Wie gewöhnt man hunden das bellen ab

Egal ob beim Gassigehen oder zu Hause - dass Ihr Hund ständig bellt, belastet nicht nur das Zusammenleben Ihrer Familie, sondern auch die Beziehung zu Ihren Nachbarn. Hundeprofi und Buch-Autor Martin Rütter ("Hundetraining mit Martin Rütter"* 🛒) erklärt, was dahinter steckt und gibt Tipps, damit Ihr Vierbeiner nicht zum Dauerkläffer wird.

Ob aus Freude oder als Alarm-Signal: Dass Hunde ab und zu bellen, ist völlig normal. Das Bellen der Vierbeiner ist ihre Art zu kommunizieren und hat im Rudel durchaus seinen Sinn. Nicht jedes Bellen sollte daher ausgeschimpft oder sogar bestraft werden. Denn meistens will der Vierbeiner nicht einfach nur ärgern, sondern er möchte seinem Herrchen etwas mitteilen. Übermäßiges Bellen kann jedoch nicht nur schnell nervig werden, sondern auch zu Stress für Hund und Herrchen werden. Doch viele Hundebesitzer können sich nicht erklären, woher das vermehrte Bellen kommt und reagieren daher viel zu spät. Die Folge: Dem Hund mit der Zeit das Kläffen abzugewöhnen, wird immer schwieriger.

Was in den Köpfen von Hunden vorgeht, ist nicht immer leicht zu verstehen. Einer, der sich damit auskennt, ist Hundeprofi Martin Rütter. Im Video erklärt er, was dahintersteckt und gibt Tipps, damit das Dauerbellen bald der Vergangenheit angehört.

Weitere Tipps vom Hundeprofi Martin Rütter gibt's in der VOX-Sendung "Der Hundeprofi –Rütters Team". Ganze Folgen stehen hier auf TVNOW zum Abruf bereit.

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Ihr Hund bellt nicht nur Fremde, sondern auch Sie, Freunde und Bekannte an? Sie können Ihren Hund nicht mehr alleine zuhause lassen ohne einen wütenden Anruf von den Nachbarn zu erhalten? Das kann natürlich nicht so weitergehen. In diesem Beitrag helfe ich Ihnen, Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen.

Bevor es mit den Tipps losgeht, sollten Sie aber eines wissen: Wenn Ihr Hund wegen anderer Hunde zu bellen beginnt, ist das ganz normal. Das ist für Hunde nicht großartig anders, als wenn Sie einen Bekannten auf der Straße grüßen. Anders können 2 Hunde ja fast nicht miteinander „reden“.

Das oft andauernde Bellen ist im Laufe der Jahrtausende durch die Anpassung des Hundes an uns Menschen entstanden. Dadurch haben die Tiere einen Großteil ihrer Mimik verlernt. Nun helfen sie sich mit Bellen aus. Deshalb gibt es beim Hund auch so viele Gründe, weshalb er zu bellen beginnt. Daher ist es sehr wichtig, darauf zu achten wann und wo Ihr Hund bellt. Nur so werden Sie die Ursache finden und das Problem lösen können.

Aus den folgenden Gründen kann Ihr Hund bellen

  • Verteidigungsbellen: Ihr Hund will Sie und/oder sich selbst beschützen.
  • Frustrationsbellen: Ihr Hund steht unter ständigem Stress.
  • Aufregungsbellen: Ihr Hund freut sich sehr über etwas (spazieren mit dem besten Kumpel)
  • Angstbellen: Ihr Hund fürchtet sich und steht unter Stress.
  • Aufmerksamkeitsbellen: Ihr Hund will einfach nur Ihre Aufmerksamkeit.

Grundsätzlich ist es ganz normal, dass Ihr Hund aus diesen Gründen manchmal anfängt zu bellen. Wird das Bellen aber zum ständigen Problem, liegt die Ursache meistens bei uns Menschen. Viel zu oft wird der Hund „vermenschlicht“ und wir glauben, dass der Hund uns versteht. Das einzige, was ein Hund aber wirklich versteht, sind klare Regeln und Konsequenz.

