Welt Nachrichtensender jetzt sollen weitere Schritte eingeleitet werden

Auch in Frankreich steigt die Zahl der Infektionsfälle mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus: Wie die nationale Gesundheitsbehörde mitteilte, wurden inzwischen zwölf Fälle bestätigt. Betroffen sind demnach mehrere Regionen auf dem Festland sowie das französische Überseegebiet La Réunion. Nach La Réunion waren am Donnerstag drei erste Fälle der neuen Variante auf dem Festland diagnostiziert worden. In allen Fällen handelte es sich um Reiserückkehrer aus Afrika.

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In den vergangenen Tagen waren die Covid-Zahlen in Frankreich deutlich angestiegen. Am Freitag wurden knapp 50.000 Infektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Die Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern ist auf über 11.000 gestiegen. Mehrere Krankenhäuser haben ihre Notfallpläne wieder in Kraft gesetzt. Sie ermöglichen es, weniger dringende Operationen und Urlaubstage des Personals zu verschieben.

22.53 Uhr: Israel bestätigt sieben Omikron-Fälle und 27 Verdachtsfälle

Das israelische Gesundheitsministerium hat sieben Fälle von Infektionen mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus bestätigt. Bei vier der sieben Betroffenen handelt es sich um ungeimpfte Personen, die kürzlich aus Südafrika zurückgekehrt waren. Zwei Fälle betreffen Menschen, die aus Südafrika und Großbritannien nach Israel zurückgekehrt waren und die jeweils zwei Dosen eines Corona-Impfstoffs sowie eine Impfauffrischung mit dem Vakzin von Pfizer und dessen deutschen Partner Biontech erhalten hatten. Der siebte Fall betrifft eine Person, die aus Malawi zurück nach Israel reiste und mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft war.

Das Ministerium erklärte, es gebe einen "hohen Verdacht", dass 27 weitere Corona-Fälle auf die neue Variante zurückgingen. Acht davon betrafen Personen, die entweder kürzlich verreist waren oder Kontakt zu einer Person hatten, die nach einer Reise positiv auf Omikron getestet worden sei. Bei den übrigen Fällen konnten keine Verbindungen zu Auslandsreisen nachgewiesen werden - ein Indiz dafür, dass sich die Variante mittlerweile in Israel ausbreiten könnte.

21.07 Uhr: Irland schließt Nachtclubs und verschärft Regeln

Die Bewohner Irlands müssen sich wegen hoher Corona- Fallzahlen und der neuen Omikron-Variante wieder auf schärfere Corona-Maßnahmen einstellen. Clubs müssten ab dem 7. Dezember für zunächst einen Monat wieder schließen und Theater oder Kinos dürften nur die Hälfte ihrer Kapazitäten besetzen, kündigte der irische Premierminister Micheál Martin am Freitag in Dublin an. Das Risiko, ohne schärfere Maßnahmen in die Weihnachtszeit zu gehen, sei "einfach zu hoch", sagte der Regierungschef nach Angaben des irischen Senders RTÉ. Er habe die Vorschläge seiner wissenschaftlichen Berater akzeptiert.

Für private Treffen zuhause gibt es erneut Kontaktbeschränkungen: So dürfen sich maximal Angehörige von vier Haushalten treffen. Restaurants und Pubs müssten weiterhin um Mitternacht schließen, aber außerdem strikte Abstandsregeln befolgen. Für Fitnessstudios und die Gastronomie sind Immunitätsnachweise notwendig.

21.05 Uhr: Belgien beschließt erneut strengere Corona-Regeln

Belgien hat erneut verschärfte Corona-Regeln verkündet. Von kommender Woche an gelten strengere Regeln für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Die Schulen sollen früher und teilweise länger in die Winterferien gehen und es wird empfohlen, auch private Treffen so weit wie möglich einzuschränken, wie Premierminister Alexander De Croo am Freitag mitteilte. Konkret sollen auch Veranstaltungen mit mehr als 200 Menschen in Innenräumen verboten werden. Für andere Events gelten weiterhin Hygieneregeln, diese sollten von den lokalen Behörden verstärkt kontrolliert werden.

Für Menschen, die aus Deutschland nach Belgien einreisen wollen ändert sich zunächst - bis auf die neuen Beschränkungen in Belgien selbst - nichts. Wer geimpft ist, muss nicht in Quarantäne und braucht keinen frischen Corona-Test und kann einreisen.

21.00 Uhr: In belgischem Zoo haben zwei Flusspferde Corona

Zwei Flusspferde haben sich in einem Zoo im belgischen Antwerpen das Coronavirus eingefangen. Tests seien bei der 14 Jahre alten Imani und der 41-jährigen Hermien positiv ausgefallen, teilte die Einrichtung mit. Das nationale tierärztliche Labor bestätigte deren Infektion. Wie sich die Flusspferde anstecken konnten, ist bislang ein Rätsel. Nach seinem Wissen sei es die erste erfasste Ansteckung unter dieser Spezies, sagte Francis Vercammen, Tierarzt im Zoo Antwerpen. Auf der ganzen Welt sei das Virus bisher überwiegend bei Menschenaffen und Katzen aufgetreten.

Im vergangenen Jahr waren alle Tiere im Zoo auf Covid-19 getestet worden und keine Fälle festgestellt worden. Zwar sind die Nasen von Flusspferden in der Regel feucht, doch wurde Vercammen stutzig, als er eine dicke Flüssigkeit bei ihnen herauskommen sah. Er habe sich vorsichtshalber für einen Test entschieden und sei dann überrascht über das Ergebnis gewesen.

Das Gehege der Flusspferde wurde für Besucher geschlossen. Geöffnet wird es erst wieder, wenn das Duo negativ getestet wird. Die Pfleger von Imani und Hermien wurden bisher negativ getestet. Sie müssen stets Masken und Sicherheitsbrillen tragen sowie ihr Schuhwerk desinfizieren, ehe sie sich den Tieren nähern.

20.55 Uhr: In Südafrika mehr als 16.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Südafrika steigt rapide an. Am Freitag meldete das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) 16.055 Neuinfektionen innerhalb eines Tages bei 65.990 durchgeführten Covid-Tests. Vor genau einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen bei 2.828, nachdem 30.904 Tests durchgeführt wurden. 72 Prozent der neuen Fälle sind nach NICD-Angaben in der bevölkerungsreichsten Provinz Gauteng, zu der auch die Metropole Johannesburg gehört, aufgetreten. Südafrika hat rund 59 Millionen Einwohner.

Südafrika hatte vergangene Woche als eines der ersten Länder weltweit die neue Coronavirus-Variante Omikron gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation hatte daraufhin die Variante (B.1.1.529) als "besorgniserregend" eingestuft. 

20.50 Uhr: Zehntausende Corona-Tote im Oktober in Russland

In Russland sind im Oktober nach offiziellen Angaben fast 75.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. In den meisten Fällen gelte das Virus als Haupttodesursache, teilte das Statistikamt Rosstat am Freitagabend in Moskau mit. Die Corona-Statistik der Regierung weist nach Angaben der Staatsagentur Tass dagegen nur halb so viele Todesfälle für den Monat aus. Die Diskrepanz wird nach Tass-Angaben damit erklärt, dass hierbei nur Fälle erfasst würden, bei denen Corona die Haupttodesursache gewesen sei und eine Bestätigung für eine Infektion schnell vorgelegen habe.

In Russland breitet sich die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Virus aus. Die Impfquote ist verhältnismäßig niedrig: Erst rund 43 Prozent der 146 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft. Das Land verfügt über mehrere eigene Vakzine.

19.15 Uhr: Münchens Abwasser wird auf Omikron-Variante untersucht

In München wird das Abwasser künftig genau auf die Omikron-Variante des Coronavirus untersucht. Bislang sei im Abwasser der Landeshauptstadt die neue Variante noch nicht nachgewiesen worden, berichtete das bayerische Wissenschaftsministerium am Freitag.

Ein Forschungsteam des Tropeninstituts am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) analysiert das Abwasser, um so Rückschlüsse auf die Verbreitung von Corona ziehen zu können. Ähnliche Untersuchungen gibt es auch in anderen Orten. Nach Angaben des Ministeriums wird in München derzeit nur die Delta-Variante nachgewiesen. "Daraus kann geschlossen werden, dass es bisher keine großflächige Verbreitung von Omikron in München gibt", hieß es.

  • Zum Artikel: Corona-Variante: Was über Omikron bislang bekannt ist

18.50 Uhr: Corona-Impfpflicht in immer mehr Regionen Russlands

Wegen hartnäckig hoher Corona-Fallzahlen gilt in immer mehr Regionen Russlands eine Impfpflicht für Menschen ab 60 Jahren. Am Freitag ordneten die Behörden in Komi in Nordwestrussland an, dass Personen in dieser Altersgruppe bis 1. Februar vollständig geimpft sei müssen. Ein strengerer Zeitrahmen wurde in der sibirischen Region Omsk festgelegt: Wer dort über 60 Jahre alt ist, muss sich bis 24. Dezember seine erste Dosis verabreicht haben lassen, die zweite ist bis 15. Januar fällig. In den vergangenen Wochen hatten etliche andere Gegenden ähnliche Anordnungen verhängt, darunter Lipezk, Kurgan, sowie die Stadt St. Petersburg. In einigen Regionen gilt auch eine Impfpflicht für bestimmte systemrelevante Berufsgruppen.

18.36 Uhr: Studie - Corona-Genesung schützt offenbar schlechter vor Omikron

Eine Genesung von einer vorherigen Corona-Infektion schützt nach Erkenntnissen von Forschern offenbar schlechter vor einer Ansteckung mit der neuen Variante Omikron. Eine Wissenschaftlergruppe in Südafrika meldete nach dem Auftreten von Omikron einen Anstieg von erneuten Infektionen. Diesen habe es bei zwei vorherigen Varianten des Coronavirus, darunter Delta, nicht gegeben. Die vorläufigen Erkenntnisse wurden am Donnerstag im Internet veröffentlicht.

