Wie fühlt sich der Muttermund an wenn er sich öffnet?

Frauen, die Ihren Muttermund abtasten, werden feststellen, dass der Muttermund manchmal offen oder geschlossen ist. Je nachdem, wo Sie sich in Ihrem Zyklus zeitlich befinden oder ob Sie schwanger sind, kann der Öffnungsgrad verschiedene Auswirkungen haben.

Der Muttermund wird auch als Zervix bezeichnet und stellt die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutter dar. Es gibt einen äußeren Muttermund, der in die Scheide hinein ragt und einen inneren Muttermund, der die Gebärmutter von innen verschließt. Dazwischen liegt der Zervixkanal, in dem der Zervixschleim gebildet wird. Im Verlauf eines Zyklus oder während einer Schwangerschaft verändern sich der Muttermund und der Zervixschleim.

  • Nach der Menstruation ist der Muttermund hart und geschlossen. Er lässt sich leicht ertasten, da er sehr weit in die Scheide hineinragt. Es gibt kaum Zervixschleim. Der vorhandene ist dickflüssig und klumpig.
  • In der fruchtbaren Zeit öffnet sich der Muttermund langsam, bis eine Fingerkuppe hineinpasst. Der Muttermund ist weich und weit oben. Beim Abtasten ist er fast nicht zu erreichen. Der Zervixschleim ist dünnflüssig und reichlich vorhanden. Spermien wird so die Weiterreise in die Gebärmutter erleichtert.
  • Nach dem Eisprung verschließt sich der Muttermund wieder und der Zervixschleim geht zurück. Erst kurz vor der nächsten Menstruation lockert sich das Gewebe wieder auf.

Der Muttermund kann sich öffnen und schließen, je nach Zyklus oder bevorstehender Geburt.(Bild: Pixabay/jorono)

Wie fühlt sich der Muttermund an wenn er sich öffnet?

Während der Schwangerschaft ist der Muttermund fest verschlossen. Das Baby wird so vor eindringenden Keimen geschützt und es wird stabil in der Gebärmutter gehalten. Bei den Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert der Arzt in regelmäßigen Abständen den Öffnungsgrad, die Länge und die Konsistenz des Muttermundes. Bei einer komplikationslosen Schwangerschaft verändert sich der Muttermund ein paar Wochen vor der Geburt.

  • Ab der 36. Schwangerschaftswoche wird der Muttermund immer weicher und kürzer, um die Geburt vorzubereiten.
  • Der Schleimpfropf, der als Schutzbarriere vor dem Muttermund liegt, geht ab. Bei einigen Frauen nimmt deshalb der Ausfluss zu. Aber bei manchen geht der Schleimpfropf „empfunden“ im Ganzen ab. Der Ausfluss kann zum Schluss hin leicht blutig sein. Das nennt man Zeichnen.
  • Noch vor den ersten Wehen kann sich der Muttermund leicht öffnen. Aber erst regelmäßige Kontraktionen der Gebärmutter sorgen für eine langsame und stetige Öffnung des Muttermundes.
  • Während der Geburt wird die Hebamme immer wieder kontrollieren wie weit der Muttermund geöffnet ist. Wenn er 10 cm erreicht hat, kann die Geburt losgehen.

Eine Zervixinsuffizienz kann während einer Schwangerschaft eine Frühgeburt verursachen. Wenn Sie vermehrt Schmerzen oder Wehen haben, der Ausfluss stark zunimmt und sogar blutig ist, müssen Sie sofort zum Arzt. Eine Muttermundschwäche hat mehrere Ursachen und muss dementsprechend behandelt werden.

  • Ursachen - Durch den zunehmenden Druck des größer werdenden Babys, kann bei einer genetisch bedingten Bindegewebsschwäche der Muttermund nachgeben. Vorzeitige Wehen können durch eine Infektion ausgelöst werden. Sie üben einen starken Druck auf den Muttermund aus, weshalb er sich öffnet.
  • Zurückliegende Fehlgeburten, viele Geburten oder Geburten in schneller Reihenfolge können eine Zervixinsuffizienz auslösen. Fehlbildungen oder vorangegangene Operationen am Muttermund wie eine Konisation oder eine Kürettage begünstigen eine Muttermundschwäche.
  • Behandlung - Bis zur 32. Schwangerschaftswoche kann der Muttermund durch eine Cerclage verschlossen werden. Dabei wird um den Muttermund eine Schlinge aus Silikon oder eine Naht gelegt und straff gezogen. Wie bei einem Beutel, der verschlossen wird. Dadurch wird der Muttermund stabilisiert.
  • Etwa zwei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin wird die Schlinge wieder entfernt. Gleichzeitig muss die werdende Mutter Bettruhe einhalten, um eine drohende Frühgeburt zu verhindern. Meistens dürfen die Schwangeren nur zur Toilette aufstehen. Dadurch soll der Muttermund entlastet werden.
  • Bei gleichzeitig bestehenden Wehen, sind Tokolytika notwendig. Das sind Medikamente die die Wehen hemmen. Für eine solche Behandlung wird die werdende Mutter in der Regel stationär aufgenommen.
  • Eine Muttermundschwäche hat auf das Befinden des Babys keinen Einfluss. Je länger es im Mutterleib bleibt, desto besser kann es sich entwickeln. Folgeschäden einer Frühgeburt können so verhindert werden.

Fallback

Bei Muttermundschwäche ist Bettruhe angesagt. (Bild: Pixabay/u 96tmc9c4)

Wie fühlt sich der Muttermund an wenn er sich öffnet?