So gewöhnen Sie Ihrem Hund das Bellen ab

Nur mit klaren Regeln, weiß der Hund, was Sie eigentlich von ihm verlangen. Ansonsten steht der Hund sogar unter Stress, weil Sie Ihn schimpfen und er versteht nicht wieso – oder der Hund glaubt er sitzt in der Hierarchie über Ihnen und macht einfach was er will.

Mit klaren Regeln gewöhnen Sie Ihrem Hund also auch das Bellen ab. Dabei ist es wichtig, immer konsequent zu sein, selbst wenn das oft schwerfällt. Dann werden Sie sich wundern, wie schnell Ihr Hund versteht, welches Verhalten gewünscht oder unerwünscht ist.

Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen noch sagen, dass in 90% der Fälle das Aufmerksamkeitsbellen das Problem ist. Da hilft nur eines: Auslastung, Auslastung, Auslastung – denn Ihr Hund langweilt sich.

Er bellt also, damit Sie auf Ihn aufmerksam werden und mit ihm etwas unternehmen. Dieses Problem lässt sich leicht beheben: Gehen Sie mit Ihrem Hund 3-mal am Tag spazieren. Dabei sollten Sie vor allem zügig und längere Zeit am Stück gehen. Erst dann wird Ihr Hund wirklich ausgelastet und ermüdet.

Plötzlich muss Ihr Hund nämlich ständig mit Ihnen mithalten, während er alle möglichen Sinneseindrücke im Freien wahrnimmt. Das verlangt ihm alles ab: körperlich und geistig. Danach fehlt ihm die Kraft für sein „Bell-Konzert“.

Fazit

Zuerst müssen Sie verstehen, wieso Ihr Hund überhaupt bellt. Nur so können Sie die Ursache beheben und ihm das Bellen abgewöhnen. In diesem Beitrag haben Sie nun die Standard-Gründe für das Bellen eines Hundes erfahren. Beobachten Sie Ihren „besten Freund“ gut, dann wissen Sie bestimmt, warum er bellt und wie Sie das Problem lösen.

Sie glauben, dass Ihr Hund aufgrund fehlender Auslastung bellt, haben aber keine Zeit für einen Spaziergang? Dann empfehle ich Ihnen, einen professionellen Hundesitter zu engagieren. Im Raum Innsbruck bin ich selbst als Hundesitter und Hundetrainer unterwegs. Die Themen Hundeerziehung und Auslastung des Hundes liegen mir dabei besonders am Herzen. Ich versuche stets, das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch zu verbessern. Daher hoffe ich, dass Ihnen dieser Beitrag bei Ihrem Hundetraining weitergeholfen hat.

Haben Sie Fragen, Anregungen oder habe ich etwas in meinem Beitrag vergessen? Dann nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Nutzen Sie dafür das Kommentarfeld, schreiben Sie mir eine E-Mail an oder rufen Sie mich direkt an unter +43 664 480 86 22.

Herzlichst,

Ihre Martina Kroh

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Wie gewöhnt man hunden das bellen ab

Wie gewöhnt man hunden das bellen ab

In Zusammenarbeit mit Adaptil

Wie gewöhnt man hunden das bellen ab

Bellen ist eine natürliche Form der Kommunikation für Hunde. Erfolgt es aber unkontrolliert, müssen Sie handeln.

Wie bei uns Menschen, gibt es auch bei Hunden „redefreudigere“ und schweigsamere Artgenossen. Chihuahuas, Spitze, Möpse, Appenzeller Sennenhunde oder Schäferhunde gelten gemeinhin als mitteilsamere Rassen als etwa Doggen, Bernhardiner, Eurasier oder Irische Wolfshunde.

