Welche hütten haben noch offen

Erstellt: 03.10.2019Aktualisiert: 03.10.2019, 04:11 Uhr

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Welche hütten haben noch offen

Das Kärlingerhaus im Berchtesgadener Land hat bis 13. Oktober geöffnet. Foto: Christian Röwekamp/dpa-tmn © Christian Röwekamp

Im Herbst bieten viele Landschaften einen faszinierenden Anblick. Auch der Aufenthalt in den Alpen hat jetzt einen besonderen Reiz. Aber wie lange haben die Hütten für Wanderer überhaupt noch geöffnet?

München (dpa/tmn) - Der Herbst ist für viele die schönste Zeit zum Wandern. Schließlich gibt es in dieser Jahreszeit oft klare Luft, gute Fernsicht und schöne Stimmungen, erklärt der Deutsche Alpenverein. Die Tage werden allerding jetzt immer kürzer.

Viele Hütten haben ihre Sommersaison schon beendet. Wanderer sollten deshalb vor dem Start schauen, welche Hütten noch offen sind. Hütten in mittleren Lagen haben in der Regel bis Mitte Oktober oder länger geöffnet, Hütten im Hochgebirge sind bereits geschlossen. Die genauen Öffnungszeiten der wichtigsten Hütten im deutschen und angrenzenden Alpenraum gibt es auf einer eigens eingerichteten Homepage.

Je nach Wetterlage können sich die Öffnungszeiten allerdings auch verschieben, erklärt der Alpenverein. Wenn das Wetter schön ist, haben viele Hütten auch länger geöffnet. Sinnvoll ist deshalb immer, sich vor der Tour telefonisch bei der jeweiligen Hütte zu erkundigen.

Übersicht über geöffnete Hütten in den Alpen

Hüttensuche des Alpenvereins

Die Alpen glühen rot im letzten Abendlicht, ein Anblick, viel zu schön, um jetzt ins schattige Tal abzusteigen. Gut, wenn es dann Berghütten gibt, die ihre Saison auf die Tage Richtung Herbst abstimmen oder gar das ganze Jahr geöffnet haben. Denn warum sollte man nur im Sommer auf Gipfel steigen, über sanfte Almenwiesen schlendern und Murmeltier und Gamsbock guten Tag sagen? Wer jetzt Touren plant, sollte aber einkalkulieren, dass die Tage schon deutlich kürzer werden. Und unbedingt vor dem Start auf den Seiten der Alpenvereine nachschauen, wann die Hütten die Saison beenden, oder ob sie einen Winterraum offenhalten. Oft liegt der Schlüssel für den Raum bei einer Stelle im Tal, oder man bekommt ihn über seine DAV-Sektion. Info: http:www.alpenverein.de, http:www.alpenverein.at, http:www.sac-cas.ch und http:www.cai.it.

Gasthaus Aescher, Appenzell

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Appenzellerland Tourismus AI

Appenzellerland - Impressionen

Nur eine Viertelstunde dauert es ab der Bergstation Ebenalp, ein kurzer Abschnitt durch Höhlen inklusive, dann stehen Wanderer am Gasthaus Aescher (1454 m). Von hier lässt sich das Appenzeller Land überschauen und weite Teile der Bodenseeregion. Wandervorschläge bietet die Seite der Bergbahn (ebenalp.ch), gute Nächte und leckere Einkehr bis 31. Oktober das Berggasthaus Aescher. https://www.aescher.ch

Kreuzwiesenhütte, Südtirol

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facebook.com/kreuzwiesenalm

Kreuzwiesenalm Hütte Südtirol

Vom Weiler Rungg aus steigt man durch Wald und über Wiesen zur Kreuzwiesenhütte (1924 m) auf. Bis Anfang November hat die Hütte geöffnet und bietet neben dem Matratzenlager auch Doppel- und Mehrbettzimmer und eine Almwohnung als Übernachtungsmöglichkeiten an. Um die Hütte empfängt Wanderer ein Wegenetz von leichtem Spaziergang bis zügiger Bergtour. http://www.kreuzwiesenalm.com