Die Forscher gaben nicht an, welcher Anteil der erneuten Infektionen mit der Omikron-Variante in Verbindung stehe. Es wurde auch nicht mitgeteilt, ob es dabei eine schwerere Erkrankung gegeben habe. "Eine vorherige Infektion schützte einst vor Delta und jetzt mit Omikron scheint das nicht der Fall zu sein", sagte die Wissenschaftlerin Anne von Gottberg von der Universität Witwatersrand in einem Briefing der Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag. Untersucht wurde nicht, welchen Schutz eine Impfung gegen die Ansteckung mit der neuen Variante liefert. "Wir glauben, dass Impfstoffe allerdings immer noch vor schwerer Erkrankung schützen werden", sagte sie.

  • Zum Artikel: Corona-Variante: Was über Omikron bislang bekannt ist

18.28 Uhr: Auch Geimpfte müssen bei Einreise in Schweiz nun Test vorlegen

Die Schweiz verschärft nach dem bedrohlichen Anstieg der Corona-Infektionen die Maßnahmen. Einreisende müssen ab Samstag (4. Dezember) einen negativen PCR-Test vorlegen. Dies gilt auch für Genesene und Geimpfte, wie die Regierung am Freitag beschloss. Zudem muss ein zweiter Test, PCR- oder Antigen-Schnelltest, zwischen dem vierten und dem siebten Tag nach der Einreise gemacht werden. Ausgenommen von der Regel seien Einreisende aus Baden-Württemberg, aus Bayern und anderen Grenzregionen, sagte Michael Gerber, Leitung Abteilung Recht beim Bundesamt für Gesundheit (BAG).

18.20 Uhr: Mehrere Bundesländer befreien Geboosterte von Testpflicht

Wer bereits geboostert ist, wird in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ab Samstag von der Testpflicht befreit. Dreimal gegen Corona geimpfte Menschen könnten Einrichtungen mit 2G-Plus-Regel dann ohne Test besuchen, teilte das Sozialministerium in Hannover am Freitag mit. Sie bräuchten "beispielsweise für ihren Besuch in einem Restaurant oder beim Betreten eines Fitnessstudios keinen weiteren Test mehr", erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). "Personen, die bereits geboostert sind, müssen überall dort, wo die 2G-Plus-Regel gilt, keinen aktuellen negativen Corona-Test mehr vorlegen - also zum Beispiel in Gaststätten, im Zoo oder bei Freizeit- und Kulturveranstaltungen", teilte auch der Amtschef des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums, Uwe Lahl, in Stuttgart mit. Es genügt in den drei Bundesländern damit der Nachweis über die Impfungen.

18.16 Uhr: Bankenbehörde - Institute kommen bislang gut durch die Pandemie

Die europäischen Geldhäuser haben nach Einschätzung der EU-Bankenbehörde EBA die Corona-Pandemie aufgrund der wirtschaftlichen Erholung bislang recht gut weggesteckt. Im Schnitt hat sich die harte Kernkapitalquote der Institute auf 15,5 Prozent im zweiten Quartal des Jahres nach 14,7 Prozent vor Jahrefrist verbessert, teilte die EBA am Freitag mit. Die Quote an faulen Krediten in den Bankbilanzen sei auf 2,3 Prozent von 2,9 Prozent gesunken. Die Eigenkapitalrendite sei sogar auf 7,4 Prozent geklettert nach 0,4 Prozent im zweiten Quartal 2020. Die Befürchtung, dass sich die Qualtität der Vermögenswerte verschlechtere, sei nicht eingetroffen - lediglich in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Wirtschaftszweigen. Die EBA wies allerdings zugleich auch auf die unsicheren Konjunkturaussichten hin. Banken müssten vorbereitet sein, sollten sich die wirtschaflichen Perspektiven eintrüben oder ein zunehmender Inflationsdruck zu steigenden Zinsen führen.

17.59 Uhr: NRW-SPD-Chef fordert 2.500 Euro Geldbuße bei Verstoß gegen eine Impfpflicht

Der Vorsitzende der NRW-SPD, Thomas Kutschaty, fordert ein hohes Bußgeld für Menschen, die bei der geplanten Corpona-Impfpflicht gegen die Auflagen verstoßen. "Wer gegen Pflichten verstößt, muss mit erheblichen Bußgeldern rechnen. Bei einem Verstoß gegen die Masern-Impfpflicht drohen beispielsweise bis zu 2.500 Euro. Daran könnte man sich orientieren", sagte Kutschaty dem "Kölner Stadt-Anzeiger.

Am Ende werde "natürlich niemand von der Polizei abgeholt und in ein Impfzentrum oder zu einem Arzt gefahren", so der SPD-Politiker. Die Freiheit eines Einzelnen stoße aber da an Grenzen und Schranken, wo die Freiheit des Anderen beginne. "Bei den Masern gibt es schon eine Impfpflicht. Ich wüsste nicht, warum man das nicht auch bei Corona rechtsicher umsetzen können sollte", sagte Kutschaty der Zeitung.

  • Zum Artikel: Rechtsexperte: "Impfpflicht für Beamte sollte verhängt werden"

17.53 Uhr: Große Mehrheit der Geimpften hat laut Umfrage kein Verständnis für Ungeimpfte

Die große Mehrheit der Corona-Geimpften in Deutschland (88 Prozent) hat laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des "RedaktionsNetzwerks Deutschland" kein Verständnis für ungeimpfte Mitbürger. In Ostdeutschland geben demnach 82 Prozent an, kein Verständnis für Menschen zu haben, die sich der Impfspritze verweigern. Im Westen sind es 89 Prozent.

Vor allem bei den Anhängerinnen und Anhängern von Grünen (97 Prozent), SPD (96 Prozent) und CDU/CSU (93 Prozent) ist der Anteil der Geimpften enorm groß, die kein Verständnis für Ungeimpfte haben. Bei der FDP beträgt er 76 Prozent, bei der AfD 56 Prozent und bei den Linken 82 Prozent. 86 Prozent aller Befragten sind auch der Auffassung, dass das Verhalten der Impfgegner unverantwortlich sei, weil dadurch auch die Gesundheit anderer gefährdet werde. Strenge Kontakt- und Ausgangssperren für Nicht-Geimpfte befürworten 72 Prozent der Geimpften.

Den Angaben zufolge wurden am 29. und 30. November repräsentativ 1.006 geimpfte Personen über 18 Jahre befragt.

17.47 Uhr: Hamburg setzt verschärfte Coronaregeln am Samstag in Kraft

In Hamburg treten am Samstag die bereits in den vergangenen Tagen beschlossenen schärferen Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Kraft. Wie der Senat der Hansestadt mitteilte, gelten dann unter anderem 2G im Einzelhandel außer in Geschäften des täglichen Bedarfs sowie Kontaktbeschränkungen für Treffen mit und zwischen Ungeimpften. Darüber hinaus sind sämtliche Tanzveranstaltungen nur noch nach dem 2G-Plus-Modell mit zusätzlichem Coronatest erlaubt.

Die Vorgaben entsprechen den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz vom Donnerstag und wurden vom Hamburger Senat größtenteils bereits vorher angekündigt und beschlossen. Eine Besonderheit in der Hansestadt ist, dass die Befreiung von der 2G-Regel dort ab Samstag nur noch für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren greift.

Der Senat hatte angekündigt, die 2G-Regelungen perspektivisch auch auf Jugendliche ab zwölf Jahren ausdehnen zu wollen. Damit wird es für ungeimpfte Jugendliche ebenfalls nicht mehr möglich sein, an den entsprechenden Veranstaltungen teilzunehmen oder entsprechende Dienstleistungen zu nutzen. Zur Begründung verwies die Regierung darauf, dass Impfungen für über Zwölfjährige inzwischen verfügbar und offiziell empfohlen seien.

17.36 Uhr: WHO - Bedarf für Impfstoff-Anpassung an Omikron bisher nicht erwiesen

Nach Einschätzung des WHO-Notfalldirektors Mike Ryan gibt es bisher keine Hinweise auf eine nötige Anpassung der bestehenden Covid-19-Impfstoffe auf die Omikron-Variante. Die Arbeiten seien jedoch bereits im Gange, falls Omikron-spezifische Impfstoffe benötigt würden, sagte Ryan. "Im Moment haben wir hochwirksame Impfstoffe, die funktionieren. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass sie gerechter verteilt werden. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die am stärksten gefährdeten Menschen impfen zu lassen", sagte Ryan. Die WHO hatte bereits erklärt, dass sie die Übertragbarkeit und Schwere der neuen Variante noch untersuche.

17.24 Uhr: Aiwanger sieht 2G-Regel im Einzelhandel kritisch

Bayerns Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sieht die von Mittwoch an in Bayern geltende 2G-Regel im Einzelhandel kritisch. Dem Bayerischen Rundfunk sagte Aiwanger, diese Regelung werde dazu führen, dass das Geschäft sich auf die Online-Riesen verlagere. Aiwanger monierte auch, dass die Kontrolle der 2G-Regel dem Handel auferlegt werde: "Jetzt soll sich der Händler an die Türe stellen oder Security an die Türe stellen und das ständig wechselnde Publikum kontrollieren." In der Gastronomie sei das noch eher praktikabel, da hier die Gäste länger verweilten. Bei viel Laufkundschaft werde das zur Herausforderung. 

Aiwanger kündigte im Interview mit dem BR an, die derzeit geltende 2G-plus-Regel in den bayerischen Skigebieten werde in der kommenden Woche nochmals auf den Prüfstand gestellt. "Da sind die Würfel noch nicht endgültig gefallen, das wird nächste Woche nochmal einem Praxischeck unterzogen", so der Wirtschaftsminister wörtlich. 

Aiwanger verwies auf die nochmals verlängerten Überbrückungshilfen, die nun bis Ende März 2022 laufen sollen. Betroffene Betriebe erhielten dabei die Fixkosten erstattet plus einen Eigenkapital-Zuschuss, um die Umsatz-Einbrüche aufzufangen. Nach Aiwangers Einschätzung werden diese Hilfe auch in diesem Jahr viele Betriebe in Anspruch nehmen müssen. 

