Welche medikamente helfen bei knieschmerzen

Kniebeschwerden kommen im vorgerückten Alter oft vor: Jeder 4. über 60 plagt sich damit herum, Frauen trifft es dabei etwas häufiger als Männer. In vielen Fällen stecken Verschleißerscheinungen dahinter – die ärztliche Diagnose heißt „Kniegelenksarthrose“. Dabei schmerzt das Knie zunächst meist nur zu Beginn einer Bewegung oder bei langanhaltender Belastung. Mit der Zeit werden Treppensteigen und Bergabgehen beschwerlich und das Knie fühlt sich nach Ruhephasen steif an. Schließlich schmerzt das Knie auch nachts und in Ruhe, und die Bewegung wird immer schwieriger. In diesen Fällen hilft oft nur noch die Operation, also der Gelenkersatz.

Für die leichte oder mittelschwere Kniegelenksarthrose gibt es aber eine Reihe von Maßnahmen und Wirkstoffe, mit denen Sie den Verschleiß abmildern können. Dabei reichen rezeptfreie Präparate aus der Apotheke für die Behandlung oft aus.

Hinweis: Lassen Sie Ihre Knieschmerzen immer vom Arzt abklären! Denn außer Verschleißerscheinungen können auch eine rheumatische Erkrankung, Verletzungsfolgen oder Infektionen dahinterstecken, die eine spezielle Behandlung benötigen.

Akute Schmerzepisoden in den Griff bekommen

Gegen verschleißbedingte Knieschmerzen empfehlen die Experten zunächst, das Knie mit Schmerzgelen einzureiben, die nichtsteroidale Antirheumatika enthalten (NSAR wie Diclofenac, Ibuprofen oder Felbinac). NSAR-Gele verbessern die Funktion des Kniegelenks und lindern die Arthroseschmerzen. Außerdem haben die Gele den Vorteil, dass die Wirkstoffe nur in geringen Dosen in die Blutbahn gelangen und daher kaum Nebenwirkungen verursachen. Zur Verfügung stehen zum Beispiel Diclo-ratiopharm®Schmerzgel, Voltaren®Schmerzgel, Thermacare®Schmerzgel oder Proff®Schmerzcreme.

Reicht das Einreiben mit Schmerzgelen nicht aus, gibt es NSAR auch als Tabletten zum Einnehmen (zum Beispiel Diclofenac Zentiva Filmtabletten, Dolormin®extra Filmtabletten oder Togal Naproxen Filmtabletten). Da NSAR die Magenschleimhaut schädigen können, sollte die Dosierung so niedrig wie möglich erfolgen. Bei Patienten mit empfindlichem Magen verschreibt der Arzt oft zusätzlich einen Magenschutz (zum Beispiel Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol) oder er verordnet einen für den Magen besser verträglichen Wirkstoff, ein sogenanntes Coxib wie Celecoxib oder Etoricoxib.

Hinweis: NSAR-Tabletten sind nicht zur Dauerbehandlung gedacht! Nehmen Sie diese nur ein, so lange der Schmerz akut ist. Falls unter der Therapie Sodbrennen, Völlegefühl oder Magenschmerzen auftreten, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf.

Pflanzenkraft direkt aufs Knie

Cremes und Gele aus Pflanzenextrakten können bei Knieschmerzen ebenfalls helfen. Sie lindern den Schmerz, indem sie die Durchblutung fördern und/oder entzündungshemmend wirken. Eingesetzt werden beispielsweise folgende Wirkstoffe:

  • Cayenne-Pfeffer, zum Beispiel in ABC®Wärmecreme Capsicum Hansaplast med oder Finalgon CPD Wärmecreme
  • Beinwell-Wurzelextrakt, zum Beispiel in Kytta®Schmerzsalbe oder Traumaplant®Creme
  • Rosmarin, Eukalyptus- und Pfefferminzöl, zum Beispiel in Sogoon®Schmerzcreme oder Allgäuer Latschenkiefer®Schmerzcreme.

