Mauersegler sehen so ähnlich aus wie Schwalben. Im Gegensatz zu ihnen sind sie aber keine Singvögel, sondern rufen laut. Mit ihrem charakterischen "Sri Sri" übertönen sie sogar den Straßenlärm in der Stadt. Wenn man genau hinhört, kann man sogar zwei verschiedene Stimmlagen vernehmen: Das Männchen ruft ein hohes Sri und das Weibchen ein tieferes Sri.
Mausersegler sind Zugvögel. Sie fliegen tausende Kilometer zu ihren Winterquartieren in Afrika und wieder zurück nach Europa. Schwedische Wissenschaftler wollten mehr darüber erfahren, wie sie diese Zeit verbringen. Deshalb schnallten sie etlichen Vögeln kleine Datensammelgeräte auf den Rücken. 19 dieser Datenlogger konnten sie auswerten. Von dem Ergebnis waren die Wissenschaftler überrascht: Manche Mausersegler fliegen von ihren Brutgebieten in Europa nach Zentralafrika, verbringen den Winter dort und fliegen wieder zurück, ohne dabei den Boden zu berühren. Einige Vögel machen zwar kurze Pausen, doch nehmen diese gerade ein Hundertstel der Zeit zwischen den Brutphasen ein. Denn nur beim Brüten im Sommer verbringen Mauersegler längere Zeit in ihrem Nest ohne zu fliegen. Eine weitere Studie schwedischer Wissenschaftler bestätigt, dass Mauersegler viel Zeit in der Luft verbringen und dabei auch große Distanzen zurücklegen. Durchschnittlich 570 Kilometer weit fliegen die Vögel demnach pro Tag. Die Forscher konnten sogar feststellen, dass die von ihnen untersuchten Tiere über neun Tage lang 832 Kilometer weit pro Tag flogen. Und: Die Vögel timen wohl ihren Abflug nach dem Wind, so ein weiteres Fazit der Wissenschaftler, die die Tiere mit einem speziellen Tracking-System ausgestattet hatten und dadurch Abflug- und Ankunftsdaten später auslesen konnten.
Um zehn Monate ununterbrochen in der Luft bleiben zu können, müssen Mauersegler im Flug schlafen. Morgens und abends steigen sie weit auf und verweilen im Gleitflug in der Höhe. Vermutlich schläft bei ihnen in der Nacht nur eine Hirnhälfte, die andere steuert derweil den Flug.
Mauersegler brüten gern in den Ritzen zwischen Ziegelsteinen. Mit beeindruckender Pünktlichkeit kehren die Mauersegler alljährlich aus Afrika zurück. In München tauchen sie beispielsweise zwischen dem 29. April und dem 1. Mai wieder auf. Wie im Blindflug fliegen sie zum Brutplatz des vergangenen Jahres. Doch wenn ein Brutplatz versetzt wird, genügen schon wenige Zentimeter, und der Mauersegler findet diesen nicht wieder. Veränderungen an der Hausfassade eines Altbaus können die Vögel daher in tiefe Verwirrung stürzen.
Früher brüteten Mauersegler an Felswänden. Die gibt es in Europa aber kaum noch. Daher wählen sie ihre Nistplätze heute an Gebäudemauern, unter Dächern, Regenrinnen und Balkonen. Doch die Vögel finden immer seltener geeignete Brutplätze bei uns. Seit 2016 stehen die Mauersegler daher in Bayern auf der Roten Liste gefährderter Tierarten. Auch der zunehmende Insektenschwund macht den Mauerseglern zu schaffen.
Hat sich Nachwuchs eingestellt, ist den Eltern für gutes Futter kein Weg zu weit. Manchmal fliegen sie dafür zig Kilometer weit. Dann lassen sie ihre Jungen sogar zwei oder auch drei Nächte allein. Ohne Fressen fallen diese in eine Art Starre, ähnlich einem kleinen Winterschlaf. Wenn die Eltern zurückkehren, haben sie den Schnabel randvoll mit den während des Fluges gesammelten Insekten. Für die Jungvögel ist das ein wahre Proteinbombe. Ist die Witterung allerdings zu schlecht, brauchen Mauersegler unsere Hilfe bei der Fütterung.
Da sitzen sie nun und staunen Zwei hungrige Mauersegler hocken auf ihren Sitzkissen und warten auf ihre Fütterung.
