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Wo trinken die Deutschen welches Bier? Es ist kaum zu glauben! Etwa 25 verschiedene Bierstile werden in Deutschland, der Heimat des Reinheitsgebots, gebraut. Innerhalb dieser Bierstile gibt es zwischen 5.000 und 6.000 verschiedene Biersorten in Deutschland. Die Vielfalt ist überwältigend! Und dennoch: Der Deutschen liebstes Bier ist unschlagbar das Pils. Das Pils als Bierstil wird fast im ganzen Land bevorzugt getrunken, während die anderen Stile eher regional geschätzt werden. Aber nur fast. Für euch werfen wir einen Blick auf die Bierkarte von Deutschland und starten eine Biertour von Nord nach Süd. Wo wird was am liebsten getrunken? Gibt es Orte, an denen man bestimmte Biersorten auf keinen Fall trinken sollte? Finde es jetzt heraus!
Für unsere Biertour starten wir ganz im Norden. Hier, wo das Wetter rau und windig ist, greifen die Menschen gerne zu einem herben Bier. Ein ehrliches Pils ist da genau richtig. Das sehen nicht nur die Menschen in Schleswig-Holstein so. Auch in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist das Pils der beliebteste Bierstil. Der beliebteste Bierstil in Deutschland: das PilsWeil es alle so gerne mögen, stellen wir euch das Pils nun vor: Das Pilsner stammt aus dem böhmischen Plzeň (Pilsen), das heute in Tschechien liegt. Gebraut wird es mittlerweile aber fast überall. Immerhin neun von zehn ausgeschenkten Bieren in Deutschland sind der Biersorte Pils zuzuordnen. Pils hat eine goldgelbe, klare Farbe und eine deutliche Bitternote. Der Körper ist eher schlank bei einem Alkoholgehalt von 4 % bis 5 %.
Übrigens: Der Name „Berliner Weisse“ ist regional geschützt. Der Craft-Beer-Bewegung sei Dank, dass heute wieder mehr Brauereien in Berlin diesen feinen Bierstil in ihr Repertoire aufnehmen.
Biersorten quer durch Deutschland: Richtung NordwestenGanz Niedersachsen ist vom Pils begeistert. Ganz Niedersachsen? Nein, ein kleiner Fleck im äußersten Nordwesten des Bundeslandes teilt sich mit dem nordrhein-westfälischen Regierungsbezirken Dortmund und Münster sowie Teilen des Bezirks Arnsberg eine Vorliebe für Export-Bier. Auch das Export ist ein weit verbreiteter Bierstil in Deutschland – wenn man nach den Brauereien geht. Besonders beliebt scheint es vor allem im Nordwesten des Landes zu sein.Biertour nach Nordwesten: das ExportDas Export ist – wie der Name bereits verrät – ursprünglich zum Export gebraut worden. Das untergärige Vollbier hat einen Alkoholgehalt von etwa 5 %. Durch stärkeres Einbrauen wurde das Bier haltbar gemacht und konnte so länger transportiert werden. Export hat eine hellgoldene, goldgelbe oder auch kupferrote bis braune Farbe, die je nach Brauart entsteht. Der Geschmack ist malzig mit leicht herber Note und einer geringen Hopfenbittere bei einem vollen Körper. Das Export gilt – wie das Lager – als Bierstil für jeden Tag.Auch beim Export gibt es verschiedene Brauarten. Am bekanntesten sind folgende:
Biersorten in Deutschland: Düsseldorf im AlleingangSo ziemlich im gesamten Bezirk Düsseldorf, also auch bis an die äußersten Grenzen und angrenzend ans Export-Gebiet ist das Alt die beliebteste Biersorte. In Deutschland ist dieses Bier zwar recht bekannt, gebraut wird es jedoch meist im Raum Düsseldorf. Hier am Niederrhein wurde das Altbier bereits in der Antike gebraut. Der Name des Bierstils leitet sich von seiner obergärigen Brauart ab, die mehr Zeit braucht als untergäriges Bier, was das Bier „alt“ macht. Klimatisch betrachtet ist das Rheingebiet gerade mild genug für obergäriges Bier – nur haltbar ist es nicht besonders lange, weswegen das Alt früher immer sehr schnell getrunken werden musste.Die nächste Station der Biersorten in Deutschland: AltbierBis heute wird diskutiert, ob das Altbier ein Ale ist oder eher ein „Hybrid-Bier“. Denn beim Alt treffen obergäriges Bier und untergäriges Brauverfahren mit niedrigen Temperaturen aufeinander. So fehlen zwar typische Ale-Aromen, aber es entsteht der klassische Altbier-Geschmack: ein ausgewogenes Bier mit einem ausbalancierten Aroma von Malz-Nussigkeit, Fruchtanklängen und Hopfen-Bittere. Die Farbe des Alts ist eher dunkel – mit Nuancen von kupferrot bis tiefbraun. Der spritzige Körper sorgt für ein süffiges Trinkerlebnis.