Tipp: Chronische, verschleißbedingte Knieschmerzen sprechen eher auf Wärme an. Kältepackungen helfen dagegen bei akuten rheumatischen oder infektionsbedingten Knieschmerzen.

Pflanzenheilmittel in Tablettenform

Pflanzeninhaltsstoffe werden auch in Tabletten- oder Kapselform gegen arthrotisch bedingte milde bis mittlere Knieschmerzen eingesetzt. Zu den angebotenen Wirkstoffen gehören Teufelskralle (zum Beispiel in Jacurba®forte Filmtabletten oder Rivoltan Teufelskralle Filmtabletten) Weidenrinde (zum Beispiel in Weidenrinde Schmerzdragees) Brennnessel-Extrakt (zum Beispiel in Hox alpha Hartkapseln oder Natulind Tabletten) oder Kombinationspräparate aus diversen Extrakten (Phytodolor®Tinktur). Daneben sollen auch Produkte aus dem Gewürzregal helfen: Sowohl Ingwer als auch Kurkuma werden beispielsweise zur Linderung von Gelenkschmerzen angeboten.

Ob Teufelskralle, Brennnessel, Ingwer oder Kurkuma: Die Wirkung dieser Wirkstoffe wird von Orthopäden unterschiedlich beurteilt, selbst die verschiedenen Leitlinien zur Behandlung der Arthrose sind sich in ihren Empfehlungen nicht einig. Letztendlich muss jeder Betroffene selbst ausprobieren, ob sein Knieschmerz von solchen Pflanzenheilmitteln profitiert.

Tipp: Ingwer lindert Schmerzen nicht nur als Tee oder als Kapsel, sondern auch lokal direkt am Knie: Dazu wird die Knolle püriert, die Paste auf dem schmerzenden Gelenk verteilt und dort für 15 bis 30 Minuten belassen.

Langfristig den Knorpel stärken

Ebenfalls angeboten werden eine Reihe von Substanzen, die positiv auf Gelenkflüssigkeit und Knorpel wirken und dadurch den Gelenkverschleiß aufhalten sollen. Sie werden geschmiert, eingenommen oder vom Arzt in das Gelenk gespritzt. Ob diese Substanzen wirken, ist allerdings umstritten. Zur Verfügung stehen:

  • Glucosamin. Als Bestandteil von Zuckerketten in Gelenkflüssigkeit und Knorpel soll die Gabe von Glucosamin die Gelenkflüssigkeit verbessern. Es steht in Gelform zum Beispiel in Hirudoid®forte Gel zur Verfügung. In Tablettenform wird es unter anderem als dona®Filmtabletten oder Voltaflex®Glucosaminhydrochlorid Filmtabletten angeboten.
  • Chondroitinsulfat. Der Wirkstoff ist Bestandteil der Knorpelmasse und soll bei regelmäßiger Einnahme die Funktion des Gelenks verbessern und die Schmerzen reduzieren. Chondroitinsulfat und Glucosaminsulfat werden gemeinsam mit Vitaminen und Mineralstoffen als Nahrungsergänzungsmitteln in Kapseln angeboten, zum Beispiel in Arthroplus Kapseln, Artrostar compact II, Orthomol®arthroplus und flexiLoges®Gelenknahrung. In Gelform steht es zum Beispiel in Mobilat®Duo aktiv Gel zur Verfügung.
  • Kollagen. Kollagen ist das Eiweißgerüst von Knorpel und Knochen. Es wird als Kollagen-Hydrolysat in Form von Pulver, Tabletten oder Trinkfläschchen angeboten und soll sich positiv auf Knochen, Knorpel, Haut und Bindegewebe auswirken.

Tipp: Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil von Knorpel und Gelenkflüssigkeit. Wer Spritzen nicht scheut, kann sich Hyaluronsäure vom Arzt in das schmerzende Gelenk injizieren lassen. Hyaluronsäure-Injektionen werden von den Fachgesellschaften empfohlen, wenn z. B. NSAR-Tabletten nicht vertragen werden.

