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Das Apple kein Fan von Reparaturen in Eigenregie ist, ist bekannt. Wir haben analysiert, welche Fehlermeldungen nach einer Reparatur erscheinen und ob du auf Funktionen verzichten musst. “Nach der Reparatur reagiert mein Touchscreen nicht mehr.” “Apple verbaut Sperre in Batterien.” “Nachdem ich den Homebutton ausgetauscht habe, wird mein Fingerabdruck nicht mehr erkannt.” Diese und andere Meldungen zu Problemen nach der iPhone-Reparatur sind dir mit Sicherheit schon mal begegnet und können reparaturwillige Apple-Nutzer ziemlich verunsichern. Doch wieso kursieren diese Meldungen, selbst im Zusammenhang mit Reparaturwerkstätten? Obwohl beim Austausch der Apple-Ersatzteile alles richtig gemacht wurde, ploppen teilweise Warnmeldungen auf. Außerdem kann es nach einer Reparatur zu Problemen kommen. Grund dafür ist Apple selbst. Denn der Konzern blockiert teilweise Funktionen, selbst wenn ein Originalteil, beispielsweise aus einem anderen iPhone, eingesetzt wurde. Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir für euch getestet, welche Funktionen nach einer Reparatur noch problemlos laufen und bei welchen Apple-Geräten du mit Einschränkungen rechnen musst. Zusätzlich klären wir über die typischen Fehlermeldungen nach einer iPhone-Reparatur auf. Mit welchen Fehlermeldungen musst du bei einer iPhone-Reparatur auf jeden Fall rechnen?Mit dem iPhone XS hat Apple erstmalig Warnhinweise eingeführt, wenn der Akku getauscht wird. Mit dem iPhone 11 wurden diese Meldungen auch nach einem Displaytausch eingeführt, seit dem iPhone 12 wird auch auf eine fremde Kamera hingewiesen. Diese Meldungen sind zwar nervig, beeinträchtigen aber nicht die Funktion deines neuen Ersatzteils. Sie verschwinden in der Regel nach einigen Tagen. Apple selbst gibt folgende Zeiträume an:
Auf dem Sperrbildschirm werden dir nach Tausch von Display, Akku und Kamera je nach Geräte Warnhinweise für vier Tage angezeigt. In den Einstellungen erscheinen die Fehlermeldungen 15 Tage lang. Die Funktionsweise des Bauteils wird dadurch nicht beeinflusst. Probleme nach der iPhone-Reparatur: Wir haben getestetUm zu prüfen, weche Ersatzteile bei welchem iPhone-Modell Probleme bereiten (unabhängig von einer Fehlermeldung), sind wir jedes Apple-Gerät einmal durchgegangen: Wir haben Display, Akku und Co. gegen eigene Ersatzteile getauscht und danach geprüft, welche Fehler auftreten. Bei unserer Bewertung beziehen wir uns auf die iOS-Version 13.2 sowie auf die in unserem Store angebotenen Apple-Ersatzteile. Kaufst du woanders, kann es sein, dass weitere Funktionen blockiert sind oder Ersatzteile gar nicht erkannt werden. Im Überblick: Diese Funktionen sind nach einer iPhone Reparatur eingeschränkt
Was verbirgt sich hinter den Funktionen?
Reparierbarkeit von iPhonesApple ist kein Fan von Handy-Reparaturen, die durch nicht-autorisierte Reparaturwerkstätten oder den Nutzer selbst durchgeführt werden. Original-Ersatzteile sind nicht verfügbar, Funktionen werden eingeschränkt. Der Konzern argumentiert, dass er den Einsatz minderwertiger Ersatzteile verhindern möchte. Leider ist das Argument nicht komplett glaubwürdig, schaut man sich die teilweise unverhältnismäßigen Preise für Reparaturen in Apples eigenen Stores an. Bis zu 640€ können für eine Schadensbehebung außerhalb der Garantie fällig werden. Damit drängt Apple seine Nutzer erst recht in den undurchsichtigen Ersatzteilmarkt. Auf der Suche nach einer Alternative stößt man leider viel zu schnell auf Ersatzteile von minderwärtiger Qualität. Denn es kursieren viele unterschiedliche Qualitätsstufen – über OEM, After Market und Co. haben wir schon einmal berichtet. Right to Repair – Die ReparaturbewegungApple hat in der Vergangenheit schon öfter Funktionen von Ersatzteilen blockiert, obwohl diese voll funktionstüchtig sind. Wir haben beispielsweise schon vom iPhone 7 Homebutton berichtet. Mit seinen Software-Updates verlangsamt Apple teilweise bewusst ältere iPhone-Modelle. In Frankreich wurde deshalb im Jahr 2020 eine Millionstrafe verhängt. Welches Ziel Apple wirklich mit diesen Einschränkungen verfolgt, kann man nur mutmaßen. Was sicher ist: Kunden sind mit dieser Vorgabe und eingeschränkten Entscheidungsfreiheit überhaupt nicht zufrieden. Deshalb hat sich die Bewegung Right to Repair formiert. Begonnen hat dies in den USA, mittlerweile wird das Thema der Reparierbarkeit aber auch in Europa heiß diskutiert. Es geht darum, das Recht auf Reparierbarkeit in den Gesetzen zu verankern. Die Industrien sollen dadurch zum Umdenken bewegt werden. Ziel ist, Kunden nachhaltiges Handeln und bewusste Entscheidungen zu ermöglichen. Eine Möglichkeit dafür ist, technische Geräte selbst zu reparieren, statt diese bei einem Defekt direkt gegen neue auszutauschen. Probleme nach der iPhone-Reparatur? Unser FazitEs ist ärgerlich, das Apple Funktionen einschränkt und so die Reparatur erschwert – das gilt nicht nur für Arbeiten, die du selbst durchführst. Auch Reparaturwerkstätten haben damit zu kämpfen. Andere Hersteller zeigen, dass es auch anders geht. Das Fairphone ist in dem Punkt immer noch Spitzenreiter, aber auch Samsung und Co. ermöglichen eine Reparatur in Eigenregie. Dabei sind viele Reparaturen beim iPhone vergleichsweise einfach, da das Gerät sich meist gut öffnen lässt und die Komponenten gut erreichbar sind. Nichtsdestotrotz sind wir der Meinung, dass die meisten Funktionen, die unter iOS 13.2 nach einer Reparatur eingeschränkt werden, in Großteilen verzichtbar sind. Deshalb solltest du dich von den eingangs beschriebenen Meldungen nicht abschrecken lassen. Und wer weiß, welchen Einfluss die Right to Repair Bewegung auf Apple noch haben wird. |