Meissner Haus, Tuxer Voralpen

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meissner-haus.at

Meissner Haus Hütte

Hier ist das ganze Jahr Saison: Das Meissner Haus (1720 m) nahe Innsbruck bietet 68 Schlafplätze, neun davon in Zimmern. Im Sommer erkunden Wanderer die umliegenden Gipfel; im Winter nutzen Skitourengeher und Schneeschuhwanderer die Hütte. Zustieg: in Mühltal parken, dann in zwei Stunden durch das Viggartal zur Hütte. http://www.meissner-haus.at

Rotwandhaus, Schlierseer Berge

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rotwandhaus.de

Rotwandhaus, Schlierseer Berge

Speck wird hier noch selbst geräuchert. Und das ist nur eines der lokalen Schmankerln auf dem Rotwandhaus (1737 m; ganzjährig geöffnet), in dem mit möglichst regionalen Zutaten gekocht wird. Hinauf führen zwei Wege: Entweder steigt man aus Spitzing (Start: Kirche, dann beim Gasthaus "Neue Wurzhütte" dem Forstweg folgen und immer den Schildern »Rotwandhaus« nach; 2,5 h) direkt auf oder man nutzt ein Stück weit die Taubensteinbahn und wandert in 1,5 Stunden zur Hütte, allerdings mit zwei steileren Passagen. Oben schließlich noch einen Happen essen und in eins der gemütlichen Lager fallen. Am nächsten Tag warten schon Halb- und Ganztagestouren, zum Beispiel eine vierstündige Runde über Taubensteinhaus und Großtiefentalalm. http://www.rotwandhaus.de

Lenggrieser Hütte, Bayern

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DAV

Lenggrieser Hütte, Bayern

Dienstags nicht, sonst immer! Die Lenggrieser Hütte (1338 m) im Bayerischen Voralpenland hält ihre Pforten das ganze Jahr geöffnet. Gut 1,5 Stunden dauert der Aufstieg über den Grasleitensteig von Lenggries – nur eine von mehreren Wegvarianten –, und oben kann man sich schon auf Spezialitäten vom Rind und Bier aus der Nachbarschaft freuen. Übernachtet wird in Mehrbettzimmern, und es gibt sogar ein extra Schnarcherlager! Gute Voraussetzungen, dass man morgens fit fürs Wandern ist: zum Beispiel auf das nahe gelegene Seekarkreuz (1601 m, ca. 1 h) oder auf den Fockenstein (1564 m, 2,5 h). http://www.lenggrieser-huette.de

Ostpreussenhütte, Salzburger Land

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Ostpreußenhütte

Einfallsreiches Essen aus regionaler Küche – und das das ganze Jahr über: Auf der Ostpreußenhütte (1630 m) in den Berchtesgadener Alpen steht Genuss ganz oben. Die Betten und Lager wirken ebenso urig wie der Gastraum; außerdem genießen Wanderer auf der Terrasse die letzten Sommertage. Aufstieg von Werfen in zwei Stunden auf gutem Weg. Touren vor Ort führen durch Hochkönigmassiv und Hagengebirge. http://www.ostpreussenhuette.at

Emser Hütte, Bregenzerwald

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Asurnipal Wikimedia Commons

Emser Hütte Bregenzerwald

Hoch über dem Rheintal wartet diese gemütliche Hütte auf 1298 Metern Höhe. 20 Schlafplätze hält sie bereit, und das ganzjährig außer montags. Vom Bergdorf Ebnit führt der Weg in einer Dreiviertelstunde nach oben; von der Kleinstadt Hohenems dauert es 2,5 Stunden. Eine feine Gipfeltour, die bis in den Herbst hinein gut machbar ist, bringt Wanderer in 1,5 Stunden auf die Hohe Kugel (1645 m). Und nur eine halbe Gehstunde entfernt liegt der Klettergarten "Löwenzähne" für Fans der Vertikalen. http://www.naturfreunde-huetten.at

Heinrich-Kiener-Haus, Salzburger Land

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Heinrich-Kiener-Haus, Salzburger Land