17.11 Uhr: Slowakei meldet Höchstzahl von Corona-Infektionen pro Tag

Die Slowakei hat den bisher höchsten Wert an täglichen Corona-Neuinfektionen seit Pandemiebeginn gemeldet. Nach den Angaben verzeichnete das 5,5 Millionen Einwohner zählende EU-Land 15.278 positiv Getestete. Das Gesundheitsministerium in Bratislava schränkte allerdings in einer nachgereichten Erklärung ein, die Rekordzahl habe zumindest teilweise auch methodische Gründe. Einige PCR-Tests seien erst verzögert in das nationale Informationssystem nachgetragen worden, weshalb es zu einer verzerrten Darstellung gekommen sei.

Dass der Trend auch unabhängig von dieser Ungenauigkeit stark steigend ist, bestritt das Ministerium jedoch nicht. Experten führen die hohen Infektionszahlen auch auf die geringe Durchimpfung der Bevölkerung zurück. Bis Freitag waren erst 45 Prozent der Einwohner vollständig geimpft. Von den über 3.400 mit Covid-19 im Krankenhaus liegenden Personen sind nach offizieller Statistik nur 15,5 Prozent vollständig geimpft. In der Slowakei gilt seit 25. November der sogenannte Notstand, der unter anderem Ausgangsbeschränkungen erlaubt. Am selben Tag trat auch ein allgemeiner Lockdown in Kraft.

16.52 Uhr: Belgien schickt Grundschüler wegen Corona früher in Weihnachtsferien

Wegen massiv gestiegener Corona-Infektionszahlen schickt Belgien Grund- und Vorschüler eine Woche früher in die Weihnachtsferien. Für sie schließen die Einrichtungen bereits am 18. Dezember, wie Regierungschef Alexander De Croo in Brüssel nach einer Krisensitzung der Regierung mitteilte. Das ist eine Woche früher als geplant. Zudem wird die Maskenpflicht auf alle Kinder ab sechs Jahren ausgeweitet.

Es gebe derzeit eine Infektionswelle bei Kindern, die auf Eltern und Großeltern überzugreifen drohe, sagte De Croo. Weiterführende Schulen sollen deshalb bis Weihnachten zwar wie geplant offen bleiben, aber nur noch zu 50 Prozent in Präsenzunterricht laufen. Zudem werden landesweit Veranstaltungen in Innenräumen eingeschränkt.

Es war bereits die dritte Krisensitzung der belgischen Regierung innerhalb von zwei Wochen. Zuvor hatte De Croo unter anderem eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal angekündigt, die Schließung von Diskotheken und die Rückkehr zur Homeoffice-Pflicht.

16.37 Uhr: FDP-Vize Kubicki bekräftigt Ablehnung allgemeiner Impfpflicht

FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki lehnt eine allgemeine Corona-Impfpflicht weiter ab. Eine solche Maßnahme sei ein "tiefer Grundrechtseingriff", der zudem die vierte Infektionswelle nicht brechen könne, schrieb Kubicki in einem Gastbeitrag für die "Fuldaer Zeitung". Nach den Beschlüssen von Bund und Ländern vom Donnerstag gebe es überdies "bereits eine faktische Impfpflicht für all jene, die lediglich am öffentlichen Leben teilnehmen wollen".

Er respektiere "ausdrücklich", dass sich einige seiner Fraktionskollegen inzwischen für eine Impfpflicht aussprächen, schrieb Kubicki. Damit bezog er sich unter anderem auf Parteichef Christian Lindner, der zuletzt angekündigt hatte, voraussichtlich für die Impfpflicht zu stimmen, und diese als "verhältnismäßig" bezeichnet hatte.

Dieser Einschätzung widersprach Kubicki: Nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz könnten "gesunde Ungeimpfte" Kinos, Gaststätten und den "gesamten Einzelhandel" nicht mehr besuchen, kritisierte er. Kubicki warb dafür, die Impfquote "nicht durch staatliche Ausgrenzung und Zwang, sondern durch Überzeugung zu erhöhen". Bremen habe dies vorgemacht und mit einer klaren zielgruppengerechten Ansprache eine hohe Quote erreicht. "Hieran sollten sich vor allem Bayern und Sachsen messen."

16.22 Uhr: Regierung - Inzidenz von bis zu 2.800 in Sachsen nicht ausgeschlossen

Die Landesregierung von Sachsen schließt nicht aus, dass der aktuell schon extrem hohe Corona-Inzidenzwert sich bis zum Jahresende noch verdoppelt. "Bei sich fortsetzender Dynamik kann angenommen werden, dass die Inzidenz bis Ende Dezember bis zirka 2.800 ansteigen wird, bis sie dann bis Ende Januar auf das jetzige Niveau wieder abfallen wird", heißt es im Antrag der Regierung für die Sondersitzung des Landtages am Montag. Das Parlament soll dann über die Feststellung der epidemischen Lage im Freistaat entscheiden. Damit soll Rechtssicherheit für eine Fortsetzung der Schutzmaßnahmen und ihre mögliche Erweiterung geschaffen werden.

Am Freitag hatte das Robert Koch-Institut für Sachsen eine Wocheninzidenz von 1.224,7 ermittelt. Das ist der mit Abstand höchste Wert in Deutschland. Er gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche an.

In der Begründung ihres Antrages macht die sächsische Regierung auf die dramatische Lage aufmerksam: "In Sachsen ereignen sich 15 Prozent aller Neuinfektionen in der Bundesrepublik, obwohl auf Sachsen nur fünf Prozent der Gesamtbevölkerung entfallen." Inwieweit sich derzeitige Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und 2G-Regelungen auf das Infektionsgeschehen auswirken, werde sich erst in den nächsten zwei Wochen zeigen. Die Impfquote sei weiterhin viel zu niedrig, um in der aktuellen Situation "einen relevanten Einfluss auf eine absehbare Eindämmung des Infektionsgeschehens zu leisten".

15.55 Uhr: Bundeswehr fliegt sechs Corona-Patienten aus Bayern nach Paderborn

Die Luftwaffe hat sechs Intensivpatienten aus Bayern zur Behandlung nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Das zur Corona-Hilfe eingesetzte Spezialflugzeug A310 MedEvac sei am Nachmittag in Memmingen gestartet, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Nach der Landung in Paderborn sollten die Patienten dort weiterbehandelt werden.

Einen weiteren Einsatz gab es auch für das zum Transport von Corona-Patienten umgebaute Überwachungsflugzeug A319OH. Es war in Deutschland gestartet, um zwei an Corona erkrankte Bundeswehrsoldaten aus Lettland zurück nach Köln zu fliegen. Wegen technischer Probleme auf dem Flughafen Riga musste es allerdings zunächst wieder umkehren.

15.43 Uhr: Vermutlich 17 Omikron-Fälle nach Weihnachtsessen von Geimpften in Oslo

Nach einem Weihnachtsessen in einem Restaurant der norwegischen Hauptstadt Oslo sind vermutlich mindestens 17 Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus aufgetreten. 17 der nachgewiesenen Corona-Infektionen seien "wahrscheinlich" durch Omikron hervorgerufen worden, bestätigt sei dies bislang in einem Fall, teilte die Stadtverwaltung mit. Die übrigen Fälle bedürften noch einer Überprüfung.

Den Behörden zufolge könnten sich deutlich mehr Fälle als Omikron-Infektionen erweisen. Schließlich sei bislang 60 Teilnehmern des Weihnachtsessen der PCR-Test positiv ausgefallen, bei vier weiteren sei zumindest der weniger genaue Antigen-Test positiv. Die Sequenzierung der Proben der positiv Getesteten dauere an.

Rund 100 bis 120 Menschen, die offenbar alle geimpft waren, hatten am vergangenen Freitag an dem Fest teilgenommen, das von ihrem Arbeitgeber veranstaltet wurde. Einer der Teilnehmer war kurz zuvor aus Südafrika zurückgekehrt.

15.30 Uhr: Niedersachsen und Rheinland-Pfalz befreien Booster-Geimpfte von Testpflicht

Wer bereits geboostert ist, wird in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz ab Samstag von der Testpflicht befreit. Dreimal gegen Corona geimpfte Menschen könnten Einrichtungen mit 2G-Plus-Regel dann ohne Test besuchen, teilte das Sozialministerium in Hannover mit. Sie bräuchten "beispielsweise für ihren Besuch in einem Restaurant oder beim Betreten eines Fitnessstudios keinen weiteren Test mehr", erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).

Es genügt in beiden Bundesländern der Nachweis über die Impfungen. In Rheinland-Pfalz tritt die geänderte Coronaverordnung bereits am Samstag in Kraft. Die niedersächsische Verordnung soll ab der kommenden Woche geändert werden, dennoch soll die wegfallende Testpflicht für dreimal Geimpfte bereits ab Samstag umgesetzt werden. Verstöße gegen die laut aktueller Verordnung gültige Testpflicht durch Geboosterte würden bis zum Inkrafttreten der geänderten Verordnung geduldet, hieß es.

Niedersachsen reagiere so auf Erkenntnisse, nach denen die Gefahr einer Infektion und Übertragung nach drei Impfungen "ausgesprochen gering" sei. Zudem solle die Neuregelung dazu beitragen, "die stark beanspruchten Testkapazitäten" zu entlasten. "Die Auffrischungsimpfung erhöht den Impfschutz enorm", erklärte auch Dreyer. In Rheinland-Pfalz gilt ab dem Wochenende in Innenräumen flächendeckend die 2G-Plus-Regel. In Niedersachsen gilt sie vielerorts seit Mittwoch.

15.04 Uhr: Braun - Hospitalisierung als Index hat nicht funktioniert

Der scheidende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat die Rückkehr von Bund und Ländern zur Sieben-Tage-Inzidenz als wesentlichen Maßstab bei der Corona-Bekämpfung gerechtfertigt. Zuletzt hatten die Regierungschefs die Hospitalisierungsinzidenz (HI) zur entscheidenden Grundlage gemacht. Sie gibt an, wie viel Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche aufgenommen wurden.

