Roberto Blanco wurde am 7. Juni 1937 als Sohn des kubanischen Folklore- und Varietékünstlers Alfonso Zerquera und dessen Gattin Mercedes Blanco in Tunis, Afrika geboren. Seine Mutter starb, als er zwei Jahre alt war. Aufgewachsen ist er in Beirut und Madrid. Nach Abschluss der Schule mit Abitur studierte er in Madrid für zwei Semester Medizin. Darauf fand er seine Leidenschaft für Musik und die Schauspielerei. 1957 erhielt er eine Rolle im Film "Der Stern von Afrika". Kurz darauf startete er seine Gesangskarriere. Noch im selben Jahr beteiligte er sich im Rahmen der Frankfurter Funkausstellung an einem Nachwuchswettbewerb. Hier wurde er unter 1800 Bewerbern zum Sieger gewählt. In den 1960er Jahren folgten nochmals Auftritte in verschiedenen Filmen wie "Alle Menschen werden Brüder" nach dem Roman von Johannes Mario Simmel, oder "Drei Männer im Schnee" nach Erich Kästner. Seinen Durchbruch in Deutschland feierte er 1969, als er im Rahmen der Deutschen Schlager-Festspiele mit dem Titel "Heute so, morgen so" auftrat. Es folgten einige Schlagerplatten und 1972 mit den Titeln "Ein bisschen Spaß muss sein" und "Der Puppenspieler von Mexiko" zwei seiner größten Erfolge. Darauf wurde Roberto Blanco ständiger Gast in Musiksendungen des Fernsehens, darunter hatte er auch zahlreiche Auftritte bei Dieter Thomas Heck in der "ZDF-Hitparade". 1973 erhielt er unter dem Titel "Heute so, morgen so" eine eigene TV-Show. 1979 nahm Robert Blanco auch am "Grand Prix de la Chanson" mit dem Titel "Samba si! Arbeit no!" teil. 1980 wurde er mit der Spielshow "Noten für zwei" Nachfolger der von Rudi Carrell moderierten Show "Am laufenden Band". Die Sendung wurde 1982 nach vier Folgen auf eigenen Wunsch abgesetzt. Weitere ARD-Sendungen folgten, wie "Roberto - Ein Abend mit Roberto Blanco" und "Musik ist meine Welt". 1986 bereiste er als Künstler erstmals Kuba, wo er 1987 als erster ausländischer Künstler einen eigenen Show-Block in der "Tropicana"-Revue in Havanna erhielt. 1991 moderiert Roberto Blanco die Silvester-Show der ARD mit internationalen Gästen. Ab den 1990er Jahren folgten zahlreiche Auftritte mit Tony Marshall. Zu den größten Erfolgen beider zählte der Hit "Resi bring Bier". Der Fernsehsender "MDR" widmete ihm 1997 eine Jubiläumssendung. 1994 war Roberto Blanco auch als Produzent tätig. Er veröffentlichte das Album "Por tu amor" mit Songs in seiner spanischen Muttersprache und Musikern aus Südamerika. 2004 gab seine Frau Mireille nach vierzig Ehejahren die Scheidung bekannt. Nachdem das Thema für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt hatte, versöhnte sich das Paar wieder. Gemseinsam sind sie Eltern der Tochter Patricia, die wie der Vater eine musikalische Karriere eingeschlagen hat. Roberto Blanco zählt zu den begehrtesten und meistbeschäftigten Musik-Entertainern Deutschlands. Blanco spricht 6 Sprachen, außer in Europa trat er auch in Kanada, Brasilien, Australien, Japan, Hongkong, Singapur und Bangkok auf. Viele Schallplatten-Titel von Roberto sind inzwischen Kult-Hits geworden. Seit Anfang 2006 lebt Roberto Blanco von seiner Frau Mireille getrennt und ist mit Hermine Baumhackl liiert.