Zwei Stunden dauert der Zustieg zum privat geführten Heinrich-Kiener-Haus (1800 m) – egal, ob von Bischofshofen, Ginau, Hüttau, Pöham, St. Johann oder Wagrain aus. 50 hungrige Wanderer finden bei Schlechtwetter in der Gaststube Platz; für Übernachtungsgäste stehen 26 Plätze bereit. Und eigentlich sollte man abends oben bleiben, denn das Haus ist nicht nur bekannt für seine Aussichten auf Hochkönig, Tennengebirge, Berchtesgadener Alpen und in die Hohe Tauern bis zum Großglockner, sondern auch für seine prächtigen Sonnenauf- und -untergänge. Bis Mitte/Ende November geöffnet. http://www.hochgruendeck.at

Werfener Hütte, Tennengebirge

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Ralf Bücheler

Werfener Hütte, Tennengebirge

Die Werfenerhütte liegt wie ein Adlerhorst auf 1969 m am Fuße des Hochthrons im Salzburger Tennengebirge. Geöffnet ist sie je nach Schnee von Anfang Mai bis Ende Oktober. Wenn es klar ist, kann man auf der Sonnenterrasse der Hütte auf das Hagengebirge und den Hochkönig schauen, sowie von hier aus auf Kletterrouten und Bergwanderungen im Tennengebirge starten. Auf Anfrage bietet Hüttenwirt Gerhard auch eine Lama-Wanderung von der darunter liegenden Ellmaualm hoch zur Werfener Hütte an (ca. 1,5 Std., 500 Hm).
https://www.werfenerhuette.info/

Wiwannihütte, Wallis

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wiwanni.ch

Wiwannihütte im Walis

Lust auf einen Klettersteig? Kein Problem an der Wiwannihütte (2470 m), denn ihr schönster Zustieg führt über den Baltschieder Klettersteig aus dem gleichnamigen Tal hinauf (1300 Hm, 5 h). Keine Bange – auch Normalwanderer gelangen zu der urigen Hütte, die bis Mitte Oktober geöffnet hat: in vier Stunden ab Ausserberg; wer bis zum Fuxtritt-Parkplatz einen Taxibus nimmt, braucht nur noch 1,5 Stunden und spart sich 900 Höhenmeter. 30 Lager bietet die Hütte – und viele Klettermöglichkeiten in Reichweiten ab einer Viertelstunde. Die Hütte gilt als einer der Paradebalkons der Schweiz mit ihrem Blick auf die Walliser 4000er. Interessante Abstiegsvariante: über die "Nasenlöcher", ein Höhlensystem im Berg (leichte Kletterei, Taschenlampe mitnehmen). http://www.wiwanni.ch

Tegernseer Hütte, Bayerische Voralpen

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tegernseerhuette.de

Alpine Berghütten

Mit ihrer spektakulären Lage auf einem Felssattel zwischen Roß- stein- und Buchsteingipfel, direkt über einer senkrecht abfallenden Wand, gehört die Tegernseer Hütte (1650 m) in der Gemeinde Kreuth zu den fotogensten Schutzhäusern der Alpen. Schon der kürzeste Zustieg, in etwa zwei Stunden vom Parkplatz Bayerwald über die Sonnbergalm, besitzt dank einer kurzen Klettersteigpassage – für die man Schwindelfreiheit, aber kein Klettersteigset braucht – seinen besonderen Reiz. Auch unter Sportkletterern genießt die Hütte einen guten Ruf: Routen für jedes Level liegen unmittelbar in ihrer Nähe. Infos: 40 Schlafplätze (nur Lager), geöffnet bis zum ersten Sonntag im November. http://www.tegernseerhuette.de

Priener Hütte, Chiemgauer Alpen

Zu Fuße des Geigelsteins (1808 m) steht im gleichnamigen Naturschutzgebiet auf 1410 Metern die Priener Hütte. Bei den richtigen Schneeverhältnissen wird der Forstweg zwischen der Hütte und dem Parkplatz Sachrang zu einer der längsten Rodelpisten im Chiemgau, fast acht Kilometer Abfahrtsspaß stehen an. Außerdem gehört der Weg hinauf zum Gipfel zu den Skitour-Klassikern der Region: leicht, lawinensicher, landschaftlich wunderschön. Wer das Schutzhaus bei sonnigem Herbstwetter besucht, steigt am besten vom Walchsee oder von Ettenhausen auf. Mehrere Gipfel mit Höhen zwischen 1500 und 1600 Metern erreichen Wanderer von der Hütte aus in ein bis zwei Stunden, und danach lockt Kaiserschmarrn in der gemütlichen Hüttenstube. Infos: 43 Betten, 54 Lagerplätze, ganzjährig geöffnet, Winterpause vom 1. Advent bis 2. Weihnachtsfeiertag. http://www.prienerhuette.de