Für alle Hunderassen gilt: Wenn sich das Bellen in einem akzeptablen Rahmen hält und die Hunde auf das Kommando ihres Herrchens aufhören zu bellen, ist alles in Ordnung. Wenn Ihr Hund jedoch jeden Spaziergänger und jeden Besuch verbellt und sich kaum beruhigen kann, stecken dahinter oft andere Ursachen.

Fakt ist: Hunde bellen nicht ohne Grund, sondern um sich auszudrücken. Es ist also wichtig, die Ursachen zu verstehen, bevor Sie einem Hund das Bellen abgewöhnen.

Denn Hunde empfinden zum Beispiel Freude, weil sie Sie endlich wiedersehen, und bellen deshalb. Geben Hunde jedoch unverhältnismäßig oft Laut und in Situationen, in denen es nicht erwünscht ist, bringen sie damit negative Gefühle zum Ausdruck. Ein typisches Beispiel für Bellen in unerwünschten Situationen ist, wenn Sie anderen auf der Straße begegnen oder wenn Ihr Hund bei jedem, der an Ihrem Grundstück vorbeigeht, zu bellen anfängt.

Unsicherheit, Angst, Frust oder Langeweile gehören zu den häufigsten Ursachen für übermäßiges Bellen. Alles, was die Aufregung des Hundes verstärkt, kann auch das Bellen verstärken. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Stimmungsübertragung: Sind Sie nervös, wird auch Ihr Hund nervös.
  • Erhöhte Erwartungshaltung: Sie halten einen Ball in der Hand – wann geht es los?
  • Sie schimpfen – der Hund denkt, Sie „bellen“ mit.
  • Der Hund muss unfreiwillig zu der vermeintlichen „Gefahr“ gehen – die Angst wächst.

Bellen liegt in der Hundenatur

Vielen Hunden liegt das Bewachen im Blut. Sie bellen, um einen Eindringling in Ihrem gemeinsamen Territorium anzuzeigen. Sei es der Postbote oder der Nachbar, der sein Auto in der Einfahrt belädt.

Auch einige Jagdhunde zeigen via Bellen Wild an. Es ist also kein Wunder, dass sie sich lieber mitteilen als andere. Bei diesen Hunden soll es nicht darum gehen, das Bellen – und damit ihre Natur – komplett zu unterdrücken. Das Ziel ist, mit Erziehung aus dem Kläffen ein kurzes Wuffen zu machen.

Bellen aus Unsicherheit

Wenn Ihr Hund zum Beispiel andere Hunde oder Spaziergänger anbellt, liegt der Grund meist darin, dass er unsicher ist oder Angst hat. Vor allem bei Junghunden ist dies häufig der Fall. Sie empfinden zum Beispiel einen Rollator als bedrohlich oder bestimmte andere Hunde. Meist sind es insbesondere neue Situationen, die Hunde ängstigen.

Oft verstärkt zudem die Unsicherheit des Besitzers das Verhalten: Ein anderer Hund nähert sich, Sie spannen die Leine an. Der Hund merkt: „Mein Zweibeiner ist unsicher – besser, ich starte ein Verteidigungsbellen!“ Souveräne Hundeführung ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Bellen aus Frust und Langeweile

Eine weitere Ursache für ständiges Bellen kann Frust sein. Hunde, die nicht ausreichend ausgelastet sind, nehmen gerne Kleinigkeiten zum Anlass für ein großes Bell-Drama. Schließlich passiert sonst wenig und die überschüssige Energie im Hundekörper sucht sich ihren Weg.

Auch das Köpfchen will gefördert werden – zum Beispiel mit Tricks oder kleinen Aufgaben während des Spaziergangs. Nur mit einem ausgelasteten Hund macht ein Anti-Bell-Training Sinn.

Bellen aufgrund von Krankheiten

In seltenen Fällen stecken chronische Schmerzen oder andere Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Erkrankung stehen, hinter dem Gebell. Nicht selten ist eine Schilddrüsenunterfunktion Grund für gesteigerte Ängstlichkeit und Stressanfälligkeit.