"Die Hospitalisierungsinzidenz zum Maßstab der Coronamaßnahmen zu machen, war in der Theorie eine gute Idee: Sie spiegelt die Zahl der schweren Fälle und die Belastung des Gesundheitswesens wider", so Braun auf Twitter, in der Realität habe das aber nicht funktioniert: "Praxis: Der Wert läuft ohnehin der Dynamik hinterher, der Meldeverzug verschlimmerts."

Eine wesentliche Rolle spielte der Hospitalisierungswert seit der Bund-Länder-Beratung Mitte November. Bei Überschreitung der Schwellen 3, 6 und 9 in den Bundesländern können jeweils schärfere Maßnahmen verhängt werden. Braun wies darauf hin, dass daraus aber nicht die Notwendigkeit ersichtlich wird, Patienten in andere Bundesländer zu verlegen: "Unser Eskalationswert liegt bei einer HI von 9. Sachsen meldet 5,8 und Bayern 7,8; beide Länder müssen bereits verlegen. Thüringen hat ein Drittel weniger Infektionsgeschehen als Sachsen und meldet 20,2. Schlussfolgerung: Die Neuinfektionsinzidenz ist der beste Maßstab."

14.46 Uhr: Innenminister setzen Schwerpunkt bei Corona-Kontrollen

Nach der Einigung von Bund und Ländern auf eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen insbesondere für nicht Geimpfte haben die Innenminister stärkere Kontrollen angekündigt. "Wir brauchen leider schärfere Regeln - und dann auch eine schärfere Überwachung", sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der baden-württembergische Ressortchef Thomas Strobl (CDU).

Die Polizei solle sich angesichts der hohen Infektionszahlen nun schwerpunktmäßig auf die Durchsetzung der Corona-Regeln konzentrieren, das gaben Strobl und die Innenminister Bayerns, Niedersachsens, Joachim Herrmann (CSU) und Boris Pistorius (SPD) zum Abschluss der Innenministerkonferenz in Stuttgart bekannt.

Die Polizei müsse nun Prioritäten setzen, die Kontrolle von Verkehrsdelikten sei da nachrangig, sagte Herrmann. Er hält die Einhaltung der Corona-Regeln für bedeutsamer als den Kampf gegen Falschparker und Raser. Bei Corona gehe es um Tod oder Leben. Die Durchsetzung der Maßnahmen sei in allen Ländern wichtig, damit die Maßnahmen respektiert würden. Die Arbeitskapazität der Polizei sei nicht beliebig vermehrbar. "Da muss man klare Prioritäten setzen", sagte Herrmann.

Besorgt äußerten sich die Innenminister über eine Radikalisierung der Szene, die Schutzmaßnahmen ablehnt. Die Innenminister begrüßten Überlegungen für eine allgemeine Impfpflicht. Nur weil sich etwa die "Querdenken"-Szene radikalisiere, dürfe man sich nicht davon abhalten lassen, "das Richtige zu tun", sagte Strobl. Herrmann zeigt sich überzeugt, dass eine Impfpflicht auch durchsetzbar wäre. "Natürlich kann man das kontrollieren", sagte er.

14.22 Uhr: Einreise in die Schweiz nur noch für Getestete

Die Schweiz verschärft angesichts der starken Zunahme von Covid-Patienten in den Krankenhäusern und dem Auftreten der Omikron-Virusvariante die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie.

Ab Montag gelte in Innenräumen für alle öffentlichen Veranstaltungen sowie für alle sportlichen und kulturellen Aktivitäten von Laien eine Zertifikatspflicht. Zudem gab die Regierung eine dringliche Home-Office-Empfehlung ab. Zertifikatspflichtige Veranstaltungen dürfen den Zutritt auf geimpfte und genesene Personen beschränken. Ab Samstag müssten alle Personen sowohl vor als auch nach der Einreise einen negativen Test vorlegen. Diese Testpflicht gelte auch für Geimpfte und Genesene.

14.08 Uhr: Berliner Senat beschließt verschärfte Corona-Regeln

Der Berliner Senat hat im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz vom Donnerstag verschärfte Corona-Regeln beschlossen. Es handele sich um "erhebliche Einschränkungen für Ungeimpfte", sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach einer Sondersitzung des Senats: "Wir müssen Gefahren reduzieren, wo es nur geht."

Zu den am Mittwoch in Kraft tretenden neuen Reglungen gehören Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Demnach reduziert sich die Teilnehmerzahl bei privaten Treffen, sobald ein Umgeimpfter dabei ist, auf zwei Haushalte. Auch eine niedrigere Obergrenze bei Großveranstaltungen wurde beschlossen. Im Freien sind nur noch höchstens 5.000 Teilnehmende, in geschlossenen Räumen 2.500 erlaubt.

Dies sei "nochmal eine deutlichen Reduzierung" im Vergleich zu der beim Bund-Länder-Treffen beschlossen Obergrenze, erklärte Müller. Auch sogenannte Tanzveranstaltungen sind ab kommender Woche untersagt. Neu beschlossen wurde zudem eine ergänzende 3G-Regel für den öffentlichen Nahverkehr, nach der die Maskenpflicht dann auch zusätzlich auf Bahnsteigen gilt.

13.57 Uhr: Thierse beklagt "verkommenes Freiheitsverständnis" in der Pandemie

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) beklagt einen problematischen Freiheitsbegriff in der Gesellschaft, der sich durch die Corona-Pandemie ausgebreitet habe. Es gebe eine heftige Kollision zwischen dem mehrheitlichen Schutzbedürfnis und Sicherheitsanspruch an den Staat einerseits und andererseits einem widerborstigen, wütenden Freiheitsbedürfnis gegen den Staat, schrieb Thierse in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift "Publik-Forum".

Dieser Freiheitsanspruch sei das Problem in dieser wahrhaft Existenzen bedrohenden Krise, betonte Thierse. "Es ist ein ziemlich simples, soll ich sagen: verkommenes Freiheitsverständnis, das da auf grelle Weise sichtbar wird. Ein Verständnis, das Freiheit reduziert auf Individualismus, auf Entgrenzung und Ablehnung von Beschränkungen und Regeln, auf die Durchsetzung meines Willens und Befindens." Dieses Verständnis von Freiheit löse den untrennbaren Zusammenhang von Freiheit und Verantwortung auf.

Autonomie, missverstanden als selbstbestimmte individuelle Selbstverwirklichung, sei der angeblich höchste Wert in der Gesellschaft geworden, urteilte Thierse. "Wie wollen wir mit einem solchen individualistischen und entsolidarisierenden Freiheitsverständnis die sich zuspitzende Pandemie bewältigen? Und erst recht die viel größere Herausforderung, die Klimakatastrophe verhindern?" Dieses einseitige Freiheitsverständnis werde gerade in der Debatte um eine mögliche Impfpflicht deutlich.

13.35 Uhr: Razzien wegen gefälschter Impfpässe in Hessen und Baden-Württemberg

In Hessen und Baden-Württemberg sind Ermittler unabhängig voneinander mit Razzien gegen das Fälschen von Impfpässen vorgegangen. Wie die Polizei im hessischen Homberg mitteilte, wird dort in drei Fällen gegen zwei Frauen und einen Mann ermittelt. Die Verdächtigen sollen die Dokumente gefälscht und benutzt haben. Bei der Razzia in insgesamt vier Wohnungen in Nordhessen am Mittwoch sei eine Vielzahl von gefälschten Impfpässen beschlagnahmt worden.

In Baden-Württemberg wurden bei einer Razzia Blankopässe, Stempel und Etiketten mit Chargennummern beschlagnahmt. Sechs Verdächtige sollen die gefälschten Dokumente hergestellt und in Umlauf gebracht haben, wie die Polizei in Aalen mitteilte. Seit einer Gesetzesänderung Ende November ist die Herstellung, Verbreitung und Verwendung von gefälschten Impfpässen eine Straftat.

13.12 Uhr: WHO - Hersteller sollen Impfstoff-Anpassung an Omikron einplanen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert die Hersteller von Corona-Impfstoffen auf, sich auf eine Anpassung ihrer Vakzine gegen die neue Omikron-Variante einzustellen. "Es ist sehr empfehlenswert, dass die Impfstoff-Hersteller bereits mit der Vorausplanung beginnen und die Wahrscheinlichkeit einplanen, dass der bestehende Impfstoff angepasst werden muss", sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier bei einer Pressekonferenz der UN-Organisation in Genf: "Es ist gut, nicht einfach zu warten, bis die letzte Alarmglocke läutet."

Es sei zwar noch nicht genau klar, wie hoch die Ansteckungsgefahr und das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei der zuerst im südlichen Afrika entdeckten Virus-Variante seien. Erste Erkenntnisse deuteten aber daraufhin, dass Omikron ansteckender sei, sagt Lindmeier. Er habe aber noch keine Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit Omikron gesehen.

12.44 Uhr: Polen und die Schweiz werden zu Corona-Hochrisikogebieten

Wegen hoher Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag Polen und die Schweiz als Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Von der Risikoliste gestrichen werden Thailand, Usbekistan und St. Vincent und die Grenadinen in der Karibik. Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

12.34 Uhr: Biontech-Chef hält neuen Impfstoff für nötig

Biontech-Chef Ugur Sahin geht angesichts der Virusvariante Omikron von der Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs aus. Die Frage sei nur, wann dieser benötigt werde, sagte Sahin auf der Konferenz "Reuters Next". Biontech könne seinen Impfstoff bei Bedarf relativ schnell anpassen. Er erwarte, dass sich Omikron als Escape-Variante entwickelt, also auch Geimpfte infizieren könne. Er sei aber zuversichtlich, dass Geimpfte vor einer schweren Erkrankung ausreichend geschützt seien.