Erfurter Hütte, Rofangebirge

Auf stolzen 1834 Metern steht die Erfurter Hütte über dem Achensee. Nicht zuletzt dank ihrer leichten Erreichbarkeit per Seilbahn ist sie bei Skifahrern beliebt – und fast ganzjährig geöffnet. Die schönste Aufstiegsroute führt auf dem Weg Nr. 13 über die Durraalm zur Dalfazalm und dann weiter zur Hütte. Dort genießt man auf der großen Terrasse auch im Herbst noch mit Blick ins Tal die Sonnenstunden. Als kleine Gipfeltour – auch mit Kindern – bietet sich der knapp einstündige Aufstieg zum Gschöllkopf (2039 m) mit seiner Panorama-Aussichtsplattform an. Infos: 76 Schlafplätze (24 Zimmerlager/Betten, 50 Matratzenlager), geöffnet je nach Wetter bis Mitte/Ende Oktober und von Neujahr bis Ostern. https://www.erfurterhuette.at

Tutzinger Hütte, Bayerische Voralpen

Unterhalb der mächtigen Benediktenwand steht die Tutzinger Hütte auf 1327 Metern hoch über Benediktbeuern. Schön für Ruhesuchende: Das im Jahr 2000 mit viel Holz neu erbaute Schutzhaus erreicht man nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike. Zahlreiche Gipfel, die sich auch im Herbst noch gut besteigen lassen, umgeben die Hütte, und vor allem Kinder haben ihren Spaß an einer kleinen Boulderwand. Nach Saisonende öffnen die Wirtsleute noch einmal vom ersten Weihnachtstag bis zum 6. Januar – der Zustieg lässt sich auch bei Schnee gut machen, und den Jahreswechsel erlebt man hier oben besonders stimmungsvoll. Infos: 91 Schlafplätze (Zimmer und Lager), geöffnet bis zum 26. Oktober, bei guten Bedingungen auch länger. http://www.dav-tutzinger-huette.de/

Austriahütte, Dachsteingebirge

Museum und Hütte in einem: Die Austriahütte in der Steiermark beherbergt ein Alpinmuseum, das der Dachsteinerschließung gewidmet ist. Natürlich sprechen noch andere Gründe für einen Besuch des Schutzhauses auf der Brandalm (1638 m): etwa der Blick auf die Südwand des Hohen Dachsteins, die mit 59 Schlafplätzen familiäre Atmosphäre und der leichte, anderthalbstündige Zustieg vom Dorf Ramsau. Im Herbst entfachen zahlreiche Lärchen um die Alm ein Farbfeuerwerk, und bei Schnee besitzt das holzvertäfelte Gebäude besonderen Charme. Infos: 33 Betten, 26 Matratzenlager, geöffnet bis zum 26. Oktober sowie auch in den österreichischen Winterferien. http://www.alpenverein.at/austriahuette

Straubinger Haus, Chiemgauer Alpen

Weite Almwiesen umgeben das Straubinger Haus, und von der Terrasse ebenso wie durch die großen Stubenfenster bietet sich ein unschlagbarer Blick auf den Wilden Kaiser. Das Schutzhaus, das auf 1551 Metern nah der deutsch-österreichischen Grenze auf Tiroler Grund steht, erreichen Wanderer aus allen Himmelsrichtungen auf relativ einfachen Wegen. Zu den schönsten Zustiegen gehört die dreieinhalbstündige Tour von Reit im Winkl über die Klausenbergalm, die Weißensteinalm und die Neualm. »Hausberg« des Straubinger Hauses ist das Fellhorn (1765 m), dessen Panoramagipfel Wanderer ohne Schwierigkeiten in 45 Minuten erreichen. Infos: 16 Betten, 54 Lagerplätze, geöffnet bis Ende Oktober. http://www.straubingerhaus.de

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