Von Schlamm bis Tai Chi

Vor allem bei milden und mittleren Arthrosebeschwerden am Knie gibt es noch eine Reihe weiterer Empfehlungen. Manche Experten raten zu Schlammpackungen oder Fango, andere zu Akupunktur als unterstützende Maßnahmen. Kniebandagen oder Knieorthesen können ebenfalls helfen, ihr Einsatz sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Physikalische Verfahren wie Reizstrom (TENS), Stoßwellen, Mikrowellen-, Ultraschall- oder Lasertherapie vermögen durchaus, die Schmerzen bei der Kniegelenksarthrose zu lindern. Von Infrarotstrahlen oder der Magnetfeldtherapie raten die Experten dagegen ab.

In den beschwerdefreien Zeiten verbessert eine Bewegungstherapie Beweglichkeit und Belastbarkeit des betroffenen Knies. Allerdings muss sie individuell an das Ausmaß der Arthrose angepasst werden. In Frage kommen vor allem Kräftigungs-, Dehnungs- und Gleichgewichtsübungen, Laufbandtraining und Tai Chi.

Tipp: Vielerorts gibt es Kniesport-Gruppen oder Reha-Sportgruppen speziell für Patienten mit Kniegelenksarthrose. Dort können Sie die richtigen Übungen für Ihr Knieproblem erlernen.

Vorbeugen ist besser

Auch wenn Fachgesellschaften und Experten Pflanzenmedizin, Hyaluronsäure & Co bei der Arthrose unterschiedlich bewerten – Einigkeit herrscht darin, dass folgende Maßnahmen helfen, den Verschleiß am Kniegelenkt aufzuhalten:

  • Normalgewicht halten: Jedes Pfund extra ist eine zusätzliche Belastung für das Knie
  • kniebelastende Aktivitäten meiden (Putzen, Fliesenlegen, mit den Enkeln auf dem Boden spielen)
  • gelenkschonenden Sport wie Schwimmen, Fahrradfahren oder Wassergymnastik betreiben.

Wer sich daran hält und bei verschleißbedingten Kniebeschwerden frühzeitig reagiert, kann die leichte bis mittelschwere Kniegelenksarthrose häufig mit einer individuellen Kombination von Medikamenten, Schmerzgelen, Bewegungstherapie und physikalischen Maßnahmen aufhalten und erträglich machen.

Quelle: Claudia Bruhn, DAZ 2019, Nr. 27, Seite 36

Autor*innen

Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am 16.08.2019 um 16:20 Uhr

Von Knieschmerzen sind viele Menschen mindestens einmal im Lauf des Lebens betroffen. Die Ursachen reichen von Sportverletzungen oder einer Verrenkung des Kniegelenks über altersbedingten Gelenkverschleiß bis zu Krankheiten wie Rheuma und Gicht. Welche Behandlung bei Knieschmerzen hilft, hängt von der Ursache ab.

Welche medikamente helfen bei knieschmerzen
© iStock.com/Wavebreakmedia

Millionen von Menschen in Deutschland leiden unter Knieschmerzen. Probleme im Knie schränken die Beweglichkeit, Alltagstätigkeiten und damit die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich ein. Aufgrund der komplexen Struktur des Kniegelenks sind die Ursachen für Knieschmerzen nicht immer leicht zu finden. Ist der Auslöser jedoch erst einmal entdeckt, stehen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Artikelinhalte im Überblick:

Häufige Ursachen für Knieschmerzen

Bei Knieschmerzen kommen ganz unterschiedliche Ursachen in Betracht. Häufig sind starke Beanspruchung und Fehlbelastungen, zum Beispiel beim Sport oder bei der Arbeit, der Grund für eine Schädigung von Kniegelenksstrukturen, in deren Folge Knieschmerzen auftreten. Manchmal sind die Gründe für die Schmerzen aber auch außerhalb des Kniegelenks zu suchen. Das gilt zum Beispiel für bestimmte (Stoffwechsel-)Erkrankungen, die zusätzlich das Kniegelenk in Mitleidenschaft ziehen und so Schmerzen auslösen.