Sahin erklärte weiter, er rechne damit, dass es dagegen bei Ungeimpften zu noch schwereren Verläufen kommen könnte. Zudem steige die Wahrscheinlichkeit, dass jährliche Corona-Impfungen erforderlich würden. Das Virus mutiere schneller.

Sahin hatte Anfang der Woche gesagt, er gehe davon aus, dass der bestehende Covid-19-Impfstoff des Unternehmens und seines US-Partners Pfizer auch bei der neuen Omikron-Variante einen deutlichen Schutz gegen schwere Erkrankungen biete.

12.26 Uhr: Söder - Bayerische Infektionsschutzmaßnahmen wirkungsvoll

Angesichts leicht gesunkener Infektionszahlen in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die ergriffenen Maßnahmen als wirkungsvoll bezeichnet. "Die neue Welle ist angeknackst, aber sie ist noch nicht endgültig gebrochen", sagte Söder nach einer Sitzung seines Kabinetts. Bayern liege bei der Inzidenz "stabil in der Mitte der Bundesländer", sagte Söder. "Was zeigt es: Es wirkt", betonte er.

Söder forderte die Bevölkerung auf, bei den Anstrengungen zur Kontaktvermeidung und zur Absenkung der Infektionen nicht nachzulassen. "Die Inzidenz muss runter und die Intensivbetten müssen entlastet werden", sagte Söder. Obwohl die Zahl der Infektionen in der zurückliegenden Woche zurückgegangen sei, sei die Situation auf den Intensivstationen weiter extrem angespannt. Es gebe kaum freie Betten.

Söder zufolge gibt es in Bayern vier bestätigte Omikron-Fälle. Hinzu kämen 15 Verdachtsfälle.

12.20 Uhr: Einzelhandel kritisiert 2G-Regel als "reine Symbolpolitik"

Der Einzelhandel hat die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie scharf kritisiert. "Der Handel steht zur effektiven und wirkungsvollen Bekämpfung der Pandemie, aber 2G in den Geschäften ist reine Symbolpolitik", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, der "Rheinischen Post". Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz seien ein "Schlag ins Kontor, das verhagelt vielen Einzelhändlern das Weihnachtsgeschäft".

"Maskenpflicht und Hygienekonzepte funktionieren, das Einkaufen ist sicher", betonte Genth. 2G im Handel mache es den Nicht-Lebensmittelhändlern "unnötig schwer, einen versöhnlichen Jahresausklang in einem durch Corona und große Herausforderungen geprägten Jahr zu finden". Die Kundenfrequenz werde sinken. Genth beklagte den Aufwand für die Händler. Diese seien für Kontrollen zuständig, "die der Staat normalerweise machen müsste".

Die Spitzen von Bund und Ländern hatten am Donnerstag weitreichende neue Corona-Maßnahmen beschlossen. So soll unter anderem der Einzelhandel nur noch Geimpften oder Genesenen offenstehen - ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte und Apotheken.

12.07 Uhr: Testpflicht auch für Geimpfte in Restaurants in Baden-Württemberg

Bund und Länder haben deutlich schärfere Regeln für ganz Deutschland beschlossen, nun geht Baden-Württemberg aber noch deutlich weiter: Auch Geimpfte und Genesene müssen in Baden-Württemberg künftig für den Restaurantbesuch einen negativen Corona-Test vorweisen. Für die Gastronomie gelte künftig die Regel 2G plus, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr. Zudem werden Großveranstaltungen angesichts der sich zuspitzenden Corona-Krise in Baden-Württemberg untersagt.

Demnach wird für sämtliche Veranstaltungen wie Fußballspiele oder Kultur- und Freizeitveranstaltungen künftig eine "harte Obergrenze" von 750 Personen gelten. Alle Veranstaltungen jeglicher Art sollen künftig nur noch maximal 50 Prozent der möglichen Besucher zulassen dürfen. Die Regeln sollen bereits am Samstag in Kraft treten.

12.00 Uhr: "Zu spät" - Schwesig kritisiert Stiko und Politik

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat der Politik ebenso wie der Ständigen Impfkommission (Stiko) Versäumnisse in der Corona-Pandemie vorgeworfen. "Bei den Booster-Impfungen sind wir zu spät dran", sagte Schwesig dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Das Beispiel Israel habe schon im Sommer gezeigt, dass Auffrischimpfungen die vierte Welle brechen. Die Stiko habe Boostern jedoch erst im Oktober für über 70-Jährige empfohlen und für alle sogar erst im November: "Das kam viel zu spät." Die Ärzte orientierten sich an den Stiko-Empfehlungen.

Auch das Handeln der Politik in der Pandemie in Deutschland in den letzten Wochen sieht Schwesig dem Magazin zufolge kritisch: "Wir in der Politik müssen uns fragen, ob wir nicht früher Einschränkungen für Ungeimpfte hätten vornehmen müssen."

11.46 Uhr: Querdenker-Demo in Berlin verboten

Die Berliner Versammlungsbehörde hat das Verbot einer für Samstag geplanten Querdenker-Demonstration mit zu erwartenden Verstößen gegen die Infektionsschutzregeln begründet. Nach den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit würden die Demonstranten die Regelungen zum Schutz vor Infektionen nicht akzeptieren, teilte die Polizei mit. So sei es "förmlich Markenzeichen und erklärtes Ziel" der Teilnehmenden, keine Mund- und Nase-Maske zu tragen. Zudem seien die Organisatoren des Aufzugs kaum willens oder in der Lage, bei Verstößen gegenzusteuern.

Für die Kundgebung waren nach Angaben einer Polizeisprecherin 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Unter dem Motto "Unspaltbar - Nein zum Impfzwang" sollte die Demonstration von Impfgegnern, Corona-Leugnern und Gegnern der Corona-Maßnahmen ab Samstagmittag von Berlin-Mitte nach Kreuzberg führen. Ungeachtet des Verbots wurde unter anderem beim Messengerdienst Telegram weiter für den Aufzug mobilisiert. Die Organisatoren kündigten an, rechtliche Schritte gegen das Verbot zu prüfen.

11.29 Uhr: Wieler mahnt zu schnellen Verschärfungen - "Keine Zeit zu verlieren"

RKI-Präsident Lothar Wieler hat eine umfassende und schnelle Umsetzung der beschlossenen schärferen Corona-Maßnahmen angemahnt. Die neue Virusvariante Omikron sei in Deutschland angekommen, könne noch ansteckender sein als die Delta-Variante und auch bereits Geimpfte und bereits Genesene leichter infizieren, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Omikron könnte nach seinen Worten in noch kürzerer Zeit zu noch mehr Fällen führen als die Delta-Variante: "Deshalb müssen alle gestern entschiedenen Maßnahmen auch flächendeckend umgesetzt werden, um Infektionen mit Delta und Omikron zu verhindern und um die Fallzahlen herunterzubringen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, keinen einzigen Tag."

"Die Fallzahlen sind nach wie vor viel zu hoch", sagte der RKI-Präsident. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei "auf einem sehr hohen Plateau". In einigen Bundesländern könnten sich erste Folgen der verschärften Maßnahmen zeigen, in anderen könne es aber auch sein, dass die Labore und Gesundheitsämter einfach nicht mehr hinterherkommen. Viel zu früh sei es, von einer Trendumkehr zu sprechen.

11.19 Uhr: Das "Wort des Jahres" heißt "Wellenbrecher"

"Wellenbrecher" heißt das "Wort des Jahres". Wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden mitteilte, werden damit Maßnahmen bezeichnet, um die vierte Corona-Welle zu brechen. Auf Platz 2 folgt "SolidAHRität" als Ausdruck der Hilfsbereitschaft für die von der Flutkatastrophe betroffene Region an der Ahr. Auf den dritten Platz kam "Pflexit", das den Pflegenotstand beschreibt. Ebenfalls unter den ersten zehn Begriffen sind "Impfpflicht", "Ampelparteien", "Lockdown-Kinder", "Booster", "freitesten", "Triell" und "fünf nach zwölf".

11.05 Uhr: Umfrage: Sorge vor Corona-Infektionen am Arbeitsplatz gestiegen

Laut einer Umfrage des Portals „lohnspiegel.de“ hat die Sorge vor Corona-Infektionen am Arbeitsplatz angesichts der gestiegenen Fallzahlen deutlich zugenommen. So gaben im November 30 Prozent der Befragten an, Angst vor einer Corona-Ansteckung bei der Arbeit zu haben, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Dies sei ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vormonaten, als dieser Anteil bei etwas mehr als 20 Prozent lag. Besonders groß waren die Befürchtungen bei Beschäftigten in Verkaufsberufen sowie weiteren Bereichen, in denen ein direkter Kontakt zu anderen Menschen besteht: Gesundheit und Pflege sowie Soziales, Bildung und Erziehung.

11.04 Uhr: Linken-Politiker Bartsch zurückhaltend bei Impfpflicht

In der Debatte über eine allgemeine Corona-Impfpflicht hat sich Linksfraktionschef Dietmar Bartsch zurückhaltend geäußert. Noch seien nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sagte Bartsch am Freitag in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. "Ich wäre jetzt dafür, erstmal ein Impfrecht durchzusetzen, dass man sich wirklich impfen lassen kann. Denn einige wollen Termine und bekommen welche im Januar und Februar". Eine Impfpflicht im Bundestag zu besprechen sei "vernünftig". Erwogen wird derzeit eine Abstimmung ohne Fraktionszwang. Der Ethikrat soll außerdem eine Empfehlung vorlegen.

11.01 Uhr: Arzt über Covid-Intensivpatienten: Russisches Roulette ist sicherer

Der Kölner Intensivmediziner Bernd Böttiger hat die Situation von Corona-Patienten in Krankenhäusern als dramatisch geschildert. "Von denen, die auf Intensivstation liegen, können wir nur vielleicht 50, vielleicht 60, vielleicht 65 Prozent retten - die anderen sterben. Also ein Drittel bis die Hälfte dieser Patienten sterben", sagte der Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Köln am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz". "Russisches Roulette ist viel sicherer, um das mal salopp zu formulieren." Etwa 80 bis 90 Prozent der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen seien ungeimpft, bei den anderen handele es sich um Impfdurchbrüche. Die Corona-Schutzimpfung sei "ein Geschenk des Himmels", meinte Böttiger. "Wenn wir die nicht hätten, hätten wir wahrscheinlich mehrere 100 000 Tote mehr in diesem Land."

