Wie kann ich ihm die angst vor einer beziehung nehmen

Bindungsangst bei Männern ist häufig der Fall. Es ist wie eine Art "Liebesphobie", eine nachhaltige Angst davor, eine enge und langfristige Beziehung einzugehen. Die emotionale Nähe zur Partnerin wird als zu viel empfunden und sie benötigen viel Freiraum. Hier einige Gründe, weshalb Männer diese Angst haben und Wege, die heraus führen.

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Es kommt nicht selten vor, dass Männer nicht wissen, was sie genau wollen. Wenn sich Frau fragt, was will er denn, zeigt das, dass Unklarheiten vorhanden sind. Hier ist es wichtig, keinen Druck auf ihn auszuüben. Eine Unterhaltung kann hier schon einmal den ersten Aufschluss geben, was genau los ist. In der Kennenlernphase ist es zu empfehlen, seine Meinung zu erkennen und so stehen zu lassen, wie sie ist. Auf keinen Fall sollte die Dame ihn unter Druck setzen und irgendwelche Gefühle von ihm erzwingen. Wenn er unter Bindungsangst leidet, wäre Druck ein völlig falscher Weg. Die Männer-Sprache zu übersetzen, gelingt nicht immer ganz leicht für Frauen. Frauen sollten kleine Psychologinnen sein, damit sie verstehen, was hinter dem Verhalten des Mannes steckt.

Offene Beziehungsmodelle

Oftmals steckt hinter dem Wunsch, ein offenes Beziehungsmodell zu suchen, Angst. Angst vor der Nähe, Angst vor der Verpflichtung und Angst vor der Bindung oder einer neuen Trennung bestimmen die Denkweise des Mannes. Genau dies ist den meisten Männern jedoch oftmals gar nicht bewusst. Viele finden sich auf einer Art Dauersuche nach der Traumpartnerin und haben sie noch nicht gefunden. Männer wählen dann, bis sie die angebliche Traumfrau gefunden haben, eine lockere Beziehung, eine Affäre oder die beliebte "Freundschaft Plus". Das ist dann eine Art Übergangsbeziehung. Jedoch ist der Mann so nicht glücklich und fühlt sich wie zwischen zwei Stühlen. Viele Frauen lassen sich jedoch darauf ein und hoffen, dass sie den Mann heilen, überzeugen oder ihn therapieren können. Das ist jedoch leider nie der Fall. Der Wunsch nach einer solchen offenen Beziehung ist immer ein Zeichen, dass dieser Mann unter einer Bindungsangst leidet.

Ursachen für die individuelle Bindungshaltung ist eine Bindungsangst, die schon in der frühen Kindheit stattfand. Wenn sich ein Kind wohl fühlt und genügend Zuneigung und Liebe sowie viel Aufmerksamkeit erfährt, fühlt es sich nicht bedroht und wird in Beziehungen später auch nicht ängstlich sein. Wer jedoch als Kind schon einen großen Mangel an Aufmerksamkeit erfahren hat, kann sich später davor fürchten, in einer Partnerschaft zu kurz zu kommen oder sich zu sehr aufgeben zu müssen. Hier liegt das Problem begraben, diese Männer, die sich in sich selbst nicht sicher fühlen, wollen auch keine feste Bindung eingehen.

Gebrochene Herzen als Folge

Eine Angst vor Bindungen bei Männern kann man nicht wegreden. Sie ist vorhanden und es braucht viele positive Erlebnisse und Erfahrungen, um diese Angst zu überwinden. Ein Vermeidungsverhalten bei Männern wird von der Damenwelt oftmals so interpretiert, dass sie sich nicht richtig entscheiden können. Sie machen daher immer noch mehr für diesen Mann und wollen die Beziehung intensivieren. Dadurch lassen sie sich dazu verleiten, ein unverbindliches Beziehungsmodell einzugehen, das sie so gar nicht wollten. Nach einigen Wochen der "Freundschaft Plus" oder einer Affäre bemerken sie jedoch, dass sie nicht vorwärtsgekommen sind und immer noch in diesen Mann verliebt sind. Gebrochene Herzen sind dann die Folge, denn der Mann weiß weiterhin nicht, was er will. Wenn ein Mann gleich zu Beginn sagt, er will keine Beziehung, darf die Frau das nicht ignorieren. Die vielen Tränen müssen nicht sein, denn ein Mann mit Bindungsangst ist schlicht und ergreifend auch tatsächlich nicht bindungsfähig. Wenn der Mann Distanz statt Nähe sucht und Flucht statt Verantwortung, dann ist das ein definitives Zeichen für diese Angst.