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Wie fühlt sich der Muttermund an wenn er sich öffnet?

Der Muttermund muss sich für die Geburt öffnen. Foto: Bigstock

Der Muttermund verbindet die Gebärmutter mit der Scheide. Du kannst ihn dir, wie eine Tür vorstellen. Wenn die Geburt kurz bevor steht, öffnet sich diese Tür, die bis dato, während der gesamten Schwangerschaft, fest verschlossen war. In diesem Beitrag möchten wir dir mehr Informationen über den Muttermund geben und dir verraten, wie weit er geöffnet sein muss, damit dein Baby auf die Welt kommen kann.

Was ist der Muttermund und warum wird er abgetastet?

Vielen Frauen ist die Bedeutung des Muttermundes leider gar nicht richtig bewusst. Erst im Zuge einer Schwangerschaft wird der Muttermund und seine Funktion für werdende Mamas immer wichtiger, denn bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird er untersucht und abgetastet.

Der Muttermund ist ein kurzer Abschnitt, der Scheide und Gebärmutter miteinander verbindet. Foto: Bigstock

Der Muttermund hat einen äußeren Abschnitt, den zur Scheide, und einen inneren, den zur Gebärmutter. Und mit behutsamen Bewegungen prüft dein Arzt oder deine Ärztin, ob er verschlossen ist oder sich bereits leicht öffnet.

Auch kurz vor der Geburt ist das Abtasten ein bewährtes Mittel, um festzustellen, wie weit sich der Muttermund bereits geöffnet hat. Hierbei führt die zuständige Hebamme ihre Finger behutsam in den Geburtskanal ein. Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass von einem „fingerdurchlässigen“ Muttermund gesprochen wird?

Sobald Zeige- und Mittelfinger zusammen ein V bilden können, hat sich dein Muttermund bereits bis zu vier Zentimeter geöffnet – und die Geburt steht kurz bevor.

Komplett offen ist er, wenn er einen Durchmesser von ca. zehn Zentimetern hat.

Natürlich kannst du deinen Muttermund auch selbst abtasten– unabhängig davon, ob du schwanger bist oder nicht. So kannst du erkennen, ob du deine fruchtbaren Tage hast, oder eben nicht.

Du wirst nämlich feststellen, dass sich der Muttermund in deinem Zyklus unterschiedlich öffnet und schließt. Nach deiner Periode ist dein Muttermund geschlossen und fühlt sich hart an. Mit fortschreitendem Zyklus öffnet sich dein Muttermund immer weiter. Zur Zeit des Eisprungs ist der Muttermund weich und schwer tastbar. Dafür öffnet er sich, damit die Spermien leichter in deine Gebärmutter aufsteigen können. Falls du noch nie schwanger warst, fühlt sich dein Muttermund möglicherweise eher ründlich an. Bei Müttern kann der Muttermund eher länglich und leicht geöffnet sein.

Wann öffnet sich der Muttermund für die Entbindung?

Normalerweise öffnet sich dein bis dato eng verschlossener Muttermund mit Einsetzen der ersten Wehen. Bei einigen Schwangeren kommt es vor, dass sich ihr Muttermund bereits einige Tage vor der anstehenden Entbindung öffnet. Viele Frauen bemerken das, ungefähr ab der 38. Schwangerschaftswoche, wenn der so genannte Schleimpfropfs sich löst und abgeht.

Der Schleimpropf besteht aus Zervixschleim, verschließt den Muttermund und verhindert als „Kleber“ eine Frühgeburt. Wenn der Schleimpfropf abgegangen ist, finden Frauen oft einen Klumpen Sekret in ihrer Unterhose, oder in der Toilette. Manchmal geht der Schleimpropf aber auch ab, ohne dass man ihn überhaupt bemerken.

Spätestens mit den einsetzenden Wehen öffnet sich der Muttermund Zentimeter um Zentimeter.

In diesen Schritten öffnet sich der Muttermund während der Geburt:

  • Muttermund ca. 3-4 Zentimeter offen: Bei dieser Öffnung sprechen Hebammen und Mediziner noch von anfänglichen Wehen.
  • Muttermund ca. 8 Zentimeter offen: In dieser Phase setzen normalerweise die Presswehen ein.
  • Muttermund ca 10 Zentimeter offen: Jetzt passt das Köpfchen deines Lieblings hindurch.

Was tun, wenn sich der Muttermund zu früh öffnet?

Solltest du deutlich vor dem Geburtstermin Schmerzen haben oder eine vergrößerte Öffnung des Muttermundes bemerken, dann such so schnell wie möglich ärztliche Hilfe auf. Schlimmstenfalls hat sich dein Muttermund deutlich zu früh geöffnet, sodass sich eine Frühgeburt abzeichnet. Solltest du keine Wehen verspüren, könntest du indes an einer Gebärmutterhalsschwäche oder Muttermundschwäche leiden. Die Gründe für solch eine Schwäche sind verschieden. Eventuell steckt eine unbemerkte Infektion dahinter. Manchmal kann aber auch einfach ein überlasteter Körper zur Muttermundschwäche neigen.

Wichtig ist anschließend, dass du in den kommenden Wochen bis zum regulären Geburtstermin absolute Bettruhe einhältst. Denn die liegende Position entlastet deine Gebärmutter und hilft deinem Kind, weiterzuwachsen. Manchmal kann auch ein stationärer Aufenthalt sinnvoll sein, damit du bestmöglich überwacht wirst. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Geburt hinauszuzögern, damit sich dein Baby ausreichend entwickeln kann.