10.35 Uhr: USA verschärfen Corona-Testregeln für Einreisen per Flugzeug

Zur Eindämmung der neuen Virusvariante Omikron verschärfen die US-Behörden die Testregeln für Flugreisen in die USA. Von Montag an werde von allen Einreisenden ein negativer Covid-Test verlangt, der einen Tag vor Abflug in die USA gemacht wurde, ordnete die Seuchenschutzbehörde CDC an. Bisher gilt eine Ein-Tages-Frist nur für ungeimpfte Reisende, während von Immunisierten auch ein drei Tage alter Test akzeptiert wird. Die neue Regelung gelte unabhängig von der Nationalität der Reisenden, erklärte die CDC. Die Behörde begründete den grundsätzlich kürzeren Zeitraum damit, dass schnelle und gezielte Maßnahmen notwendig seien, um das Einschleppen und die Verbreitung von Omikron in den USA zu begrenzen.10.33 Uhr: Spahn will im Bundestag gegen allgemeine Impfpflicht stimmen

Der noch amtierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn deutet an, dass er im Bundestag gegen eine allgemeine Impfpflicht stimmen werde. Er habe in dieser Frage eine "grundsätzlich sehr skeptische Haltung", sagt Spahn. Er habe wiederholt sein Wort gegeben, dass eine solche allgemeine Impfpflicht nicht kommen werde. "Das wird auch mein Abstimmungsverhalten bestimmen." Zugleich sei er aber in der "Ansprache sehr klar". Die Impfung sei der einzige Weg aus der Pandemie.

10.16 Uhr: Neuer Corona-Höchststand in der Slowakei - Über 15.000 Neuinfektionen

Die Slowakei meldet mit 15.278 Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand. In den Krankenhäusern würden inzwischen 3404 Covid-19-Patienten behandelt, davon 630 auf den Intensivstationen, wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilt. Das Land mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern hat eine der niedrigsten Impfquoten in der Europäischen Union.

10.31 Uhr: RKI-Präsident sieht tatsächliche Infektionszahlen deutlich höher

RKI-Präsident Lothar Wieler schätzt die Untererfassung der Corona-Neuinfektionen auf einen Faktor von zwei bis drei. Er verweist wie der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn darauf, dass in besonders belasteten Regionen die Gesundheitsämter bei der Registrierung der Fälle nicht mehr hinterherkämen. Engpässe gebe es auch bei der Ausweitung der PCR-Tests in Laboren.

10.15 Uhr: Spahn: Genug Impfstoff für Ziel von 30 Millionen Impfungen

Nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn ist genug Impfstoff für 30 Millionen Auffrisch-Impfungen bis Weihnachten vorhanden. Seit der Ministerpräsidentenkonferenz am 18. November hätten bereits zehn Millionen der 55 Millionen geimpften Erwachsenen eine Booster-Impfung erhalten, sagt Spahn. Zehn Millionen weitere Dosen seien bereits ausgeliefert, Anfang kommender Woche folgten weitere zehn Millionen Impfdosen. An der Versorgung werde das von Bund und Ländern gesteckte Ziel also nicht scheitern, betont der CDU-Politiker.

10.05 Uhr: Spahn: Lage auf Intensivstationen um Weihnachten mit "traurigem Höhepunkt"

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zeichnet mit Blick auf die Feiertage ein düsteres Bild. Auch wenn die jüngsten Maßnahmen unmittelbar ergriffen würden und die Infektionszahlen jetzt gesenkt werden könnten, werde die Lage auf den Intensivstationen "rund um Weihnachten ihren traurigen Höhepunkt erreichen", sagt Spahn in Berlin.

09.52 Uhr: RKI meldet 966.856 weitere Impfungen

Am Donnerstag wurden in Deutschland nach Angaben des RKI 966.856 Impfdosen verabreicht. Davon waren 90.707 Erstimpfungen, 72.406 Zweitimpfungen und 803.743 Auffrischungsimpfungen. Das RKI korrigiert zudem die Zahlen für Mittwoch deutlich nach oben: Danach wurden an diesem Tag 1.047.750 Menschen geimpft - so viel wie seit dem 23. Juni nicht mehr.

09.35 Uhr: Testpflicht für Norwegen-Reisende unabhängig vom Impfstatus

Norwegen-Reisende müssen nach der Ankunft in dem skandinavischen Land seit Freitag unabhängig von ihrem Impfstatus einen Corona-Test machen. An Grenzübergängen mit Teststationen muss man sich direkt dort testen lassen. Wo diese Stationen fehlen, muss der Test innerhalb von 24 Stunden anderswo erfolgen - ein Schnelltest reicht in diesem Fall. Die Testpflicht gilt für Geimpfte und Ungeimpfte. Ausnahmen gibt es für Grenzpendler, Flugpersonal und Berufskraftfahrer. Auch andere norwegische Corona-Maßnahmen werden verschärft, vor allem auf regionaler Ebene. Es sei notwendig, strengere Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu verzögern, erklärte Gesundheitsministerin Ingvild Kjerkol.

09.34 Uhr: 2.000 Menschen nach Omikron-Fällen an Schweizer Schule in Quarantäne

Am Genfersee in der Westschweiz sind etwa 1.600 Schülerinnen und Schüler sowie 400 weitere Personen wegen zwei Omikron-Fällen in Quarantäne geschickt worden. Die beiden Fälle an einer internationalen Schule stünden im Zusammenhang mit einem Familienmitglied, das von einer Reise aus Südafrika zurückgekehrt sei, berichteten die Gesundheitsbehörden der Kantone Waadt und Genf am Donnerstagabend. Betroffen sind alle, die sich in Founex, an einem der drei Standorte der Internationalen Schule Genf, aufgehalten haben. Founex liegt etwa 25 Kilometer nördlich von Genf am Genfersee. Die Quarantäne wurde für zehn Tage angeordnet und alle müssen PCR-Tests machen. Am Standort Founex sind laut Webseite gut 1.500 Kinder und Jugendliche von drei bis 18 Jahren eingeschrieben. Sie kommen aus mehr als 80 Ländern. Allerdings besuchen auch Schüler aus Genf den Standort.

09.34 Uhr: Wichtige Olympia-Austragungsstätte in Peking könnte für Zuschauer gesperrt werden

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking könnten laut einem staatlichen Medienbericht je nach Corona-Lage Zuschauer von einer der wichtigsten Austragungsstätten ausgeschlossen werden. Rund 6.000 der 18.000 Plätze des Nationalen Hallenstadions in Peking sollten besetzt werden, berichtete die "Global Times" unter Berufung auf einen Hallenmanager. Ein Teil oder sogar alle könnten jedoch je nach "epidemischer Lage in Peking und landesweit" gesperrt werden. In der Halle sollen während des sportlichen Großereignisses vom 4. bis 20. Februar die Eishockeyspiele ausgetragen werden. Die Zuschauer in der Halle müssen dem Bericht zufolge geimpft sein und einen negativen Corona-Test vorweisen. 09.33 Uhr: Woidke: Dramatik der Corona-Lage noch nicht von allen verstanden

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat beklagt, dass Teile der Bevölkerung die Gefahr der gegenwärtigen Corona-Lage noch nicht verstanden hätten. Es gebe nach wie vor das Problem, "dass die Dramatik der Situation sich immer noch nicht ausreichend in der öffentlichen Meinung, auch in der Meinung der Bevölkerung, abbildet", sagte Woidke am Freitag im Sender Deutschlandfunk. Er erhalte immer noch viele entsprechende Briefe und Mitteilungen von Menschen.

Woidke sagte weiter, eine Debatte über eine Impfpflicht sei derzeit nicht angebracht. Es gehe jetzt darum, mit der großen Nachfrage nach Impfungen umzugehen "und diese Impfungen möglich zu machen". Impfstoff müsse "sofort und sehr schnell" beschafft werden, das sei aktuell das größte Problem. Nur so könnten Enttäuschungen bei den Menschen vermieden werden. Erst nach den kommenden Wochen und Monaten könne man über eine Impfpflicht diskutieren.

09.31 Uhr: Corona-Ausbruch in Seniorenheim: Ungeimpfte tot, Geboosterte symptomfrei

Bei einem größeren Corona-Ausbruch in einem Schwandorfer Seniorenheim sind laut Heimleitung zwei ungeimpfte Bewohner gestorben. Sie waren ins Krankenhaus gebracht worden, wo noch eine dritte ungeimpfte Person behandelt wird. Die geimpften und vielfach auch geboosterten Bewohner im Elisabethenheim seien symptomfrei, eine Person habe leichte Symptome, so der Geschäftsführer zum BR. Insgesamt haben sich in der Einrichtung in der Innenstadt laut Landratsamt Schwandorf 19 Bewohner und 15 Mitarbeiter aus verschiedenen Ebenen infiziert.

09.29 Uhr: Kardinal Marx offen für Impfpflicht - Mahnung zu mehr Respekt

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx zeigt sich in der Corona-Krise offen für eine allgemeine Impfpflicht. Dies sei aber "letztlich eine politische Entscheidung", sagte Marx dem "Münchner Merkur". Um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden werde es "mehr brauchen". Der Münchner Erzbischof äußerte sich "schockiert" über "diese ungute Mixtur" aggressiver Impfgegner und Corona-Leugner, "aufgepeitscht durch Fake News, Verschwörungstheoretiker und Populisten". Marx mahnte auf allen Seiten einen sachlicheren und respektvolleren Ton in der Debatte an. "Unsere Gesellschaft muss ja gemeinsam vorgehen und umfassende Antworten finden." Der Kardinal forderte alle, die das noch nicht getan hätten, zur Impfung auf. "Wir dürfen gerade jetzt nicht die Schwerkranken und Toten vergessen, die Menschen, die vereinsamen und verzweifeln. Und auch nicht die Kinder." Aufeinander zu achten sei eine "ethische Verpflichtung". Sich impfen zu lassen, sei im Sinne der Nächstenliebe angeraten und "auch eine Frage der Gerechtigkeit".

