Was ihre Verdauung übrig lässt verarbeiten sie zu Watte?

Hab das Gedicht grad auch vor mir liegen uns muss was zum Reimschema, Stropheneinteilung und dem Metrum sagen Hab schon wo gelesen, dass das Metrum ein zum Ende einer Strophe hin unterbrochener Daktylus ist aber wenn ich das mit dem Metrum bzw. Versmaß les hört es sich beknackt an. Das Reimschema ist a-b-a-a-b das heißt, dass sich die erste, die dritte und die vierte Zeile reimen und die zweite Zeile mit der letzten. Damit wird eine Spannung zwischen dem "ersten b" und dem "zweiten b" erzeugt (jetzt nicht nach "a" und "b" in dem Gedicht suchen, sondern es war bezogen auf a-b-a-a-b) Aber was schreibt man jetzt noch zu der Stropheneinteilung? Etwa, dass am Ende der meisten Strophen etwas wie eine Pointe kommt? Noch für andere die Probleme mit dem Gedicht haben. Am Ende jeder Strophe(ausgenommen der vorletzen) ist ein Enjambement, was den Inhalt zeilenübergreifend macht. Das erkennt man ua. an den ungesetzen Kommas. In dem Gedicht wird viel mit Ironie gearbeitet. Die Grundaussagen (Grundthese) des Gedichtes ist: Die Menschen haben große Fortschritte in der Technick und Wissenschaft gemacht, sind aber im Grunde genau so wie Früher. (so wie früher bezogen auf Verhaltensweisen übertragen) Bemerkung: >Dies ist nur ein Amateur Beitrag ich bein in der 10. Klasse einer Realschule< ng. Lukas

PS: vergesst beim lesen nicht meine Frage, die mitten drinn steht.

Was ihre Verdauung übrig lässt verarbeiten sie zu Watte?

Die Entwicklung der Menschheit Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage. Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt und die Welt asphaltiert und aufgestockt, bis zur dreißigsten Etage. Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn, in zentralgeheizten Räumen. Da sitzen sie nun am Telefon. Und es herrscht noch genau derselbe Ton wie seinerzeit auf den Bäumen. Sie hören weit. Sie sehen fern. Sie sind mit dem Weltall in Fühlung. Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern. Die Erde ist ein gebildeter Stern mit sehr viel Wasserspülung. Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr. Sie jagen und züchten Mikroben. Sie versehn die Natur mit allem Komfort. Sie fliegen steil in den Himmel empor und bleiben zwei Wochen oben. Was ihre Verdauung übrigläßt, das verarbeiten sie zu Watte. Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest. Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest, daß Cäsar Plattfüße hatte. So haben sie mit dem Kopf und dem Mund Den Fortschritt der Menschheit geschaffen. Doch davon mal abgesehen und bei Lichte betrachtet sind sie im Grund noch immer die alten Affen. Erich Kästner

Gedichtsinterpretation

Das GedichT "Die Entwicklung der Menschheit" wurde von Erich Kästner geschrieben, der von 1899 bis 1974 lebte. Er verfasste den lyrischen Text 1932 und er erschien im Gedichtsband "Gesang zwischen den Stühlen". Der Dichter war bei den Nationalsozialisten nicht gern gesehen, beispielsweise wurdenam 10. Mai 1933 seine Bücher verbrannt. Erich Kästner ist vor allem wegen seinen populären Kinderbücher, wie z.B "Pünktchen und Anton" oder "Das fliegende Klassenzimmer" bekannt.

Form

Das Gedicht besteht aus 6 Strophen mit jeweils 5 Versen. Jede Strophe wurde mit dem Reimschema a-b-a-a-b aufgebaut. In der ersten Strophe erkennt man an den Versenden das Metrum Jambus und Anapäst. Der Dichter hat die Stelle eines Auktorialen Erzählers eingenommen, was man an den Pronomen "sie" erkennen kann. Die Perspektive wirkt seltsam, weil sich der Autor von der Menschheit distanziert. Kästner beschreibt mit nicht alltäglichen Wörtern die Entwicklung der Menschheit (z.B. zentralgeheitzten Räumen in Vers 7). In seinen Text zählt der Sprecher einige Erfindungen und Fortschritte der heutigen Zeit auf. Die Zeitform des Gedichtes ist zumeist im Präsens geschrieben. Ab und zu , wie in Zeile 1, haben gehockt, wurde im Perfekt geschrieben. Damit beschreibt er den Wechsel zwischen früher und heute, also denVergleich zwischen dem Leben früher und heute. In Vers 6 steht das Verb §saßen", welches darauf schließen lässt, dass die äußerliche Entwicklung abgeschlossen ist.