Bevor Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen, empfiehlt sich also ein Besuch beim Tierarzt. Nur so können Sie zweifelsfrei ausschließen, dass die Ursache für das häufige Bellen physischer Natur ist.

Wie gewöhnt man hunden das bellen ab

So mancher Hund bellt aus Unsicherheit, beispielsweise beim Spazierengehen.

Wenn Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen möchten, müssen Sie zunächst den Grund für das unerwünschte Verhalten kennen. Beobachten und analysieren Sie also genau, in welchen Situationen Ihr Vierbeiner bellt. Aus diesen Situationen heraus lassen sich die Ursachen meist schon ableiten.

Bellt Ihr Hund zum Beispiel andere Menschen an, wenn diese sich Ihnen nähern, heißt das in der Regel, dass er Sie beschützen und verteidigen möchte. Wenn Sie das Haus verlassen und ohne ihn wegfahren, bedeutet das Bellen entweder: „Mir ist langweilig!“ oder „Ich bin allein und ohne mein Rudel – ich habe Angst!“

Sport und Spiel

Hat Ihr Hund eine niedrige Bell-Hemmschwelle, weil er sich oft langweilt? Dann gilt es, ihn richtig auszulasten. Denn auch Begleithunde möchten körperlich und geistig gefordert werden: Ausgedehnte Spaziergänge, kleine Apportierspiele, das Aufspüren eines Leckerlis und das gemeinsame Lernen kleiner Kunststücke bringen Abwechslung in den Hundealltag.

Ist Ihr Hund als ursprünglicher Arbeitshund ein Workaholic, verfügt er über sehr viel Ausdauer und Energie. Hundesport bietet ihm einen notwendigen Ausgleich. Ob Agility, Obedience, Dogdancing oder Mantrailing – für jeden sportlichen Vierbeiner ist etwas dabei.

Außerdem stärkt die gemeinsame Action die Bindung. Hunde, die körperlich und mental ausgelastet sind, haben mehr innere Ruhe. Sie sind ausgeglichener und stellen das übermäßige Gebell ein.

Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit

Bellt Ihr Hund aus Unsicherheit und Angst, sollten Sie ihm vermitteln, dass Sie alles unter Kontrolle haben. Hierfür kann es nötig sein, mit viel Geduld ein neues Vertrauensverhältnis zueinander aufzubauen.

Überzeugen Sie Ihren Vierbeiner, dass Sie über genügend Selbstsicherheit und Souveränität verfügen, Ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Das ist nicht immer einfach und funktioniert nicht von jetzt auf gleich. Die folgenden Beispiele sollen Ihnen aber erste praktische Verhaltensweisen aufzeigen, die Ihrem Hund zeigen: „Bellen ist nicht nötig – mein Mensch hat alles unter Kontrolle!“

Ähnlich verhält es sich bei Hunden, die bellen, weil ihre Bezugsperson die Wohnung verlässt: Bellen sollte keinen Erfolg bringen.

Bei starker Trennungsangst Ihres Hundes ist wichtig, mit kurzen Übungseinheiten zu beginnen. Üben Sie zuerst das Weggehen: Verlassen Sie zum Beispiel ohne Ankündigung (keinen Schlüssel suchen, kein Schuhwechsel) für 15 Sekunden die Wohnung. Kommen Sie herein, als wäre es das Normalste der Welt. Ziehen Sie Jacke und Schuhe an, rasseln mit dem Schlüssel – und machen es sich auf dem Sofa bequem.

Steigern Sie die Zeit, die Sie draußen verbringen, langsam. Wichtig ist zudem: Bevor Ihr Vierbeiner alleine bleiben muss, sollte er ausgelastet werden. Auf diese Weise können Sie Ihrem Hund Schritt für Schritt das Bellen abgewöhnen.

