verlängern.

Wasser: So lange halten wir ohne Trinken aus

Wesentlich fataler ist es, wenn wir kein Trinkwasser zur Verfügung haben: Ohne Wasser überlebt ein Mensch nur etwa vier Tage. Ein Kind ist dahingehend noch einmal wesentlich mehr gefährdet. Da unser Körper zu circa 60 Prozent aus Wasser besteht, geht ohne Wasser gar nichts und ein gesunder Erwachsener muss täglich rund 1,5 Liter Flüssigkeit konsumieren. Je mehr man schwitzt und je größer der Stress ist, in dem man steckt, umso schneller verdurstet man. Das Körpergewicht spielt dabei jedoch keine Rolle - anders als beim Verhungern. 

Symptome starker Dehydrierung sind unter anderem Trägheit, Bewusstlosigkeit und ein sehr trockener Mund. Außerdem eine äußerst trockene Haut, die nachgibt, wenn man mit dem Finger auf sie drückt. Zudem sinkt sowohl der Puls als auch der Blutdruck immer weiter und es wird sehr wenig bis kein Urin gebildet. 

Fazit: Ohne Nahrung arbeitet der Körper auf Sparflamme

Hören wir auf, zu essen, beeinträchtigt das unseren gesamten Körper - er arbeitet nur noch auch Sparflamme. Das betrifft unter anderem das Hormonsystem, den Magen-Darm-Trakt, das zentrale Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System. Ein gesunder Erwachsener kann ohne Nahrung etwa 60 Tage überleben - dann wird es kritisch und der Tod kann eintreten. 

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