Produktetest «wir eltern» hat verschiedene Joghurts getestet und beurteilt. Fazit: Eigentlich ist Joghurt ja sehr gesund. Wenn nur der hohe Zuckeranteil nicht wäre.
Joghurt ist nichts anderes als mit Milchsäurebakterien gesäuerte Milch, die dank der Säuerung dicker und haltbarer wird. Der Joghurtkonsum fördert das Wachstum gesunder Knochen, denn 180 Gramm davon enthalten gleich viel Kalzium wie zwei Deziliter Milch. Damit deckt ein Becher Joghurt einen Drittel des täglichen Kalziumbedarfs. Zusätzlich ist es reich an Milchsäurebakterien und deshalb leichter verdaulich als Milch. Auch Menschen mit einer Lactoseintoleranz vertragen Joghurt daher oft. Milchsäurebakterien unterstützen zudem die natürliche Darmflora und helfen damit dem ganzen Körper, Krankheitserreger abzuwenden. Sie wirken stimulierend auf das Immunsystem und verringern das Wachstum von Darmbakterien, die krebsauslösende Substanzen produzieren könnten. Ein gesunder Darm ist besser in der Lage, Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen, etwa verschiedene B-Vitamine (Nervenvitamine). Sehr empfehlenswert ist Joghurtkonsum bei Verstopfung, Durchfallerkrankungen oder nach einer Antibiotikabehandlung. Allerdings mögen Kinder selten Joghurt nature. Und bei Fruchtjoghurts ist der Zuckergehalt gewaltig. So sollen Kinder maximal 50 g Zucker pro Tag konsumieren, aber ein Becher allein liefert rund 21– 25 g. Trotzdem ist ein Becher Joghurt eine gesunde Süssigkeit, wenngleich er eben zu den Zucker liefernden Speisen gezählt werden sollte. Für den Darm jedenfalls ist ein Becher Joghurt pro Tag nicht zu toppen.
Joghurt ist mehr als dickgelegte Milch. Sein Geheimnis: Er enthält eine Armee von Mikroorganismen – und die helfen bei den unterschiedlichsten Darmbeschwerden. Die Fermentation ist entscheidendDas Besondere am Joghurt ist seine Herstellung. Durch Zusatz von Milchsäurebakterien wird der in der Milch enthaltene Milchzucker, die Laktose, zu Milchsäure umgewandelt. Dieser Prozess nennt sich Fermentation. Fermentierte Milchprodukte zeichnen sich nicht nur durch einen säuerlich-feinen Geschmack aus, sondern auch durch ihre Konsistenz und verlängerte Haltbarkeit. Netter Nebeneffekt des Milchzuckerabbaus ist, dass der Joghurt von laktoseintoleranten Personen besser vertragen wird. Hilfe bei DarmbeschwerdenViele Studien zeigen, dass fermentierte Milchprodukte zudem die Darmgesundheit fördern. Sie lindern nicht nur Verstopfung und Durchfall, sondern verbessern auch die Symptome bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder dem Reizdarmsyndrom. Allerdings ist bisher nicht zweifelsfrei geklärt, warum der Joghurt den Darm und die dort ansässige Darmflora positiv beeinflusst. Eine Theorie besagt, dass sich die „guten“ Milchsäurebakterien des Joghurts im Darm ansiedeln und die Darmflora damit verbessern. Kritiker bezweifeln das, weil es unwahrscheinlich ist, dass die Bakterien die Magenpassage überleben. Auf Vielfalt achtenFermentierte Milchprodukte sind nicht nur in Form von Joghurt, sondern auch als saure Sahne, Schmand und Kefir zu finden. Außerdem werden bei der Fermentation unterschiedlichste Bakterienstämme eingesetzt. Bei der Auswahl der Produkte lohnt es sich deshalb, auf Vielfalt zu achten. Um die Bakterien am Leben zu halten, sollten die Produkte nicht zu lange gelagert werden. Quelle: PTA heute, 22 (2019) Autor*innen02.03.2021 | Marie SchläferAls Probiotika bezeichnet man Produkte, die lebensfähige Mikroorganismen wie beispielsweise Bakterien enthalten. Diese sollen sich positiv auf unsere Darmflora und unser Immunsystem auswirken. Das macht sich auch die* Lebensmittelindustrie zunutze: Immer mehr mit Probiotika angereicherte Produkte (Functional Foods) füllen inzwischen die Kühlregale der Supermärkte. Besonders beliebt sind dabei probiotische Joghurts. Ob der beworbene gesundheitliche Nutzen von probiotischem Joghurt jedoch wirklich zutrifft, ist wissenschaftlich derzeit noch umstritten. Lade dir unsere kostenlose Darmgesundheits-App herunter und fange an deine Symptome zu bekämpfen. Was ist probiotischer Joghurt?Probiotischer Joghurt enthält eine größere Menge an Bakterien als herkömmlicher Joghurt. Doch eigentlich ist der Namenszusatz „probiotisch“ nicht notwendig, da Joghurtprodukte von Natur aus Milchsäurebakterien enthalten. Diese sind notwendig, um aus Milch durch Fermentation (Säuerung) Joghurt herzustellen. Auch bei der Käseherstellung wird diese Fähigkeit der Bakterien genutzt. Generell sind also fermentierte Produkte, wie Sauerkraut, Miso und Kimchi, Probiotika. Produkten, die als probiotisch beworben werden, sind weitere Bakterienstämme zugesetzt. Durch die erhöhte Anzahl an lebenden Mikroorganismen erreichen