Duftstoffe als Hilfestellung

Sollte Ihr Hund unter besonders starker Trennungsangst leiden, kann sich darüber hinaus der Einsatz von Hundepheromonen lohnen. Pheromone können für Ihren Hund ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit schaffen. Auch Hündinnen sondern solche körpereigenen Botenstoffe in die Umgebung ab, die ihre Welpen beruhigen. Die für den Menschen und andere Tiere nicht wahrnehmbaren Hundepheromone gibt es verschiedenen Ausführungen, zum Beispiel als Halsband, Verdampfer oder Spray.

Wie gewöhnt man hunden das bellen ab

  • Entspannungs-Pheromone für Hunde jeden Alters
  • Beugt ängstlichem und stressbezogenem Verhalten vor
  • Vermittelt Hunden ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit
  • Für Menschen und andere Tiere geruchslos

Wenn es an der Haustür klingelt und der Hund anfängt, lautstark zu bellen, versuchen viele Hundehalter, den Wuffer mit lauten Ausrufen wie „Aus! Schluss jetzt!“ zur Ruhe zu bringen.

Was beim Hund ankommt: „Mein Zweibeiner regt sich auch auf, wenn es klingelt, also mache ich alles richtig.“ Auch vermeintlich besänftigendes Streicheln signalisiert: „Gut gemacht!“ Bevor Sie die Tür öffnen, sollten Sie Ihren Hund also liebevoll, aber bestimmt, an einen festen Platz im Hintergrund verweisen. Denn Sie regeln die Situation!

Stillsitzen wird belohnt, Bellen ignoriert. Auch Ihr Besuch sollte den bellenden Hund nicht beachten. Erst wenn Ihr Hund aufhört zu bellen – und sei es nur, um kurz Luft zu holen –, loben Sie ihn.

Durch das Loben des Positiven und das Ignorieren des Unerwünschten können Sie sein Verhalten beeinflussen.

Um Ihrem Hund beim gemeinsamen Gassigehen Sicherheit zu vermitteln, sollten Sie ihn für das Anti-Bell-Training an die Leine nehmen. Das ist nicht als Strafe zu verstehen, sondern als Verlängerung Ihres schützenden Armes. Lassen Sie nicht Ihren Hund vorangehen, sondern bestimmen Sie Tempo und Richtung.

Wenn Sie jemandem begegnen, setzen Sie Ihren Gang ruhig fort, ohne die Leine zu straffen oder das Tempo zu ändern. So vermitteln Sie Ihrem Hund Sicherheit und zeigen ihm, dass sein Bellen nicht nötig ist. Ignorieren Sie sein Bellen. Belohnen Sie ihn stattdessen mit Futter, wenn sich Ihr Vierbeiner ruhig verhält.

Ist Ihr Hund sehr ängstlich oder unsicher, kann auch der Einsatz eines Halsbands, das Hundepheromone abgibt, hilfreich sein. Die beruhigenden Duftstoffe können Ihrem Vierbeiner etwas von seiner Anspannung nehmen.

Tipp: Gute Leinenführigkeit kann auch gegen Bellen helfen. Denn Sie bestimmen, wo es langgeht. Informieren Sie sich rund um entspannteres Gehen an der Leine.

Generell sehnen sich fast alle Hunde nach Sicherheit und Struktur. Sie brauchen einen souveränen Hundeführer, auf den sie sich verlassen können. Sie entscheiden, wie der Tag abläuft – nicht Ihr Hund.

Beginnen Sie zum Beispiel jeden Morgen während eines Spaziergangs mit einem kleinen Gehorsamstraining. Bringen Sie ihm die wichtigsten Befehle bei und loben Sie ihn, wenn er sie auf Anhieb richtig ausführt. Führen Sie feste Zeiten für Mahlzeiten, Spaziergänge oder gemeinsame Spiele ein und zeigen Sie ihm, dass Sie die Führung übernehmen.

Auch hier gilt die wichtige Devise der Hundeerziehung: Ignorieren Sie unerwünschtes Verhalten des Hundes und belohnen Sie positives mit Futter oder Spielen.