Ganz wichtiger Tipp: Bestellt niemals Kölsch in Düsseldorf oder Alt in Köln. Die Bier-Fehde zwischen diesen beiden Sorten ist ein offenes Geheimnis. Dieser Graben zwischen den Bezirken verläuft auch entlang einer anderen Rivalität, nämlich der des Karnevals. Und da hört der Spaß ja bekanntlich auf.
Bier in Süd-Deutschland: das LagerViele Biersorten aus Deutschland sind dem Bierstil „Lager“ zuzuordnen. Wichtigstes Charakteristikum dieses Bierstils ist die untergärige Brauweise. Auch ein Export ist ein Lager, wird jedoch stärker gehopft, damit es länger haltbar ist für weite Wege. Hier versteckt sich auch der größte Unterschied zum Pils, das im Vergleich weniger Hopfen und weniger Vollmundigkeit aufweist. Lagerbier ist meist hell-goldgelb und vollmundig-süßlich und süffig im Geschmack.
Eine Bier-Oase in Deutschland: Nordschwaben, Mitteloberbayern und WestniederbayernKastanienbäume, die einen Biergarten überragen, eine Bierbank und darauf ein schlankes Weizenglas mit einer kräftigen Schaumkrone – so stellt man sich das in Bayern vor. Weizen, das urbayerischste Bier, ist scheinbar nicht überall in Bayern auch das beliebteste Bier. Allerdings halten Regionen in Nordschwaben, im nördlichen Oberbayern und im Westen Niederbayerns wacker die Stellung für ihr feines Lieblingsbier. Weißbier erhielt seinen Namen wegen seiner hellen Farbe in Abgrenzung zu anderen Biersorten. Die Beliebtheit des Bieres schwankte über die Jahrhunderte: Je nachdem, wie viel Weizen vorhanden war, um Brot zu backen, wurde auch Weizen für das Weißbier bereitgestellt. In Zeiten mit schlechten Ernten gab es also kaum Weißbier. Einen besonderen Tiefpunkt erreichte die Beliebtheit des Weißbiers jedoch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Erst ab den 1960er-Jahren bekam der süffige Bierstil wieder seinen verdienten Zuspruch.Biertour ins Trübe: das WeizenWeißbier, auch Weizen oder Hefeweizen, ist ein meist obergäriges, unfiltriertes und deswegen trübes Bier von heller Farbe. Das Rezept ist einfach: Mindestens 50 % des Malzes muss aus Weizen bestehen, was in der Regel locker übertroffen wird. Hopfen kommt nur wenig ins Weizen. Die Bittere darf nicht zu stark sein, soll aber den malzigen Körper ausbalancieren. Das Farbspektrum von Weißbier reicht von Strohgelb bis Sattgold. Eine große cremige Schaumkrone auf dem Bier ist Pflicht. Die süßen Aromen des Weizens erinnern an Banane und zuweilen an Vanille. Auch der Geschmack ist süßlich nach Banane und Gewürznelken und dabei sanft, leicht brotig und wenig bitter.
Nicht umsonst werden wir in Deutschland auf der ganzen Welt für unsere ausgeprägte Bierkultur geschätzt. In zahlreichen Bars, Kneipen, Gasthöfen und auf Bierfestivals kommt man schließlich in den Genuss des feinen Gerstensafts. Doch welches ist nun das beliebteste Bier in Deutschland? Folgen wir auf unserer Bierkarte der Mehrheit, ist es wohl das Pils. Zum Glück kann aber jeder für sich selbst entscheiden, welches Bier er am liebsten serviert bekommt. Hauptsache es schmeckt. Prost! Übrigens: zdfinfo ist gerade unter dem Motto „Wer trinkt das meiste Bier?" auf der Suche nach dem Bundesland mit dem höchsten Bierkonsum. Ist es Bayern? Das Oktoberfest würde den Bayern zumindest einen großen Vorsprung verschaffen – aber seht selbst.
Hallo beim Bierentdecker! Wir sind neugierig. Sind Sie älter als 16 Jahre? Ich bin leider noch unter 16 Jahre alt.Wieso fragen wir nach Ihrem Alter? Der Bierentdecker enthält Werbeinformationen zu alkoholischen Getränken. Wir setzen uns für den Jugendschutz und den verantwortungsbewussten Umgang mit alkoholischen Getränken ein. Deshalb fragen wir nach Ihrem Alter. |