Herr Blanco, Sie tragen den Namen Ihrer Mutter… Haben Sie noch Erinnerungen an Ihre Mutter? Was steht in Ihrem Pass? „Zerquera“ ist der Name Ihres Vaters, warum haben Sie den nicht behalten? Welche Sprache haben Sie zu Hause gesprochen? Wann haben Sie Kuba, das Land Ihrer Eltern, zum ersten Mal besucht? Könnten Sie sich vorstellen, dort zu leben? Wie haben Sie es geschafft, sich in Deutschland so zuhause zu fühlen? Als Sie 1956 nach Deutschland gekommen sind, lag der zweite Weltkrieg erst wenige Jahre zurück. Haben Sie mit den Menschen darüber gesprochen? Sie haben den Menschen geglaubt, dass sie nichts von den Gräueltaten wussten? Sie haben Fremdenhass nie zu spüren bekommen?Nein, ich hatte zum Glück nirgendwo Schwierigkeiten mit Rassismus, egal in welchem Land ich war. Leider werde ich in Deutschland oft danach gefragt. Schwierigkeiten mit Religion oder Hautfarbe gibt es leider auf der ganzen Welt, das bedauere ich zutiefst. Wenn ich sage, Ausländer müssen die Gesetze des Landes respektieren, dann gilt auch andersrum, dass man selbst die Fremden respektieren muss. Gegenseitiger Respekt ist das Wichtigste. Verfolgen Sie, was in den Ländern Ihrer Herkunft, Tunesien, Libanon oder Kuba, geschieht? Trotzdem betonen Sie immer wieder, dass Sie sich nicht politisch äußern wollen. Ihr größter Hit ist „Ein bisschen Spaß muss sein.“ Wie schwer ist es, die Deutschen zum Lachen zu bringen?Ich bin kein Komiker, sondern Entertainer. Wenn ich als Sänger und Entertainer eine gute Show bringe, freue ich mich, in die strahlenden Gesichter meiner Zuschauer zu blicken. Ich bringe immer wieder unterschiedliche Arten von Musik, nicht nur Schlager, sondern auch Jazz, Spirituals oder spanische Songs. Die Deutschen sind sehr musikalisch und lieben das. Sie spüren, wenn man gut ist, dann ist es auch nicht schwierig, die deutschen Zuschauer zum Lachen zu bringen. Und es ist so schön, wenn die Menschen auf der Straße zu mir kommen und sich für die vielen Jahre Musik bedanken. Viele sind mit meinen Liedern aufgewachsen. Das ist herrlich. Loriot sagte einmal, der Deutsche würde der Tragödie immer den Vorzug vor der Komödie geben.
Vielleicht, weil permanentes Lustig sein oberflächlich wirkt. Sie rufen kollektiv zur guten Laune auf? Viele Showstars versuchen, ihr Leben mit Alkohol und Drogen zu meistern. Von Ihnen hat man das nie gehört. Wann waren Sie das letzte Mal so richtig wütend? Sie sind also privat der gleiche Mensch, den wir vor der Kamera erleben? Wirklich alle? Ärgert Sie die Boulevardpresse? Aber sie benutzen die Presse auch. Sie waren einverstanden, dass 2011 über Ihre Hochzeit mit Luzandra Strassburg auf den Seychellen berichtet wurde… Wie haben Sie es geschafft, sich über ein halbes Jahrhundert lang im Showbusiness zu halten? Nana Mouskouri hat acht Jahre klassischen Gesang studiert und wurde vom Konservatorium entfernt, weil sie lieber populäre Musik machen wollte. 1982 hatte Ihre Show „Roberto – Ein Abend mit Roberto Blanco“ siebzehn Millionen Zuschauer… Sind Sie wehmütig? Dass diese Zeiten vorbei sind? Joachim Fuchsberger hat ein Buch geschrieben „Alt werden ist nichts für Feiglinge.“ Wer sollte das nicht respektieren? Philipp Roth schreibt in seinem Roman „Das sterbende Tier“, nie fühle ein Mann sich älter, als wenn er mit einer sehr jungen Frau zusammen ist. Hat das Alter irgendwelche Vorteile? Auf Ihrer Website schreiben Sie: „Die Kluft zwischen moralischen Ansprüchen und menschlichen Schwächen wird uns in alle Ewigkeit zu schaffen machen.“ Warum dieses Zitat?
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