Wege aus der Bindungsangst bei Männern

Um die Bindungsangst anzugehen, ist es wichtig, diese erst einmal genau zu analysieren. Woher kommt sie? Ist es die Angst vor Enttäuschung oder Ablehnung? Die Angst vor dem Verlust der Freiheit oder grundsätzlich die Angst vor Nähe? Männer, die früher viel betrogen wurden, haben eine starke Bindungsangst. Sich den Ängsten stellen, ist ein Weg, aus der Angstspirale herauszukommen. Achtsamkeitsübungen und Meditation sowie eine Therapie können hierhelfen. Auch die Bewusstwerdung, dass es zwischen Affäre und fester Beziehung noch andere Kompromisse gibt, ist eine Erkenntnis, die solchen ängstlichen Männern hilft. Wichtig ist es, offen darüber zu sprechen. Das Selbstwertgefühl muss wieder gesichert und erhöht werden. Hierfür ist eine Gesprächstherapie ein Weg. Aber auch Sport und Entspannungstechniken können hier helfen.

Ein weiterer effektiver Weg ist es, die Partnerin in die Situation mit einzubeziehen und offen damit umzugehen. Sich ins Schneckenhaus zurückzuziehen, hilft nicht weiter. Je offener der Mann damit umgeht, desto besser. Beide profitieren davon, wenn er offen über seine Ängste spricht. Es kann durch eine gute Kommunikation passieren, dass er bemerkt, dass seine Partnerin gar nicht so viele Ansprüche an ihn stellt, wie anfangs befürchtet. Durch die Bewusstwerdung, dass hier ein Problem vorliegt, die Bindungsangst selbst, ist schon der erste Schritt für eine Besserung getan. Es ist Selbstschutz, den Männer hier anwenden und dieser wird entwaffnet, wenn man offen über die Gefühle spricht.

Freiheit, Freiheit

Freiheiten sind gerade für einen Mann mit Bindungsangst essentiell wichtig. Sobald er sich eingeengt fühlt, wird die Angst größer. Freiheit ist nicht zu verwechseln mit Fremdgehen oder anderen Frauen hinterherschauen. Freiheit in diesem Sinne bedeutet, ihn "an der langen Leine" zu lassen. Die Erwartungen der Frau sollten zurückgeschraubt werden. Kompromisse sind wichtig und je wohler sich ein Mann in einer Beziehung fühlt, desto besser. Natürlich muss die Dame auch darauf achten, ihre eigenen Bedürfnisse nicht zu sehr hinten anzustellen.

Fazit:

Bindungsangst bei Männern kommt nicht selten vor und hat ihre tieferen Ursachen in der frühen Kindheit und in negativen Erfahrungen aus früheren Beziehungen. Gemeinsam positive Erfahrungen sammeln, viele Freiheiten lassen und geduldig zuhören, das sind Wege, die aus der Beziehungsangst bei Männern führen können. Neben der Analyse, woher die Ängste genau kommen, sind offene Beziehungsmodelle ein Zeichen für die Bindungsangst. Wenn er offen mit seinem Problem umgeht, kann die Herzensdame auch bereitwillig auf sein Problem eingehen. Gemeinsam finden beide Wege, um eine sichere, harmonische Bindung einzugehen.

#Liebe

Nähe-Distanz-Problem

Wie kann ich ihm die angst vor einer beziehung nehmen

Zusammen feiern: Was für die meisten Paare das Normalste der Welt ist, kann für Bindungsphobiker ein großes Problem darstellen.

Sie machen Schluss, wenn es ernst wird oder lassen sich erst gar nicht auf Partnerschaften ein: Beziehungsphobiker. Die richtige Strategie hilft dabei, Betroffene richtig einzuschätzen.

