Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Autor: Brigitte Rohm | Kategorie: Bauen und Wohnen | 22.03.2022

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Semevent

Wenn der Abfluss im Wasch- oder Spülbecken verstopft, ist das ärgerlich. Doch Sie müssen nicht sofort zur Chemiekeule greifen. Es gibt wirksame Hausmittel, mit denen Sie den Abfluss reinigen können – mit wenig Aufwand und ökologisch unbedenklich.

Chemische Abflussreiniger aus dem Handel sind in vielen Fällen aggressiv und belasten Umwelt und Gesundheit. Um einen verstopften Abfluss zu reinigen, helfen oft schon natürliche Hausmittel oder mechanische Mittel weiter. Wir erklären, wie es am besten funktioniert.

Verstopften Abfluss mechanisch reinigen: Pömpel

Größere Verstopfungen im Abfluss entstehen meist, weil sich grober Schmutz im Abflussrohr ballt und festsetzt – zum Beispiel Essensreste oder Haare. Es empfiehlt sich, diesem Dreck zunächst mit physikalischen Methoden zu Leibe zu rücken. 

Der Klassiker für solche Fälle ist die Saugglocke, auch bekannt als Pömpel

  • Füllen Sie dazu zunächst das Waschbecken mit Wasser.
  • Drücken Sie den Überlauf mit einem feuchten Tuch zu, damit der Druck nicht entweichen kann. 
  • Setzen Sie die Saugglocke mittig über dem Abfluss an – die Gummiglocke des Pömpels muss vollständig von Wasser bedeckt sein.
  • Bewegen Sie den Griff des Pömpels mehrmals zuerst nach unten und dann nach oben, ohne dass die Gummiglocke sich vom Abfluss löst – so lockert sich die Verstopfung im Rohr.
  • Nehmen Sie den Pömpel anschließend aus dem Waschbecken. Hat sich der Schmutz gelöst, sollte das Wasser wieder normal abfließen. Ansonsten können Sie das Pumpen noch ein- bis zweimal wiederholen.

Auch eine zylinderförmige Drahtbürste kann bei der Abflussreinigung gute Dienste leisten, da Sie die Bürste tief im Siphon, also im S-förmigen Geruchsverschluss des Rohres, versenken können. Hierzu müssen Sie vorher Stöpsel und gegebenenfalls das Abflusssieb entfernen. Durch kräftiges Hin- und Herziehen der flexiblen Drahtbürste lässt sich das Abflussrohr gut säubern.

Ein weiteres Hilfsmittel, um einen verstopften Abfluss von hartnäckigen Ablagerungen zu reinigen, ist die Rohrspirale oder Rohrreinigungswelle, die es im Baumarkt zu kaufen gibt. Eine Länge von einem bis zwei Metern sollte für diesen Zweck ausreichen. Die kreisenden Bewegungen der Spindel sorgen dafür, dass Sie auch weit entfernte Stellen des Abflusses erreichen können. Dieses Werkzeug ist jedoch nicht ganz einfach zu bedienen und erfordert handwerkliches Geschick – im schlimmsten Fall kann dabei das Rohr beschädigt werden.

  • Führen Sie die Rohrspirale vorsichtig bis in die Fallröhre des Abflusses und setzen Sie die dazugehörige Kurbel auf.
  • Drehen Sie dann beständig an der Kurbel und üben Sie leichten Druck Richtung Abfluss aus.
  • Wenn Sie einen festen Widerstand wahrnehmen, ziehen Sie das Werkzeug ein Stück zurück, bevor Sie es wieder in Richtung Rohr drücken.
  • Kippen Sie immer wieder sauberes, heißes Wasser nach – das erleichtert die Reinigung. 

Ist das Abflussrohr frei zugänglich, beispielsweise unter dem Waschbecken im Bad, können Sie den Siphon auch abschrauben und reinigen. Dabei sollte ein Eimer unter dem Siphon stehen. Im Rohr befindet sich Wasser, das sonst ungehindert auf den Boden fließt.

Wenn alles nichts nützt, um feste Verschmutzungen zu entfernen, sollten Sie einen Klempner zu Rate ziehen.