Folgende Erkrankungen und Verletzungen kommen als Ursachen infrage:

  • Gelenkverschleiß (Arthrose): Die Abnutzung des schützenden Gelenkknorpels, der die knöchernen Gelenkhälften überzieht, ist eine normale Alterserscheinung; nahezu jeder Mensch leidet ab einem gewissen Alter unter dem Gelenkverschleiß. Bestimmte Faktoren können die Arthrose fördern, zum Beispiel eine übermäßige Belastung oder langfristige Fehlhaltungen.

  • Verletzungen/Brüche der knöchernen Kniegelenksstrukturen durch heftige mechanische Einwirkungen, etwa bei einem Unfall. Hier können die Kniescheibe sowie der Ober- oder Unterschenkel im Kniegelenksbereich betroffen sein.

  • Verrenkung des Knies oder der Kniescheibe

  • Bänder- und Sehnenverletzungen: Bänderriss, Sehnenriss

  • Meniskusverletzungen

Knieschmerzen als Folge von Gelenksentzündung (Arthritis)

Ärzte unterscheiden – je nach Ursache – verschiedene Formen der Gelenksentzündung:

  • Bakterielle Arthritis: Diese tritt zum Beispiel auf, wenn Keime nach einer Knieverletzung oder Knieoperation eindringen.

  • Arthritis infolge anderer Infektionskrankheiten (postinfektiöse Arthritis): Ein Beispiel ist die Lyme-Arthritis, die sich als Spätfolge einer Borreliose entwickelt. Die Lyme-Arthritis kann auch Jahre später noch entstehen, nachdem ein Mensch von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen wurde.

  • Reaktive Arthritis: Sie tritt nach einer Infektion auf, die nicht die Gelenke, sondern den Magen, Darm, die Harnwege oder Geschlechtsorgane betroffen hat. Beispiele sind eine Salmonelleninfektion, Tripper (Gonorrhoe) oder eine Chlamydieninfektion. Eine Sonderform der reaktiven Arthritis ist das Reiter-Syndrom, das zusätzlich mit Augenentzündungen verbunden ist.

Eine Arthritis kann sich auch jenseits von Infektionen mit bestimmten Erregern entwickeln – nämlich als Folge bestimmter Grunderkrankungen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis (Rheuma)

  • Gelenkverschleiß (Arthrose)

  • Stoffwechselerkrankungen, etwa Gicht oder gichtähnliche Erkrankungen (Pseudogicht)

  • Beinfehlstellungen, beispielsweise O- oder X-Beine

  • Knorpelkrankheit der Kniescheibe (Chondropathia patellae)

  • Erkrankung knöcherner Gelenkstrukturen (Osteochondrose, Osteonekrose)

  • Läuferknie („runners knee“, Iliotibiales Bandsyndrom)

  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis)

  • Aussackungen der Kniegelenkskapsel (Bakerzyste)

  • Sehnenentzündung (Tendinitis)

  • Tumore

Plötzlich auftretende (akute), starke Knieschmerzen, die nicht verletzungsbedingt sind, stehen häufig im Zusammenhang mit folgenden Ursachen:

  • Gichtanfall

  • Überlastungsbedingte Ergussbildung (aktivierte Arthrose)

  • Rheumatoide Arthritis

  • Akute bakterielle Infektion

  • Reaktive Arthritis

Knieschmerzen: Symptome und Lokalisation

Das Knie muss im Lauf des Lebens erheblichen Belastungen standhalten, etwa beim Sport oder beim Heben schwerer Lasten. Dafür ist das Gelenk speziell konstruiert. Es besteht aus mehreren Bauteilen und Strukturen, die es gut beweglich machen: der knöchernen Kniescheibe, dem Gelenkknorpel und einem knorpelartigen Bindeglied, dem Meniskus. Die genaue Lokalisation und Art des Schmerzes sind wichtige Hinweise für die Diagnosestellung.