Mauersegler sind gesellig. Als Schwarm veranstalten sie in der Luft regelrechte Flugschauen mit komplexen Flugmanövern. Vermutlich dient das der sozialen Festigung der Gruppe. Möglicherweise ist der Flug aber auch eine Art Wettbewerb. Vielleicht macht es den Vögeln aber einfach nur Spaß, mit weit über hundert Kilometern pro Stunde gemeinsam schreiend durch die Lüfte zu sausen. 12'000 Kilometer nonstop Eine GPS-besenderte Pfuhlschnepfe flog mehr als 12’000 Kilometer ohne Pause über den Pazifik von Alaska nach Neuseeland. Das ist der längste je gemessene Flug eines Vogels. Sie bricht damit den Rekord von 2007 – ebenfalls aufgestellt von einer Pfuhlschnepfe. Am 16. September flog 4BBRW im Südwesten Alaskas los. Elf Tage und über 12’000 Kilometer später erreichte die Pfuhlschnepfe, ein Männchen, Neuseeland und landete in einer Bucht in der Nähe von Auckland. Die 12’000 Kilometer flog 4BBRW ohne Pause. Das berichtet der britische «Guardian». 4BBRW brach damit den Weltrekord für den längsten Vogelflug ohne Unterbruch. Den bisherigen Rekord hielt eine weibliche Pfuhlschnepfe namens E7 mit 11’690 Kilometern, die sie 2007 nonstop auf der gleichen Strecke flog. Für 4BBRW – der übrigens nach den Farben der Ringe an seinen Beinen benannt ist: blau, blau, rot, weiss – massen die Satelliten fast 1000 Kilometer mehr, nämlich 12’854 Kilometer. Die Forscher des von der holländischen Universität Groningen koordinierten Global Flyway Network, das die Wege von Watvögeln wie der Pfuhlschnepfe erfoscht, glauben jedoch, dass die tatsächliche Zahl näher an 12’000 Kilometern liegt, nachdem alle Fehler korrigiert worden sind. «Design eines Kampfjets» [IMG 2] Ob, wie und wann die Pfuhlschnepfen auf ihren langen Flügen schlafen, ist noch nicht klar. Lange hatte man angenommen, dass Vögel im Flug mit einer Hirnhälfte schlafen. Neuere Erkenntnisse von Studien mit Vögeln an Land deuten aber darauf hin, dass die Tiere auch mit sehr wenig Schlaf auskommen, weshalb es auch sein könnte, dass sie im Flug gar nicht schlafen. Ein Team des Max-Planck-Instituts für Ornithologie und der Universität Zürich wollte es 2016 wissen und mass die Hirnströme von Bindenfregattvögeln («Tierwelt online» berichtete). Wie sich herausstellte, schlafen die Tiere im Flug sowohl mit einer als auch mit beiden Hirnhälften. Tatsächlich schlafen sie sehr wenig: meist sechs Minuten am Stück und das weniger als eine Stunde am Tag. Erst schlafen, dann fressen Pfuhlschnepfen (Limosa lapponica) brüten in den arktischen Zonen Eurasiens und Alaska. Die fünf Unterarten steuern verschiedene Winterquartiere an. 4BBRW gehört zur in Alaska brütenden Unterart Limosa lapponica braueri, die in Neuseeland, Australien und auf den Inseln des Südpazifiks überwintert. Die in Nordskandinavien brütende Unterart Limosa lapponica lapponica dagegen überwintert wie die meisten europäischen Zugvögel klassisch in Afrika, und zwar an der ganzen Westküste des Kontinents sowie an den Küsten Westeuropas. In der Schweiz sind diese Pfuhlschnepfen ab und an beim Rasten auf dem Zug zu sehen, gemäss der Vogelwarte Sempach im Herbst mehr als im Frühling. Ganz selten sogar kommen sie auch als Wintergäste in der Schweiz vor. Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 15. Oktober 2020, 20:24 Uhr Lesezeit: 3 min Eine Pfuhlschnepfe über der Nordsee. (Foto: AGAMI/A./imago images/blickwinkel)Eine nur wenige Hundert Gramm schwere Pfuhlschnepfe ist ohne Unterbrechung 12000 Kilometer geflogen, von Alaska nach Neuseeland. Der erstaunlichste Flugkünstler ist jedoch ein anderer Vogel. Die knapp taubengroßen Pfuhlschnepfen sind bekannt für ihre enormen Fähigkeiten, im Nonstop-Flug riesige Distanzen zu überwinden. Aber nun hat Limosa lapponica einen neuen Weltrekord im Langstreckenflug erreicht. Die von Wissenschaftlern als 4BBRW registrierte männliche Pfuhlschnepfe hatte sich Ende September in Alaska auf den Weg gemacht und traf nun nach einem Nonstop-Flug neun Tage später in Neuseeland ein. "Er flog rund 224 Stunden ohne Unterbrechung", sagt der Ornithologe Jesse Conklin vom "Global Flyway Network" an der Universität Groningen. Dabei habe das Tier rund 12 200 Kilometer ohne Pause zurückgelegt, berichtete Conklin am Mittwoch nach Auswertung von Satellitendaten. Es ist der längste jemals gemessene Nonstop-Flug eines Vogels. Die Forscher konnten den Rekordflug miterleben und genau nachmessen, weil das Tier einen wenige Gramm schweren Sender auf dem Rücken trug, der regelmäßig seine Positionsdaten an einen Satelliten sendete. Den hatten ihm Wissenschaftler Ende vergangenen Jahres im gleichen Feuchtgebiet südöstlich von Auckland umgehängt, in dem 4BBRW nun nach seinem Marathonflug landete, um dort einen milden Winter zu verbringen.