09.05 Uhr: Südafrikanische Wissenschaftler: Kleinkinder nicht vor Omikron gefeit

Die neue Coronavirus-Variante Omikron überrascht Wissenschaftler in Südafrika durch eine zunehmende Infektion auch von jungen Kindern. "Es gibt eine Zunahme bei Krankenhauseinlieferungen von Kindern der Altersgruppe bis fünf Jahre", sagte die Wissenschaftlerin Michelle Groome vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten NICD am Freitag. Das unterscheide die in Südafrika beginnende vierte Infektionswellen von früheren derartigen Phasen. Es sei aber noch zu früh, aus den bisher vorhandenen Daten wissenschaftlich fundierte Schlüsse zu ziehen. Allein im Großraum um die Hauptstadt Pretoria (Tshwane-Metropole) habe es in den vergangenen zwei Wochen rund 100 Hospitalisierungen junger Kinder gegeben. Nach der Altersgruppe der über 60-Jährigen stellten junge Kinder dort nun die zweitgrößte Gruppe. "Wir haben einen Anstieg der Krankenhauseinlieferungen bei unter Fünfjährigen beobachtet", bestätigte am Freitag auch Ramphelane Morewane vom südafrikanischen Gesundheitsministerium. Bei all diesen jungen Patienten seien die Eltern nicht geimpft gewesen, sagte die NICD-Medizinerin Waasila Jassat. Sie schloss nicht aus, dass Kleinkinder nun für das Virus empfänglicher seien als zuvor.

  • Zum Überblick "Corona-Variante: Was über Omikron bislang bekannt ist"

08.53 Uhr: Epidemiologe Grundmann: Impfung besser als Lockdown

Der Freiburger Infektionsepidemiologe Hajo Grundmann mahnt angesichts verstärkter Forderungen nach einem Lockdown zur Vorsicht. «Weder ein Lockdown noch Kontaktbeschränkungen werden uns auf Dauer weiterhelfen, das kann nur die Impfung», sagte der medizinische Leiter des Instituts für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg in einem Interview mit der "Badischen Zeitung". Zwar würden durch einen Lockdown die Zahlen schnell zusammenbrechen und man hätte wieder Platz in den Kliniken. Dafür gäbe es aber wieder Menschen in Kurzarbeit sowie in Arbeitslosigkeit und es drohten Insolvenzen.

08.53 Uhr: DIHK warnt vor massiven Umsatzeinbußen kleinerer Firmen durch neue Corona-Regeln

Nach den neuen Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vor massiven Umsatzeinbußen besonders bei kleineren Unternehmen gewarnt. Es sei zwar ein "wichtiges Signal", dass mit den Beschlüssen ein erneuter Lockdown für den größten Teil der Wirtschaft verhindert werde, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der "Rheinischen Post". Sie bedeuteten für viele Unternehmen jedoch mehr Aufwand und höhere Kosten bei niedrigeren Einnahmen.

08.51 Uhr: "Beispielloser Anstieg" der Corona-Fälle in Südafrika

Die neue Corona-Variante Omikron hat in Südafrika den Gesundheitsbehörden zufolge zu einem so starken Anstieg der Infektionszahlen geführt wie noch nie. Die Zunahme neuer Corona-Fälle in kurzer Zeit sei "beispiellos", sagt die Chef-Wissenschaftlerin des Nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten, Michelle Groome, bei einer Pressekonferenz. Derzeit bewege sich die Omikron-Welle von der jüngeren in die ältere Altersgruppe.

Um abzuschätzen, wie die Krankheitsverläufe seien und wie groß die Übertragbarkeit der im vergangenen Monat in Südafrika entdeckten Virus-Variante sei, müssen man noch weitere Untersuchungen abwarten. Es sei aber wichtig, dass die Krankenhäuser bei ihren Vorbereitungen für den Notfall auch pädiatrische Betten und das entsprechende Personal berücksichtigten, da die Zahl der Einweisungen von Kindern im Alter unter vier Jahren gestiegen sei.

08.36 Uhr: Israel stellt Handy-Überwachung von Omikron-Infizierten ein

Israel hat die umstrittene Handy-Überwachung von Corona-Patienten, die mit der Omikron-Variante infiziert sind, nach wenigen Tagen wieder beendet. Angesichts "der aktualisierten Einschätzung der Lage" hätten sich Ministerpräsident Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz dazu entschieden, teilte Bennetts Büro am Donnerstagabend mit. Die Handy-Überwachung durch den Inlandsgeheimdienst Schin Bet laufe in der Nacht zu Freitag aus und werde nicht verlängert. Abhängig von den Infizierten-Zahlen werde die Maßnahme wieder in Erwägung gezogen.

Ziel war gewesen, die Ansteckungsketten mit der neuen Omikron-Variante zu unterbrechen, wie es in der Mitteilung hieß. Dafür hatte die Regierung am Sonntag für den erneuten Einsatz der Überwachungstechnologie durch den Schin Bet gestimmt. Diese Maßnahme wurde in einer früheren Phase der Pandemie bereits genutzt, wegen Kritik aber wieder gestoppt.

08.35 Uhr: Klingbeil: Teil-Impfpflicht bis Mitte März sinnvoll

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hält es für sinnvoll, wenn die Teil-Impfpflicht etwa für Pflegepersonal ab Mitte März greift. "Wenn das bedeutet, dass ab Ende Februar, Anfang März der doppelte Impfnachweis vorliegen muss, ist das ein Zeitpunkt, an dem das Ganze auch umsetzbar ist", sagt Klingbeil im ZDF zu den Arbeiten an einem Gesetzentwurf, der Impfungen für Personal in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Personen vorschreiben soll. Auf diese Teil-Impfpflicht hatten sich Bund und Länder auf ihrer vorletzten Ministerpräsidentenkonferenz geeinigt. Der Bundestag soll darüber in der kommenden Woche debattieren.

08.31 Uhr: WHO: Maßnahmen gegen Delta-Variante wirken auch bei Omikron

Im Kampf gegen die neue Coronavirus-Variante Omikron sollten Staaten sich nach Angaben von asiatischen WHO-Experten vor allem auf die bisher in der Pandemie gemachten Erfahrungen stützen. "Grenzkontrollen können verzögern, dass das Virus hereinkommt und Zeit gewinnen", sagte der WHO-Direktor für die Westpazifische Region, Dr. Takeshi Kasai am Freitag in einer virtuellen Konferenz von Manila aus. "Aber jedes Land und jede Gemeinschaft muss sich auf neue Wellen vorbereiten." Die im Umgang mit der Delta-Variante gewonnenen Erfahrungen sollten Grundlage für die Bekämpfung der Pandemie sein. "Die positive Nachricht insgesamt ist, dass wir derzeit keine Information haben, die nahelegen würde, dass wir die Richtung unserer Antwort ändern müssten", sagte er weiter.

08.10 Uhr: Eurowings-Chef fürchtet Pleitewelle im Luftfahrtsektor

Der Chef der Lufthansa-Tochter Eurowings, Jens Bischof, fürchtet angesichts der Folgen der Corona-Pandemie eine Pleitewelle im Luftfahrtsektor. Trotz der leichten Erholung in den zurückliegenden Monaten könnte für einige Fluggesellschaften noch die Rechnung kommen, sagte Bischof dem "Tagesspiegel". Er sieht dabei vor allem Wettbewerber im Markt bedroht. "Ich gehe davon aus, dass die Konsolidierungswelle eher in beschleunigter Form noch vor uns liegt", fuhr der Airline-Chef im Mobilitäts-Podcast der Zeitung fort. Seit dem ersten Lockdown 2020, bei dem auch Eurowings den Flugbetrieb komplett einstellen musste, seien nur kleine Fluggesellschaften pleite gegangen. Wenn jetzt Hilfskredite zurückgezahlt werden müssten und Zinsen fällig würden, werden "einige Marktteilnehmer nicht mit diesen Herausforderungen zurechtkommen", sagte Bischof.

08.07 Uhr: FDP-Vize Vogel verteidigt Bund-Länder-Beschlüsse zu Corona

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel hat die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie gegen Kritik verteidigt. Zentrale Maßnahme sei es nun, sich aus der vierten Welle "rauszuboostern", sagte der Bundestagsabgeordnete am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Wir haben keinen allgemeinen Lockdown, es werden keine Geschäfte geschlossen, es gibt auch keine Ausgangssperren." Deshalb müsse es "Entschlossenheit an anderer Stelle geben, bei Kontaktbeschränkungen beispielsweise".

08.05 Uhr: Virologe Schmidt-Chanasit sieht bei Impfpflicht offene Fragen

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sieht bei der diskutierten Corona-Impfpflicht noch viele offene Fragen. "Ist die Impfpflicht erfüllt, wenn man sich zweimal hat impfen lassen, wenn man sich dreimal hat impfen lassen oder ist sie erst erfüllt, wenn man sich alle sechs Monaten impfen lässt?", sagte Schmidt-Chanasit im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Dies sei eine Frage, die unbedingt geklärt werden müsse, sonst führe das nur zu Verunsicherung, so Schmidt-Chanasit. Als Arzt begrüße er es, wenn sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Ob eine Impfpflicht eingeführt wird, sei jedoch eine "gesellschaftlich, politisch-normative Entscheidung."

