Zwei Tote, aber keine Leiche? Ja, das ist möglich! In der bestens besetzten Komödie „Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht“ (Samstag, 24. April, 20.15 im Ersten und bereits in der Mediathek) lernen sich Witwe Clara (Julia Koschitz) und Witwer Ulf (Heino Ferch, GOLDENE KAMERA 2002) auf dem Amt kennen. Darum geht's in "Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht"Clara (Julia Koschitz) und Ulf (Heino Ferch) sind verzweifelt: Der Tod ihrer Ehepartner wird nicht anerkannt, da keine sterblichen Überreste existieren. So absurd es klingen mag, so empathisch und gelungen ist die Geschichte erzählt. Eine Komödie mit Tiefgang und klugen Dialogen. Clara (Julia Koschitz) und Ulf (Heino Ferch) werden zum Ermittlertandem. Clara und Ulf sind zwei Menschen, deren Charaktere und Leben unterschiedlicher kaum sein könnten. Sie, eine willensstarke Kämpferin, arbeitet als Parfümeurin, er ist eher der ruhige Typ und landet als erfolgreicher Autor oft Bestseller. Sie lebt in einer Mietwohnung, er fühlt sich in seiner Hamburger Stadtvilla äußerst wohl. Sie wird von chronischem Schnupfen geplagt, er leidet seit der Trauer um seine Frau unter einer Schreibblockade. Während die beiden sich immer besser kennenlernen, kommen ihnen Zweifel über das Ableben ihrer Liebsten. Lief da mal was? Clara (Julia Koschitz) stößt auf Hinweise. Schließlich finden sie heraus: Ulfs Gattin Anke (Sabine Waibel) und Claras Gatte Enno (Roman Knižka) haben ihren Tod nur vorgetäuscht. Sie lieben sich seit Langem und wollen sich mit viel Geld ins Ausland absetzen. Julia Koschitz im InterviewIm Film begegnen sich vier Menschen, die sich in einer Ausnahmesituation selbst noch einmal neu kennenlernen. Selbstreflexion könne auch im echten Leben keinem Paar schaden, findet Schauspielerin Julia Koschitz. „Sie sollte ehrlich sein, und das kostet manchmal Mut. Ich denke, es ist ein Zeichen für eine erwachsene Beziehung, wenn man sich ehrlich und wahrhaftig begegnet. Alles andere führt früher oder später dazu, sich zu verbiegen, was für beide Seiten irgendwann ungesund wird.“ Die Doppelt-Betrogenen: Clara (Julia Koschitz) und Ulf (Heino Ferch) kommen einer Täuschung auf die Spur. Julia Koschitz und Heino Ferch sind ein eingespieltes Team: Die beiden Stars standen schon mehrmals gemeinsam vor der Kamera, etwa für die Krimireihe „Spuren des Bösen“ im ZDF. „Ich schätze Heino sehr. Die Arbeit mit ihm macht viel Spaß – eigentlich immer mehr, weil wir uns besser kennenlernen und das Vertrauen größer wird“, sagt Julia Koschitz. „Abgesehen davon war es eine schöne Abwechselung, dass wir uns diesmal in einer Komödie begegnet sind.“ Wer weiß was? Axel (Arnd Klawitter, li.), Clara (Julia Koschitz) und Ulf (Heino Ferch) belauern sich. Zum Lachen war dem Produktionsteam aber nicht immer zumute: Die Dreharbeiten in Hamburg mussten wegen Corona im März 2020 unterbrochen werden. „Ich werde diesen Film immer mit dem Anfang der Pandemie verbinden und mit weitreichenden Veränderungen für uns alle“, sagt Koschitz. „Es hat sich seitdem einiges relativiert, wir haben uns in Flexibilität üben müssen. Es ist interessant und zuweilen erschreckend, wie gut und teilweise wie schwer es gelingt.“ Umso wohltuender, wenn es im Fernsehen mal etwas zu lachen gibt.
Rentnerin und Hobby-Detektivin Martha Millers steckt in großen Schwierigkeiten: Kurz vor der Beerdigung verschwindet eine Leiche aus dem Bestattungsinstitut ihres Freundes Knuth Gellermann. Martha muss sie so schnell wie möglich zurückbringen, ohne dass jemand von dem Vorfall erfährt. Als ob sie mit diesem Auftrag nicht schon genug um die Ohren hätte, verlangt ein mysteriöser Todesfall im Seniorenheim ihre volle Aufmerksamkeit. Niemand außer Martha glaubt an einen Mord, doch das hindert die Schnüfflerin nicht daran, sich kopfüber in die Ermittlungen zu stürzen. Stammt der Täter aus dem illustren Kreis der Mitbewohner? Ein folgenschwerer Einbruch, ein skrupelloser Bestatter und das Auftauchen ihrer Erzfeindin Rosemarie machen die Sache nicht einfacher. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Martha ins Visier des Mörders gerät, denn sie ist die Einzige, die ihn entlarven kann.