Backpulver und Essigessenz: Abfluss natürlich reinigen

Doch meist wartet man nicht, bis das Abflussrohr völlig verstopft ist. Und das ist gut so. Denn sobald das Wasser nur noch langsam abfließen, sollten Sie handeln. In diesen leichteren Fällen können Sie den Abfluss mit natürlichen Hausmitteln wieder sauber bekommen. Diese helfen, Kalk- und Fettablagerungen aus dem Rohr zu entfernen. 

  • Als effektiv hat sich eine Kombination aus Essigessenz und Backpulver erwiesen. Füllen Sie dazu vier Esslöffel Backpulver in das Rohr und spülen Sie dann sofort mit einer halben Tasse Essigessenz nach. Es fängt daraufhin an zu sprudeln. Ist das Blubbergeräusch verstummt, schütten Sie heißes Wasser hinterher, um den Abfluss zu säubern.
  • Auch Natron oder Waschsoda eignet sich in Verbindung mit Essig. Hier gilt ebenfalls: Vier Esslöffel Natron oder Waschsoda in den Abfluss geben, daraufhin eine halbe Tasse Essigessenz hinzufügen. Hat sich das Sprudeln gelegt, spülen Sie noch einmal mit heißem Wasser nach. 

Lesen Sie dazu auch: Putzmittel selber machen – aus natürlichen Hausmitteln.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Fließt das Wasser nicht mehr richtig ab? Da muss nicht immer der aggressive Rohrreiniger ran. Auch Hausmittel helfen, um den verstopften Abfluss wieder frei zu bekommen – und sogar Kabelbinder.

Wenn in Küche oder Bad ein Abfluss verstopft ist, ist guter Rat teuer. Zwar gibt es spezielle Rohrreiniger, doch die aggressiven Chemikalien darin lösen nicht immer das Problem. Oft helfen einfache Mittel, den Abfluss wieder frei zu bekommen.

Wie kann ich einer Verstopfung vorbeugen?

Das beste Mittel gegen verstopfte Abflüsse ist natürlich Vorbeugung. Die Abläufe von Küchenspüle, Dusche und Waschbecken sollten mit einem Ablaufsieb versehen sein, damit grobe Schmutzreste oder Haare nicht mit ins Abflussrohr gespült werden. Ein regelmäßiges Durchspülen mit kochendem Wasser kann minimale Ablagerungen im Abflussrohr wegschwämmen und so den Abfluss dauerhaft frei halten.

Tipps gegen Verstopfungen im Abflussrohr

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

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Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?

In der Küche ist Fett die größte Gefahr für den Abfluss. Übrig gebliebenes Fett vom Braten wird häufig ins Abwaschbecken geschüttet, solange es noch flüssig ist. Sobald dieses dann jedoch erkaltet, wird es fest und setzt sich im Rohr fest. Es verengt dadurch das Rohr – irgendwann ist es ganz dicht. Je weniger Fett in den Abfluss gelangt, umso besser. Entsorgen Sie Fettrückstände in den Hausmüll. Der Abfluss ist kein Abfalleimer.

Ist der Abfluss akut verstopft, gibt es verschiedene Herangehensweisen: Sie können die Verstopfung

  • mit Luft- oder Wasserdruck gewissermaßen aufsprengen,
  • sie mechanisch entfernen oder
  • sie mit Hilfe einer chemischen Reaktion auflösen.

Rohre mit Kabelbinder befreien

Bevor Sie aufwendig probieren die Verstopfung zu lösen, sollten Sie versuchen, groben Schmutz per Hand aus dem Rohr zu entfernen. Nutzen Sie hierzu einen Kabelbinder. Schneiden Sie diesen vom unteren Ende etwa fünf Zentimeter an beiden Seiten im Abstand von drei Millimetern schräg ein. Sie haben nun eine Art Tannenbaum. Führen Sie nun den Kabelbinder von oben in den Ausguss ein und bewegen ihn etwas im Kreis. An den kleinen Haken bleiben beispielsweise Haare hängen. Diese können Sie nun herausziehen. 

Wie bekomme ich meinen Abfluss wieder frei?
Verstopfung entfernen: Mit einem Kabelbinder können Sie Haarknoten aus dem Rohr entfernen. (Quelle: t-online)    

Welche Hausmittel helfen gegen verstopfte Rohre?