auch mehr Bakterien den Darm. Im Darm angekommen, können die Bakterien das Mikrobiom (die Gesamtheit der Mikroorganismen) positiv beeinflussen. Daher werden viele probiotische Lebensmittel als besonders gesund beworben. Bisher konnte in einigen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden, dass probiotischer Joghurt dadurch tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Functional FoodsLebensmittel, die speziell gesundheitsfördernd wirken sollen, werden als Functional Foods (Lebensmittel mit Zusatznutzen) bezeichnet. Neben probiotischem Joghurt zählen auch mit Vitaminen, Calcium oder Ballaststoffen angereicherte Produkte zu dieser Gruppe. Welcher probiotische Joghurt ist der beste?Probiotischer Joghurt soll die Verdauung unterstützen, sich positiv auf das Immunsystem auswirken und außerdem gegen Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht helfen – so wirbt auch die Lebensmittelindustrie. Ob die speziell angereicherten Produkte jedoch wirklich so gesund sind, ist in einigen Fällen umstritten. Ein klarer Nachteil der meisten probiotischen Produkte ist ihr hoher Zuckergehalt. Auch Farb- und Aromastoffe sind häufig auf der Zusatzstoffliste zu finden. 2009 verglich das Verbrauchermagazin Öko-Test 14 verschiedene probiotische Joghurtprodukte. Das Fazit: Alle enthielten über eine Million Keime. Der versprochene Gesundheitsvorteil wurde allerdings nicht getestet. In Anlehnung an die Einschätzung von Öko-Test liefert die folgende Tabelle eine Bewertung verschiedener Produkte. Alle Produkte schnitten in der Rubrik Geschmack und Konsistenz sehr gut bis gut ab, zeigten jedoch Mängel im Hinblick auf ihre Inhaltsstoffe. Da Öko-Test die Qualität und nicht die Wirkung getestet hat, handelt es sich nicht um eine Empfehlung im Hinblick auf den gesundheitlichen Nutzen. Eine Übersicht über verschiedene probiotische Joghurts:
Schränken Verdauungsbeschwerden deinen Alltag spürbar ein? Finde heraus, wie du deine Symptome und Lebensqualität signifikant verbessern kannst! ZUM CHECK Wo gibt es probiotischen Joghurt zu kaufen?Probiotischen Joghurt gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt. Auch bei den Discountern Aldi Süd, Aldi Nord und Penny Markt steht das Produkt im Kühlregal. Netto hat auch eine laktosefreie Variante von MinusL im Sortiment. Dank Aromen gibt es das Functional Food zudem auch mit Vanille- oder Fruchtgeschmack. Die folgende Tabelle zeigt, welcher Supermarkt welches Produkt anbietet.
Woran lässt sich guter probiotischer Joghurt erkennen?Auch wenn die meisten Markennamen sehr wissenschaftlich klingen, ist dies leider noch kein Qualitätsmerkmal. Um die Qualität selbst einzuschätzen, sollte Folgendes beachtet werden:
Wie kann man Joghurt selber machen?Da viele der käuflichen Produkte durch ihren hohen Zuckergehalt negativ auffallen, ist es eine gesunde Alternative, zuckerfreien Joghurt selbst herzustellen. Dafür bietet sich ein Löffel eines herkömmlichen Joghurts als Starter an, denn darin sind die entsprechenden Bakterien bereits vorhanden. Es gibt aber auch Joghurtkulturen in Pulverform zu kaufen. Joghurtferment in Bioqualität von My.yo hat zum Beispiel Waschbär im Sortiment. Weitere Anbieter finden sich unter anderem auf Amazon. Vorsicht bei Zuckergehalt! Insbesondere bei probiotischen Joghurts mit Geschmack auf den Zuckergehalt achten! Benötigtes Zubehör:
Zutaten:
Am einfachsten lässt sich Joghurt mit einer Joghurtmaschine oder einem Isoliergerät herstellen. Doch es funktioniert auch im Backofen. Deshalb ist Joghurt cremig Je höher der Fettgehalt der Milch, desto cremiger wird auch der Joghurt. Zubereitung im Backofen:
Das Abkühlen der Milch vor dem Einrühren der Milchsäurebakterien ist besonders wichtig. Denn bei zu hoher Hitze sterben sie ab. Außerdem sind Wärme und Zeit für das Gelingen von großer Bedeutung. Da in der Joghurtmaschine die Temperatur gleichmäßig gehalten wird, gelingt der Joghurt hier leichter. Zubereitung im Isoliergerät:Alle Zutaten zusammenmischen und in den Innenbehälter des Joghurtbereiters geben. Der Außenbehälter wird mit kochendem Wasser gefüllt, anschließend werden beide Behälter verschlossen. Der Rest passiert ganz von alleine. Die Joghurtkulturen brauchen nur noch Zeit, um den Joghurt reifen zu lassen. Laut Erfahrungsberichten dauert es etwa drei bis zehn Stunden, bis die die Laktose der Milch zu Milchsäure abgebaut haben. Hierbei spielt die Temperatur des Joghurtbereiters eine große Rolle. Unser Tipp: Probiotischer Joghurt lässt sich auch milchfrei herstellen. Einfach die Milch durch Soja-Drink ersetzen (Kokos-, Hafer- oder Mandelmilch funktionieren leider nicht) und statt Naturjoghurt als Starter ein Joghurtferment verwenden. |