Grundsätzlich wird zwischen akuten und chronischen Knieschmerzen unterschieden. Die plötzlich einschießenden Beschwerden sind häufig mit einem Blockierungs- oder Instabilitätsgefühl verbunden, oft kommen noch weitere Beschwerden – zum Beispiel eine Rötung, Schwellung und Überwärmung des Gelenks – hinzu. Chronische Knieschmerzen entwickeln sich über Monate oder Jahre, entstehen meist bei oder nach längerer Belastung und sind ebenfalls mit Schwellungen und Überwärmung verbunden. Viele Betroffene berichten vom sogenannten Anlaufschmerz: Dabei wird der Schmerz nach einigen Schritten zunächst besser, um dann nach längerer Belastung wieder zuzunehmen.

Abhängig von der Ursache treten die Schmerzen an bestimmten Stellen des Gelenks auf: Typisch für eine Meniskusverletzung sind Knieschmerzen an der Innenseite oder außen am Gelenk, für Schmerzen in der Kniekehle ist oft eine Baker-Zyste verantwortlich. Knieschmerzen an der Vorderseite können viele verschiedene Ursachen haben und werden oft unter dem Begriff Patellofemorales Schmerzsyndrom oder Femoropatellares Schmerzsyndrom zusammengefasst.

So stellt der Arzt die Diagnose

Heftige oder anhaltende Knieschmerzen sollten immer von einem Arzt abgeklärt werden. Im schlimmsten Fall drohen die Zerstörung des Kniegelenks und ein Funktionsverlust – beide Prozesse sind nicht mehr umkehrbar. Die Diagnose bei Knieschmerzen stellt aufgrund des komplexen Aufbaus des Kniegelenks und der vielen möglichen Ursachen auch für den Arzt in vielen Fällen eine große Herausforderung dar.

Am Anfang der Diagnose steht immer das Arzt-Patienten-Gespräch. Der Arzt befragt den Betroffenen zu seinen Beschwerden und der Krankengeschichte. Diese Anamnese liefert oft schon erste Hinweise auf die Ursache. Folgende Punkte sind dabei wichtig für den Arzt:

  • Seit wann treten die Knieschmerzen auf?

  • Wie intensiv sind diese?

  • In welchen Situationen treten die Schmerzen auf? In Ruhe, beim Beugen, unter starker Belastung oder zu Beginn einer Bewegung?

  • Wo genau lässt sich der Schmerz lokalisieren? An der Innen- oder Außenseite des Knies? An der Vorderseite des Gelenks? Schmerzen im gesamten Knie?

  • Gibt es Zeitpunkte, zu denen das Knie besonders schmerzt, zum Beispiel morgens?

  • Gibt es noch weitere Symptome, zum Beispiel Gelenksteifigkeit, Rötung, Schwellung, Überwärmung?

  • Sind andere Krankheiten und Risikofaktoren bekannt, welche die Schmerzen erklären könnten? Beispiele sind eine Borreliose nach Zeckenstich, starke Belastung des Kniegelenks im Beruf oder beim Sport, Verletzungen, Unfälle oder eine frühere Knieoperation?

  • Sind Grunderkrankungen wie Rheuma, Gicht oder Arthrose bekannt?

  • Welche Medikamente werden eingenommen?

  • Gibt es Stoffwechselkrankheiten oder rheumatische Erkrankungen in der Familie?

Diese körperlichen Untersuchungen macht der Arzt

Bei der körperlichen Untersuchung wegen Knieschmerzen begutachtet der Arzt das schmerzende Kniegelenk genauer. Er sucht nach Deformitäten, Fehlstellungen, Ergüssen sowie nach Entzündungszeichen wie Schwellungen, Rötungen oder Überwärmung . Zudem testet der Arzt, ob das Kniegelenk auf Druck schmerzt und prüft seine Beweglichkeit. Daneben untersucht er auch die anderen Gelenke, um Hinweise auf bestimmte Erkrankungen als Ursache zu bekommen, zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder Gicht.