Inhalt und Sprache

In der ersten Strophe wird mit der Metapher "(...) die Kerls auf den Bäumen gehockt.", beschrieben wie die Menschen damals als Affen im Urwald gelebt haben. Der Autor benutzt eine spöttische Wortwahl:"die Kerls, auf(...) Bäumen gehockt", "Visage" (V.1-2). Menschen werden mit "Kerls" und "sie" bezeichnet. Nicht mit "wir" oder "unsere Vorfahren"- Distanz des Autors! Vielleicht soll sich kein Leser persönlich angegriffen sehen? Es wird das Perfekt verwendet, dieses sich später ändert. In der zweiten Strophe wird mit einer Metapher(V.6) der Fortschritt in der Hygiene beschrieben. Außerdem verwendet der Autor eine Anapher "Da saßen...Da sitzen"(V.6/8). Damit meint er, dass die Menschen früher auf Bäumen und heute in geheitzten Häuser sitzen. Die tätigkeit ist aber immer noch die selbe, nämlich sitzen. Erich Kästner verwendet auch einen Vergleich "wie seinerzeit auf den Bäumen"(V.10) Die dritte Strophe beginnt mit einer Metapher, Parallelismus und einer Aufzählung.(V.11-13). Dort wird der Fortschritt in der Technik beschrieben: Radio, TElefon, Fernsehr,... Auserdem verwendet er eine Personifikation "Die Erde ist ein gebildeter Stern"(V.19), der Verfasser meint dies ironisch, denn die Erde kann sich nicht bilden, nur seine BEwohner und die Erde ist kein Stern sondern ein Planet. In der vierten Strophe klingt die Aufzählung(V.16-19) gehetzt. Der Autor verwendet einen Zeilenumbruch in Vers 19 und 20. Die fünfte Strophe beginnt mit einer Ironie(V.21-22), Kästner meint damit, dass selbst das was der Mensch ausscheidet noch zu etwas Brauchbarem verarbeitet wird. Eine Ironie ist auch in Vers 25 zu finden, den dies ist ein lächerlicher Fortschritt. Bei dem Parallelismus in V.23 stellt der Autor dem Leser die Frage, ob Inzest wirklich heilbar ist. In der sechsten Strophe wird eine Metapher(V.26) benutzt. Kästner erklärt, dass der Kopf Wissen ´bedeutet und der Mund die Sprache, allerdingst fehlt das Herz. Der Zeilenumbruch in Vers 28-30 erklärt dem Leser, dass die Menschen immer noch auf dem Stand der Affen sind.

Intention des Autors

Erich Kästner hat meiner meinung nach ein sehr ironisch zu verstehendes GEdicht geschrieben. Gelungen ist es ihm mich nachdenklich zu stimmen, da ich Schwierigkeiten hatte seine Vergleiche und Methaphern zu deuten. Kästner beschreibt in seinem Werk sehr den Einfluss der Technik und Wissenschaft, meint jedoch das die Menschen keinen Deut besser sind, als die Vorfahren auf den Bäumen. Damit will der Autor vermutlich bezwecken, dass wir über unser Leben nachdemken und unser aller Verhalten ändern sollen.

Schluss

Ich finde das GEdicht interessant, weil es die Entwicklung der Menschheit beschreibt, am Schluss aber dann Spöttisch wird und sagt, dass die MEnschen trotzdem immer noch die alten sind.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.06.2012

Alle Rechte vorbehalten

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage. Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt und die Welt asphaltiert und aufgestockt, bis zur 30. Etage. Da saßen sie nun den Flöhen entflohn in zentralgeheizten Räumen. Da sitzen sie nun am Telephon. Und es herrscht noch genau derselbe Ton wie seinerzeit auf den Bäumen. Sie hören weit. Sie sehen fern. Sie sind mit dem Weltall im Fühlung. Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern. Die Erde ist ein gebildeter Stern mit sehr viel Wasserspülung. Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr. Sie lagen und züchten Mikroben. Sie versehn die Natur mit allem Komfort. Sie fliegen steil m den Himmel empor und bleiben zwei Wochen oben. Was ihre Verdauung übrig läßt, das verarbeiten sie zu Watte. Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest. Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest, daß Cäsar Plattfüße hatte. So haben sie mit dem Kopf und dem Mund den Fortschritt der Menschheit geschaffen. Doch davon mal abgesehen und bei Lichte betrachtet, sind sie im Grund

noch immer die alten Affen.

Contributed by Marco Valdo M.I. - 2013/2/13 - 14:38



LE DÉVELOPPEMENT DE L'HUMANITÉ Sur les arbres, à un moment, ces mecs Poilus et laids de visage. Se sont accroupis Plus tard, ils ont quitté la forêt vierge Asphalté et surélevé le monde Jusqu'au trentième étage. Maintenant, ils sont assis là à s'épucer Dans leurs pièces au chauffage central. Maintenant, assis là, ils téléphonent. Et c'est encore juste le même ton Qu'au temps où ils étaient sur les arbres. Ils entendent de loin. Ils voient loin. Ils sont en contact avec l'univers. Ils se lavent les dents. Ils respirent la modernité. La Terre est une étoile cultivée Truffée de chasses d'eau. Ils tirent les papiers par une canalisation. Ils se couchent et élèvent des microbes. Ils équipent la nature de tout le confort. Ils s'envolent droit dans le ciel Et ils y restent deux semaines. Ce que votre digestion laisse, Ils en font de l'ouate. Ils divisent des atomes. Ils guérissent l'inceste. Et ils établissent par des études stylistiques, Que César avait des pieds plats. Ainsi, ils ont avec la tête et la bouche Créé le progrès de l'humanité. Mais ceci mis à part et Tout bien considéré, ce sont au fond

Encore toujours les vieux singes.

Contributed by Marco Valdo M.I. - 2013/2/13 - 14:41

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Was ihre Verdauung übrig lässt verarbeiten sie zu Watte?