Um die Verstopfung durch eine chemische Reaktion zu lösen, brauchen Sie keine stark ätzenden Rohrreiniger aus dem Supermarkt. Ihre Wirkung wird zudem in vielen Tests immer wieder in Frage gestellt. Auch verschiedene Lösungen mit Essig oder Essigessenz können Verstopfungen beseitigen. Ist beispielsweise Fett die Ursache für die Verstopfung, hilft eine Mischung aus Salz, Natron und Essig dabei, den Abfluss wieder frei zu bekommen. 

Experten empfehlen Reinigungstabs für die Spülmaschine. Denn die sind dazu gemacht, Fett und organischen Schmutz besonders gut zu lösen: Bringen Sie reichlich Wasser mit dem Tab zum Kochen. Gießen Sie anschließend das Gemisch literweise in den Ausguss.

Achtung
Bei der Verwendung von chemischen Mitteln wie Reiniger oder "Rohrfrei"-Produkten: Die chemische Reaktion und die dabei entstehende Wärme können zu Verätzungen des Kunststoffs oder auch des Metalls führen. Zudem ist es sinnvoll auf Chemie grundsätzlich zu verzichten, weil die Anwendung für die Person nicht ungefährlich ist und die Stoffe nicht gut für unsere Umwelt sind. Je weniger in den Klärwerken landet, umso besser.

Der Pümpel – einfach und effektiv zum freien Abfluss

In den meisten Fällen reicht aber schon der Klassiker gegen Verstopfungen: Die Saugglocke, die regional auch Pümpel genannt wird, löst Verstopfungen, indem sie Unterdruck im Rohr erzeugt. Für mehr Effektivität kann der untere Rand der Gummiglocke mit Fett oder Vaseline bestrichen werden. Dadurch haftet die Glocke dicht am Becken und es entsteht stärkerer Unterdruck.

Und so geht es: Das Becken mit Wasser volllaufen lassen und den Stöpsel ziehen. Wichtig ist, dass der Überlauf verschlossen wird, damit kein Wasser durch ihn entweichen kann. Nun setzen Sie die Saugglocke über den Abfluss und bewegen sie auf und ab. Hierdurch baut sich Druck auf, der das Hindernis lockern oder hinausbewegen kann. In den meisten Fällen wird die Verstopfung hierdurch gelöst. 

Es ist ratsam, immer nur mit Unterdruck zu arbeiten. Er entfernt die Verstopfung in dieselbe Richtung aus der sie entstanden ist. Von den beliebten Druckpistolen, die im Handel erhältlich sind, und mit denen man Luft mit einem Druck von bis zu acht Bar durch das Abflussrohr schießen kann, warnen die meisten Experten. Bei dieser Methode kann man leicht das Rohr beschädigen.

Vorsicht bei so manchem Hausmittel

Daneben gibt es eine ganze Reihe verschiedenster Hausmittel, die dabei helfen können, den Abfluss wieder frei zu kriegen. Aber nicht alle davon sind empfehlenswert. Viele Menschen schwören zum Beispiel darauf, regelmäßig Kaffeesatz in den Ausguss zu kippen. Experten raten hiervon ab. Der Kaffee reinige das Rohr nicht, sondern verbinde sich mit den übrigen Ablagerungen. Die Verstopfung verhärtet sich dadurch  zunehmend.

Siphon abschrauben: Nicht für jeden zu empfehlen

Sitzt der Schmutz direkt im Siphon, können erfahrene Heimwerker versuchen, diesen abzuschrauben und zu reinigen. Doch so einfach, wie es aussieht, ist es nicht. Vor allem das Zusammenbauen ist anspruchsvoll: Wird die Dichtung nicht in der richtigen Reihenfolge und in der passenden Richtung wieder eingesetzt, kann sie kaputtgehen und einen Wasserschaden nach sich ziehen. Experten raten davon ab, mit Rohrzange und anderem Werkzeug heranzugehen. Sie können Überwurfmutter und Rohre platt drücken. Grundsätzlich lassen sich Siphons leicht ohne Werkzeug aufschrauben.