07.45 Uhr: Südafrika: Mit Omikron hat vierte Corona-Welle begonnen

Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla sieht sein Land wegen der neuen Virus-Variante Omikron nach eigenen Worten am Beginn einer vierten Corona-Welle. Trotz der steigenden Infektionszahlen seien aber die Krankenhäuser noch nicht von einer Überlastung bedroht, sagt Phaahla bei einer Pressekonferenz. Die neue Corona-Variante sei inzwischen in sieben der neun Provinzen des Landes festgestellt worden. Er hoffe aber, dass weiterhin milde Symptome mit Omikron in Verbindung gebracht werden und es nicht zu übermäßig vielen Todesfällen komme. Die bisherigen Erkenntnisse seien, dass der beste Schutz weiterhin die Impfung sei.

07.21 Uhr: Bayerischer Apothekerverband dämpft Hoffnung bei Corona-Impfungen

Der Bayerische Apothekerverband dämpft die Hoffnung auf eine flächendeckende Hilfe von Apotheken bei der Corona-Impfung. "Die Erwartung, dass es jetzt jede Apotheke im Bayern sofort stante pede kann und will, die möchte ich ein bisschen dämpfen", sagte der Verbandsvorsitzende Hans-Peter Hubmann im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Hubmann geht davon aus, dass sich "ein Viertel bis ein Drittel" der bayerischen Apotheken an der Impfung beteiligen werden. Das wären 800 bis 1.000 Apotheken, so Hubmann.

07.03 Uhr: Lambsdorff stimmt FDP auf härtere Corona-Linie ein

FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff hat seine Partei vor dem Eintritt in die künftige Bundesregierung auf politische Zugeständnisse in der Corona-Politik eingestimmt. Die FDP müsse sich angesichts der Pandemielage als Regierungspartei auf eine restriktivere Linie einstellen, sagte Lambsdorff der Nachrichtenagentur AFP. "Das ist für manche unserer Anhänger schwierig, aber die FDP ist eine Partei mit einer großen Regierungstradition und wird deswegen auch verantwortungsvolle Politik machen." In der Opposition hatte die FDP die Position vertreten, dass die Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen auf ein Minimum reduziert werden müssten. Neue Lockdown-Maßnahmen schloss die FDP damals aus.

05.43 Uhr: Medien: Impfpflicht in Pflegeheimen und Kliniken ab 16. März

Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Freitag) soll die angekündigte Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten ab dem 16. März gelten. Nach Informationen aus "Kreisen der Ampel-Parteien" müssten dem Bericht zufolge alle bereits heute Beschäftigten und alle, die ab 1. Januar neu beginnen, spätestens bis zum 15. März einen Nachweis über eine vollständige Corona-Impfung vorweisen. Wer danach seine Tätigkeit starte, benötige den entsprechenden Nachweis von Anfang an, hieß es weiter.

05.30 Uhr: Weitere Omikron-Fälle in Australien und Malaysia

Trotz der Beschränkungen für internationale Besucher meldet Australien eine erste Übertragung des Omikron-Virus innerhalb der Gemeinde. "Ich vermute, dass Omikron in den nächsten Monaten das neue Virus in der Welt sein wird", sagt Paul Kelly, der oberste medizinische Berater der australischen Regierung, vor Reportern. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Variante gefährlicher sei als Delta, so Kelly. Insgesamt wurden in Australien bereit neun bestätigte Infektionen mit der Omikron-Variante gemeldet. Neben Australien hat auch Malaysia mittlerweile seinen ersten Fall der neuen Coronavirus-Variante gemeldet.05.01 Uhr: Skepsis nach Bund-Länder-Beschlüssen zu Corona

Nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind Forderungen nach noch schärferen Maßnahmen laut geworden. So plädierte etwa der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung Divi, Gernot Marx, für stärkere Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte. Marx sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zur Begründung: "Über die neue Virusvariante wissen wir einfach noch nicht genug. Wir können nicht ausschließen, dass die Impfstoffe vermindert wirken." Deswegen sei zwingend notwendig, besonders vorsichtig zu sein, so Marx.

Auch Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt hält die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz für unzureichend. Städte und Gemeinden bezweifeln insbesondere, dass die von der Politik angestrebte Zahl von 30 Millionen Corona-Impfungen bis Weihnachten zu schaffen ist.

05.00 Uhr: Experten: Kontaktbeschränkungen nur für Ungeimpfte reichen nicht

Führende Virologen und Epidemiologen kritisieren die von Bund und Ländern beschlossenen Kontaktbeschränkungen nur für Ungeimpfte. "Es ist ein Fehler, Kontaktbeschränkungen für Geimpfte auszuschließen", sagt Virologe und Stiko-Mitglied Klaus Überla dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) einem Vorabbericht zufolge. Inzwischen würden fast die Hälfte der symptomatischen Infektionen bei Geimpften auftreten. "Die Geimpften spielen eine beträchtliche Rolle bei der Ausbreitung des Virus", so der Virologe.

Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie kritisiert ebenfalls die mangelnde Überprüfbarkeit von Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich: "Es wäre besser gewesen, Kontaktbeschränkungen für alle zu verhängen." Dies könnte leichter überprüft werden und zugleich besser für ein Absinken der Infektionen sorgen", so der Experte.

04.00 Uhr: 74.352 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 442,1

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 74.352 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2.062 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 76.414 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder auf 442,1 von 439,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 390 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 102.568. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als sechs Millionen Corona-Tests positiv aus.

  • So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland

04.00 Uhr: Mittelstandsverbund: Impfangebote massiv verstärken

Der Mittelstandsverbund hat die Politik dazu aufgerufen, die Impfangebote massiv zu verstärken. In einem Brief an den voraussichtlich künftigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) heißt es: "Wir glauben, dass die Politik aktuell bereits vieles richtig macht. Allerdings werden unseres Erachtens noch nicht alle Möglichkeiten genutzt, um in naher Zukunft die wirtschaftlichen Gefahren für den deutschen Mittelstand und die gesamte Volkswirtschaft wirksam abzuwenden." Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Bund und Länder wollen die Impfkampagne beschleunigen, wie sie am Donnerstag beschlossen hatten.

03.30 Uhr: Epidemiologe lobt Bund-Länder-Beschlüsse - aber Umsetzung schwierig

Der Epidemiologe Hajo Zeeb sieht die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde vom Donnerstag insgesamt positiv. Einige seien jedoch schwer umzusetzen, sagte der Forscher vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. "Es ist fraglich, wie die Kontaktbeschränkungen von Ungeimpften durchgesetzt und kontrolliert werden können." Auch beim Impfen sei nun viel zu tun. "Mit den Beschlüssen werden wir noch etwa drei bis vier Wochen einen Anstieg in den Kliniken und auf den Intensivstationen haben", meinte Zeeb. Auch die Inzidenz werde noch einige Zeit steigen. "Die Welle wird nicht so schnell aufhören." Es sei jedoch nicht abzusehen, wie sich die Menschen verhalten. Viele hielten sich schon an die Maßnahmen, sobald sie bekannt seien. Wann sie tatsächlich umgesetzt werden, war zunächst noch nicht klar.

03.30 Uhr: Kabinett will Geisterspiele und schärfere Corona-Regeln beschließen

Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga, schärfere Kontaktbeschränkungen und Zugang zum Handel nur noch für Geimpfte und Genesene: Das bayerische Kabinett will am Freitag (10.00 Uhr) die angekündigte Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschließen. Schon ab dem Wochenende und zunächst bis Jahresende soll es in der Fußball-Bundesliga in Bayern nur noch Geisterspiele geben.

Einkaufen soll - analog zu einem Bund-Länder-Beschluss vom Donnerstag - nur noch für Geimpfte und Genesene erlaubt sein (2G). Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs. Und auch die Kontaktbeschränklungen sollen nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) noch einmal etwas gegenüber der aktuell in Bayern gültigen Regel verschärft werden: Treffen, an denen auch nur ein Ungeimpfter oder nicht Genesener beteiligt ist, sollen demnach beschränkt werden auf den eigenen Haushalt und maximal zwei Personen eines anderen. 02.45 Uhr: Omikron-Variante nun auch auf Hawaii

Das hawaiianische Gesundheitsministerium meldet den ersten Fall der Omikron-Variante. Es handle sich dabei um eine Person, die zuvor nicht gereist sei und man deswegen von einer Ausbreitung innerhalb der Gemeinde ausgehe. Hawaii ist damit der fünfte US-Bundesstaat, in dem die Variante nachgewiesen wurde, womit sich die Gesamtzahl der Fälle in den USA auf neun erhöht.02.00 Uhr: Studie: mRNA-Impfstoffe haben offenbar stärkste Booster-Wirkung

Der britischen Studie "COV-Boost" zufolge, sind die mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna am besten für eine dritte Auffrischimpfung geeignet. Die Studie ergab, dass eine volle oder halbe Dosis von Pfizer/Biontech oder eine volle Dosis von Moderna sowohl die Antikörper- als auch die T-Zell-Werte sehr wirksam ansteigen ließen.

Wenn AstraZeneca, Novavax, Johnson & Johnson und Curevac als Auffrischungsimpfung verabreicht wurden, erhöhten sie ebenfalls die Antikörperspiegel für beide Erstimpfstoffe, wenn auch in geringerem Maße.

  • Zum Überblick "Was Sie über die Corona-Auffrischungsimpfung wissen müssen"

01.57 Uhr: Chef der Bundesärztekammer fordert 2G plus

Der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens als unzureichend kritisiert. "Um das Gesundheitswesen vor Überlastung zu schützen, wären aus unserer Sicht noch weitergehende Maßnahmen notwendig", sagte Reinhardt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ, Freitag). "Für Geimpfte und Genesene sollte bundesweit und obligatorisch in Bars, Restaurants sowie für Sportaktivitäten und Kulturveranstaltungen in Innenräumen die 2G plus-Regelung gelten, also geimpft, genesen und getestet." Vor allem müsse die Einhaltung der Zutrittsvoraussetzungen strikt kontrolliert und deren Missachtung verbindlich sanktioniert werden, forderte Reinhardt laut NOZ. Die Corona-Lage sei weiter sehr kritisch. "In der gegenwärtigen Lage kann man nicht ausschließen, dass die hohe Zahl positiver Corona-Nachweise das Erfassungs- und Meldesystem ans Limit bringt", sagte Reinhardt der Zeitung.