Je nach Befund folgen manchmal noch weitere Untersuchungen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Blutuntersuchungen zur Bestimmung von Entzündungswerten, Rheumafaktoren oder Harnsäurewerten (bei Verdacht auf Gicht)

  • Röntgenuntersuchung des schmerzenden Kniegelenks (routinemäßig)

  • Magnetresonanztomographie (MRT = Kernspintomographie)

  • Computertomographie (CT)

  • Gelenkpunktion und Untersuchung der Gelenkflüssigkeit

  • Gelenkultraschall (Gelenksonographie)

  • Gelenkspiegelung (Arthroskopie)

  • Knochenszintigrafie (spezielle Knochenuntersuchung)

Behandlungen, die bei Knieschmerz helfen

Die Behandlung hängt von der jeweiligen Ursache ab. So wird eine Knieverletzung, etwa durch einen Sportunfall, anders behandelt als eine rheumatoide Arthritis oder die Stoffwechselkrankheit Gicht. In vielen Fällen, etwa bei unkompliziertem Bänderriss, reicht bereits eine vorübergehende Ruhigstellung des Kniegelenks mit anschließender Kräftigung durch physiotherapeutische Maßnahmen (Krankengymnastik) aus.

Medikamente bei Knieschmerzen

Schmerzen im Knie lassen sich kurzzeitig mit Schmerzmitteln behandeln. Diese gibt es als Tabletten, Schmerzpflaster zum Aufkleben sowie als Salben oder Gels, die lokal auf das Knie aufgetragen werden. Manche Medikamente lindern nicht nur die Schmerzen, sondern wirken zusätzlich entzündungshemmend und abschwellend. Häufig werden Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. Beispiele für Wirkstoffe aus dieser Gruppe sind Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen.

In manchen Fällen helfen Gelenkspülungen und Gelenkinjektionen mit Kortison oder Schmerzmitteln. So lassen sich Entzündungen und Schmerzen direkt vor Ort bekämpfen. Infektionen des Kniegelenks behandeln Ärzte mit Antibiotika, die gezielt Bakterien attackieren und beseitigen. Bei Arthrose können Ärzte knorpelaufbauende Präparate injizieren, etwa Hyaluronsäure. Bei manchen Betroffenen ist dies eine Möglichkeit, den Schmerz im Knie zu lindern. Sind spezielle Grunderkrankungen die Auslöser, therapieren Ärzte zunächst diese. Das gilt zum Beispiel bei rheumatoider Arthritis oder Gicht.

Ergänzende Behandlungen bei Knieschmerzen

Die Schmerzen lassen sich ergänzend mit folgenden Maßnahmen behandeln:

  • Elektrotherapie: Anwendung eines schwachen Reizstroms

  • Wärme- oder Kälteanwendungen

  • Bewegungsbäder

  • Massagen

  • Bewegungsschulung

  • Physiotherapie (Krankengymnastik)

  • Orthopädische Hilfsmittel: Nach Sportverletzungen, bei denen die Bänder, Sehnen, Kniescheibe oder der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen wurden, setzen Ärzte oft Bandagen, Schienen oder Orthesen ein. Sie fixieren, stabilisieren und entlasten das betroffene Kniegelenk. Solche Hilfsmittel lassen sich individuell anpassen. Bei Fehlstellungen der Beine, die langfristig Knieschmerzen verursachen, helfen zum Beispiel spezielle Einlagen.

  • Ernährung: Menschen mit Stoffwechselerkrankungen wie Gicht, aber auch rheumatoider Arthritis hilft manchmal auch eine Ernährungsumstellung, um die Knieschmerzen in den Griff zu bekommen.

Operationen gegen Knieschmerzen

Manchmal ist eine Operation notwendig, um die Ursache der Schmerzen wirksam zu behandeln oder zu verhindern, dass die Gelenkschädigung fortschreitet. Viele Operationen führen Ärzte heute schonend im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durch. Beispiele sind die Entfernung des Meniskus, entzündeter Gelenkinnenhaut (Synovektomie) oder anderer Gewebsbestandteile aus dem Gelenk. Bei fortgeschrittener Arthrose müssen Ärzte das Kniegelenk manchmal teilweise oder sogar vollständig ersetzen.

Vorbeugung: So lassen sich Knieschmerzen verhindern

Der Verschleiß des Kniegelenks ist eine typische Alterserscheinung, die sich nicht verhindern lässt. Dennoch lässt sich das sensible Kniegelenk schützen und somit Knieschmerzen vorbeugen:

  • Walken ist deutlich schonender als Joggen. Für alle regelmäßigen Läufer ist dämpfendes Schuhwerk ein Muss.