Verstopfung mit Zange und Bürste lösen

Eine weitere Möglichkeit, die Verstopfung zu lösen, ist mithilfe einer länglichen Bürste und einer Rohrzange. Reinigen Sie den Abfluss von oben mit der Bürste. Gehen Sie dabei noch nicht zu tief in das Rohr hinein, damit Sie die Verstopfung nicht weiter zusammenpressen. Stellen Sie einen Eimer unter den Siphon und demontieren Sie die Feststellringe und das gebogene Rohrstück. 

Nun können Sie Schmutz und Reste mit der Hand aus dem Rohr holen. Zusätzlich können Sie mit der Bürste von oben durch den Abfluss die Verstopfung nach unten drücken, sodass diese durch die Öffnung in das Rohr fallen. Sind alle Schmutzteile entfernt, können Sie das Rohr wieder montieren.

Unser Tipp
Bevor Sie das Rohr wieder montieren, können Sie auch im gleichen Zuge die Dichtungen austauschen.

Hausmittel bei verstopftem WC: Gebissreiniger

Bei verstopften Toilettenbecken können Sie zu Gebissreinigern greifen. Sie beinhalten unter anderem Backpulver und Reinigungsmittel und beseitigen nicht nur Zahnstein und Ablagerungen auf dritten Zähnen. Auch tiefe Verschmutzungen in Wasserrohren lösen sie und entfernen sogar Urinstein und Kalkablagerungen in der Toilette.

Cola bei verstopftem Abfluss

Auch Cola soll die Verstopfung im Abfluss lösen können. Hier kommt es jedoch darauf an, wie fest die Verstopfung ist und welche Ursache sie hat. Ratsamer ist es, Cola lediglich als Reinigungsmittel zu verwenden, da die Wirksamkeit bei verstopften Abflüssen nicht erwiesen ist. 

Unser Tipp
Zur Reinigung der Toilette geben Sie Cola und Backpulver in die Toilette. Warten Sie etwa eine halbe Stunde – bei starken Verschmutzungen auch länger. Mit der Klobürste werden anschließend verkrustete Stellen bearbeitet.  

Verstopfung mit Spirale lösen

Eine Verstopfung können Sie mit einer Rohrreinigungsspirale lösen. Achten Sie dabei auf den geeigneten Aufsatz.

Führen Sie die Spirale vorsichtig in das Abflussrohr ein. Drehen Sie anschließend mit etwas Druck das Werkzeug durch das Fallrohr. Die Drehung des Aufsatzes soll Dreck und andere Reste, die die Verstopfung verursachen, zerkleinern und somit lösen.

Ziehen Sie die Spirale anschließend wieder vorsichtig heraus und spülen Sie mit viel Wasser das Rohr gut durch, damit die Reste abtransportiert werden können und nicht im Rohr liegen bleiben. 

Wann muss ein Handwerker ran?

Meistens kann man das Ganze bis zu dem Punkt, wo das Rohr in die Wand geht, auseinandernehmen. Achtung: Ein Gefäß unterstellen, um das Wasser aufzufangen!

Sobald die Verstopfung in dem Teil des Rohres angekommen ist, die sich hinter der Wand befindet, sollten Sie lieber die Handwerker ranlassen – aus einem einfachen Grund. Wenn man dort eine Befestigung oder eine Dichtung beschädigt oder sie verrutscht, sind Wasserschäden möglich. 

Wer trägt die Kosten beim verstopften Rohr?

Lässt sich der verstopfte Abfluss nicht durch unsere Tipps lösen, sollten Sie einen Klempner zur Hilfe holen. Dieser untersucht mit einer kleinen Rohrkamera, wodurch die Verstopfung entstanden ist und kann entsprechende Maßnahmen durchführen. Die Kosten für die mechanische Rohrreinigung durch den Fachmann belaufen sich auf rund 100 Euro. Natürlich ist der Wert von Region zu Region verschieden und auch vom Arbeitsaufwand abhängig.

In einer Mietwohnung müssen Mieter für die Beseitigung der Verstopfung nicht immer selbst aufkommen – außer, sie haben die Verstopfung selbst verursacht. Hierzu muss bewiesen werden, dass die Verstopfung nicht durch einen sachgemäßen Gebrauch zurückzuführen ist. 

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Eigene Recherche