Wer noch nie eine Hündin hatte, ist oft unsicher: Wann wird die junge Hündin zum ersten Mal läufig? Wie lange dauert es? Woran erkenne ich, wann es los geht? Wann sind die „gefährlichen Tage“?
Vorab die 7 wichtigsten Tipps zur Läufigkeit:
Ungefähr im Alter zwischen 6 und 12 Monaten werden die meisten Hündinnen das erste Mal läufig. Dies ist abhängig von der Größe der Hündin und ihrer körperlichen Entwicklung. Große oder unterernährte Hündinnen werden in der Regel später läufig als kleinere. Aber auch ein später Beginn der ersten Läufigkeit (bis zu 24 Monate) ist nicht immer krankhaft bedingt. Trotzdem sollte der Hund dem Tierarzt vorgestellt werden, um sicherzugehen, dass keine Erkrankung vorliegt.
Auch gibt es einen sogenannten „Split-Östrus“ (Östrus = Brunst). Beim Split-Östrus zeigt die Hündin zuerst kurz Läufigkeitsanzeichen. Diese verschwinden zunächst, um dann wieder zu erscheinen. Ein regelmäßiger hormoneller Zyklus muss sich erst einspielen. „Stille Läufigkeit“ und „Split-Östrus“ sind nicht krankhaft.
Die Läufigkeit beginnt mit der Vorbrunst (Proöstrus), es schließt sich direkt die Brunst (Östrus) an, gefolgt von der Nachbrunst (Metöstrus) und der Ruhephase (Anästrus). Die Phasen im Einzelnen. 1. Vorbrunst (Proöstrus) Die Vorbrunst dauert zwischen 3 – 17 Tagen. In dieser Zeit schwillt die Vagina der Hündin an und sie blutet. Die Blutmenge ist sehr individuell. Nicht immer sieht man davon viel, da die Hündinnen sich in der Regel sauber lecken. In dieser Zeit beginnt die Hündin für die Rüden gut zu riechen. Sie ist aber noch nicht paarungsbereit. Sie wird versuchen, dem Rüden auszuweichen oder ihn wegzubeißen.Bei der ersten „Hitze“ reagieren viele Hündinnen sehr verunsichert. Dies wird durch aufdringliche Rüden noch verstärkt. Verlassen Sie sich aber bitte nicht darauf, dass die Hündin nicht deckbereit ist! Die Zyklen sind sehr individuell und die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen nicht immer deutlich zu erkennen. So ist Ihre Hündin eventuell schon paarungsbereit, ohne dass Sie es bemerkt haben.
2, Die Brunst ( Östrus) Die Brunst dauert zwischen 3 – 21 Tagen. Die Vagina ist nicht mehr so geschwollen, der Ausfluss wässrig bis schleimig. Während dieser Zeit, ca. am 2. - 4. Tag, finden mehrere Eisprünge statt. Hier liegen die fruchtbaren Tage. Diese Zeit wird auch „Standhitze“ genannt. Jetzt ist die Hündin deckbereit. Sie bleibt, wenn sich ihr ein interessanter Rüde nähert bereitwillig stehen und dreht die Rute zur Seite. Verlassen Sie sich bitte auch hier nicht darauf, dass der Eisprung, also die fruchtbaren Tage wirklich am 2. - 4. Tag sind. Dies ist sehr individuell und nicht immer eindeutig zu erkennen. Um die Fortpflanzung ihrer Art zu sichern, wird eine Hündin in dieser Zeit aktiv Kontakt zu Rüden aufnehmen. Sprich, auch sehr gehorsame Hündinnen laufen in dieser Zeit davon, um sich decken zu lassen.
3. Nachbrunst ( Metöstrus) Die Nachbrunst dauert zwischen 9 und 12 Wochen. Die Vagina schwillt komplett ab, der Ausfluss hört auf. Jetzt riecht die Hündin für unerfahrene Rüden noch immer interessant, dies nimmt jedoch stetig ab. Sie ist in der Regel nicht mehr deckbereit.
Scheinschwangerschaft
4. Ruhephase ( Anöstrus)
Tipp: Verhalten der HündinDas Verhalten des Hundes ändert sich mit der Veränderung der Hormone während des Zyklus. Durchschnittlich wird eine Hündin zweimal im Jahr läufig. Es gibt jedoch auch hier individuelle oder rassebedingte Änderungen (Hunde des Urtyps (z. Bsp.: Basenji werden nur 1mal läufig).
Manche Hündinnen beginnen, wie Rüden, auf ihren Spaziergängen zu markieren. Sie zeigen damit ihre bevorstehende Bereitschaft, die Rüden zu empfangen. Sie informieren ihre paarungswillige Umgebung von ihrem kommenden Zustand. Manche Hündinnen entfernen sich immer weiter von ihrem Besitzer. Hündinnen, die vorher gut gehört haben, vergessen ihre guten Manieren. Manche werden zunehmend anhänglicher und fordern mehr Streicheleinheiten. Auch vermehrte „Faulheit“ und Schlaf oder Ruhelosigkeit sind möglich.
Hundebegegnungen
In all diesen Fällen sollten Sie Ihre Hündin genau beobachten, um zu sehen, ob sie sich dabei „unangenehm“ oder sogar „belästigt“ fühlt bzw. wie stark ihre Beeinträchtigung ist.
Von Corinna Dammann, zertifizierte Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin BHV/IHK © Hundeschule am Schwanheimer Wald |