  • Wer häufiger in der Hocke arbeitet (zum Beispiel bei der Gartenarbeit), sollte in Knieschoner oder einen Hocker investieren.

  • Regelmäßige Dehn- und Stabilisierungsübungen stärken die Muskulatur rund ums Kniegelenk.

  • Wer Übergewicht reduziert, entlastet auch seine Knie.

  • X- oder O-Beine sowie andere Fehlstellungen sollten mit angepassten Schuhen oder Einlagen korrigiert werden.


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Häufig von Spannungskopfschmerzen begleitet

Welche medikamente helfen bei knieschmerzen
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Wenn immer wieder Druck im Kopf herrscht, der oft von Schwindel begleitet wird, verunsichert das Betroffene sehr. Die größte Angst ist oft, dass das Druckgefühl durch einen Tumor entsteht. Es können jedoch noch andere Ursachen dahinterstecken.

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Oft spielen Nackenverspannungen eine Rolle, wenn öfters Druck im Kopf quält. Auch Schwindel kann zusätzlich auftreten. © iStock.com/seb_ra

Druck im Kopf ist ein beängstigendes Symptom. Denn die Beschwerden treten meist plötzlich auf und lassen sich nur schwer beschreiben. So kann der Druck im Kopf etwa den gesamten Schädel betreffen, nur die Stirnseite, den Hinterkopf, beide oder eine der Schläfen oder die Schädelmitte.

Oft tritt der Druck im Kopf vor allem beim Bücken oder Heben, aber auch in belastenden Situationen wie Angst und Stress auf. Manchmal geht das Druckgefühl mit Begleitsymptomen wie Kopfschmerzen oder Schwindel einher. Viele befürchten dann, dass in ihrem Kopf ein Tumor sein könnte.

Artikelinhalte im Überblick:

Druck im Kopf durch Tumor?

Allerdings ist die Angst, dass der Druck im Kopf durch Krebs entsteht, in den allermeisten Fällen unbegründet. Gehirntumoren zählen in Mitteleuropa zu den seltenen Erkrankungen, die Anzeichen sind in erster Linie:

  • neu auftretende Kopfschmerzen, vor allem nachts oder morgens
  • Übelkeit
  • Sehstörungen
  • Krampfanfälle

Meist sind die Ursachen von Druck im Kopf jedoch wesentlich harmloser. Trotzdem ist es wichtig, die Auslöser zu kennen, um sie so weit wie möglich auszuschalten.

Druck im Kopf und Schwindel

Eine kurze Schwindelattacke mit Druck im Kopf kann verschiedene Ursachen haben. Häufig handelt es sich um eine Verspannung der Nackenmuskulatur. So sind die oberen Nackenmuskeln dafür verantwortlich, dass die ersten beiden Halswirbel millimetergenau bewegt werden. Damit spielen sie eine große Rolle für Kopf- und Augenbewegungen sowie den Gleichgewichtssinn.

Die Verspannung der Nackenmuskeln – etwa durch ständige Kopffehlhaltungen bei Computerarbeit – kann die Durchblutung bestimmter Gefäße, die zum Gehirn führen, beeinträchtigen. Die Folgen: Druck im Kopf und Schwindelgefühl.

Ursachen von Druck im Kopf

Verspannungen im Nacken sind also der Hauptauslöser für das Symptom Druck im Kopf, auch in Kombination mit Schwindel. Zusätzlich können Verspannungen in folgenden Bereichen zu den Beschwerden führen:

  • Kaumuskeln, etwa durch Zähneknirschen im Schlaf sowie
  • Schulterblätter, beispielsweise durch ständige Computerarbeit (sogenannte "Schildkrötenhaltung").

Neben Verspannungen kommen als weitere Ursachen infrage:

  • Nasennebenhöhlen- oder Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis) – typisch dafür ist, dass der Druck im Kopf beim Bücken auftritt und meist von einem pochenden Schmerz hinter der Stirn, den Augen und den Nebenhöhlen begleitet ist.