Rentnerin und Hobby-Detektivin Martha Millers steckt in Schwierigkeiten: Kurz vor der Beerdigung verschwindet eine Leiche aus dem Bestattungsinstitut. Martha muss sie so schnell wie möglich zurückbringen, bevor jemand von dem Vorfall erfährt. Als ob sie damit nicht schon genug um die Ohren hätte, geschieht im Seniorenheim ein mysteriöser Todesfall. Niemand außer Martha glaubt an einen Mord. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Martha ins Visier des Mörders gerät, denn sie ist die Einzige, die ihn entlarven kann.
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Wer einmal stirbt dem glaubt man nicht Foto: RTL / Constantin / Trambow
Constantin Television – Nina Viktoria Philipp Foto: ZDF / Hardy Spitz
Bavaria Fiction – Doris Zander Foto: ZDF / Christine Schroeder
a.pictures film & tv.production – Uli Aselmann, Sophia Aldenhoven Foto: SWR / Wolfgang Ennenbach Hager Moss Film presents "Sugarlove" (ARD, 13.4.)Foto: ZDF / Christine Schroeder
die film gmbh – Uli Aselmann, Sophia Aldenhoven
RTL, ab 14.4. UFA Fiction – Johannes Kunkel Foto: ZDF / Georges Pauly
Network Movie – Jutta Lieck-Klenke Foto: SWR / Dominik Hatt
Zeitsprung Pictures – Michael Souvignier, Till Derenbach, Katrin Kuhn
Clara (Julia Koschitz) und Ulf (Heino Ferch), beide frisch verwitwet, haben ein ähnliches Problem: Sie können ihre Lebenspartner nicht standesamtlich für tot erklären lassen. Für die Parfümeurin steht die Existenz auf dem Spiel, denn das Konto des Gatten ist eingefroren. Für den erfolgreichen „Frauenroman“-Autor ist der fehlende Totenschein noch die geringste Sorge; auch seine Schreibblockade ist nichts gegenüber den vielen offenen Fragen, die ihn quälen. Weshalb ist seine Frau ins Wasser gegangen? An Selbstmord wollen er und seine Frau Mama (Ursula Werner) nicht recht glauben. Unter dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ kommen sich Clara und Ulf näher – doch das Leid halbiert sich nicht, sondern verdoppelt sich eher noch. Denn ein Foto wirft weitere Fragen auf: Kannten sich die Toten? Hatten Sie vielleicht sogar eine Affäre? Ja, leben beide womöglich noch? Auf eine definitive Antwort müssen die zwei vom Schicksal Gebeutelten noch warten. Derweil sind ihre besseren Hälften, Enno (Roman Knizka) und Anke (Sabine Waibel), auf Stippvisite in Hamburg. Ihnen ist trotz einer veruntreuten Riesensumme in der Dominikanischen Republik das Geld ausgegangen. Irgendwas ist schiefgelaufen. Massiv betroffen davon ist auch Axel (Arnd Klawitter), der Chef der Kanzlei, für die Enno gearbeitet hat. Und dann ist da noch ein betrogener Betrüger (Bastian Beyer) und sein Bodyguard (Benjamin Piwko), mit denen nicht zu spaßen ist.
„Wer einmal stirbt dem glaubt man nicht“ ist eine erwachsene Beziehungskomödie, die nach dem Genre-Motto „anything goes“ mit einer vordergründig wild geplotteten Geschichte punktet, die aber zugleich auch mit gängigen – sprich: alltagsnahen – Interaktionsmustern die Handlung bereichert. Was sich da Komödien-Experte Uli Brée („Vorstadtweiber“, „Für dich dreh ich die Zeit zurück“) ausgedacht hat, sprengt erfreulicherweise den Rahmen einer romantischen Komödie – und dies nicht allein deshalb, weil der Autor Anleihen beim Genre Gaunerkomödie nimmt. Vielmehr werden in der ARD-Degeto-Produktion die Möglichkeiten des Scheiterns einer Liebesbeziehung auf kluge Weise in den B-Plot eingeschrieben. Die Hauptfiguren haben ihre Ehen gegen die Wand gefahren, obwohl sie sie noch heute schön reden. Aber auch das frisch zusammengefundene Nebenpaar lässt nach und nach erkennen, dass diese neue Verbindung nicht die große Liebe ist. Um dem Ehe-Käfig zu entfliehen, hat man sich offenbar wieder den falschen Partner gesucht: Enno eine viel zu perfekte und taffe Frau und Anke einen viel zu unbedarften Mann. Und so schält sich in der Kommunikation bald folgendes Narrativ heraus: Der Mann wird zum Loser, die Frau wird zur Mama.