Anhand der Satellitendaten ließ sich auch die Zugroute genau nachverfolgen, die der nur wenige Hundert Gramm leichte Vogel nahm. Von Alaska, wo er sich wochenlang im flachen Wattwasser mit Würmern und anderen Weichtieren ein Fettdepot als Treibstoff angefressen hatte, ging es über die Inselgruppe der Aleuten südlich Richtung Pazifik und, vorbei an Hawaii und den Fidschi-Inseln, bis Neuseeland. Auch in Deutschland kann man dieser Tage Pfuhlschnepfen sehenDen Weltrekord beschloss die Schnepfe am 27. September mit einer Punktlandung: Der Landeplatz habe nach 12 000 Kilometern über dem Meer weniger als 2000 Meter von der Stelle entfernt gelegen, an der sie im vergangenen Jahr gefangen und mit einem Sender ausgestattet wurde, berichtet Conklin. Bei dieser Gelegenheit hatte 4BBRW nicht nur einen Satellitensender bekommen: Dem Vogel wurden auch die vier Farbringe um die langen Beine gelegt, die ihn für die Forscher optisch unterscheidbar machen und nach denen er benannt ist: "4-Blau-Blau-Rot-Weiß". Mit seinem Flug überbietet das Tier den bisherigen Nonstop-Weltrekord um 700 Kilometer. Dieser war 2007 von einem Artgenossen ganz in der Nähe aufgestellt worden. Für den Flug aus dem Yukon-Delta in Alaska nach Neuseeland hatte Pfuhlschnepfe E7 acht Tage benötigt. Insgesamt legen die Vögel pro Jahr allein auf dem Zug von den neuseeländischen Überwinterungs- in die nordamerikanischen Brutgebiete und zurück bis zu 30 000 Kilometer zurück, einen großen Teil davon nonstop. Frühere Auswertungen ergaben, dass sie dabei mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometern über die Weltmeere fliegen. Die Weltrekordler kann man übrigens dieser Tage auch in Deutschland beobachten. Bis zu 60 000 Pfuhlschnepfen machen derzeit Rast im Wattenmeer. Die durch Deutschland ziehenden Schnepfen kommen teils aus den skandinavischen Staaten und teils aus den Brutgebieten in der sibirischen Taiga. Skandinavische Pfuhlschnepfen überwintern zum großen Teil im Wattenmeer, während die Vögel aus Sibirien zumeist nach Westafrika weiterziehen. Der Klimawandel hat den Reiserhythmus der Tiere gestörtGanz sorgenfrei ist der Aufenthalt dabei nicht mehr. Denn der Klimawandel zwingt Pfuhlschnepfen wie andere Arten auch zu Verhaltensänderungen. Wegen des immer früher beginnenden Frühlings in der Arktis müssen auch die dort brütenden Vogelarten früher eintreffen, um nicht den Höhepunkt der Insekten-Nahrung für ihre Jungvögel zu verpassen. Deshalb verkürzen sie ihren Aufenthalt im Watt. Niederländische Forscher ermittelten, dass die Rastdauer sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre um 16 Prozent verkürzte. Um trotzdem genügend Nahrung für den Flug zu den arktischen Brutgebieten aufnehmen zu können, müssten die Vögel in kürzerer Zeit mehr fressen. Das wiederum schaffen sie nicht, weil durch Umweltverschmutzung ihre Hauptnahrung Wattwürmer seltener wird. Laut Berechnungen der Forscher bräuchten Pfuhlschnepfe Wattwurmdichten, die um mehr als das Doppelte über dem Durchschnitt der vergangenen beiden Jahrzehnte liegen, um die kürzeren Rastzeiten voll auszugleichen. Weil das unrealistisch ist, sterben schon jetzt mehr Vögel auf dem anstrengenden Flug als früher. Auch von anderen Vogelarten sind Rekordleistungen bekannt. Die insgesamt - mit Zwischenlandungen - längste Zugstrecke legen Küstenseeschwalben zurück. Nachgewiesen ist ein Zugweg eines Vogels von Großbritannien in die Antarktis und zurück über 96 000 Kilometer. Besenderte Albatrosse haben 15 000 Kilometer zurückgelegt, bevor sie an Land zurückkehrten. Sie landen zwischendurch jedoch zum Fischfang. Die vielleicht größten Flugkünstler aber sind Mauersegler, die fast immer auf Achse sind. Forscher haben nachgewiesen, dass sich die Vögel, die nur zwischen Mai und August zum Brüten bei uns sind, bis zu zehn Monate lang fast ausschließlich in der Luft aufhalten. Auch bei ihnen gibt es kurze nächtliche Landungen. Zusammengerechnet machen sie aber weniger als ein Prozent der Zeit aus. Die nonstop zurückgelegten Distanzen konnten bislang aber nicht gemessen werden. |