Es gibt die verschiedensten Ängste: Arachnophobie steht für die Angst vor Spinnen, Agoraphobie für Platzangst oder Necrophobie - die Angst vor dem Tod oder vor toten Dingen. Und auch in Hinblick auf Beziehungen fürchten sich manche Menschen. Beziehungsphobiker können sich nicht auf eine Partnerschaft einlassen - und stehen damit oft nicht nur sich selbst im Weg. Auch diejenigen, die sich in einen Menschen mit Bindungsangst verlieben, stehen vor einer großen Herausforderung. Doch es gibt Wege, wie es trotzdem klappen kann.

Typisch für Bindungsangst: Flucht in Arbeit, Krankheit oder Untreue

Bindungsangst trifft Menschen nicht von heute auf morgen: "Die Störung kann entstehen, wenn man in einer früheren Beziehung sehr verletzt wurde", zitiert der Spiegel Psychotherapeutin Stefanie Stahl. Meist werde sie aber in den ersten beiden Lebensjahren gebildet. "Sie sitzt also sehr tief", so die Expertin.

Typisch für Menschen mit Bindungsangst:

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  • kühles und abweisendes Verhalten dem Partner gegenüber
  • Verantwortung und Verpflichtungen in einer Beziehung werden abgelehnt
  • On-Off-Beziehungen
  • Erwartungen des Partners werden als sehr einengend empfunden und lösen Fluchtreflexe aus
  • Betroffene flüchten sich in die Arbeit, Hobby, Krankheit oder in Untreue, um sich vom Partner zu distanzieren

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"Eine Beziehung mit einem Bindungsphobiker hat nur eine Chance, wenn man aufhört, an ihr festzuhalten"

Menschen mit Bindungsphobie haben in der Regel große Angst davor, verlassen oder enttäuscht zu werden. Entsprechend gehen sie erst gar keine Beziehung ein und halten Menschen auf Abstand, damit diese Gefahr gebannt wird. Denn wer keine Beziehung führt, kann auch nicht vom Partner verlassen oder verletzt werden. Die meisten Betroffenen würden Psychotherapeutin Doris Wolf zufolge keine Hilfe suchen: "Menschen, die Bindungsangst haben, kommen nur selten in Therapie. Sie sehen sich selbst nicht als gestört".

Im Video: Das könnte der Grund dafür sein, warum Sie Dauersingle sind

Auch wenn es der Begriff nicht vermuten lässt: Viele Beziehungsphobiker führen Beziehungen* - häufig in Form von Fernbeziehungen oder Affären. Doch auch Ehen sind möglich. Für die Partner bedeutet das nicht selten, dass sie mit den Nähe-Distanz-Problemen des Partners kämpfen müssen: Der Beziehungsphobiker macht zu, der Partner klammert umso mehr. "Eine Beziehung mit einem Bindungsphobiker hat nur eine Chance, wenn man aufhört, an ihr festzuhalten", so Psychotherapeutin Stahl dem Spiegel zufolge. Erst wenn man den Phobiker gehen lassen kann, habe der keine Angst mehr vor Einengung. Ein nicht einsichtiger Partner werde nie richtig lieben können, dessen sollten sich betroffene Partner bewusst sein. "Wenn er aber gewillt ist, an sich zu arbeiten, gibt es eine Chance auf Heilung", so Stahl. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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jg

Umarmen oder Händeschütteln: Berührungen tun gut

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Schon flüchtige Berührungen schaffen Nähe und festigen die Bindung zwischen Menschen. Foto: Monique Wüstenhagen

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Für Kinder ist Berührung elementar. Sie könnten sich nicht normal entwickeln, wenn sie keine Nähe erfahren würden. Foto: Bodo Marks

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Ältere Menschen leiden häufig darunter, dass sie nur noch wenig berührt werden. Pflegende Angehörige sollten das berücksichtigen. Foto: Mascha Brichta

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Verliebte halten nicht umsonst Händchen. Die Berührung schweißt sie zusammen. Sie festigt die Beziehung. Foto: Christin Klose

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Berührungen durch Freunde und Familie empfinden viele als angenehm. Anders ist es bei Fremden. Da wahren die meisten Menschen eine gewisse Distanz. Foto: Bodo Marks

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Julia Scharnhorst ist Diplom-Psychologin und Mitglied im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Foto: Fredi Lang/BDP

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Chrstine Sowinski arbeitet beim Kuratorium Deutsche Altershilfe. Foto: KDA/dpa-tmn

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Ute Repschläger ist Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten. Foto: Georg J. Lopata