Auch für das Hauptpaar sieht es zwischenzeitlich nicht besonders gut aus, zumal auch die Realitätsblindheit des Schmonzetten-Autors für Clara nicht unbedingt vom Reiz seiner Popularität wettgemacht wird. Schön, dass vor allem am Lack dieser selbstgefälligen, ziemlich eitlen Figur gekratzt wird, diesem Mann, der es immer nur mit allen – insbesondere seiner undankbaren Ex-Frau – gut gemeint habe. Selbst noch die Trauerfeier ihr zu Ehren vermarktet er als „Farewell-Party“ und missbraucht das Event zur narzisstischen Selbstdarstellung. Deutlich anders verhält sich dieser Mann jedoch, wenn er mit Clara zusammen ist. Der kann und muss er nichts vormachen. Offenbar weckt sie bei ihm andere Eigenschaften: Offenheit, Empfindsamkeit, spielerische Ironie. Also könnte es durchaus was werden mit den beiden. Dazu erweist sich Ulf, je mehr ihm klar wird, wie falsch und verlogen seine erste Ehe war, als lernfähig. Am Ende weiß er sogar, wie man die Küche aufräumt und muss keine „neue Haushälterin“ (die alte war offenbar Anke) einstellen, wie er bei Claras erstem Besuch bei sich zuhause noch in Aussicht stellt. Charakterlich am besten schneidet in „Wer einmal stirbt dem glaubt man nicht“ die vermeintliche Witwe ab. Sie ist die oft beschworene „starke Frau“, schnell im Kopf, schlagfertig, witzig, attraktiv – und sie liest keine Kitschromane. Gegen sie wirkt Anke wie ein unmoralisches Miststück, und Enno mag beruflich ein Loser sein, menschlich ist er ein Vollidiot. Vor allem bei ihm, den Roman Knizka schön trottelig als Charmeur auf Kreisliga-Niveau verkörpert, kommt die Komödie zu ihrem Recht. Und Brées Dialogwechsel tragen das Übrige dazu bei, dass es reichlich was zum Schmunzeln gibt.
Auch die Inszenierung von Grimme-Preisträger Dirk Kummer („Zuckersand“ / „Herren“ / „Warten auf’n Bus“) sorgt mitunter für erheiternde Momente, aber mehr noch – durch Schnitte zur rechten Zeit – und durch die erlesene Ausstattung für einen angenehmen Flow. Die ersten zwanzig Minuten vergehen wie im Flug. Als Zuschauer klebt man den Hauptfiguren förmlich an den Lippen. Das liegt sowohl an der ungewöhnlichen Ausgangsprämisse für eine vermeintliche Liebeskomödie als auch an der eleganten Umsetzung. Julia Koschitz und Heino Ferch veredeln die Szenen, die immer für eine Überraschung (kein Sex trotz eines Versuchs!) oder optische Finesse (die in aufregendes Gelb getauchte „Action“-Szene auf dem Amt) gut sind. Nach zwanzig Minuten weiß der Zuschauer mehr als die Protagonisten, dennoch gibt es einen Informationsstau mit etwas zu vielen Fragezeichen (es kommt auch noch Ennos Kanzlei-Chef ins Spiel), der die bislang so flüssige Erzählung für etliche Minuten ausbremst. Das B-Pärchen (das gilt auch für die Besetzung) braucht Eingewöhnungszeit und der Plot seine Finalisierung. Spätestens zur Halbzeit läuft dann alles wieder rund in dieser Geschichte um schwierige Frauen und unbedarfte Männer, deren Handlung bei aller dramaturgischer Komplexität nie zu kompliziert erscheint. Besonders ansprechend wird es dann, wenn die Bildsprache die Situation miterzählt wie in jener Szene, in der er zu ihr kommt: Da tritt Ferch aus (s)einer blauen Aura in das warme Ambiente, in der die Koschitz-Figur zuhause ist.
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Mit Julia Koschitz, Heino Ferch, Roman Knizka, Sabine Waibel, Arnd Klawitter, Ursula Werner, Gerhard Garbers, Patrick Güldenberg, Bastian Beyer, Benjamin Piwko, Sesede Terziyan Drehbuch: Uli BréeRegie: Dirk Kummer Kamera: Mathias Neumann Szenenbild: Florian Langmaack Kostüm: Ulé Barcelos Schnitt: Benjamin Hembus Musik: Stefan Bernheimer Redaktion: Carolin HaasisProduktionsfirma: Letterbox Filmproduktion – Sabine Timmermann Quote: 6,12 Mio. Zuschauer (19,7% MA) Bewertung: 4,5 von 6 |