  • Allerdings können auch Krankheiten, die mit Durchblutungsstörungen einhergehen, unter anderem zu Druck im Kopf führen. Das sind beispielsweise Bluthochdruck und Diabetes.

  • Stress und Angst beeinträchtigen den Tonus der Blutgefäße. Die Durchblutung verändert sich, auch im Gehirn. Druck im Kopf, aber auch Schwindel können auftreten.


Druck im Kopf und Spannungskopfschmerz

In diesem Zusammenhang ist Druck im Kopf aber auch ein wichtiges Symptom für Spannungskopfschmerzen. Stress, Nackenverspannung und Kieferfehlstellungen gelten als Auslöser für diese Form des Kopfschmerzes. Dabei ist Druck im Kopf jedoch nur ein Anzeichen für Spannungskopfschmerzen unter vielen, typisch sind zusätzlich:

  • drückender Schmerz, meist beidseitig
  • bei Anstrengung, etwa beim Bücken oder Heben, wird der Schmerz nicht stärker.

Das hilft gegen Druck im Kopf

Je nach Ursache gibt es verschiedenen Maßnahmen, damit der Druck im Kopf verschwindet.

  • Wenn Sie vermuten, dass Verspannungen schuld sind, helfen spezielle Übungen für die Halswirbelsäule und die Schulterblätter. Dieses Training ist vor allem dann wichtig, wenn Sie viel am Computer arbeiten. Achten Sie auch auf die richtige Höhe des Monitors: Die Halswirbelsäule sollte nicht überstreckt sein, allerdings auch nicht zu sehr gebeugt.

  • Bauen Sie Stress ab. Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson unterstützen das. Diese Maßnahmen sind auch bei Spannungskopfschmerzen empfehlenswert.

  • Bei Infektionen wie einer Nasennebenhöhlenentzündung ist es wichtig, die Krankheit gründlich auszukurieren.

Wann zum Arzt gehen bei Druck im Kopf?

Finden Sie selbst keine mögliche Ursache, die Sie beheben können, oder halten die Beschwerden trotz allem tagelang an, sollten Sie den Arzt aufsuchen. Das gilt etwa für Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetes. Hier können Druck im Kopf und Schwindel Anzeichen dafür sein, dass die aktuelle Behandlung nicht richtig greift. Die Medikation muss eventuell angepasst werden.

Auf jeden Fall den Arzt aufsuchen sollten Sie jedoch, wenn

  • der Druck im Kopf plötzlich und zum ersten Mal auftritt, sehr stark ist und von massiven Kopfschmerzen begleitet wird,
  • das Druckgefühl immer wieder kommt und/oder mit ausgeprägtem Schwindel einhergeht,
  • Sie sich durch den Druck im Kopf in Ihrem Alltag stark beeinträchtigt fühlen.

Meist erkennt der Arzt bereits aus der Beschreibung der Beschwerden, welche Auslöser hinter dem Symptom Druck im Kopf stecken könnten. Mittels Bluttest, Blutdruckmessung, neurologischer Untersuchung und falls nötig bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Magnetresonanztomografie (MRT) kann er feststellen, ob Diabetes vorliegt, Bluthochdruck oder ob es womöglich Probleme im Bereich der Nackenwirbelsäule gibt oder – allerdings äußerst selten – Veränderungen im Gehirn wie einen Hirntumor.


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Täglich produzieren wir etwa eineinhalb Liter Nasensekret, auch Rotz, Rotze, Nasenschleim oder Schnodder genannt. Das meiste davon wandert unbemerkt in den Magen. Was aber beim Schnäuzen im Taschentuch landet, beachten die meisten Menschen auch nicht besonders. Dabei lohnt es sich, einmal genauer hinzusehen, weil Farbe und Konsistenz von Rotz oft direkte Hinweise auf die Gesundheit geben.
Wenn Nasensekret durch eine gelbe, grüne, rote oder braune Farbe auffällt, kommen verschiedene Ursachen infrage. Welche Gründe hinter verfärbtem Nasensekret stecken können, zeigt die Bildergalerie.