Bellen von geborenen Wachhunden sollten Sie nicht komplett unterbinden. Ihr Hund erledigt eine Aufgabe, die fest in ihm verwurzelt ist. Lenken Sie das Bellen stattdessen in kontrollierte Bahnen.

Zeigen Sie Ihrem Hund, dass Sie ein Team sind: Er zeigt an – sie sichern das Territorium. Wie das? Bellt Ihr Hund, führen Sie ihn etwas nach hinten und legen ihn dort ab. Jetzt machen Sie sich einen Eindruck von der „Gefahr“. Sie gehen zum Fenster, Gartentor etc. schauen genau hin und kehren anschließend ruhig zu Ihrem Hund zurück. So schätzen Sie seine Aufmerksamkeit wert, aber behalten die Kontrolle.

Sie können einem Welpen durch konsequentes Training mit relativ wenig Aufwand das Bellen abgewöhnen. Je älter die Hunde sind, desto mehr Geduld werden Sie brauchen.

Zögern Sie nicht, sich Hilfe bei Experten zu suchen, die Ihnen und Ihrem Hund individuelle Hilfe bieten. Ein Besuch in der Hundeschule, beim Tierarzt oder Hundetherapeuten erweist sich für viele als sehr hilfreich auf dem Weg zu einem ruhigeren Miteinander.

Fachkundige Beratung durch den Hundetrainer macht auch Sinn, wenn Sie nicht sicher sind, warum Ihr Hund bellt. Vor allem bei Leinenbegegnungen ist oft nicht klar ersichtlich: Bellt der Hund vor Aufregung, Angst oder Aggression? Kontrollierte soziale Kontakte mit anderen Vierbeinern unter den Augen eines erfahrenen Trainers können weiterhelfen.

Möchte man einem Hund das Bellen abgewöhnen, erscheinen Anti-Bell-Halsbänder auf den ersten Blick praktisch: Bellt der Hund, erhält er sofort einen bestrafenden Reiz in Form eines Sprühstoßes. Dieser soll ihn erschrecken. Tatsächlich zeigt diese Methode bei einigen Hunden auch kurzfristigen Erfolg. Dennoch eignen sich solche Erziehungshilfen nicht dazu, dass Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen.

Warum ist nun ein Anti-Bell-Halsband keine gute Idee? Das Problem ist, Sie gehen damit nur gegen das Symptom vor, nicht jedoch gegen die Ursache. Bellt Ihr Hund aus Unsicherheit, wird er durch den Sprühstoß in einer ohnehin angstbesetzten Lage noch ängstlicher. Vielleicht bellt er nun nicht mehr, ist innerlich aber panisch. Bellt Ihr Hund, weil er unausgelastet ist, wird er sich ein anderes Ventil suchen, um seinem Problem Luft zu machen.

Ein Anti-Bell-Halsband geht also nicht mit hundegerechter Erziehung konform – und ist darum auch nicht im zooplus-Shop zu finden.

Quellen:

  • Monika Schaal: Der aufgeregte Hund. Gemeinsam zu mehr Ruhe und Gelassenheit (2017)
  • Martin Rütter: Problem gelöst mit Martin Rütter (2017)

Eine schlabbrige Zunge auf der Haut finden manche Hundefreunde klasse, andere nicht so sehr. Doch eine Frage bleibt: Warum leckt mein Hund mich ab? Dieser Artikel erklärt Ihnen, warum Hunde diese Geste so häufig zeigen.

Manche Hunde kommentieren jedes Ereignis mit lautstarkem Bellen. Klar, Bellen gehört zum Hund dazu und ist seine Art sich mitzuteilen. Aber wenn Ihr Vierbeiner unkontrolliert bellt, sollten Sie wortwörtlich aufhorchen. Wir geben Tipps, wie Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen.

Wenn Hunde nicht hören oder sich aggressiv gegenüber Artgenossen verhalten, wird dieses Verhalten häufig mit Dominanz erklärt. Doch was bedeutet Dominanz bei Hunden eigentlich und wie bekommen Sie diese bei Ihrem Hund in den Griff?